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Cheating oder ein dummer Fehler...?
von TobiH



Die Trennlinie ist dünn, richtig dünn. Soeben wurde Halbfinalist Jan Lorenz mehrfach ausgiebigst von Oberschiedsrichter Michael Wiese interviewt.

In der ersten Runde des Turniers (vorgestern!) hatte er offenbar ein illegales Deck: 61 Karten im Deck, aber 60 Karten auf der Liste. Er wunderte sich damals auch über die eine Extra-Karte, dachte aber noch, dass Deck und Liste wohl übereinstimmen würden...

Dass dem nicht so war, bemerkte er erst, als er nach der Runde Einsicht in seine Liste bekam. Daraufhin entfernte er die überschüssige Karte aus seinem Deck und spielte den Rest des Turniers ganz normal weiter. Mit ziemlich beeindruckendem Ergebnis, wie wir mittlerweile wissen.

Als nun allerdings die Top-8-Listen veröffentlicht wurden, wunderte sich der Gegner aus Runde 1 und – wie das so ist – die Verwunderung drang an die Ohren der Schiedsrichter... Das war der Beginn eines wahren Untersuchungsmarathons und vielen langen Diskussionen zwischen den Judges. Hätte Jan in Runde 1 wissentlich mit einem illegalen Deck gespielt und dies an jener Stelle nicht gemeldet, wäre das ausreichend Grund, ihn zu disqualifizieren – selbst jetzt noch!
„Wenn man sein illegales Deck, dessen man sich bewusst ist, nicht meldet – dann ist das Betrug.“

Aber die versammelte Schiedsrichterschaft (zwischenzeitlich saßen alle Level-3-Judges Deutschlands an einem Tisch, inklusive Falko Görres, der heute eigentlich im PTQ spielt) kam schließlich zu dem Ergebnis, dass es ein ehrlicher Fehler war. Headjudge Michael Wiese sagte: „Solche werden grundsätzlich nicht im Nachhinein bestraft. Wenn man beispielsweise nach einer Runde merkt, dass man den Stillmoon Cavalier gar nicht mit einer weißen Kreatur hätte blocken können, ist das egal.“ Allerdings: „Wenn man sein illegales Deck, dessen man sich bewusst ist, nicht meldet – dann ist das Betrug. Und der verfällt nicht so schnell.“

In jedem Fall hätte Jan das Problem gleich, als es ihm aufgefallen war, melden sollen. Das hätte allen viel Ärger erspart. Das in Zukunft zu tun, gelobte Jan dann auch hoch und heilig, sagte aber: „Ich hab überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich so weit komme. Ich wollte ja eigentlich nur ein bisschen DM spielen.“

Damit kann er nun im Match gegen Fabio Reinhardt weitermachen. Es dauert also noch ein wenig länger, bis es da Ergebnisse geben wird...


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