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DQ – Wozu?
von Ute Kronenberg
28.09.2007

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Runde von: Die „Judge-Welt“ einfach erklärt.

Ich bin heute eure Gastgeberin und als solche habe ich natürlich die Wahl eines Themas. Neben „Dein Judge, das unbekannte Wesen“ und „Der Krampf mit dem Kampf“ stand bisher auch „DQ, wozu?“ ganz oben auf der Liste geplanter Themen. Und aus aktuellem Anlass möchte ich mich heute mit letzterem beschäftigen.

Vermutlich ist die Disqualifikation (im Folgenden DQ) eines der meistgefürchteten Themen, zum einen, weil sie prinzipiell jeden erwischen kann, andererseits aber (fast) immer nur die Leute erwischt, die man über zwei Ecken kennt, sodass die Informationen darüber das „Stille Post“-Phänomen aufweisen. Ich will versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen und dazu gehen wir das ganze systematisch an. Das könnte etwas länger dauern, sorgt aber hoffentlich für eine echte Supernova in euren Köpfen.


Was ist eine Disqualifikation?


Als erstes werfen wir mal einen Blick in die Penalty Guidelines (PG), also dem Dokument, das Regelverstöße und die entsprechenden Strafen definiert und erklärt. Dort wird uns Folgendes zur DQ gesagt:

    “A Disqualification is issued for activity that damages the integrity of a tournament as a whole or for severe unsporting conduct. It may also be applied when a player is unable to continue in a tournament (due to losing portions of their deck, for example) but refuses to drop from the tournament.”

Eine Disqualifikation ist stets
dann denkbar, wenn ein
Spieler sich grob unsportlich
verhält oder die
Turnierintegrität gefährdet.

Eine DQ ist also stets dann denkbar, wenn ein Spieler sich grob unsportlich verhält oder er die Turnierintegrität beschädigt. Da geht es gleich richtig zur Sache: Turnierintegrität und Unsportlichkeit, sind zwei Begriffe, die nicht sofort klar verständlich sind. Die Integrität eines Turniers ist dann gegeben, wenn man sich sicher sein kann, dass alle Regeln eingehalten werden und alle Vorgänge nachvollziehbar sind. Dazu gehört zum Beispiel, dass sich niemand Vorteile gegenüber anderen Spielern verschafft, indem er betrügt, oder den Ablauf des Turniers gefährdet, indem er klaut. Gleichzeitig heißt Turnierintegrität aber auch, dass man sich darauf verlassen können muss, dass man auf zwei verschiedenen Turnieren mit gleichem Rules Enforcement Level (REL) auch gleiche Strafen für das gleiche Vergehen erhält. Unsportlichkeit hingegen ist ein Thema, mit dem man einen weiteren Artikel füllen kann. Die Grenze zwischen sportlich und unsportlich ist nicht so klar definiert wie man meinen mag und so manches, was der eine schon als unsportlich auffasst, ist für den anderen noch „hart aber fair“.

Zum Thema Regeln fallen einem (hoffentlich) sofort die Comprehensive Rules (CR) ein, gemeint sind damit aber auch alle anderen Regelwerke, wie zum Beispiel die Magic Floor Rules (MFR) oder die Universal Tournament Rules (UTR).
Wer also betrügt und die Regeln absichtlich bricht, sollte sich darauf vorbereiten, früh nach Hause gehen zu können. Wer meint, er müsse auf einem Turnier den Ton angeben und dem Head Judge drohen, weil ihm dessen Regelauslegung nicht passt, dem droht ein ähnliches Schicksal.

    „The recipient of a Disqualification does not need to be a player in the tournament. He or she may be a spectator or other bystander. If this happens, they should be entered into the tournament in DCI Reporter so that they may be disqualified and reported to the DCI.”


Auch ein Zuschauer kann disqualifiziert werden. Wenn man sich in ein Spiel einmischt oder eine Prügelei vom Zaun bricht, kann das mit einer DQ geahndet werden.

    “Disqualification can occur without proof of action so long as the Head Judge determines sufficient information exists to believe the tournament's integrity may have been compromised. It is recommended that the Head Judge's report to the DCI reflect this fact.”


Dieser Absatz ist vielen Spielern unbekannt und ist dabei doch gleichzeitig so wichtig. Der Head Judge muss gar keine Beweise haben, er (oder auch sie) muss lediglich ausreichend davon überzeugt sein, dass die geltenden Regeln verletzt wurden. Wenn ein Spieler den Eindruck vermittelt, etwas zu verbergen zu haben und noch dazu nicht alle Fakten zusammenpassen, reicht alleine dieser Zusammenhang aus, eine DQ zu rechtfertigen. Sicherlich kann man das diskutieren (und ich denke das werdet ihr auch), aber ihr solltet auch Folgendes sehen: In den wenigsten Fällen wird ein Schiedsrichter absolute Gewissheit erlangen können, dass ein Spieler betrogen hat – der Schiedsrichter kann nicht in die Köpfe der Spieler schauen. Absolute Gewissheit gibt es also nur, wenn der Spieler den Regelverstoß zugibt, was aber nur selten passiert. Aber eben weil die Turnierintegrität wichtig ist und jedem garantiert werden soll, kann ein Judge auch auf den begründeten Verdacht hin eine DQ aussprechen.

    “When this penalty is applied, the player loses his or her current match and is dropped from the tournament. Players will still receive whatever prizes they had earned before the disqualification unless they were disqualified without prize. A player disqualified without prize receives no prize and no awards (such as pro points, event invitations, etc.). If a player has already received prizes at the time they are disqualified without prize, that player may keep whatever prizes he or she has received but does not receive any additional prizes or awards they may be due. For Competitive and Professional events the Head Judge must report all Disqualifications without prize to the DCI Investigations Manager. At Regular events only Unsporting Conduct disqualifications must be reported to the DCI Investigations Manager, though the disqualification should be entered into DCI Reporter as usual.”


Diese Details dazu, welche Preise man noch erhält und wie das weitere Vorgehen ist, sind für die meisten von euch vermutlich uninteressant. Man merke sich lediglich, dass es zwei Arten von DQs gibt. Solche, bei denen man noch Preise erhält und solche, bei denen man leer ausgeht. Außerdem gibt es Berichte an die DCI, die ebenfalls einen bestimmten Sinn haben.

    “When a player is disqualified without prize during a tournament, they are removed from the tournament and do not take up a place in the standings. This means that all players in the tournament will advance one spot in the standings and are entitled to any prizes the new standing would offer. If the Disqualification without prize takes place after a cut is made, no additional players advance in place of the disqualified player although they do move up a spot in the standings. For example, if a player is disqualified without prize during the quarterfinal round of a Pro Tour Qualifier, the former 9th place finisher does not advance into the single elimination top 8, but they do move into 8th place in the standings.”


Erneut einfache Regelungen der Details im Falle einer DQ. Wichtig zu wissen, dass man nach einer DQ in den Top 8 als Neunter nach den Swiss Standings kein Recht darauf hat dort mitzuspielen, wohl aber auf den achten Platz vorzurücken. Wenn die Preise erst nach den Top 8 vergeben werden, ist das durchaus wichtig.

Soweit der erste Teil der PG. Weiter geht es mit der Unterscheidung zwischen den zwei Arten von DQs. Das ist zum einen die „Disqualification with prize“ und die „Disqualification without prize“. Die DQ mit Preis gibt es nur, falls ein Match Loss aufgewertet werden muss. Ebenso wie aus einem Warning beim zweiten Vergehen ein Game Loss wird, kann eine Strafe bis zu einer Disqualifikation aufgewertet werden, wenn der Spieler den Regelverstoß nur oft genug begeht. Hat man zum Beispiel in Runde 1 aus Versehen eine Karte mehr gezogen als man darf, so ist das „Drawing Extra Cards“ und wird mit einem Game Loss geahndet. Passiert das Gleiche erneut in Runde 3, so gibt es als höhere Strafe einen Match Loss. Sollte es nun dazu kommen, dass das eine Runde später erneut passiert und wieder klar ist, dass keine Absicht dahinter steht, dann wird die DQ mit Preis folgen.

Die DQ ohne Preis ist eine etwas andere Sache, denn sie kann sofort beim ersten Vergehen vergeben werden beziehungsweise muss es fast immer auch, weil recht eindeutig ist, dass ein Spieler einen Regelverstoß begangen hat, der mit der entsprechenden Strafe zu ahnden ist. Folgende Vergehen führen sofort und schon beim ersten Mal zu einer DQ ohne Preis:



InfractionPenalty
USC — Randomly Determining a WinnerDisqualification without Prize
USC — BriberyDisqualification without Prize
USC — Aggressive BehaviorDisqualification without Prize
USC — Theft of Tournament MaterialDisqualification without Prize
Cheating — StallingDisqualification without Prize
Cheating — FraudDisqualification without Prize
Cheating — Outside AssistanceDisqualification without Prize
Cheating — Manipulation of Game MaterialsDisqualification without Prize


Alleine der Versuch eine dieser Regelverletzungen zu begehen, also zum Beispiel zu betrügen oder seine Bibliothek zu manipulieren, wird sofort mit einer DQ geahndet. Zusätzlich ist zu beachten, dass der Spieler nicht wissen muss, dass er eine Regel bricht. Wer versucht seinen Gegner zu bestechen oder sich eine bestimmte Karte in die Hand mogelt, den wird ein
“Oh, das wusste ich aber gar nicht, dass man das nicht darf.“ nicht vor einer DQ bewahren. Jeder Spieler, der an einem sanktionierten Turnier teilnimmt, ist dafür verantwortlich die geltenden Regelwerke zu kennen, tut er dies nicht, gilt der gleiche Grundsatz wie anderswo: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!

Betrachtet man die Vergehen, die mit einer DQ geahndet werden, beantwortet sich auch die Frage, warum es diese Strafe eigentlich gibt. Die Disqualifikation ist das letzte Mittel, um Turnierbeteiligte, die vorsätzlich die Regeln gebrochen haben, zu bestrafen. Die acht aufgeführten Regelverstöße sind so schlimm, weil sie entweder den Ablauf des Turniers erheblich beeinträchtigen oder aber dem betrügenden Spieler einen Vorteil gewähren, der seine Gewinnchancen unabhängig vom Spielkönnen beeinflusst.


Wofür kann man disqualifiziert werden?


Im Folgenden will ich einen kurzen Überblick über die jeweiligen Regelverstöße geben. Dieser Überblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder darauf, die exakte Grenze zwischen legal und illegal aufzuzeigen. Wer mehr wissen will, sollte sich die PG, die UTR und die MFR ansehen. Dabei gehen vor allem die PG, die zu jedem Regelverstoß mindestens zwei Beispiele auflisten, genauer ins Detail als ich es hier kann.


    143. Randomly Determining a Winner

    “Players use or offer to use a random method to determine the winner of a game or match.”

Wer versucht ein Spiel durch etwas anderes als eine Partie Magic zu entscheiden (Würfeln, Münzwurf, Schere-Stein-Papier) verletzt die Turnierregeln und fliegt raus. Schon wenn man seinem Gegner vorschlägt einen Würfel zu werfen, kann man dafür disqualifiziert werden. Dazu gab es vor einiger Zeit auch einen interessanten Artikel von Andy Heckt, den ihr hier findet.


    144. Bribery and Wagering

    “Bribery occurs when a player offers an incentive to entice an opponent into conceding, drawing, or changing the results of a match.[…]

    Wagering occurs when a player or spectator at a tournament places a bet on the outcome of a tournament, match or any portion of a tournament or match. The wager does not need to be monetary, nor is it relevant if a player is not betting on their own match.”

Wagering handele ich mal schnell ab: Wer auf ein Spiel oder Teile davon wettet fliegt raus.

„Bribery“, zu Deutsch Bestechung, ist eigentlich ebenfalls einfach. Wer seinem Gegner etwas anbietet, damit dieser das Spiel aufgibt oder wer anbietet, für eine Gegenleistung das Spiel aufzugeben, begeht „Cheating – Bribery“.

Das muss nicht unbedingt Geld sein, wer seinem Gegner anbietet, ihm eine Pizza (vielleicht sogar ein Snickers ) auszugeben, wenn er aufgibt, begeht ebenfalls Bestechung.

Auch wenn Prize Splits durchaus legal sind, sollte man dabei vorsichtig sein. Sobald man Prize Split und Aufgeben in einem Zusammenhang nennt, kann dies als Bribery ausgelegt werden. Nur wenn beides völlig unabhängig voneinander ausgehandelt wird, ist das in Ordnung. In diesem Zusammenhang, sollte man sich gut überlegen, ob man mit tödlichem Kampfschaden auf dem Stack noch über einen Prize Split diskutieren will. In dieser Situation liegt die Andeutung einer Aufgabe schließlich nicht mehr nur vage in der Luft, sondern sehr konkret auf der Hand! Spätestens wenn der Judge den Ergebniszettel fordert, sollte man diesen ausfüllen und es dabei bewenden lassen.


    145. Aggressive Behavior

    “A player acts in a threatening way towards others or their property.”

Klarer Fall: Wer andere Anwesende bedroht, hat auf Magic-Turnieren nichts verloren.


    146. Theft of Tournament Material

    “A player steals material from the event, such as cards […].”

Diebstahl ist kein Kavaliersdelikt. Wer Gegenstände stiehlt, die für den Ablauf des Turniers wichtig sind (Decks, Tischnummern) wird disqualifiziert und bekommt Hausverbot. Außerdem sollte man davon ausgehen zivilrechtlich belangt zu werden. Wer Dinge stiehlt, die nichts mit dem Turnier zu tun haben, kann nicht von Seiten der DCI belangt werden, wird sich dafür aber strafrechtlich zu verantworten haben. Mit einem Hausverbot kann man zusätzlich rechnen.


    151. Stalling

    “A player intentionally plays slowly in order to take advantage of the time limit. If the slow play is not intentional, please refer to Tournament Error — Slow Play instead.”

Die Diskussion über Stalling hat schon so manche Gemüter erhitzt und das doch ganz ohne Grund. Es ist eben nur dann Stalling, wenn man absichtlich langsam spielt. Wer also beim Stand von 1-0 einige spielbare Hände mulligant und dabei so langsam ist, dass die Uhr fast abläuft, darf sich nicht wundern, wenn die Judges ein Wörtchen mit einem reden wollen. Auch derjenige, der nach einem gewonnenen, langen ersten Spiel im zweiten extra langsam spielt, um sich in die Extrazüge und ins Timeout zu retten, stallt.


    152. Fraud

    „A person intentionally violates the Player Communication policy (see section 50) or intentionally misrepresents procedures, personal information or any other relevant tournament information in an attempt to gain advantage. (Note that Fraud, like most cheating, is determined by an investigation and will often appear on the surface as a Game Play Error or Tournament Error.)“

„Fraud“ ist der am allgemeinsten gehaltene Regeverstoß. Und fast alles, was nicht unter einem der anderen Begriffe zu finden ist, gehört hier hinein. Wer den Judge belügt oder seine Lebenspunkte manipuliert, wer ein falsches Spielergebnis im Ergebniszettel einträgt oder unter falschen Namen und/oder DCI-Nummer spielt, macht sich dieses Vergehens schuldig. Auch wenn man seinem Gegner auf eine Frage, auf dessen Antwort jener ein Anrecht hat (z.B. „Wie viele Handkarten hast du?“), bewusst eine falsche Antwort gibt, ist das „Cheating – Fraud“.

Viele DQs, die in dieser Rubrik eingeordnet werden, könnten vermieden werden, wenn Spieler die Turnier-Regeln besser kennen würden. Dass man zum Beispiel, sobald der tödliche Schaden im entscheidenden Spiel verrechnet wird, das Spielergebnis so eintragen muss, wie es erspielt wurde, ist nicht jedem bekannt. So kann schon das Eintragen eines 2-0 statt eines 2-1 mit einer DQ geahndet werden. Wer (auch in Absprache mit dem Gegner) 2-0 statt 1-2 einträgt wird disqualifiziert. Man kann ein Spiel zwar zu jedem Zeitpunkt innerhalb der Partie aufgeben, aber eben nur innerhalb und nicht nachträglich.


    153. Outside Assistance

    “A player, spectator, or other tournament participant intentionally does any of the following:

  • Seeks advice from others once they have sat for their match.
  • Gives advice to players who have sat for their match.
  • Any time after arriving at the play table, a player references notes made before the official beginning of their current match.
  • Illegally seeks information that is hidden from them by the rules of the game or format.
  • Reveals information they are prohibited from revealing by the rules of the game, policy, or format.

  • These offenses also apply to any deck construction portions of a limited tournament. Additionally, no notes of any kind may be made during a draft.
    Notes made during a match may be referenced during that match or between matches. Notes made outside the current match may not be referenced once a player has sat for their match until after their match is completed.”

Auch hier ist die Definition so eindeutig, dass man dazu kaum noch etwas sagen muss. Für alle, die des Englischen nicht mächtig sind: Wer sich an den Tisch setzt und zum Sideboarden erst mal die zuhause geschrieben Zettel auspackt oder sich von seinen Freunden erzählen lässt, was der Gegner so zockt, wird mit einer DQ bestraft. Und wenn man die Bibliothek des Gegners in die Hand nimmt und sich ganz entspannt durchschaut (so tatsächlich geschehen beim GP Florenz!), ist das ebenso Outside Assistance.

Wichtig hierbei das “sat for their match“ und “after arriving at the play table“: Wer sichergehen will, holt – ganz simpel – keine externen Informationen mehr ein, sobald er am Tisch sitzt!


    154. Manipulation of Game Materials

    “A player intentionally manipulates game materials (cards, dice, sleeves, figures, etc.) illegally to their advantage.”

Man muss keine Taschenspielertricks verwenden, um sein Spielmaterial zu manipulieren. Wer Länder und Sprüche in seinem Deck gleichmäßig verteilt, verschafft sich einen Vorteil gegenüber dem ehrlichen Spieler und wird disqualifiziert. Auch wer absichtlich Extrakarten zieht oder versucht seine Länder umzutappen, um doch noch den alles entscheidenden Spruch spielen zu können, wird mit einer DQ bestraft.
Wer mit solchen Methoden gewinnen will, hat auf einem Turnier nichts zu suchen.

Ganz schön viele Dinge, die man falsch machen kann und eine Menge Infos – aber dafür haben wir auch schon den größten Teil hinter uns. Weiter geht's es mit dem Ablauf einer DQ.


Wie läuft eine Disqualifikation ab?


Natürlich beginnt erstmal alles wie üblich: Es besteht ein Problem, der Judge wird gerufen und versucht die Frage zu klären. Sobald der Judge am Tisch feststellt, dass das Problem über eine einfache Regelfrage hinausgeht, wird er mehr Fragen stellen und genauer ins Detail gehen, um zu verstehen, wo genau das Problem liegt. Ab einem gewissen Punkt wird er die Spieler getrennt befragen, um zu sehen wie sich ihre Schilderungen ergänzen oder gar widersprechen. Meist wird an dieser Stelle auch der Head Judge dazu gebeten.

Sind sich die Spieler zum Beispiel über den Stand der Lebenspunkt uneinig, ist es wichtig herauszufinden wie sich die Punkte in den letzten Runden verändert haben, welche Kreaturen angegriffen haben und wie der Kampfschaden zugewiesen wurde. Auch ob es Direktschaden gab ist von Bedeutung. Oft klärt sich das Missverständnis zu diesem Zeitpunkt und das Spiel kann weitergehen.

Lassen sich die Unstimmigkeiten hingegen nicht klären, wird sich der Judge, in der Regel zusammen mit dem Head Judge, durch das weitere Befragen der Spieler, aber bei Bedarf auch der Zuschauer, Tischnachbarn oder Gegner der letzten Runden, nun ein umfassenderes Bild der Situation verschaffen. Schließlich wird der Head Judge auf Basis der Ermittlungen entscheiden, ob einer der Spieler betrogen hat oder ob es sich um einen unabsichtlichen Fehler handelt. Wenn ein Betrug vorliegt, folgt eine Disqualifikation. Ist das Spiel nicht beendet, erhält der disqualifizierte Spieler ein Match Loss und wird danach aus dem Turnier entfernt.

Alle involvierten Parteien sollen jetzt eine schriftliche Stellungnahme verfassen, die an die DCI weitergeleitet wird. Jene wird auf Grund dieser Stellungnahmen weitere Maßnahmen erwägen und wenn nötig einleiten.

Nur selten wird es dazu kommen, dass ein Spieler zugibt, betrogen zu haben. Daher bleibt stets ein Zweifel, ob der Judge richtig entschieden hat oder nicht. Gerne wird Judges vorgeworfen, einen Spieler ohne ausreichenden Grund disqualifiziert zu haben.

Nur stellt sich die Frage, was ein Judge davon haben soll, wenn er einen Spieler disqualifiziert. Es gibt gewiss keine Prämie von der DCI für den Judge mit den meisten DQs und kein Judge wird einen Spieler aus dem Turnier werfen, weil ihm die Nase des Betreffenden nicht gefällt oder weil ihm gerade danach ist. Eine DQ ist auch kein Mittel, um einen unangenehmen Spieler zu „entsorgen“. Die Grenzen, innerhalb derer eine DQ verhängt werden darf, sind von den PG vorgegeben und an diese muss sich auch ein Judge halten. Tut er dies nicht, wird er oder sie sich gegenüber der DCI zu verantworten haben.

Eines ist eine DQ ganz sicher nicht: Eine leichtfertig vergebene Strafe. Eine DQ-Ermittlung dauert ihre Zeit, hält den Verlauf des Turniers auf und ist eine unangenehme Angelegenheit für beide Seiten. Denn natürlich wird man sich die Zeit nehmen, um dem Spieler jede Chance zu geben, fair behandelt zu werden. In einem solchen Fall müssen dann auch alle anderen einmal warten und sich gedulden.


Was kann man tun?


Es gibt Dinge, die man beachten sollte, sobald man in eine Investigation verwickelt ist. Regel Nummer 1: Niemals lügen! Eine Lüge führt zur nächsten und irgendwann verstrickt man sich darin. Das ist tatsächlich so wie in den billigen Kriminalromanen. Wer lügt, hat etwas zu verbergen und wer nichts zu verbergen hat, muss auch nicht lügen. Wenn man etwas falsch gemacht hat, sollte man es sofort zugeben. Selbst wenn eine DQ dabei herauskommt, ist Ehrlichkeit immer noch der beste Weg, einer Suspendierung aus dem Weg zu gehen. Genauso sollte man nicht übertreiben und Fakten erfinden.

Weiterhin sollte man ruhig bleiben. Wer laut wird oder wirr redet, schadet nur sich selbst und der Judge wird einem sicher die Chance geben, sich in Ruhe zu äußern. Außerdem sollte man gut zuhören. Wenn der Gegner erzählt, sollte man sich merken, an welchen Stellen seine Geschichte von dem selbst erlebten abweicht. Notfalls kann man sich Notizen machen. Bei der Befragung sollte man alles wichtige erzählen, keine Details auslassen und schon gar nicht später die Geschichte verändern. Gerade deswegen ist es wichtig, von Anfang an in Ruhe und ausführlich zu berichten. Wen man sich nicht sicher ist, was genau an welcher Stelle passiert ist, sollte man auch das erwähnen und nicht einfach etwas hinzuerfinden.

Wenn der Judge den Gegner vom Tisch wegholt, um ihn zu befragen, sollte man selbst ruhig am Tisch sitzen bleiben. Jetzt mit Freunden zu diskutieren, ist ziemlich dämlich. Der Judge wird sich mit Recht fragen, welche wichtigen Details jetzt ausgetauscht werden müssen und ob man sich vielleicht Tipps geben lässt, was man am Besten sagt. Wurde man gar gebeten still zu warten, ist es Unsporting Conduct - Major, die Anweisung des Judges zu missachten.

Ist man auf einem internationalen Event, kann es sinnvoll sein, einen Schiedsrichter als Übersetzer zu erbitten. Selbst wenn man gut Englisch spricht, der Judge tut es vielleicht nicht und selbst kleine Missverständnisse können eine böse Wirkung haben. Die Möglichkeit einen Übersetzer zu haben sollte man nutzen, jedoch entscheidet der (Head-)Judge, ob er tatsächlich einen hinzuzieht.

Natürlich habt ihr auch das Recht, dass der Judge euch ausführlich erzählen lässt. Eure Sicht der Dinge ist genauso wichtig wie die des Gegners und soll gehört werden. Ihr habt allerdings kein Recht, eine Strafe für den Gegner zu fordern. Selbst wenn dieser betrogen hat, ist es Sache des Judges dies zu beurteilen. Eine Strafe zu fordern ist Unsporting Conduct – Minor und wird mit einem Warning geahndet.

Habt ihr das Gefühl, missverstanden zu werden, dann sagt dem Judge das deutlich aber ruhig. Bittet darum, dass der Judge euch schildert, wie er eure Erzählung bisher verstanden hat. Sollten Kommunikationsprobleme existieren, sollten diese sich jetzt klären. Auf jeden Fall sollte der Judge euch die Chance geben, alles, was ihr sagen wollt, auch loszuwerden, zumindest solange es etwas mit den Vorgängen am Tisch zu tun hat.

Sollte es schließlich tatsächlich zu einer Disqualifikation kommen, werden alle Beteiligten, wie schon erwähnt, gebeten, einen schriftlichen Bericht zu verfassen. Dieser soll alle Details enthalten, die auch dem Judge erzählt wurden und die Sicht der Dinge möglichst ausgiebig wiedergeben. Als betroffener Spieler sollte man sich die Mühe machen, sorgfältig zu formulieren, was man schreibt, damit es keine Probleme gibt. Diese Berichte werden an die DCI gesendet und dort bewertet. Ob der DQ eine Sperre folgt, ist abhängig von einer Vielzahl an Faktoren und letztendlich Sache der DCI. Verhält sich der disqualifizierte Spieler aber während der Untersuchung und auch nach der DQ kooperativ und gibt seinen Fehler ggf. zu, sinkt die Gefahr auf eine Sperre.


Damit komme ich zum Ende. Auch wenn dieser Artikel vielleicht nicht gerade leichte Kost war, hoffe ich, dass ihr jetzt klarer seht. Vielleicht fällt es euch damit leichter beim nächsten Mal richtig zu reagieren, wenn ihr in eine DQ-Situation verwickelt seid, aber auch besser zu verstehen, warum und wann eine DQ notwendig ist.

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Wie immer gilt: Alle Fragen und Anregungen bezüglich dieser Kolumne, insbesondere auch Regelfragen, bitte an Judge@PlanetMTG.de.


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[01.02.2008]Auf den Stack und ab damit

 #1 zu outside assistance von Mitsch am 28.09.2007 • 07:46
Wie ist das noch mal wenn ich als nebenstehender bemerke, das beide Spieler einen Regelverstoß eingehen.
Zuum Beispiel:

a) 2/3 tarmagoyf ohne Instants im den Friedhöfen, wird von einem Incinerate angezielt. Beide Spieler sind sich einig und denken dass der Goyf stirbt. Als der Controler ihn in den Friedhof packt, schrei ich:"Halt, der stirbt gar ned." Es wird zur Sicherheit noch mal ein Judge gerufen, da die beiden Spieler es tatsächlich nicht wussten, der dass dann bestätigt.
Darf ich das so machen, oder muss ich einen Judge rufen?

b) Ein Spieler hat Ivory Mask draußen und macht Compulsive Research auf sich selbst. Er zieht 3 Karten, beide Spieler merken nichts, von außen kommt dann der Ruf:"Ich glaube nicht dass du 3 Karten ziehen darfst mit der Mask im Spiel." Daraufhin wird von dem anderen Spieler der Judge gerufen und ein Gameloss verteilt. Hat sich da der Aussenstehende richtig verhalten?

Kann es einem der beiden Fällen unschön für den Außenstehenden ausgehen? Es sind ja alles offensichtliche Regelverstöße.

c) Wie verält sich das bei "May"-Effekte. Da gabs folgendes Problem: Ein Spieler hat den Pulmonic Sliver(und noch ein paar andere Sliver) draußen, Gegner zockt Wrath, doch ersterer würde in den nächsten Runden sterben. Er legt sich die Sliver obendrauf, von denen keiner eine Solution darstellt(da er vermutlich dass may beim Pulmonic nixht kannte), daraufhin sagte ein Ausenstehender:"Du musst den nicht oben drauf legen.(Vorsicht: das Zitat muss nicht 100% so stimmen)"
Was passiert hier normalerweise?

Mfg mitsch
 #2 Beispiele von MichaelW am 28.09.2007 • 09:37
zu a und b) Hier darfst du als Spieler nicht eingreifen, sondern mußt einen Judge holen. Als Zuschauer kannst du einfach mal was übersehen haben. Allgemein gilt, nur ein Judge darf sich in Spiele einmischen.

c) Angenommen, das ist GENAU so passiert, ist das schon ein klarer Fall von Outside Assistance, weil er hier dem Spieler von aussen ein Spieltip gegeben wurde.

Generell: Zuschauer haben sich nicht in Spiele einzumischen.

@Artikel: Schöner Artikel, Ute.
 #3 Regelfragen von Sinthoras am 28.09.2007 • 10:01
Ich bin zwar auch nur ein Laie,

aber ganz unwissend bin ich auch nicht (imho).
Outside Assistance ist es doch wenn du dem Gegner während des Spieles irgendwelchen Tipps gibst. Aber sicher nicht , wenn du die beiden Spieler darauf aufmerksam machst, dass sie eine Situation falsch behandelt haben.
 #4 Fall a und B von mmgun am 28.09.2007 • 10:02
Kann ich als aussenstehender dann zumindest beide spieler aufforden, das Game zu stoppen , solange bis der Judge am Tisch ist ?
Wenn ich naemlich einen Judge rufe, und die beiden inzwischen weiterspielen, wird doch alles noch viel verworrener....
Noch schlimmer ist es, wenn sogar ein Judge am Tisch steht und alles mit ansehen kann, aber trotzdem nix merkt. Wenn ich dann diesen Judge darauf aufmerksam mache, geht das meist kaum, ohne dass die Spieler etwas davon mitbekommen, was dann aber auch schonwieder fuer die eine Oder andere Spieler Partei ein Vor/Nachteil sein koennte....
 #5 Naja dann von Sinthoras am 28.09.2007 • 10:03
ist meine Aussage eben doch falsch. Merkwürdig das ich Michaels Comment nicht schon gelesen habe obwohl er ne gute halbe Stunde vorher gepostet hat. Gut zu wissen für die Zukunft, ich hätte da auch einfach eingegriffen und gesagt : "Sorry Jungs so aber nicht ! "
 #6 Beispiele können was, Betreff kann nix von The Pirate am 28.09.2007 • 10:04
Mir sind da spontan ein paar Fragen aufgefallen:

a) Das Stalling-Beispiel mit den "eigentlich spielbaren Händen", die man wegmulligant. Ist es tatsächlich so, daß der Judge entscheiden kann, ob eine Hand spielbar ist oder nicht? Denn wenn er solche Entscheidungsgewalt hat, geht doch das komplette Spiel ad absurdum. Ich stelle mir dann nämlich vor, wie ich mit dem komplizierten Control/Kombodeck kurz vor Rundenende eine schwierige/fragwürdige Hand zurückschicke und der unbedarfte Judge, der von meinem Deck keine Ahnung hat, mir ein DQ wegen Stallings reindrückt, weil seiner Ansicht nach die Hand spielbar war...

b) Zum oben angeführten Sliver-Beispiel: Wie sieht es denn aus, wenn bspw. irgendein Zuschauer, den ich mglw. nicht kenne, diesen Hinweis einfach hinausposaunt? Dann werde ich für etwas bestraft, was ich evtl. nicht zu verantworten habe. Ganz frech könnte es doch werden, wenn ich mich zu einem Spiel hinsetze und dann kommt jemand vorbei und erzählt mir ohne meine Zustimmung was mein Gegner spielt, um mir was reinzudrücken. Ich beiden Beispielen bin ich unschuldig, werde aber trotzdem bestraft...
 #7 @The Pirate: von Teardrop am 28.09.2007 • 11:05
Es kommt ja auch auf Deine Reaktion an. Wenn Du dann nicht auf den Hinweis reagierst und ihn bittest, den Mund zu halten, dann wirst Du auch nicht bestraft, wieso denn auch. Du hast ja nicht um die Assistenz gebeten.

Aber nochmal zum einmischen:
Ich hatte die neuen Comp. Rules und auch den Herrn Menery schon so verstanden, das auch die umstehenden Regelverstöße beachten und darauf reagieren sollen. Vor allem bei FNMs zum Beispiel, wo nicht unbedingt ein Judge da ist, aber auch bei größeren Turnieren. Man darf doch den Judge holen und sagen: "Jungs, wartet mal, da ist was schief gelaufen." Sonst geht da doch gar nichts, und ich dachte, genau das soll nicht sein.
Outside assistance ist ja nun auch was anderes, als wenn Du einfach sagst: Nach der Damnation muss das aktivierte Totem aber in den Friedhof, oder: Der Tarmogoyf ist gar nicht tot.
 #8 zeromant.wordpress.com von Zeromant am 28.09.2007 • 11:17
Nein, genau das ist outside assistance. Verpflichtet bist Du nur, in dieser SItuation den Judge zu holen; die Klappe musst Du trotzdem halten.

Ja, auch in der in der Praxis zu 95% judge-freien Zone FNM.

Aber das soll uns mal Ute ruhig genauer erklären.
 #9 Artikel... von Endijian am 28.09.2007 • 11:19
ist ganz OK, aber teilweise etwas arg knapp...
Im Artikel sind einige Punkte, die immer wieder für Streit in der Community sorgen, nur sehr knapp angesprochen, zu denen ich mir definitive Aussagen gewünscht hätte...

Ich will mal einen Punkt nennen, der mir sehr wichtig ist:

Theft of Tournament Material:
Das Beispiel mit dem Spieler, dem der Sealedpool, den er registrieren + wieder abgeben sollte, so gut gefiel, dass er auf das Turnier verzichtet, den Pool einsteckt und nach hause geht. Ich weiß, die Diskussion gab es schonmal, damals wurde dieser Sachverhalt (glaube ich) nicht als Theft eingestuft, meiner Meinung nach ist das aber nix anderes... ?
 #10 Aufklärung von the real paluschke am 28.09.2007 • 11:51
UTR 14:
Spectators and members of the press who believe they have observed rules violations should inform a Judge, but must not interfere with the match.

The Pirate: Wem Hilfe gegeben wird, ohne dass er danach verlangt hat, wird nicht disqualifiziert. Da musst Du Dir keine Sorgen machen.

Endijan: Ja, die Situation ist nicht ganz klar. Ich habe den Fall geschildert in meinem Artikel über GP Athen, wo genau das in einem Side Event (GPT) passiert ist. Letztendlich ist es als "Theft" gewertet worden von den anwesenden höherklassigen Schiedsrichtern, und mittlerweile kann ich die Entscheidung auch nachvollziehen. Zu der Zeit habe ich es zuerst allerdings nicht als Theft gewertet. Aaaallerdings gab es zu der Zeit auch noch die alten Penalty Guidelines, die in der Hinsicht unklarer waren. Beispiel A der heutigen PG stellt das aber recht klar:

"A player in a limited tournament pockets a Magic foil rare that they opened in the sealed pool they are registering."
 #11 Was ist... von Kofi am 28.09.2007 • 13:16
... wenn ich mit meinem Gegner übereinkomme, das Matchergebnis durch eine Partie Schach zu ermitteln? Das ist schließlich keine random method...
 #12 Kofi von the real paluschke am 28.09.2007 • 13:39
RIchtig, Schach ist nicht random. Aber es ist nicht Magic. Ein Magic-Spiel soll durch Magic entschieden werden - durch nichts anderes.

At its core, random determination of a match is tournament fraud. It means that players are saying Player A won X games of Magic, when, in fact, he did not. If we did not consider this fraud, then players could determine every winner in an entire tournament by rolling dice - and a tournament without a single game of Magic played is certainly fraud.

Gleiches gilt auch für nicht-random, nicht-Magic-Methoden.
 #13 Unrealistisch, aber... von Kenshin am 28.09.2007 • 13:43
Was ist, wenn man sich in einem Type 2 Turnier dazu entscheidet den Ausgang einer Partie durch ein Spiel Highlander oder meinetwegen Legacy zu entscheiden? Es ist Magic, aber ein komplett falsches Format. Wie wird das gewertet?
 #14 oder... von morpheus am 28.09.2007 • 13:48
durch einen Wettlauf oder Armdrücken?

Was wohl gehen soll ist ein Death-Match in den Turns - d.h. wenn man sich einigt, dass derjenige, der im letzten Extraturn die wenigsten Lebenspunkte hat conceded. Das funzt halt bei ControlMirrors, in denen man kurz vor den Turns Spiel 3 beginnen muss und niemand mit dem Draw geholfen ist. Ist mir schon selber passiert (nur sollte man dann im Slide-Mirror die Exalteds zurückboarden )
 #15 Kenshin von the real paluschke am 28.09.2007 • 13:54
Unrealistisch, ja. Und jetzt mögen manche wieder plärren, dass ich mich Diskussionen verschließe, aber ich weigere mich einfach, auf so konstruierte Beispiele Antworten zu geben...
 #16 @Morpheus: von Teardrop am 28.09.2007 • 13:55
Für Wettlauf wird DQed. Siehe Sheldon Menerys Interview.

Nochmal für mich: Ich lasse die Spieler weiterzocken, und wenn der Judge dann 3 Runden später an den Tisch kommt, kriegen beide Spieler ein warning wegen illegal Gamestate. Wie bescheuert.
Da ist "Stop, ich hol mal gerade den Judge, ihr habt Scheisse gebaut" imho besser. Aber nicht erwünscht. Gut, dann halt nicht.

Aber wenn einer beim FNM ohne Judge den Pact vergisst greife ich trotzdem ein, da kenne ich einfach nix. Was soll denn sowas...
 #17 @ Kofi von kslate89 am 28.09.2007 • 14:00
Alles außer eine Partie Magic fällt unter dieser Rubrik (auch wenn man es nicht als Random sehen kann).

@judges:
So wie ich das mitbekommen habe, habe ich das Recht einen Judge als Übersetzter zuholen?
 #18 @Teardrop von MichaelW am 28.09.2007 • 14:12
Wenn du als Zuschauer eingreifen dürftest, weil es offentsichtlich beide Spieler nicht gemerkt oder gewußt haben, das sie was falsch machen, und dann den judge holst, wieso sollten dann beide nicht das Warning für zum Beispiel Game Rule Violation und Failure to Maintain Gamestate bekommen? Aus der Sicht ist da kein wirklicher Unterschied, beide bekommen ein Warning, egal ob jetzt oder 3 Runden später.
 #19 kslate von the real paluschke am 28.09.2007 • 14:12
Jain. Du kannst darum bitten. Das "Recht" hast Du nicht. Ob ein Übersetzer nötig ist oder nicht, entscheidet nicht der Spieler, sondern der Schiedsrichter, der ursprünglich an den Tisch kommt.

Teardrop: FNM ohne Judge? So etwas gibt es in der Theorie, in der diese Regelungen entwickelt wurden, nicht.
Und eben daraus solltest Du ableiten können, dass sicherlich keiner Dich umbringen wird, wenn Du das Spiel kurz stoppst.
Ja, es gibt einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Glücklich?

"Für Wettlauf wird DQed". Das bitte in richtigem Kontext sehen. Es ging bei dem angesprochenen Wettlauf nicht um "randomly determining a winner", sondern darum, wer das Spiel beginnt. Und der DQ wäre nicht für "randomly determining" gewesen, sondern für den Fall, dass ihre Aktion ernster zu nehmende Auswirkungen gehabt hätte - Verletzungen, Sachbeschädigung.

"Well, there were two players at PT Geneva who decided to have a foot race to see who went first instead of rolling a die. Unfortunately, they crashed into the curtain behind the stage. They could have been seriously injured, or seriously injured other people. The were very lucky on that account, and they were very lucky the HJ did not DQ them."
 #20 zeromant.wordpress.com von Zeromant am 28.09.2007 • 15:24
"Ja, es gibt einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Glücklich?"

Noch lange nicht, aber das ist schon einmal ein Ausgangspunkt.

Wenn also allgemein bekannt ist, dass FNMs weltweit nicht einmal ansatzweise nach den Floor Rules ablaufen, warum verlangt der aktuelle Penalty Guide das dann weiterhin ausdrücklich?
 #21 Alternative? von the real paluschke am 28.09.2007 • 16:09
Was erwartest Du als Alternative?
 #22 zeromant.wordpress.com von Zeromant am 28.09.2007 • 16:27
Extra-Regeln, die dem Casual angepasst sind?
 #23 Alternative von TobiH am 28.09.2007 • 16:36
Wie wäre es mit einem REL für Prereleases und FNMs, dessen Statuten zur Realität passen...

Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in diesem Fall ja nicht gottgegeben, sondern hausgemacht. Im Sinne der Turnierintegrität müsste eins von beidem dem anderen angepasst werden!

Gerade du, Falko, als respektierter, international tätiger Judge könntest da doch mal eine Änderung des Penalty Guides anregen.
 #24 I bin a Betreff und unnedig von Burton911 am 28.09.2007 • 17:10
"Was wohl gehen soll ist ein Death-Match in den Turns - d.h. wenn man sich einigt, dass derjenige, der im letzten Extraturn die wenigsten Lebenspunkte hat conceded. Das funzt halt bei ControlMirrors, in denen man kurz vor den Turns Spiel 3 beginnen muss und niemand mit dem Draw geholfen ist. Ist mir schon selber passiert (nur sollte man dann im Slide-Mirror die Exalteds zurückboarden )"

@Judges: Darf man dass jetzt oder nicht?
Währ nämlich interessant wegen Control Mirror 5 mins vor den extraturns was ja gerade in der letzten Block Saison sehr sehr sehr sehr oft vorgekommen ist.
Oder ist das auch illegal weil random oder sonstwas?


Was passiert wenn ich einem Turnier Neuling einrede das es ok ist wenn er eine Karte zieht wenn der Gegner (also in diesem Fall ich) zustimmt.

Wird dieser dann dq'd oder werd nur der der es ihm einredet dq'd.

Und noch was was ich mir mal ausgedacht hab.
Irgendjemand (also jemand der absolut nichts von MTG versteht) der nur durch zufall neben einem Tisch auch dem irgendwas wichtiges (vom PTQ- bis zum PT Final) ausgespielt wird daneben steht stürzt jetzt warum auch immer auf den Tisch was passiert dann, weil das spiel ist ja dann so gut wie nicht mehr wiederherstellbar.

Was passiert wenn der Zuschauer unabsichtlich stürtzt und was passiert wenn er absichtlich unabsichtlich stürzt oder noch besser hingeht und einfach die Library nimt und über den Raum verteilt.

Is zugegeben eher unrealistisch aber man könnte ja jemanden beauftragen das er stürzt falls es nötig ist.
 #25 Antworten von the real paluschke am 28.09.2007 • 18:46
Burton, lass doch bitte diese Blödsinnsbeispiele weg.
Du glaubst wirklich, man bräuchte eine Regelung für "jemand stürzt (absichtlich) auf meinen Tisch"? Du hast zu viel Zeit, wenn Du Dir über so einen Quark Gedanken machst.

Wenn Du jemandem sagst "es ist ok, wenn Du jetzt eine Karte ziehst", selbst aber weißt, dass das nicht wahr ist, ist das ganz klar eine Misrepräsentation der Regeln und damit Cheating.

Spieler können jederzeit aufgeben. Wenn sie sich darauf einigen, dass derjenige mit weniger Life nach X Zügen aufgibt, ist das kein Problem. Ebensowenig wie "Zeig mir den Counterspell und ich concede".
 #26 zeromant.wordpress.com von Zeromant am 28.09.2007 • 20:13
Leute, stellt doch dem Falko nicht immer Fragen, deren Antwort er nicht irgendwo nachlesen kann!

Dazu müsste er doch so etwas wie eine eigene Meinung entwickeln...
 #27 asdfghjklö von Burton911 am 28.09.2007 • 20:42
Ich könnt auch mit Licids anfangen also sei froh über solche Fragen.

Und es gibt sicha Leute die das machen würden wenn sie zB. auf einem PTQ im Finale gerade keine Chance mehr haben das Match zu gewinnen.

"Wenn Du jemandem sagst "es ist ok, wenn Du jetzt eine Karte ziehst", selbst aber weißt, dass das nicht wahr ist, ist das ganz klar eine Misrepräsentation der Regeln und damit Cheating."

Ähmm genau das hab ich auch geschrieben nur hab ich nicht so viele Wörter dafür benutzt.
Die Frage wurde dadurch aber irgendwie nicht beantwortet, aber eigentlich ist es mir egal da mir das nur eingefallen ist während ich denn Artikel gelesen hab, und da hab ichs dann halt gleich gefragt.
 #28 Burton, #2 von the real paluschke am 28.09.2007 • 20:57
Deine Frage bzgl. cheating habe ich sehr wohl beantwortet: Derjenige, der die Regeln falsch darstellt und etwas als legal bezeichnet wenn es dies nicht ist, cheated und wird disqualifiziert. Das steht schon in meinem vorigen Beitrag.
 #29 zu 143. Randomly Determining a Winner von Kirtar am 30.09.2007 • 16:27
Ein Kollege und ich haben beide das exakt selbe Deck und auch Sideboard gespielt. Es wurden auch mehrere Partien gegeneinander probegespielt und schlussendlich lief es auf ein 50-50 hinaus (statistisch gesehen, klar dass der mit mehr Glück eine besser Quote hat). Und in den meisten Fällen hat der gewonnen, der den Würfelwurf gewann (dann Spiel 1 und 3 gewonnen wo er anfing). Weil aber die Comboturns teilweise 5-20 Minuten gehen und wir meist 3 Partien spielen mussten, haben wir uns darauf geeinigt, wer den Würfelwurf gewinnt, gewinnt das Match (damit wir etwas essen gehen konnten).

Ist das jetzt illegal, wegen 143.?
Wenn ja, wäre es dann noch immer illegal, wenn der Spieler der den Würfelwurf verliert (wie im obigen Control Mirror Beispiel) einfach conceden würde, auch nach vorangegangerer Absprache?

weitere Frage:
Situation: 2 Spieler spielen die gleichen Hüllen und zufällig mischt man nach der Runde die Karten in sein Deck und schwupps hat man vom Gegner eine Aura im Deck. Beide Spieler merken nichts und beginnen die nächste Runde.
Wie werden danach die Regelverstösse der beiden Spielern geahndet? Beide ein Gameloss wegen illegal Decklists?
 #30 Kirtar von the real paluschke am 30.09.2007 • 17:44
Ob sich beide Spieler darauf einigen, dass derjenige gewinnt, der den Würfelwurf gewinnt, oder ob sich beide darauf einigen, dass derjenige concedet, der den Würfelwurf verliert, läuft aufs gleiche raus. Und beides ist nicht erlaubt, ja.

Zur zweiten Frage: Dann haben höchstwahrscheinlich beide Spieler ein illegales Deck (einer mit 59/39 und einer mit 61/41 Karten) und bekommen jeweils ein Game Loss für "Illegal Deck", ja.
 #31 Besser spät als... von Kerowyn am 30.09.2007 • 21:07
Ich weiß nicht genau wie der Tobi das macht, aber irgendwie schafft er es immer die Artikel genau dann zu veröffentlichen, wenn ich nicht im Lande bin. Daher kommt mein Kommentar eher abschließend als erklärend...

#6 The Pirate: In meinem Beispiel im Artikel schreibe ich "einige spielbare Hände mulligant und dabei so langsam ist, dass die Uhr fast abläuft", also rede ich nicht nur von einer Hand. Das Problem ist hierbei auch nicht der Mulligan, sondern die Zeit die der Spieler dafür braucht.
Wer mehr als 1 Minute überlegt, ob er eine Hand hält, die 3 Länder und 4 Spells enthält, wird danach vermutlich von den Judges beobachtet. Immerhin kennt man sein Deck und weiß, was man halten kann und was nicht, da braucht man keine Minute. Wer eine Minute auf eine unspielbare Hand schaut, wird aber genauso beobachtet werden (Du hast also durchaus recht, ich hätte mir das Wort "spielbar" hier einfach schenken können, es macht keinen Unterschied).
Wer bei verbleibenden 5 Minuten auf der Uhr mehrfach so einen Mulligan nimmt, muss sich eben mit den Judges unterhalten. Das heißt weder, dass der Spieler jetzt auf jeden Fall disqualifiziert wird, noch heißt es, dass der Judge verstehen muss, wie gut oder schlecht eine Hand ist.
Spielaktionen innerhalb eines gewissen Zeitrahmens auszuführen ist eine Aufgabe der Spieler. Zu entscheiden ob eine Aktion zu lange dauert, ist Aufgabe des Judges. Genauso wird dieser auch entscheiden, ob der Spieler absichtlich zu langsam war. Kommt der Judge zu dieser Entscheidung, dann ist das Stalling.

#9 Endijian: "Im Artikel sind einige Punkte, die immer wieder für Streit in der Community sorgen, nur sehr knapp angesprochen, zu denen ich mir definitive Aussagen gewünscht hätte"

Nein, genau das kann ich eben nicht machen. Eine DQ ist eine Entscheidung, die auf den Vorgängen in der jeweiligen Situation basiert.
Die PG legen ziemlich genau dar, was man nicht tun darf. Wenn ein Spieler die PG liest, versteht und dann schlichtweg gesunden Menschenverstand anwendet, muss das reichen. Kein Judge kann dir für jede Situation eine genaue Erklärung geben, was eine DQ nach sich ziehen würde und was nicht. Dafür gibt es einfach zu viele Faktoren, die man jeweils betrachten und mit in Erwägung ziehen muss.

miraclegames.de
 
 
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