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Eternal
Wenn sich der Gegner langweilt... spiele ich Stax
von Marcus "Hofi" Hofmann
18.11.2008

Ja, hallo erst mal.

Also, ihr werdet mich wahrscheinlich nicht kennen, deswegen will ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Marcus „Hofi“ Hofmann, ich bin 20 Jahre alt, spiele gerne Legacy und höre Metal. Ich bin einer von diesen Extrem-Freaks – denn wo andere von uns Karten sammeln und ihre Lieblingsdecks haben, sammle ich Decks...

Klingt komisch? Na ja, ist es wohl auch. Ich besitze zurzeit 32 Decks und dass das im Legacy nicht gerade günstig ist, könnt ihr euch wohl denken. Aber man gönnt sich ja sonst nichts! Statt eines oder mehrerer Lieblingsdecks habe ich nur einen Lieblingsdecktyp: Control.

Stax? Was ist denn das? Control?

Ja und nein. Stax ist ein sogenanntes Prison-Deck. Sprich: Ein Deck, dessen Ziel es ist, den Gegner so lange in seinem Spiel zu behindern und einzuschränken, bis dieser aufgibt oder im Fall von Gegnern, die das Deckprinzip nicht kennen, mit einer der meist sehr wenigen Winoptionen zu töten, auf die man dann meist ganz entspannt warten kann. Ich glaube Stax sollte man als Combo-Control-Haufen bezeichnen oder einfach: Prison-Deck No. 1.

Das Prinzip (im Legacy)

Man versucht zu Beginn dem Gegner mithilfe von Chalice of the Void seine Sprüche zu verbieten und/oder durch das Spielen von Sphären, in Kombination mit Wasteland und den Tapp-Effekten von Rishadan Port oder Tangle Wire, die Möglichkeit zu nehmen, etwas zu spielen. Um im späteren Verlauf des Spiels endgültig völlige Kontrolle zu erlangen, spielt man Crucible of Worlds plus Smokestack oder gegen Decks mit wenigen Basic Lands auch Crucible of Worlds plus Wasteland. Je nach Farbwahl beinhalten einige Stax-Listen auch noch andere „Mini-Kombos“ bzw. Karten, die dem Gegner die Lust am Weiterspielen nehmen – und glaubt mir, meistens wird euer Gegner aufgeben!

Cardchoices

Rishadan Port/Tangle Wire
um den Gegner an einer kurzen Manaleine zu halten oder eventuell aktive Manlands vorm Angriff wegzutappen.

Wasteland
zerstört gefährliche Länder wie Manlands und kann zusammen mit Crucible of Worlds die gesamte Manabase des Gegners zerstören.

Gods' Eye, Gate to the Reikai
Durch die Kombination von Smokestack und Crucible generiert God‘s Eye in jedem Upkeep einen 1/1-Token.

City of Traitors/Ancient Tomb/Mox Diamond
Manabeschleunigung, um die hohen Manakosten der Spells auch schon in den ersten Zügen bezahlen und so den Gegner von Anfang an stören zu können.

Trinisphere/Sphere of Resistance/Thorn of Amethyst (Nether Void/In the Eye of Chaos)
Durch das Verteuern der Spells verringern sich sowohl die Antworten, die der Gegner auf deine Spells spielen kann, als auch die Spells, die der Gegner zum Gewinnen spielen kann, und Storm-Kombo ist schon bei einer Sphäre nahezu unmöglich.

Chalice of the Void
bremst auf null schnelle Decks aus und countert Lion's Eye Diamond gegen Ichorid/Belcher/TES; schaltet auf eins und zwei die meisten Removalspells aus.

Smokestack
wird benutzt, um das Board des Gegners leerzuräumen, da man selbst jede Runde mehrere Permanents spielen kann und somit immer länger durchhält als der Gegner.

Crucible of Worlds
Als Lock-Part zusammen mit einem Wasteland oder mit der Smokestack, ermöglicht es einen Smokestack mit einem Soot-Counter für immer und einen Smokestack mit mehr Soot-Countern zumindest länger auszuhalten.

Die Geschichte

Ursprünglich schrieb man den Decknamen „$t4Ks“, was „The $4.000 Solution“ bedeutet. Der Name kommt aus dem Vintage, wo das Deck recht erfolgreich war und ist. Allerdings ist Stax tatsächlich ein sehr teures Deck im Vintage, dessen grundsätzliche Deckidee aus einem früheren Extended-Deck stammt.

Die ersten „echten“ Stax-Varianten im Vintage nutzten Mishra's Workshop und Moxe, um im ersten Zug die anfangs noch nicht restrictete Trinisphere auszuspielen, was das Deck extrem stark machte. Auch nachdem die Trinisphere restrictet wurde, behielt das Deck seine Stärke, vor allem dank Goblin Welder, der wichtige Artefakte auf kaum counterbare Weise wieder ins Spiel holte, im späteren Spielverlauf aber auch gerne mal für einen Damage hauen ging.

Karn, Silver Golem gab dem Deck zusätzlich eine Möglichkeit, nachdem das Board stabil war, mit den Lock-Parts anzugreifen. Manche Stax spielten als Winoptionen unter anderem Fatties wie z.B. Triskelion, Duplicant oder Sundering Titan, deren Effekte dank Goblin Welder auch mehrmals verwendet werden konnten. Ein besonderst fieser Zug ist auch first Turn Crucible of Worlds mithilfe des Black Lotus plus Stripmine.

Es gab noch eine weitere Version, designt von Robert Vroman, die meiner Meinung nach die beste Variante dieses Decktyps im Vintage darstellt. Zusätzlich zu anderen typischen Karten spielt das sogenannte „Uba Stax“ Bazaar of Baghdad, und um den Nachteil des Discards auszugleichen, Uba Mask, denn, da man keine Karten mehr in die Hand bekommt, muss man keine abwerfen und macht somit zwei Karten plus ohne einen Nachteil als Ausgleich. (Man hat im Vitage mehr Mana in kürzerer Zeit und kann deshalb die meisten auf diese Weise removeten Karten gleich spielen.)

Uba Stax im Vintage:


1 Glimmervoid
3 Gemstone Mine
2 City of Brass
1 Bazaar of Baghdad
4 Mishra's Workshop
1 Strip Mine
1 Tendo Ice Bridge
1 Tolarian Academy
4 Wasteland

4 Goblin Welder
1 Sundering Titan
1 Triskelion
1 Karn, the Silver Golem

1 Enlightened Tutor
1 Balance
1 Crop Rotation
1 Tinker
1 Ancestral Recall
1 Vampiric Tutor
1 Demonic Tutor
3 Uba Mask
1 Trinisphere
3 Tangle Wire
4 Sphere of Resistance
1 Sol Ring
4 Smokestack
1 Pithing Needle
1 Mox Sapphire
1 Mox Ruby
1 Mox Pearl
1 Mox Jet
1 Mox Emerald
1 Mana Vault
1 Mana Crypt
3 Crucible of Worlds
1 Black Lotus


3 Chalice of the Void
2 Maze of Ith
2 Pithing Needle
3 Seal of Cleansing
3 Tormod's Crypt
2 Triskelion

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Stax im Legacy

Nach einiger Zeit entwickelte sich eine neue Variante des Stax – im Legacy! Die im Vintage erlaubte, hier aber fehlende Manabeschleunigung ersetzte es durch City of Traitors, Ancient Tomb und Mox Diamond. Dieses Mono White Stax ist die erste Staxvariante, die sich im Legacy durchgesetzt hat und bislang auch die einzige. Man unterscheidet zwei verschiedene Varianten: GeddonStax und AngelStax.


GeddonStax

Zusätzlich zu den typischen Karten beinhaltet diese Variante Armageddon, Magus of the Tabernacle und Ghostly Prison. Zum einen kann Armageddon bei liegendem Smokestack und Crucible of Worlds gespielt werden, um die Clock für den Gegner zu erhöhen, und zum anderen zerstört Armageddon, wenn der Magus liegt, alle Länder und alle Kreaturen im Spiel, während man den Magus behalten kann. Wenn man einen Mox hat oder falls man noch kein Land gespielt hat, kann man nämlich eins über Crucible vom Friedhof spielen.

Die meisten Mono White Stax spielen auch Flagstones of Trokair, die für den Magus, nach einem Armageddon, wie ein Mox funktionieren. Ghostly Prison helfen gegen sehr schnelle Aggrodecks, wenn diese anfangen. Da man deren Spellmenge nicht von Anfang einschränken kann, schränkt man so halt die Attackermenge ein.

Im Sideboard spiele ich Aegis of Honor gegen Burn, da man damit seinen Gegner mit dessen eigenen Burnspells tötet, ohne dass er etwas dagegen machen kann. Die Thorn of Amethyst sind gegen Belcher/TES/Solidarity drin, um somit mehr Sphären zu haben, damit man sicherer eine im ersten Zug legen kann. Ethersworn Canonist habe ich diesbezüglich noch nicht getestet.

Karmic Justice spiele ich gegen Suicide und gegen Decks mit eigenem Wasteland und Crucible. Oblivion Ring ist als Schweizer Taschenmesser der Permanent-Control drin und entfernt solche nervigen Dinge wie Phyrexian Dreadnought mit Freuden.

Alternativen fürs Sideboard sind auch noch vorhanden. So spielen manche Stax zum Beispiel Abeyance, die dank des Chant-Effekts Combodecks eine Runde aufhält und sich noch selbst ersetzt. Serenity ist in manchen Decks für Mirrormatches und gegen Affinity eingesetzt. In diesem Fall halte ich die Aura of Silence allerdings für besser. In seltenen Fällen wird auch Defense Grid gegen Gegenzauber gespielt. Manchmal werden in Form von Ravages of War zusätzliche „Armageddon" gespielt. Ob man den auch schon zu sehen gewesenen Wrath of God tatsächlich im GeddonStax braucht, ist mir noch nicht so ganz klar.

Hier meine Liste für GeddonStax:


3 City of Traitors
4 Rishadan Port
4 Wasteland
3 Ancient Tomb
3 Flagstones of Trokair
2 Gods' Eye, Gate to the Reikai
5 Plains

4 Magus of the Tabernacle

4 Ghostly Prison
4 Armageddon
4 Smokestack
4 Trinisphere
4 Tangle Wire
4 Crucible of Worlds
4 Chalice of the Void
4 Mox Diamond


4 Aegis of Honor
4 Ethersworn Canonist
4 Thorn of Amethyst
3 Karmic Justice
4 Oblivion Ring

Diese und weitere Karten gibt's bei:



AngelStax

Dieses Stax ist eine Abwandlung des „normalen“ GeddonStax, das als Alternative für den üblichen Move von Sphäre/Prison im ersten Zug einfach den Exalted Angel gemorpht reinlegt und diesen mit Land im zweiten Turn aufdeckt, wodurch es zu einer Art Aggrodeck wird. Zusätzlich gibt der Engel auch das Leben wieder, das man durch die Tombs verliert.

Ich mag diese Variante nicht, denn ich quäle... äh... spiele gerne lange.



Ja, das war es dann schon zum Thema „Sadismus unter Kartendrehern“... äh, Stax mein ich natürlich. Und jetzt könnt ihr da raus gehen und sie zu Tode langweilen mit euren ganzen schönen Artefakten und wenn irgendeiner eine bombensichere Methode zum Sieg gegen Stax weiß, sagt mir Bescheid, denn Stax macht nur Spaß, wenn man es selbst spielt!

Hofi




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