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Extended
Das lustigste Deck aller Zeiten
von Sascha Deinert
30.06.2002

So, dann wollen wir mal wieder die Feder bzw. die Tastatur zücken, um euch das für meine Begriffe lustigste und trotz alledem durchaus turnierfähige Deck näherzubringen, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

Es begab sich also zu einer Zeit vor etwas mehr als 1,5 Jahren als die Extended PTQ's anstanden, derer 7 Stück an der Zahl, die in einem ziemlich schwer zu findenden Ort namens Rodgau nahe Frankfurt zwischen Weihnachten und Neujahr am Stück stattfinden sollten. Damals war ich für meine Begriffe kurz davor, Magic wirklich auch mit dem Ziel zu spielen, mich einmal für ein größeres Turnier zu qualifizieren, obwohl für mich eigentlich nach wie vor der Spielspaß und die netten Leute das wichtigste sind. Anders läßt sich meine Begeisterung für das magische Kartenspiel nicht erklären, denn ich habe bisher weder am zweiten Tag bei einem Grand Prix teilgenommen noch einmal einen PTQ gewonnen: ).Nun ja, ich schweife schon am Anfang ab, also zurück zu den Extendedzeiten als man noch mit Replenish, Necropotence und evtl. Survival of the Fittest an Sligh vorbeikam und Flugtickets nach Japan erobern konnte.

Bereits Wochen vor Rodgau hatte ich die gängigen Extendeddecks zusammengeproxt und mit ein paar Freunden gezockt. Alles in allem fand ich das aber ziemlich langweilig, weil die Decks irgendwie immer nur versuchten ihre doch recht langweiligen Kombos durchzuziehen (ist Sligh eigentlich auch Kombo? Ob nun geschenkte 20 Loss of Life oder direkt 20 Schaden auf die Mütze ist da irgendwie fast schon das Gleiche, oder?), als mir jemand kurz vor Weihnachten etwas von einem lustigen Deck mit guten Karten und fetten Viechern erzählte (ich glaube es war der Marco Schünemann, aber ich bin mir da nicht mehr ganz sicher). Ich war zunächst sehr mißtrauisch gegenüber dicken Kreaturen, denn auch mir war damals schon klar, dass ihre Nachteile meist in Form von unverschämten Manakosten sie nicht Turnierfähig machten.

Ok, die Veteranen und die, die mich kennen, wissen schon, welches Deck ich meine. Die Unwissenden will ich noch ein bissel auf die Folter spannen.

Also zunächst ein paar Hinweise. In dieser Extended Saison waren die 6.Editionsregeln das erste mal auch für Extended angesagt und damit gab es auch zum ersten mal in Extended den Stack/Stapel, ohne den das Deck nicht funktioniert hätte. Die Kombo (ja, es ist ein KomboDeck, aber es macht wirklich Spaß, vertraut mir!!!) war aber immer noch so kompliziert, dass es den englischen Level 3 Judge Paul Barclay brauchte, der so was wie ein Regelguru ist und inzwischen direkt bei Wizards arbeitet, um sie zu entdecken.

So, wer es immer noch nicht weiß, dem nenne ich mal ein paar Karten aus dem Deck (ich habe unten ein paar Kartentexte von nicht ganz so gängigen Karten reinkopiert, damit der unbedarfte Leser dem Text besser folgen kann),:

Es ist zum einen das gute alte Survival of the Fittest dabei. Ein grünes Deck also, das ist doch schon mal was positives, oder? In ein Grünes Deck gehören auch gute grüne Karten, also Birds of Paradise, ein Uktabi Orang-Utan ist auch nie verkehrt, wenn man ein Survival hat, ein Squee gehört in jedes Survivaldeck und Wall of Roots sind auch sehr solide. Najut, Grün alleine ist ja selten 'ne Kombo, also noch Blau dazu. Gutes Blau sind natürlich ein paar Counterspells und die obligatorischen 4 Force of Will.

Eine gute Karte ist auch der Tradewind Rider und falls die Kombo mal nicht zieht, ist Plan B der gute alte Morphlingtrick. Und bevor ich nun dem nicht ganz so bedarftem Magicspieler mit einer merkwürdigen Karte das große Fragezeichen auf die Stirn klebe, rücke ich am besten gleich mal mit der ganzen original Deckliste raus.
 
lands (21):
4Forest
6Island
4Tropical Island
1Taiga
1Savannah
2Undiscovered Paradise
3City of Brass

spells (11):
4Survival of the Fittest
4Force of Will
3Counterspell

creatures (24):
4Birds of Paradise
4Wall of Roots
2Quirion Ranger
3Tradewind Rider
1Squee, Goblin Nabob
1Elvish Lyrist
1Uktabi Orangutan
1Bottle Gnomes
1Morphling
1Gilded Drake
1Sliver Queen
1Reya Dawnbringer
1Flowstone Hellion
2Phyrexian Dreadnought

56 cards
 
Wer nachzählt, der merkt, dass es nur 56 Karten sind und bis auf die letzten 4 Karten das ganze Deck auch nicht sonderlich neue Karten für ein „normales“ Survival Deck enthält. Diese 4 Karten werden auch erst durch die letzte Karte, die noch fehlt, spielbar. Also Vorhang auf und einen kleinen Tusch für TATATATAAAA:

VOLRATH'S SHAPSHIFTER!!!!!!!!


Ok, wer den Flowstone Hellion oben in der Deckliste schon nicht kannte, der wird auch bei diesem lustigen kleinen Zeitgenossen so seine Schwierigkeiten haben, daher mal den Oracle Text, solange die freundlichen Leute von Planetmtg nicht schon ein Bild eingefügt haben:

Volrath's Shapeshifter {1}{U}{U}
Creature – Shapeshifter
0/1
As long as the top card of your graveyard is a creature card, Volrath's Shapeshifter is a copy of that card that has "{2}: Discard a card from your hand."

Ich bin sicher, die Regelfüchse unter euch haben schon alle Kombos, die dieses merkwürdige Etwas vollführt schon erkannt und lesen vielleicht noch unten weiter wo ich ein paar lustige Situationen, die ich mit diesem Lümmel erlebt habe, wiedergebe. Alle anderen können noch ein paar Zeilen rätseln, wie Morphlinge zu harmlosen Chumpblockern verkommen und der Kreaturenkill im Idealfall in Runde 3 mit einer trampelnden 23/1 Kreatur einsetzt.

Nachdem ich also nun von diesem Deck gehört hatte, besorgte ich mir umghehend 4 Shapeshifter, baute das Deck und las den Turnierreport von Paul Barclay. Er beschrieb darin zunächst mal den Idealfall und der geht wie folgt:

In der ersten Runde muss erst mal die Manabasis gesichert werden, also Land-Bird-go. In Runde Zwei wird die Hand kleiner indem wir neben einem Land eine Wall of Roots legen und uns dadurch auch noch das Survival leisten können. In der gegnerischen Runde nutzen wir dann noch MauernMana, discarden im günstigsten Fall den Flowstone Hellion, den wir auf der Hand haben und besorgen uns direkt das Phyrexian Dreadnought oder Volrath's Shapeshifter, je nachdem welche von den beiden Karten gerade fehlt. In unserem Turn spielen wir dann Land und Shapeshifter und gehen mit der Hastefähigkeit des kopierten Hellions erstmal kloppen. Aber naja, 3/3 Haste ist ja irgendwie nicht so die Bombe in Extended, deswegen wird im Kampf erst mal Suizid vorgetäuscht, indem wir die zweite Hellionfahigkeit elf mal auf den Stapel legen uns aber weitere Schritte vorbehalten, bevor wir den Unsinn resolven lassen.

Also etwas nachgedacht, dann schnell das Survival benutzt und die 12/12 Bombe für ein Mana discardet und irgendeine andere Frechheit (dazu weiter unten) aus der Bibliothek gesucht, falls der Gegner den Trick erkannt hat und noch überraschend einen Fog spielt. Jetzt ist es an der Zeit den Dingen ihren Lauf zu lassen und sich nach des Kaisers Motto „schaun 'mer mal“ das Gemetzel in Runde 3 anzusehen. Anzumerken ist, dass der Nachteil des Phyrexian Dreadnought ausgelöst wird, wenn er ins Spiel kommt. Wenn der Shapeshifter aber bereits draußen liegt, ist er ja schon im Spiel, daher muss man keine Kreaturen opfern.

Natürlich gibt es an dem Plan die Schwachstelle Gegner (und evtl. auch sich selbst, doch dazu wieder später) und der Alptraum für den Shapeshifter ist meistens ein nerviges Wasteland, das jeden noch so schönen Plan zu Nichte machen kann, aber im Normalfall kann der Gegner einpacken sobald Volrath's Versuchskaninchen mit einem Survival im Spiel liegt.
Soweit also zur Theorie. Daneben hat das Deck noch eine ganze Menge anderer Amüsements zu bieten. Die einfachen Taktiken mit Tradewind Rider und Quirion Elf dem Gegner einfach alle Permanents, die stören zu bouncen oder gegnerische Schwerter oder Incinerates auf unsere Kreaturen zu countern sind nicht neu, aber immer noch sehr hiflreich. Mit gesuchtem Morphling einfach töten ist wie schon gesagt, der B-Plan, war aber in der damaligen Turnierszene trotz allem nicht sehr häufig.

Kommen wir also zu den weiteren Gemeinheiten, die man mit Volrath's Shapeshifter noch so vollführen kann und damit zu den anderen Kreaturen, die vielleicht doch nicht in jedes Deck passen.

Elvish Lyrist

Na gut, vielleicht nicht so ungewöhnlich, denn viele grüne Decks hatten diesen Knirps im Deck, um die fiesen Geschenke des berüchtigten NecroDonate-Decks abzuwehren und sich auch gegen einen Oath of Druids abzusichern. Und wenn der Shapeshifter ersteinmal mit einem Survival auf dem Tisch lag und man die Kombo nicht durchziehen konnte (es gibt sicherlich auch Zeitgenossen, die das nicht wollten, weil sie sich einen kleinen morbiden Spaß draus gemacht haben, den Gegner noch ein bißchen zappeln zu lassen oder zuzusehen, wie das Fragezeichen über des Gegners Kopf wächst, was dieser komische Shapeshifter auf dem Tisch macht, weil sie das Deck nicht kannten), dann gab es für den Gegner trotzdem nur Schwierigkeiten, denn der Shapeshifter konnte sich ja jederzeit in diesen kleinen geselligen Elfen verwandeln. Ein weiterer Vorteil des Survivals ist übrigens, dass das discarden einer Kreatur zu den Aktivierungskosten gehört, denn dadurch wird dem Gegner jede Chance genommen auf die Verwandlung zu reagieren.

1x Bottle Gnomes

Eine Spitzenkarte gegen alle Slighdecks und mit Survival auf dem Tisch war eigentlich auch wieder alles gelaufen denn die Gnome verschafften einem immer genug Zeit um Tradewind Rider oder.alle möglichen Blocker zu suchen oder die Kombo anzusetzten.

1x Gilded Drake

Nun zu meiner persönlichen Lieblingskombokarte. Neben der Möglichkeit, dem Gegner mit einem Tradewind Rider gegnerische Kreaturen zu bouncen gibt es noch zwei weitere Möglichkeiten, sich ihrer zu entledigen. Entweder man tötet sie oder noch viel besser man tauscht sie mit Hilfe des Gilded Drakes aus und bounced sich den Drake dann wieder in die eigene Hand: )

Soweit zu den üblichen Survival Tricks. Kommen wir also zu den üblichen Shapeshifter Tricks:

1x Sliver Queen

Ein gutes Deck war zu jenen Zeiten auch das sogenannte CounterSliver. Der Plan dabei war einfach alle guten Sliver zu spielen, gegebenenfalls mit einer Demonic Consultation den gerade gewünschten Sliver rauszusuchen, der das Spiel gewinnen kann (meist Winged Sliver oder Crystalline Sliver) und störende gegnerische Einwände zu countern oder zu schwertern. Den Sliverchef, die Sliverqueen, aber spielte das Deck nicht. Was war das für ein Heidenspaß, wenn der Shapeshifter im Spiel war und sich entschied, dass er sich als Sliverqueen verkleidet bestens als Tokenmacher eignet. Das beste daran war aber, dass der Gegner in dieser Phase des Spiels meistens schon einen Crystalline Sliver am Start hatte und mit seinen Schwertern zuerst einmal versuchte die Slverqueen zu killen bevor er sich dann doch umentschied und einen Bird oder eine Wall nahm, die dann noch nicht einmal in den Graveyard wanderte.

1x Reya, Dawnbringer

Und nun zur schönsten Variante des Decks. Wenn man Spaß haben wollte, war diese Legende genau richtig. Einfach Shapeshifter gespielt und Reya discardet. In der Upkeep holt sich die Kopie von Reya dann das Original ins Spiel ohne wegen der Legendenregel zu sterben, weil die oberste Karte im Friedhof ja nicht mehr Reya ist. Mit Survival zusammen spielt man dann „Wünsch dir was“. Reya war dann auch gegen Oathecks immer sehr hilfreich, denn da muß ein Morphling schon lange für üben um an Reya vorbeizukommen.


Spätestens beim Sideboarden konnte man dann anfangen sich mit lustigen Kreaturen einzudecken. Hier erstmal das original Sideboard von Paul Barcley:
 
lands (60):
60Forest

creatures (8):
1Pygmy Hippo
1Phelddagrif
1Gilded Drake
1Spiketail Drake
1Academy Rector
1Carrion Beetles
1Bottle Gnomes
1Masticore

spells (7):
1Recurring Nightmare
1Seal of Cleansing
1Oath of Ghouls
1Circle of Protection: Red
3Pyroblast

15 cards
 
Das Pygmy Hippo war gegen Stasis und Counterdecks gedacht und das Phelddagrif machte gegen Oath of Druids Decks immer eine gute Figur, wenn man dem Gegner kleine 1/1 Token unterjubeln konnte, während man sich jede Runde eine Kreatur ins Spiel legen konnte. Das Seal of Cleansing konnte man sich mit einem sterbenden Shapeshifter raussuchen, der einen Academy Rector kopiert. Neben dem Tod durch den Flowstone Hellion konnte man übrigens auch den Tod durch 0/-1 Counter von einer kopierten Wall of Roots in Betracht ziehen, was mit einem Survival sehr schnell geht, da man sich mit einer Wall of Roots eine neue suchen kann und mit dieser neuen Wall dann wieder eine und dann noch eine und noch eine und noch eine (ok, hier hat man das Spiel dann wohl doch verloren: ) und es kostet kein Mana, weil man jedes mal eine neue Wall hat und immer wieder grünes Mana rausziehen kann. Soviel also zum sinnvollen Selbstmord. Masticore, Pyroblast und CoP:Red haben nicht wirklich viel mit dem Shapeshifter zu tun und Carrion Beetles machen den Weg frei für neue Shapshifter Action, falls mal ein Wasteland unsere Wege kreuzt und im Mirrormatch sind sie auch äußerst hilfreich. Der Spiketail Drake war als überraschender Counter gegen NecroDonate gedacht und die restlichen Karten waren zur Verstärkung da, falls ein Trick mal ausgehebelt wurde und man einen neuen Versuch haben wollte.

Zu den Verbesserungen des Decks hatte Paul Barclay seinerzeit selbst geschrieben, dass dem Deck ein Palinchron gut tun würde. Da es schon etwas her ist, weiß ich nur noch, welche Karten ich für die PTQ's reingenommen hatte, aber nicht mehr genau, welche rauskamen. Ich hatte noch ein paar Impulse und Brainstorm reingenommen, um schneller an die Survivals zu kommen, und war im Sideboard auf die Aura Fraction umgestiegen, damit ich auch ja alle gegnerischen Enchantments killen konnte, denn böse Artefakte außer Masticor hatte ich nicht zu fürchten. Außerdem musste Plan B mit 'nem zweiten Morphling abgesichert werden. Ansonsten aber hatte ich an dem Deck nichts auszusetzen und spielte mit dem Deck in Rodgau 2 PTQ's für meine Verhältnisse sehr erfolgreich, wobei ich mich dunkel erinnere, einmal 5:2 und einmal 4:2:1 gegangen zu sein. Zwei Niederlagen waren dabei gegen Rudi Eder (Oath of Druids) und Daniel Zink (NecroDonate), wenn ich mich recht erinnere und die beiden anderen waren damals sehr knapp gegen ein Oath of Druids Deck, gegen das das Deck fast nur mit trampelnden 23/1 Shapeshiftern gewinnen konnte, dass konnte es aber auch sehr gut, und gegen ein Replenish Deck von einen Franzosen, der dann später auch ins Finale kam. Das Draw im zweiten PTQ war in Runde 1 gegen Thorsten Hitzwebel, mit dem ich vor dem Turnier ein wenig das Mirrormatch getestet hatte: (

Hätte ich damals vermehrt mit Oath-Decks gerechnet, hätte ich sicherlich ein paar Emerald Charms im Sideboard gehabt.

Kommen wir abschließend also zu den lustigen Situationen, die mir noch im Gedächtnis sind.

In der zweiten Runde des ersten PTQ's war es wohl, als ich auf Rouwen (ich hoffe ich hab es richtig geschrieben?) aus Bochum (?)traf. Nun, ich kannte ihn vorher nicht und ich habe auch bis heute nicht viel mit ihm zu tun gehabt, aber inzwischen treffe ich ihn so ziemlich auf jedem größeren Turnier in Deutschland, und jedesmal freue ich mich darüber ihn zu sehen, weil er doch ein Netter ist. Und jedesmal wenn wir uns zwischen den Runden bei einer Zigarette unterhalten, kommen wir auf unser legendäres erstes Aufeinandertreffen zu sprechen bei dem ich sein Stasisdeck mit meinem „Full english Breakfast“ (so hat Paul Barcley das Deck wegen seiner dicken Kreaturen genannt) auseinandergenommen hatte. Also erst mal Grüße an Rouwen von hier aus.

Es war also so, dass er mein Deck nicht kannte und hat wohl gedacht, als ich nach meinem gecountertem Survival einen Shapeshifter spielte, „naja, da hat ein Töffel wohl mal wieder zu jeder guten Karte eine Müllkarte gepackt und gegen einen anderen Töffel die erste Runde überstanden“. Zugegeben war ich mit meinem Deck noch nicht so richtig vertraut und hätte vielleicht auch etwas eher töten können, aber ich wollte mich wohl absichern und hab mir gegen seine Stasis dann doch ein bissel Zeit gelassen: ). Auf jeden Fall hab ich heute noch im Gedächtnis, wie Rouwen zunächst einmal die ganze Zeit diesen fragenden Ausdruck im Gesicht hatte “was soll diese komische Kreatur da?”, bis dann doch irgendwann mal ein Survival auf den Tisch kam, weil er sich wohl sehr sicher mit seiner Stasis fühlte. Den Dreadnought hatte ich schon länger auf der Hand und wenn ich mich nicht irre, habe ich einmal für 12 gehaun, dann nen Quirion Ranger rausgesucht und für den zweiten Dreadnought wegsurvivalt um zu enttapen und nochmal für 12 zu haun. Den Helliontrick wollte ich mir wohl für Spiel 2 aufheben und das hat dann auch sehr gut geklappt. Allerdings mußte ich in Spiel 2 Rouwen wohl 4 mal erklären, wie das mit dem Stack geht und wieso er da gerade die gute 23 ins Gesicht bekommt.

Im Spiel gegen Meister Eder (Oath) hab ich dann am Ende zwar verloren, aber er mußte sich schon ganz schön anstrengen. Und das kam so: Ich hatte ein paar Kreaturen auf dem Tisch und er legt einen Oath of Druids den er im Counterduell auch durchbekam. Eine Runde Später oathed er sich einen Crater Hellion und hat danach die einzige Kreatur auf dem Tisch. Ich spiele einen Brainstorm und siehe da, ich könnte nächste Runde eine Reya ziehen. Weil die aber viel zu teuer ist, ziehe ich den direkten Weg ins Spiel via Oath vor und danach kommt jede Runde eine neue Kreatur aus meinem Friedhof ins Spiel. Wie das bei Oath Decks aber so ist, kommen da bei ihm aber auch immer wieder Spike Feeder, Crater Hellion und Morphling vorbei. Während er sich aber mit Impulse und Oath immer weiter durch sein Deck arbeitet, ziehe ich nur Grütze und am Ende räumt seine eine Disk das Spielfeld leer und er haut mich mit Treetop Villages tot.

In einem Testspiel gegen ein Monoblaues DrawGo kam es mal zur folgenden Situation. Mein Gegner hat beide Morphlinge im Spiel und ich versuche mit blockenden Birds den Druck aufzuhalten, werde aber die nächste Runde nicht überleben. Ich ziehe das Survival von oben und er kann es nicht countern. Ein bissel gerechnet und dann passierte folgendes:
Ich hatte mir noch ein paar Kreaturen (vermtl. Walls aufbewahrt) und da er eh nicht countern kann und ich auch keine andere Wahl habe survival ich 2 Kreaturen weg und hole mir Palinchron und Shapshifter. Nochmal den Palinchron in den Friedhof geschickt um Shapshifter 2 zu Holen und ab dafür bzw. raus mit den beiden. Mit den entappten Ländern hab ich nun wieder jede Menge Mana und kann zur Kombo ansetzen. Da war ich dann auch nicht besonders geizig und hab dann mal eben 46 Trampelschaden eingeschenkt. Ich hab Morphlinge noch nie so schön sterben sehen.

Auf dem zweiten PTQ in Rodgau hatte ich dann in Runde 7 bei Thorsten Hitzwebel wirklich großes Magic gesehen. Sein Gegner spielte Sligh und der Sieger hatte gute Chancen auf Top8. Es war das zweite Spiel und nach sideboarden und einem Sieg für Thorsten nahm er eine Starthand mit viel Mana (Walls, Birds und Länder) und Bottle Gnomes. Es kamen dann in den Folgerunden noch mehr Länder dazu und sein Gegner konnte Thorsten immer gerade so nicht töten, weil die Bottle Gnomes einiges an Schade absorbiert hatten und die Walls weitere Attacken aufhielten. Als Thorsten dann 9 Mana Zusammen hatte kam Reya dann von oben: ) Eigentlich ist das sogenannte Dancing Gnomes Deck ja eher schwarz gewesen und war nur T2 fähig, aber hier ging es denn auch mal in einer anderen Variante. Nachdem Thorsten dann auch mit dem Leben auf der sicheren Seite war, starb Reya an zwei Incinerates. Zu Thorstens Glück kam dann auch noch des Gegners Unvermögen dazu. Denn Thorsten zog die Sliver Queen und spielte sie aus. 7/7 ist schon eine solide Sache und hat dann auch das Spiel gewonnen, allerdings hätte der Gegner sich auch mal seine beiden Pyroblast auf der Hand genauer durchlesen können.

Es gab noch so einige spannende und lustige Situationen, aber so langsam reichts und ich weiss nicht mal, wieviele von denen die oben angefangen haben zu lesen auch bis hier unten durchgehalten haben. Ich wollte schon immer mal sowas wie einen Nachruf auf das für mich beste Deck aller Zeiten schreiben und falls ihr Spielspaß wollt, dann solltet ihr dieses Deck einfach mal nachbauen. An diesem Deck hätte man bestimmt noch so einiges basteln können, denn da tummeln sich noch jede Menge Kreaturen auf der Survival Ersatzbank, und es würde mir heute noch Spaß machen, aber leider meinte Wizards, dass das Survival zu stark sei und das man es bannen müsste. Ich bin da logischerweise anderer Ansicht und auch wenn die DCI vielleicht Recht hat, aber dieses Deck hat so viel Spaß gemacht, dass ich die Bannings gerne wieder verschwinden lassen würde.

Ich hab hier unten nochmal ein paar Kartentexte reinkopiert, damit auch alle nicht so erfahrenen Magicspieler ein wenig mitlesen können.

Aura Fracture {2}{W}
Enchantment
Sacrifice a land: Destroy target enchantment.

Bottle Gnomes {3}
Artifact Creature –
Gnome 1/3 Sacrifice Bottle Gnomes: You gain 3 life.

Brainstorm {U}
Instant
Draw three cards, then put two cards from your hand on top of your library in any order.

Carrion Beetles {B}
Creature -- Insect 1/1 {2}
{B}, {T}: Remove up to three target cards in a single graveyard from the game.

Crater Hellion {4}{R}{R}
Creature -- Beast
6/6
Echo #(At the beginning of your next upkeep after this permanent comes under your control, sacrifice it unless you pay its mana cost.)# When Crater Hellion comes into play, it deals 4 damage to each other creature.

Flowstone Hellion {4}{R}
Creature -- Beast
3/3
Haste #(This creature may attack and #{T}# the turn it comes under your control.)#
{0}: Flowstone Hellion gets +1/-1 until end of turn.

Gilded Drake {1}{U}
Creature -- Drake
3/3
Flying When Gilded Drake comes into play, choose one -- sacrifice Gilded Drake; or exchange control of Gilded Drake and target creature an opponent controls. If you don't make the exchange, sacrifice Gilded Drake. This ability can't be countered. #(This effect doesn't end at end of turn.)#

Oath of Druids {1}{G}
Enchantment
At the beginning of each player's upkeep, if that player controls fewer creatures than any of his or her opponents, the player may reveal cards from the top of his or her library until he or she reveals a creature card. The player puts that card into play and all other cards revealed this way into his or her graveyard.

Oath of Ghouls {1}{B}
Enchantment
At the beginning of each player's upkeep, if there are more creature cards in that player's graveyard than in any of his or her opponents' graveyards, the player may return target creature card of his or her choice from his or her graveyard to his or her hand.

Palinchron {5}{U}{U}
Creature -- Illusion
4/5
Flying When Palinchron comes into play, if you played it from your hand, untap up to seven lands. {2}{U}{U}: Return Palinchron to its owner's hand.

Phelddagrif {1}{G}{W}{U}
Creature -- Legend
4/4
{G}: Phelddagrif gains trample until end of turn. Put a 1/1 green Hippo creature token into play under an opponent's control.
{W}: Phelddagrif gains flying until end of turn and an opponent gains 2 life.
{U}: Return Phelddagrif to its owner's hand and an opponent may draw a card.

Phyrexian Dreadnought {1}
Artifact Creature
12/12
Trample If Phyrexian Dreadnought would come into play, sacrifice any number of creatures with total power 12 or greater instead. If you do, put Phyrexian Dreadnought into play. If you don't, put it into its owner's graveyard.

Pygmy Hippo {G}{U}
Creature -- Hippo
2/2
Whenever Pygmy Hippo attacks and isn't blocked, you may have defending player play a mana ability of each land he or she controls and empty his or her mana pool. If you do, Pygmy Hippo deals no combat damage this turn and at the beginning of your postcombat main phase you add an amount of colorless mana to your mana pool equal to the amount of mana emptied from defending player's mana pool this way.

Recurring Nightmare {2}{B}
Enchantment
Sacrifice a creature, Return Recurring Nightmare to its owner's hand: Return target creature card from your graveyard to play. Play this ability only any time you could play a sorcery.

Reya Dawnbringer {6}{W}{W}{W}
Creature -- Angel Legend
4/6
Flying
At the beginning of your upkeep, you may return target creature card from your graveyard to play.

Sliver Queen {W}{U}{B}{R}{G}
Creature -- Sliver Legend
7/7
{2}: Put a 1/1 colorless Sliver creature token into play.

Spiketail Drake {3}{U}{U}
Creature -- Drake
3/3
Flying
Sacrifice Spiketail Drake: Counter target spell unless its controller pays {3}.

Squee, Goblin Nabob {2}{R}
Creature -- Goblin Legend
1/1
At the beginning of your upkeep, if Squee, Goblin Nabob is in your graveyard, you may return Squee to your hand.

Survival of the Fittest {1}{G}
Enchantment
{G}, Discard a creature card from your hand: Search your library for a creature card, reveal that card, and put it into your hand. Then shuffle your library.

Tradewind Rider {3}{U}
Creature -- Spirit
1/4
Flying
{T}, Tap two untapped creatures you control: Return target permanent to its owner's hand.

Volrath's Shapeshifter {1}{U}{U}
Creature – Shapeshifter
0/1
As long as the top card of your graveyard is a creature card, Volrath's Shapeshifter is a copy of that card that has "{2}: Discard a card from your hand."

Wall of Roots {1}{G}
Creature -- Wall
0/5 #(Walls can't attack.)#
Put a -0/-1 counter on Wall of Roots: Add {G} to your mana pool. Play this ability only once each turn.

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