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Casual
Es kann nur einen geben!
oder: Ungeschlagen beim Highlander Grand Prix
von Ansgar Dickers
05.12.2008

Ich bin ein leidenschaftlicher Highlanderspieler und so konnte ich es mir nicht nehmen lassen, auch wieder den zurückliegenden Highlander Grand Prix in Aachen zu besuchen.

Dass es das Turnier geben würde, stand schon lange fest. Was man für ein Deck spielen sollte, um einerseits Spaß und andererseits Chancen auf die Top 8 zu haben, noch nicht. Patrick Richter und ich testeten viele unterschiedliche Decks gegeneinander und am Ende kam dabei heraus, dass Patricks 5c-Oath im derzeitigen Metagame mit vielen Aggrodecks das Deck der Wahl sei. Das Deck hat sich auch gegen andere Controldecks wacker geschlagen und gegen Kombo durch die vielen Counterspells ebenfalls ein nicht zu verachtendes Matchup.

Die (umfangreiche) Deckliste anzeigen.

Schon vor zwei Jahren war ebenfalls ein Oath-Deck als Deck to Beat einzustufen. Das alte Oath-Deck wurde von Patrick an wichtigen Stellen verändert, damit es mit den schnellen Decks im zu erwartenden Meta mithalten kann. Das Deck spielt bis auf den Dromar's Charm, der aber zu vielseitig ist, um ihn nicht zu spielen, nur noch 2-Mana-Counter und mit Pact of Negation, Thwart, Daze und Force of Will ganze vier Counter, die ohne offenes Mana gespielt werden können.

Desweiteren gibt es als günstiges Removal nun das Firespout sowie den flexiblen Jund Charm, welche frühen Beatdown erfolgreich stoppen können. Zusätzlich mussten die teuren Sprüche Disintegrate, Gilded Lotus und Mirari's Wake den frühen Cantrips Ponder, Sleight of Hand und Opt weichen, was das Deck entschlackt und flexibilisiert. Die neuen Kreaturen Empyrial Archangel, der sich selbst und den eigenen Beherrscher beschützt, sowie der unglaublich schnelle Hellkite Overlord führen natürlich ebenfalls zu einer deutlichen Aufwertung der Deckstrategie. Ich bekam fast alle Karten zusammen (vor allem von Patrick), nur ein Rolling Earthquake musste zu einem normalen Earthquake mutieren.

Für alle, die typische Oath-Decks nicht kennen, gibt es hier eine Kurzeinführung, wie das Deck funktionieren sollte: Man spielt gegen mindestens eine Kreatur des Gegners den Oath of Druids, den man sich meist mittels der Tutoren gesucht hat. In der nächsten eigenen Upkeep wird der Oath ausgelöst und man deckt so lange Karten auf, bis man eine der zwei sich im Deck befindlichen Kreaturen gefunden hat. Diese sollte in kurzer Zeit den Sieg herbeiführen. Jedem sollte die Engine, nämlich Oath of Druids bei liegenden gegnerischen Kreaturen plus einigen ausgesuchten eigenen Fatties im Deck bekannt sein.

Es gibt keine komplette Play-by-Play-Analyse meinerseits. Das will auch niemand lesen. Stattdessen versuche ich von jedem Spiel die Knackpunkte, Spielfehler, glücklichen Topdecks und Stärken der einzelnen Decks und Spieler darzustellen.

1. Match: Marc Krichel – Dragonstorm

1. Spiel

Marc darf anfangen und beginnt mit Tinder Farm, worauf ich ihm sage, dass ich keine Lust auf Kombo hätte. Nächste Runde gesellt sich noch ein Land und ein Lotus Petal zu der Farm und ich bin mir sehr sicher, es mit Kombo zu tun zu haben. Ich dachte da vor allem an TPS in Form von Ad Nauseam mit Angel's Grace. Er legt immer schön Länder, kann einmal Peek und einmal Clairvoyance gegen mich spielen, weiß also, dass ich ziemlich nackig ohne Counter und nur mit Gifts Ungiven als relevante Karte da stehe. Gott sei Dank kann er noch nicht abgehen und so spiele ich Gifts auf Counterspell, Mana Drain, Evasive Action und Mana Leak, wobei ich prompt die beiden -Counter kriege.

Dass ich Force of Will oder Pact of Negation hätte nehmen müssen anstatt der doppelblauen Counter wird mir klar, als ich mir nach den Gifts meine Manabasis anschaue: Nur zwei blauproduzierende Länder, also nur einmal Countern. Und so kommt es wie es kommen muss: In seiner Runde spielt er Rain of Filth, schmeißt sich jede Menge Mana in den Pool, spielt Grim Tutor und Dragonstorm mit Stormcount von drei – WTF! Den Spruch will ich noch mit Mana Drain neutralisieren, um nächste Runde, falls ich noch lebe, eine gewaltige Pernicious Deed zu zünden, aber da hat Marc das gute Delay parat und es kommen Bogardan Hellkite, Hellkite Overlord und Rorix Bladewing ins Spiel. Das reicht für meine durch Flooded Strand etwas geschrumpfte Lebenspunkteanzahl. Kein guter Start, aber selbst verschuldet…

Spiel 2

Da ich jetzt eine Ahnung habe, was Marc spielt, kann ich entsprechend Mulligan nehmen. So wird mir eine sehr gute Hand präsentiert mit Enlightened Tutor und Mana Leak. In Runde drei legt Marc dann auch eine Kreatur, so dass ich am Ende seiner Runde den Oath mit Enlightened Tutor suchen kann. Oath und Land werden gelegt und „Go“ gesagt. Aber anstatt sich in sein Schicksal zu ergeben, legt Marc nicht um schnelles Mana verlegen einen Hunted Dragon, der mir zu viele Soldaten zum oathen geben soll. Gott sei Dank habe ich ein Mana Leak und kann das Spiel schnell nun meinerseits mit Hellkite Overlord nach Hause fahren.

Spiel 3

Nachdem wir wechselseitig den Oath benutzt haben, er mal wieder wegen Hunted Dragon (die Tech gegen Oath ), habe ich neben dem Oath und einigen manaproduzierenden Ländern einen Maze of Ith, Hellkite Overlord und Empyrial Archangel im Spiel. Marc hat Rorix Bladewing, Bogardan Hellkite und den Hunted Dragon liegen. Die Token konnte ich zwischenzeitlich mit einem Firespout vernichten, bevor noch mehr Drachen auf Marcs Seite erscheinen.

Da wird das Ende der Runde ausgerufen und ich habe den ersten Extrazug. Ich stehe bei 15 Lebenspunkten, Marc dank meines Hellkite Overlord nur noch bei zwei. Anstatt voraus zu planen und mir das Life from the Loam aus dem Friedhof zu dredgen, ziehe ich einfach eine Karte. Verhängnissvoller Fehler, denn ich hatte ein Volrath's Stronghold im Friedhof, mit dem, nach meinem nächsten Angriff und dem zu erwartenden Doppelblock von Marcs Drachen, mein Hellkite wieder auf die Bibliothek gelegt werden könnte, um bei nächster Gelegenheit (Extraturn Nummer 5) wieder über Oath das Spiel zu betreten und mir den Sieg zu bescheren. Alternativ hätte man den Hellkite auch einfach regenerieren können. Dann hätte er aber auch noch z.B. mit einem Schwert abgestellt werden können.

Ohne diese Überlegungen wird das natürlich nichts und es gibt in der ersten Runde gleich ein Unentschieden. Am Ende zeigt mir Marc dann seinen Hellkite Overlord, der die ganze Zeit auf seiner Hand schlummerte und deswegen nicht via Oath das Spiel betreten durfte. Er sagt mir noch, dass er eigentlich auch Oath spielen wollte, aber keine Lust auf Spielende durch Timeout hätte…

0-0-1

2. Match: Björn Ortmann – UGwb-Survival

Spiel 1

Im ersten Spiel dominiert mich Björn total. Nachdem er Mulligan auf fünf genommen hat fängt er mit einem guten Start, Tropical Island und Birds of Paradise, an. Ich denke mir, dass es ein guter Plan sei, ihm das Mana zu nehmen und schicke die Vögel auf die Felder zum Pflügen. Nächste Runde spiele ich noch Wasteland auf Tropical und mir geht es eigentlich ganz gut, außer dass ich ab diesem Zeitpunkt keine Länder mehr sehe und Björn ein Land nach dem anderen spielt. Dazu gesellen sich dann noch munter Kitchen Finks und weitere gute Kreaturen und schwupps gehen wir in Spiel Nr. 2.

Spiel 2

Ich habe wieder eine sehr gute Hand, muss aber auf die möglichen Counter bei ihm aufpassen. Irgendwann kommt dann wieder der Oath und die guten Kreaturen beenden schnell das Spiel.

Spiel 3

Björn fängt wieder an und kommt fast so gut aus den Puschen wie ich. Ich halte eine Hand mit Life from the Loam und Fetchland, aber leider keinen Countern. Dadurch lasse ich keinen Landdrop aus, allerdings dredge ich auch munter gute Karten weg wie Misdirection, Thirst for Knowledge und Opportunity. Endlich findet auch Björn sein Loam und holt sich ebenfalls Länder ohne Ende. Hierbei ist zu bemerken, dass sein Deck viel mehr mit dem Friedhof macht als meines. So kommt es, dass sich bald noch ein Cycleland und diverse Kreaturen in seinem Friedhof befinden und er sich starken Kartenvorteil generiert.

Bevor mich seine einzige Kreatur, ein Llanowar Elf, noch totschlägt, lege ich Collective Restraint, was Björn vom Angreifen für fünf Extramana abhält. Dann kommen auch schon wieder die Extraturns und er legt ein Survival of the Fittest. Ich habe keinen Counter und schaue nur zu was jetzt alles passiert. Schließlich hat er noch Gifts Ungiven auf Force of Will, Mirror Entity, Rafiq of the Many und Necromancy. Durch sein Survival hat er auch noch Eternal Witness auf der Hand.


Ich gebe ihm Force und Necromancy, die er auch auf die Entity spielt, nur um sich in seinem nächsten Zug auszurechnen, dass selbst mit Doublestrike vom Rafiq, von der Witness zurückgeholt, und Mirror Entity nicht genug Mana hat, um an der Collective Restraint vorbeizulaufen und mich zu besiegen. Björn reicht mir etwas gefrustet die Hand und schon haben wir den nächsten Draw.

Anschließend zeigt ein Zuschauer Björn die Lösung, wie er mich hätte schlagen können: Mit Gifts Ungiven anstatt der Mirror Entity den Psychatog nehmen und mit 7 Handkarten plus einem durchs Dredgen recht vollen Friedhof für meine 19 Leben schlagen gehen.

0-0-2

3. Match: Sascha Stein – 4/5-Color-Control

Dieses Match wurde praktisch nur von Library of Alexandria, die gerade unbanned wurde, dominiert.

Spiel 1

Im ersten Spiel ziehe ich sie in der zweiten Runde und generiere mir ab da Kartenvorteil ohne Ende. Irgendwann macht Sascha aber Crop Rotation auf seine Library. Nur gut, dass er zu dem Zeitpunkt nur fünf Handkarten hat. Diese versucht er mit Compulsive Research aufzufüllen, das ich mit einem Delay verzögere. Anschließend lege ich Isochron Scepter mit Counterspell und ab da wird das Spiel nur noch lächerlich. Sascha schafft es tatsächlich irgendwann, das Scepter mit Seal of Cleansing abzustellen, nachdem ich Engineered Explosives für zwei neutralisieren musste, hat sich aber mit seinen Ressourcen dadurch stark verausgabt. Wir spielen noch ein bisschen, bis er aufgibt und wir in das zweite Spiel gehen.

Spiel 2

Hier zeigt Sascha, was in seinem Deck steckt: First Turn Library, Go! Ich antworte mit second Turn Library, Go! Sascha legt Land und gibt wieder ab. Ich lege Mox Diamond und Bad River. Sascha hat allerdings den perfekten Plan gegen mein Fetchland:


Aven Mindcensor! Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet, hatte keine Counterspells für den Mindcensor, Removal nur in Form von Engineered Explosives und vor allem nur noch Fetchländer auf der Hand. Die habe ich auch lustig bis zum Ende des Spiels gezündet ohne je unter den obersten vier Karten ein passendes Land zu finden, so dass der Aven Mindcensor und ein Trinket Mage auf mir rumhackten.

Endlich ziehe ich Tainted Pact, zeige damit Karten meiner Bibliothek bis ich das erste Land, eine Insel, sehe. Die lege ich und kann eine Runde darauf mit Land von oben Engineered Explosives für drei legen. Eine weitere Runde später zünde ich sie, doch da kommt ein Whitemane Lion dem Aven Mindcensor zu Hilfe. Wenigstens kann ich mein mittlerweile viertes Fetchland ungestört benutzen. Mincensor kommt wieder, doch nun habe ich die Antwort in Form eines Firespout. Das vernichtet leider nicht Saschas Zur, the Enchanter, der mich erst auf einen Lebenspunkt bringt und anschließend auf null.

Spiel 3

Im dritten Spiel habe ich wieder die Library auf der Starthand und nur noch wenig Zeit in der Runde. Bemerkenswert ist in diesem Spiel nur mein Delay, dass in den Extraturns zum Hardcounter wird. Wie es so kommen muss – wir schaffen es nicht, uns gegenseitig den Garaus zu machen und fabrizieren einen weiteren Draw. Langsam wird mir das doch unheimlich.

0-0-3

4. Match: Max Reinsch – Mono-Black-Suicide

Spiel 1

Das Oath-deck macht das, was es soll. Zweite Runde Enlightened Tutor auf Oath. Dritte Runde Oath und in den folgenden Runden Hellkite und Archangel zum Sieg geflogen.

Spiel 2

Im zweiten Spiel läuft es nicht ganz so gut, denn Max legt einen Protection-White-Mann nach dem anderen, so dass mein Swords to Plowshares, meine Lightning Helix und mein Decree of Justice eher ein betrübtes Dasein auf meiner Hand teilen. Der Höhepunkt ist nach Black Knight und Hand of Cruelty ein Dross Harvester.

Der Harvester erweist sich als erstaunlich gut. Er generiert durch Spirittoken von meinem Forbidden Orchard und dem gespielten Firespout massenhaft Leben, ohne selber zu verschwinden, greift unbeirrt an und kann von mir nicht abgestellt werden. Irgendwann ist Max auf 24 und ich auf sechs Leben und es liegen genug Kreaturen bei ihm auf dem Tisch, um mich nächste Runde zu besiegen. Da topdecke ich einfach mal Moat und halte ihn komplett auf. Schließlich verweise ich ihn darauf, dass meine Killoption ab sofort Dross Harvester heißt und gebe meinen Zug ab.

Max geht bis auf zehn Lebenspunkte runter, bis er die Lösung für sein Problem findet: Thoughtpicker Witch! Und so fängt er meine guten oben liegenden Karten an zu mühlen und stellt gleichzeitig seinen Dross Harvester ab. Ich habe aber Gott sei Dank ein Scroll Rack, mit dem ich doch noch auf halbwegs gute Karten komme. Schließlich gewinne ich mit vier Engeln vom gespielten Decree of Justice.

Juhu, das Deck (oder der Pilot ) kann also doch gewinnen!

Damit stehe ich nun 1-0-3.

5. Match: Christopher Probst – RGW-Zoo

Spiel 1

Das erste Spiel verläuft nicht gerade nach meinem Plan. Er haut mir jede Menge Kreaturen um die Ohren. Schließlich gehe ich auf vier Leben und stabilisiere mich mit Moat und Sterling Grove, wenn man von stabilisieren auf so wenigen Lebenspunkten gegen Burnspells sprechen kann. Ich schaffe es endlich für acht Mana (davon drei Mana von einem zuvor gespielten Mana Drain) den zwischenzeitlich gezogenen Hellkite Overlord zu legen und sofort anzugreifen, um so schnell wie möglich aus dieser Situation rauszukommen.

Christopher hingegen hat nichts Besseres vor, als mir in die Suppe zu spucken und will den Drachen auf den Feldern pflügen lassen. Dagegen habe ich gerade noch ein Mana Leak. Nur stehe ich wieder ohne Mana und ohne Gegenzauber da und hoffe, dass er keinen Schuss auf der Hand hat. Er klopft auf seine Bibliothek und sagt, er bräuchte Schuss für einen Schaden, also hat er wohl schon einen für drei auf der Hand. Er zieht keinen Schuss, allerdings eine Eternal Witness!

Er spielt Witness, durchsucht seinen Friedhof, stellt fest, das da kein passender Schuss drin ist, nimmt das Schwert und ich gehe nach Pumpaction des Hellkites wieder auf beruhigende 13 Lebenspunkte. Kurz darauf finde ich den Empyrial Archangel, der ebenfalls gespielt wird und mir den Sieg sichert.

Nach dem Spiel erzählt mir Markus, der Turnierorganisator, dass Christopher ja eigentlich gewonnen hätte, mit Lightning Helix auf mich mit anschließender Eternal Witness auf Helix. Stimmt, Counter hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht! Zum zweiten Mal Glück gehabt, dass ein Gegner seine Siegmöglichkeit nicht sieht.

Spiel 2

Christopher gibt sich wieder alle Mühe, mich unter Druck zu setzen. Ich starte allerdings mit Library of Alexandria, die mir bei acht Lebenspunkten Solitary Confinement beschert. Mit Life from the Loam, Cycleland und Library komme ich auch ohne Draw-Step aus, so dass ich einem verzweifelndem Christopher schlussendlich den Oath zeige, der sogleich gespielt wird. Schnell kommt der Empyrial Archangel ins Spiel und Christopher gibt angesichts der Boardsituation auf.

Schon bin ich auf einem Winning-Streak.

2-0-3

6. Match: Marc Lanigra – 5-Color-Survival

Spiel 1

Bis zur dritten Runde ist das Spiel recht uninteressant. Wir legen Länder und spielen bis auf einen Brainstorm auf Marcs Seite nichts. In der dritten Runde wird ein Elefant aus seiner Herde gerufen, wodurch er ab jetzt jede Runde hauen kommt. Die Beatdown-Situation wird dadurch verschlimmert, dass ich ihm jede Runde einen Geistspielstein aus meinem Obstgarten schenke, da ich leicht colourscrewed bin. Nach Enlightened Tutor auf Oath und Duress auf Marc, welches einen Voidslime nimmt und eine Treachery sowie eine Crystal Shard auf seiner Hand belässt, finde ich im nächsten Zug endlich eine zweite mehrfarbige Manaquelle, mit deren Hilfe ich den Oath lege. Er hat allerdings tatsächlich den nächsten Gegenzauber von oben gezogen, dem ich gerade noch mit Evasive Action begegnen kann.

Marc schlägt mich auf mittlerweile drei Leben und legt noch eine Maze of Ith. Saure Zeiten, wenn jetzt nicht der Engel mit dem Oath kommt. Der Engel kommt und ist immun gegen die Maze, Treachery und Crystal Shard. Die Kreaturen sind ebenfalls zu klein, um den Engel zu gefährden und ich freue mich. Anschließend ziehe ich noch einen Counterspell und gebe ab.

Marc macht unterdessen nichts und gibt ebenfalls schnell ab. Ich oathe noch einmal, der Hellkite kommt rein, will mit dem Engel einträchtig angreifen, verirrt sich aber komischerweise in einem Labyrinth. Marc versucht noch den Drachen via Treachery zu übernehmen, was neutralisiert wird. Nach mehreren Anflügen schafft der Engel es, Marc auf null Leben zu bringen.

Spiel 2

Das zweite Spiel beginnt Marc mit Land und nix, dem eine Library of Alexandria von mir folgt. Er legt in seinem zweiten Zug ebenfalls eine Library, allerdings eine sylvanische. Anschließend kommen bei ihm noch (keine genaue Reihenfolge) Survival of the Fittest, Garruk, Bazaar of Baghdad ins Spiel sowie Life from the Loam, Squee und Wonder in den Friedhof. Marc hat einen Trygon Predator, der ständig in meine Maze reinrennt und absolute Boardkontrolle.

Mittlerweile sind wir wieder kurz vor den Extraturns und ich hoffe schon 1-0-1 gegen Marc zu gewinnen. Nur der Garruk, der sich weiter auflädt und mit einem Overrun droht, bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich topdecke Muddle the Mixture, transmute es in Oath, lege den Oath mit Evasive Action und Earthquake auf der Hand, drei freien Mana unter meinen Ländern und gebe ab.

Durch Marcs Sylvan Library ist er nur noch auf zehn Lebenspunkten und ich habe genug rotes Mana, um den Hellkite zum Sieg zu pumpen. Alternativ hätte der Engel den Sieg herbeigestallt. Also muss ich hoffen, dass er kein Removal für Oath und keinen Counter hat. Noch in meinem Zug wird zu den Extraturns ausgerufen.

Marc zieht sich durch seine Library sogar noch einmal vier Schaden und geht auf sechs. Anschließend macht Garruk wie erwartet Overrun und will angreifen. Maze verhindert den Predator und mich schlagen eine Mystic Snake und ein Venser, Shaper Savant von 12 auf zwei Lebenspunkte.

In meinem Zug zeigt mir der Oath einen Hellkite Overlord, der das Spiel betritt. Ich überlege schon ewig, wie ich das jetzt nach Hause fahren kann, denn er hat noch eine Aether Vial mit vier Marken im Spiel und einen via Survival gesuchten Ravenous Baloth. Einfachste Sache wäre gewesen, nur mit dem Overlord anzugreifen und anschließend Earthquake für sechs zu spielen, um beide Spieler totzubrennen mit einer 1-0-Führung im Rücken. Ich aktiviere jedoch mein Nantuko Monastery, greife mit beiden Kreaturen an, habe noch zwei rote Mana offen, um den Hellkite zu pumpen, und harre der Dinge die da kommen.

Wo ist der Denkfehler?

Richtig, da liegt noch ein wegen Maze of Ith ungetappter Trygon Predator... der blockt das Kloster, während der fliegende Baloth den Drachen blockt und sich anschließend Leben holt. Ich hab nicht mehr genug Mana um uns mit dem Earthquake beide zu töten und verliere das Spiel im nächsten Turn, was mir einen Draw einbringt...

Unglaublich, wie ich das mal wieder verzockt habe.

2-0-4

7. Match: Nicole Osthof – RG-Beatz

Spiel 1

Ich fange an, was gegen Aggro schon immens wichtig ist, denn so bin ich noch auf 19 Lebenspunkten, als ich einen Graben um mich ziehe, über den die roten und grünen Heerscharen nicht drüberhüpfen können. Nicole kann mich noch auf 15 brennen, bis ich mittels Oath den Archangel und eine Runde später den Overlord ins Spiel lege. Beide führen nach einer Angriffsphase zu Nicoles Aufgabe.

Spiel 2

Im zweiten Spiel kriegt Nicole schnell frühen Druck auf den Tisch, brennt mir Schaden um Schaden auf den Buckel, bis ich wieder Moat legen kann. Da bin ich allerdings schon nur noch auf zwei Lebenspunkten und sie hat Keldon Megaliths liegen. Die nächsten zwei Runden verbringt sie damit, weitere Kreaturen zu legen, um Hellbent zu erreichen. Ich kann hingegen Allied Strategies mit vier Standardlandtypen spielen und ziehe Intuition, Misdirection, Mana Drain und Miscalculation.

Nicole erreicht im nächsten Zug endlich Hellbent und schießt mich auf eins. Im nächsten Zug sucht sich meine Intuition Solitary Confinement, Regrowth und Wasteland mit Life from the Loam noch auf der Hand. Nicole gibt mir das Wasteland, das sofort die Keldon Megaliths entsorgt. Anschließend besiegelt ein getutorter Oath, der den guten Archangel ins Spiel bringt, Nicoles Schicksal und sie gibt auf.


Ich bin damit wahrscheinlich der schlechtplatzierteste Spieler ohne Niederlage!

Dank meiner unglaublichen Spielfehler, manchmal auch der meiner Gegner, erreichte ich den sagenhaften Record von 3-0-4 und bin damit wahrscheinlich der schlechtplatzierteste Spieler ohne Niederlage! Ich habe zwar oft gegen das Deck getestet, mich aber zu spät dafür entschieden, es selbst zu pilotieren. Mit mehr Übung wären mir bestimmt einige Spielfehler erspart geblieben.

Der Grand Prix hat unglaublich Spaß gemacht. Es waren mitunter sehr spannende Spiele zu spielen und auch zu bestaunen. Es gab natürlich auch wieder das berühmte Boosterbingo mit so witzigen Bedingungen, wie je eine rote, grüne und weiße bleibende Karte (für die Vorweihnachtszeit) und sonst nur Länder im Spiel zu haben oder fünf Karten mit unterschiedlicher Sprache im Spiel liegen zu haben.

Zwischen den Runden hat Frank „Sturmgott“ Topel noch die Spieler geehrt, die bisher bei jedem HL GP dabei waren, darunter auch meine Wenigkeit. Wir bekamen zu meinem Erstaunen unser Startgeld zurück sowie einen Shards of Alara-Booster. Da sieht man, dass Treue und Einsatz für das Format doch belohnt werden. Danke noch mal!

Frank hat ebenfalls einen beachtlichen Preis für den nach dem Swiss besten Spieler, der in der letzten Runde nicht unentschieden spielt, ausgelobt: 15-Euro-Warengutschein bei TCG-Scout und eine Box Jace vs. Chandra.

Zum ersten Mal wurde ein Highlander Grand Prix nicht im Ruhrpott, sondern in Aachen ausgerichtet, wobei er mit 126 teilnehmenden Spielern, 128 waren vorangemeldet, das größte Highlanderturnier seit Bestehen des Formats war. Trotz dieser Spieleranzahl lief der Grand Prix reibungslos über die Bühne. (Bis auf die Verzögerung der nächsten Runden durch mein Deck und mich. ) Da möchte ich mich noch mal bei dem Aachener Organisationsteam herzlich bedanken. Es war ein großartiges Turnier mit jeder Menge netten Leuten, die man wieder getroffen oder auch neu kennengelernt hat. Bedanken möchte ich mich auch noch bei Patrick Richter, der mir fast das komplette Deck zu Verfügung gestellt hat und am Ende leider im Viertelfinale gegen Arne Fricke ausschied.

Ich habe zwar nie Top 8 auf einem Highlander Grand Prix gemacht, bin aber immer mit Freude dabei. Dieses Format macht mir so viel Spaß, dass ich ihm auch noch lange treu bleiben werde. Versucht es doch auch einmal. Weitere Informationen zum Grand Prix und zum Format findet Ihr unter www.magicplayer.org.

Wir sehen uns, wenn es wieder heißt: „Es kann nur einen geben!“
Ansgar Dickers




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