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National Qualifier Retrospektive
von Matthias "Kofi" Ludewig
19.06.2008

In letzter Zeit konnte man von mir eher weniger lesen. Das liegt zu großen Teilen darin begründet, dass mich das Studium einfach zu sehr auf Trab hält, so dass ich weniger Zeit für wichtige Dinge finde, als mir lieb ist. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, mich endlich mal ausgiebig auf die National Qualifier vorzubereiten, um endlich einmal ein positives Ergebnis zu erreichen. Das habe ich nämlich in all den Jahren tatsächlich noch nie geschafft. (Eine Ausnahme: Ein Last-Chance-Qualifier in Hamburg, da habe ich Affinity mit Skullclamp gespielt und mich nur sehr knapp nicht qualifiziert.)

Kurz: Nein, mein Rating reicht nicht zur Qualifikation. Dazu hätte ich in Brüssel ein gutes Ergebnis einfahren müssen. Wer aber meinen Bericht. gelesen hat, der hat festgestellt, dass mit Fortschreiten des Tages das Ergebnis immer unwichtiger wurde.

Es mussten also Qualifier gezockt werden, und zwar wieder mal ohne vernünftige Vorbereitung – ich erwähnte es bereits. Und es lief genauso schlecht wie in den letzten Jahren. Und das völlig zu Recht.

Erfurt: Stilsicher gewann und verlor ich immer abwechselnd. Dummerweise fing ich mit Verlieren an, so dass am Ende ein negatives Ergebnis stand.

Aber Glück im Unglück: Nach Runde 5 war ich dann fertig und konnte zusammen mit Farid Taoubi in einem gemütlichen Erfurter Straßenlokal den völlig unverdienten Sieg der Tschechen gegen die Schweizer beobachten. Der MiDi konnte als Judge leider nicht von der Site weg, war aber sehr amüsiert über meine Halbzeit-SMS:

Null null aber frei ist im a***, innenband gerissen. gruß, matthias

Nun, ich fand‘s eher traurig. (Ich habe nun mal Mitleid mit weinenden Menschen.) Umso bemerkenswerter allerdings die Tatsache, dass Michael Diezel auf einmal ein Handy hat. Anscheinend kommt der Fortschritt mittlerweile sogar im hintersten Sachsen an.
Die Sache mit dem Teferi's Moat

Die erste Runde war übrigens gleich ziemlich bescheuert, und wie so oft hätte ich das Spiel einfach gewinnen können. Ich spielte mit Doran gegen Quick'n Toast. Der Gegner war Alexander Kreuz und es war das entscheidende dritte Spiel.

Ich verlor das Spiel dadurch, dass ich mit meinen Bitterblossom-Feen mehrere Runden lang nicht gegen Teferi's Moat auf Schwarz angriff, und als ich schließlich merkte, dass der Moat ja nur Nichtflieger am Angreifen hindert, war es schon zu spät – denn da lag schon die dicke Oona.

Das Skurrile an der ganzen Situation war aber nicht meine haarsträubende Fehlinterpretation der Karte, sondern, dass ich eigentlich genau wusste, dass Teferi's Moat nichts gegen Flieger macht, und trotzdem dagegen verlor.

Die ganze Aktion stellte sich mir folgendermaßen dar: Alexander ist nur noch auf wenig Leben und wird von grünen Fußgängern schon ordentlich unter Druck gesetzt, aber Bitterblossom liegt auch schon im Spiel. Er tappt fünf Mana und legt Teferis Graben auf den Tisch. Ich frage scherzhaft „Farbe?” und er beginnt zu überlegen. Ich – völlig sicher, dass der Moat nichts gegen Flieger macht, denn es ist ja ein Graben – wundere mich, warum er überhaupt überlegt. Ich will noch mal schnell das Wording nachlesen, aber die Karte ist asiatisch! Nachfragen möchte ich aber auch nicht, es wäre ja möglich, dass er selber etwas verpeilt, so dass ich ihm damit einen Tipp geben würde.

Im Endeffekt legt er ihn auf Grün (weil er wohl auch wusste, wie der Moat funktioniert, genau wie ich eigentlich auch) und gibt den Zug ab. Wenig später ist er aber auf so wenig Leben, dass er durch die Feentoken im nächsten Zug stirbt und seine einzige Hoffnung ist, den Moat auf Schwarz zu legen und auf ein Misplay zu hoffen. Und jetzt auf einmal denke ich tatsächlich, dass meine Feen nicht mehr angreifen können.

Warum?! Das ist für mich im Nachhinein völlig unerklärlich. Irgendwie hat sich wohl in den zwei, drei Zügen zwischen dem ersten und dem zweiten Moat die Überzeugung bei mir gebildet, dass Moat doch gegen die Flieger hilft. (So in etwa wie: „Der Original-Moat hält Flieger vom Angreifen ab, der neue stattdessen Farben.”) Und diese Überzeugung war so stark, dass ich noch nicht einmal mehr auf die Idee kam, den zweiten Teferi's Moat mal durchzulesen, denn der war englisch.

Für mich offenbart sich in dieser Situation die unglaubliche Komplexität einer Magic-Partie. Denn wäre die erste Karte nicht zufällig asiatisch gewesen, hätte ich – da bin ich mir sehr sicher – dieses Spiel einfach gewonnen, weil ich dann direkt die Karte durchgelesen hätte. Aber irgendwie hat alles zusammengepasst, so dass ich zum Schluss absolut mindgamed war.
Doran

Gespielt habe ich folgendes Deck:


4 Gilt-Leaf Palace
4 Murmuring Bosk
4 Treetop Village
1 Llanowar Wastes
3 Horizon Canopy
1 Wooded Bastion
1 Caves of Koilos
1 Pendelhaven
3 Swamp

2 Birds of Paradise
4 Llanowar Elves
4 Tarmogoyf
4 Wren's Run Vanquisher
4 Doran, the Siege Tower
3 Chameleon Colossus
1 Shriekmaw

4 Thoughtseize
3 Bitterblossom
4 Nameless Inversion
3 Profane Command
2 Garruk Wildspeaker

Ungewöhnlich sind sicherlich die Wren's Run Vanquisher. Auf die will man aber meiner Meinung nach auf keinen Fall verzichten, da sie unheimlich gut gegen jedes Deck sind: Gegen Faeries macht der Überwältiger enormen Druck, der eigentlich nur mit Terror oder ständigem Chumpblocken mit Token aufgehalten werden kann (gecountert wird er Turn 2 oft nicht), gegen Quick'n Toast läuft er meistens sogar an der Wall of Roots vorbei und gegen jede Art von Aggrodeck ist er eine sehr starke Kreatur, die sogar Chameleon Colossus mitnimmt. Die Anzahl der Elfen reicht mit Nameless Inversion, Llanowar Elves und Chameleon Colossus auch aus, um ihn zu unterstützen.

Die Frage ist natürlich: Sollte man Doran spielen oder Elfen? Mein Deck von Erfurt unterschied sich eigentlich nur in acht Karten vom Pro-Tour-Siegerdeck, namentlich wurden Doran und Bitterblossom für Imperious Perfect und Civic Wayfinder eingebaut. Im Nachhinein hätte ich den Perfect aber lieber gehabt als Bitterblossom, da die Synergie mit dem restlichen Deck einfach größer ist.

Die Vorteile des Elfendecks sind sicherlich die Zweifarbigkeit, was sich in einer geringeren Anfälligkeit für Magus of the Moon und weniger Schaden durch Länder niederschlägt – und, am wichtigsten, in der Möglichkeit, Mutavault unterstützen zu können. Für Doran als Karte sprechen allerdings auch eine ganze Menge gute Gründe, vor allem seine Stärke gegen Faeries: Faeries hat vor dem Boarden tatsächlich keine Möglichkeit, ihn wieder wegzubekommen, falls er einmal auf dem Tisch liegt. (Abgesehen von Cryptic Command.)

Trotzdem würde ich wohl, wenn ich noch ein Turnier spielen würde, rein schwarz-grün bleiben. Was ich allerdings absolut nicht nachvollziehen kann, ist der Civic Wayfinder. Es handelt sich hier um einen Gray Ogre, der ein Land sucht, das man eigentlich sehr selten braucht. Die beste Verwendungsmöglichkeit ist das Command, aber das ist der Slot für eine suboptimale Karte meiner Meinung nach nicht wert. Bis jetzt konnte mir den Sinn dieser Karte auch noch niemand erklären. Die Diskussion ging immer etwa so:

Ich: „Warum spielt man Civic Wayfinder?”
Er: „Naja, es ist die beste Karte, fixt dein Mana und so.”
Ich: „Aber es gibt doch einfach bessere Karten!”
Er: „Jo, ich würde ihn auch nicht spielen.”

Der einzige stechende Grund ist vielleicht die Elfenanzahl im Deck. Die ist aber mit Llanowar Elves, Boreal Druid, Imperious Perfect, Chameleon Colossus zusätzlich zu den Vanquishern hoch genug. (Notfalls spielt man, wie in der Doranversion, ein paar Nameless Inversion statt Terror, obwohl Terror deutlich besser sind.)

Statt den Wayfindern spielt man natürlich Kitchen Finks, die als Karte einfach sehr viel stärker sind! Gerade gegen die Hauptbedrohung dieses Formates, Faeries, stellen sie immer einen ernstzunehmenden Nerv-Faktor dar, wohingegen der Wayfinder einfach in eine vom Pendelhaven gepumpte 1/1 Fee läuft.

Vielleicht kann mich ja mal jemand in den Kommentaren darüber aufklären, wozu der Wayfinder da ist. Aber solange das nicht geschieht, denke ich, dass das Deck durch Kitchen Finks im Maindeck einfach besser wird.

Richtig überzeugt war ich vom grünen Deck dann aber nicht mehr und so entschloss ich mich für die Feen. Um etwas Spielpraxis zu bekommen, machte ich mit Axel am Mittwoch noch einige Testspiele, die gar Hoffnung machten: Mein Score am Ende war tatsächlich 8:1 gegen Mana Ramp und 7:1 gegen Elfen. Im Turnier sollte es aber anders laufen.

Kleine Anekdote am Rande: Für meinen DVB-T-Empfang habe ich nur eine sehr kleine Antenne, weshalb ich öfters mal Probleme mit dem Empfang von ZDF habe. Die Woche während der EM ging aber alles super und so saß ich vor dem Bildschirm, um Deutschland-Kroatien zu schauen. Nationalhymne, alles super, Handshake, der Empfang steht, Ball wird zum Anstoß hingelegt – ZACK – das war‘s mit dem Empfang. Unglaublich, aber wahr. Ich musste tatsächlich runtersprinten, um das Spiel in einem Restaurant um die Ecke zu sehen!

Was lernen wir daraus? Nur weil vorher etwas funktioniert hat, heißt es nicht, dass es auch läuft, wenn es drauf ankommt – und genauso war es auch beim NQ Berlin.
Faeries

Was die Feen betrifft, so haben sich in letzter Zeit die Vendilion Cliques durchgesetzt. Oder besser gesagt: Paulo Vitor Damo da Rosas Top-8-Liste von der Pro Tour Hollywood. Fast alle haben card by card die selbe Liste, und das auch völlig zu Recht, denn die Liste ist sicherlich, zumindest was das Maindeck anbetrifft, optimal.


2 Faerie Conclave
4 Island
4 Mutavault
2 Pendelhaven
3 River of Tears
4 Secluded Glen
2 Sunken Ruins
4 Underground River

4 Mistbind Clique
4 Scion of Oona
4 Spellstutter Sprite
3 Vendilion Clique

4 Ancestral Vision
4 Bitterblossom
4 Cryptic Command
4 Rune Snag
4 Terror

3 Bottle Gnomes
3 Damnation
2 Murderous Redcap
3 Razormane Masticore
4 Thoughtseize

Viel Variation gab es ja ohnehin nie im Feendeck, sondern nur die Frage „Pestermite, Nameless Inversion oder Vendilion Clique?“ Und man muss sagen: Die Rare ist einfach deutlich besser als die anderen Optionen. Warum?

1) Sie stellt aus dem Nichts eine sehr ernstzunehmende Clock dar.

2) All das, was Nameless Inversion handlete, blockt die Clique einfach tot.

3) Wo Pestermite etwas für nur eine Runde tappt, blockt es die Clique einfach tot. (Der eine Punkt Unterschied in der Stärke ist in diesem Format mit Vanquisher, Treetop Village und Tarmogoyf ein sehr großer!

4) Nebenbei pfuscht sie auch noch in der gegnerischen Hand rum (wobei der pure Informationsgewinn nicht zu unterschätzen ist!) oder verbessert eigene Draws.

Die Deckliste allein hilft aber natürlich nicht, denn man muss auch wissen, wie man damit umgeht.

Seinen Sideboardplan stellte da Rosa in einem Premiumartikel auf starcitygames.com vor. Grob gesagt nimmt man in eigentlich allen Matchups, außer dem Mirror, die Scion of Oona aus dem Deck. Der Grund ist der, dass der Gegner nach dem Boarden viel Massremoval wie Cloudthresher oder Firespout im Deck hat, so dass man nie mehr als eine oder zwei Kreaturen im Spiel haben wird. In solchen Situationen ist der Scion als 1/1-Mann für drei Mana einfach deutlich zu teuer. Am zweitmeisten rausgeboardet werden ein bis zwei Mistbind Cliques, da man einfach teure Spells rausnehmen muss, wenn man teure Spells reinnimmt.

Im Überblick sieht das so aus:

  • Quick'n Toast: –4 Scion of Oona; +4 Thoughtseize

  • GB Elves/Doran: –4 Scion of Oona, –1 Mistbind Clique, –1 Spellstutter Sprite/Vendilion Clique/irgendwas;
  • ——+3 Damnation, +3 Masticore

    Gegen Doran kann man auch Thoughtseize bringen, um Doran/Colossus zu handlen (wenn auch sicher nicht mehr als zwei), die Frage ist nur, was man rausnimmt.

  • Faeries: –3 Vendilion Clique, –1 Mistbind Clique; +4 Thoughtseize

  • Reveillark: –4 Scion of Oona; +4 Thoughtseize.

  • Merfolk: Hier wird es schwieriger. Da Rosa lässt Murderous Redcap im Sideboard, ich denke jedoch, dass die Karte recht gut ist. Auch will man natürlich Damnation reinnehmen und ebenso ist Thoughtseize sicher nicht verkehrt gegen Command, Dousing und Sower of Tempation. Die große Frage ist immer, welche Karten man rausnimmt. Man kann die Rune Snags rausnehmen, wenn man on the draw ist, denn dann wird die Karte deutlich schlechter.

  • Auch der Scion sollte herausgenommen werden, da man nicht möchte, dass er von einem Sower of Temptation übernommen wird. (Obwohl das nicht so katastrophal ist, wie es immer dargestellt wird.) Für mich ist auch die Mistbind Clique ein heißer Kandidat zum Rausboarden. Insgesamt bin ich mir hier aber nicht sicher.

    Wenn man grob weiß, was man gegen die Matchups tun soll, muss man nur noch spielen können. Und hier habe ich eindeutig bewiesen, dass ich dazu ohne Vorbereitung nicht in der Lage bin. Direkt die erste Runde verlor ich 1:2 gegen Elfen, obwohl ich eigentlich 2:0 hätte gewinnen müssen, danach konnte ich zwar drei Siege in Folge einfahren – so dass noch Hoffnung aufkam –, dann gingen aber zwei Runden hintereinander gegen Merfolk und Reveillark (jawohl!) verloren.
    Das Turnier

    Zur Aufarbeitung der Niederlagen: Ich halte gegen Elves im zweiten Spiel eine Hand voll mit Sideboardmaterial, spiele in Turn 4 Damnation und in Turn 5 einen Masticore – und das, obwohl ich weiß, dass er Chameleon Colossus auf der Hand hat. Aber die Frisuren gehen weiter.

    Ich traue mich nämlich nicht, im Declare Attackers Step eine Mistbind Clique zu spielen, um den Colossus zusammen mit Masticore totzublocken. Ich hatte nämlich Spellstutter Sprite als einzige Fee und Angst, direkt gegen das Removal zu verlieren. Dabei hätte es gar kein großes Problem gegeben, wenn er Terror auf die Fee gespielt hätte, denn er hatte nur fünf Mana, das heißt, der Colossus wäre klein geblieben und einfach in den Masticore gelaufen. Richtig schlecht hätte es nur ausgesehen, wenn er Slaughter Pact gehabt hätte. Dieses Risiko musste ich aber einfach eingehen, sonst verliere ich ohnehin über kurz oder lang gegen den Colossus.

    Gegen Merfolk habe ich überhaupt noch nicht gespielt. Umso hübscher war die Aktion von mir, in Turn 5 einfach mal den Masticore zu legen nach dem Motto „was kann schon passieren” und sich zu wundern, dass er von Sower of Temptation übernommen wird. Ich habe die Karte schlichtweg vergessen, und so war es schon eine suboptimale Entscheidung, ihn überhaupt reinzunehmen. Auf der anderen Seite ist er doch ganz gut im Umgang mit Lords oder Karten wie Sygg, River Guide, die ihm hilflos ausgeliefert sind...

    Zum Glück konnte ich mich aber noch in ein drittes Spiel retten, da mein Gegner die goldene Zitrone wieder zurückspielte: Er greift mit Sower und Masticore an und lässt seine beiden Meervölker – Sygg und Silvergill Adept – aus unerfindlichen Gründen einfach zu Hause. Da kommt natürlich die Vendilion Clique, blockt den Sower tot, ein weiterer Sower wird gecountert und ab da konnte der Masticore aufräumen – und noch knapp den Sieg sichern.

    Meine suboptimale Performance im dritten Spiel erspare ich euch jetzt, das konnte ich einfach so oder so nicht gewinnen gegen einen sehr starken Merfolk-Start.

    Jetzt noch die große Frage: Wie verliert man gegen Reveillark? Nun, zunächst einmal sollte man auf gar keinen Fall Control-Mirror spielen können. Diese Voraussetzung war bei mir astrein erfüllt. Ohne jemals vorher gegen Reveillark gespielt zu haben, war ich mit vielen Entscheidungen überfordert und habe sicherlich einige falsche getroffen.

    Im ersten Spiel war ich sehr flooded, darum konnte ich nicht verhindern, dass eine Reveillark das Board betrat. An Sachen, die laufen können, hatte ich bislang nur ein einziges Bitterblossom gezogen und keine Kreatur. Die Blüte war aber ziemlich damit beschäftigt, die Reveillark aufzuhalten. Kurz und gut, ich konnte im ganzen Spiel nicht einmal in die Offensive gehen und am Ende besiegte mich der durch Momentary Blink erzeugte Vorteil.

    Das zweite Spiel gewann ich ohne Probleme, aber für das dritte Spiel waren dann nur noch knapp zehn Minuten zur Verfügung. Wir vereinbarten, dass, sollte es zu einem Draw kommen, der Spieler mit den wenigsten Leben aufgeben würde. (Ein Draw hätte beim Stand von 3-2 keinem etwas gebracht.) Ich hielt folgende Hand:




    Bei so wenig Zeit auf der Uhr wollte ich keine zusätzlichen Mischaktionen starten, zudem wäre die Hand sehr stark und hätte tatsächlich das Potenzial, schnell zu siegen, wenn denn das Land käme. Das kam dann auch in meinem dritten Draw, allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt schon zwei Riftwing Cloudskate suspendet, die mich gemeinsam mit Venser schnell wieder auf null Länder herunterbrachten. Zusammen mit Pendelhaven konnten meine Faerietoken aber durchaus einiges ausrichten. Durch weiteren Bounce (Blink) wurde ich trotzdem weiter beschäftigt, weil ich Bitterblossom wieder ausspielen musste und bei dieser Gelegenheit konnte er Reveillark ins Spiel zwingen.

    Ab hier musste ich stets einen Counter offen halten, weil ich gegen flashback Blink direkt verloren hätte. Gewinnen konnte ich aber höchstens noch mit Mistbind Clique, für die ich mich dann am Ende seines Kampfes austappte und er verpeilte – wie erhofft – das Blink zu flashbacken.

    Im vorletzten Extrazug hätte ich ihn dank Cryptic Command wohl tatsächlich noch genau auf ein Leben weniger als mich gebracht, aber er hatte das zweite Blink und ich war besiegt.
    Fazit

    Was also sind die Erkenntnisse dieser beiden Turniere? Für mich persönlich, dass es bei mir ohne ausgiebiges Testen auch nach acht Jahren Turnier-Magic nicht reicht, um ein akzeptables Ergebnis einzufahren. Das finde ich einigermaßen ernüchternd. Und Magic macht nun auch nicht wirklich Spaß, wenn man in jedem Spiel seine eigene Unzulänglichkeit vorgeführt bekommt.

    Seit den letzten beiden Turnieren überlege ich ernsthaft, mit dem aktiven Spiel aufzuhören und vielleicht tatsächlich nur Coverage zu machen oder zu judgen. Discuss!




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