 |
Casual Back to the Roots: Immer mit dem Hammer drauf Es geht um Werkzeugkästen! von Jürgen "BoP 7/8" Wolf |
02.11.2006 |

Herzlich willkommen wieder mal in meiner Fundeck-Hobbythek! Nachdem ich zuletzt die alten Klamotten ausgepackt und den Ice Age Block auseinander genommen habe, aber das scheinbar nicht so ankam, habe ich mich entschieden, die Eiszeit in meinen Artikeln und in meinem Kühlschrank zu beenden und Euch lieber wieder Futter für Eure Funrunden zukommen zu lassen. Für die nächsten zwei bis drei Artikel habe ich mir Decks ausgesucht, welche die reinste Toolbox sind, also auf wirklich alles eine Antwort haben.
Das erste hab ich mir erst vor kurzem gebaut. Als ich mir mal wieder einen Booster gegönnt habe und meinen mittlerweile dritten Sunforger rausgeholt habe, habe ich mich entschlossen endlich mal ein Deck damit zu bauen. Ist ja ne nette Ability, die er hat, und da er ja auch mit Spells funktioniert, die nicht nur Mono-W oder Mono-R sind, kann man ihn schon gut abusen. So hab ich mir mal noch nen vierten Sunforger geschnappt und ein Deck um den Hammer gebaut. Und dieses Prachtstück werde ich nun vorführen.
Zunächst galt es die Farben zu wählen. Rot und Weiß waren mal klar, um den Forger aktivieren zu können. Desweiteren dachte ich mir, dass ein wenig Beschleunigung nicht schaden kann, da man ja den Forger möglichst oft benutzen will. Damit hat sich als dritte Farbe Grün angeboten. Und drei Farben sollten reichen!
Also zuallererst natürlich die Wirbelsäule des Decks: Sunforger. Man will einen ziehen, und wenn man mal zwei hat, ist das auch nicht so schlimm – also das gute Stück obv viermal.
Dann die Kreaturen: Hier habe ich meine Wahl auf Kreaturen beschränkt, die sich gut schützen lassen. Man will ja nicht mit Kreaturenbeatdown gewinnen, sondern durch Einsatz des Sunforgers den Gegner plätten oder in den Wahnsinn treiben. Dafür müssen die Kreaturen allerdings leben. Also habe ich mich für ein paar lästige, kleine Viecher entschieden, die für den Gegner oft nur schwer wegzubekommen sind.
Zuerst mal die Mutter aller Weenies, wie sie auch genannt wird: Die Mother of Runes. Wenn sie erste Runde ins Spiel kommt und der Gegner nicht gleich eine Antwort hat, dann wird's schwer, sie loszuwerden. Mit dem Sunforger in der Hand mag sie zwar wenig mütterlich aussehen, aber sie wird wohl des öfteren dazu kommen, ihn zu benutzen. Einer der besten Ein-Mana-Drops überhaupt muß natürlich viermal gespielt werden.
Ein weiterer Ein-Mana-Drop, der vor allem in Kombination mit der Mudda sehr lästig werden kann, ist der Sylvan Safekeeper. Er und die Mother können sich gegenseitig schützen, wenn's Not tut. Der Gegner wird sich schon überlegen ob er Removal gegen ein Land tauschen will… Auch er ist solide im Umgang mit dem Hammer, da er gut zu schützen ist und deswegen offensichtlich auch 4 mal im Deck.
Jetzt noch die guten Mauern: Mana-Acceleration und gleichzeitig Defense, dazu robuste Kreaturen, die den Sunforger nutzen können. Und da kann man ja nur auf die guten alten Klassiker zurückgreifen – Vine Trellis und Wall of Roots. Ich habe es anfangs mit Trellis und Wall of Blossoms versucht, aber die Acceleration ist einfach zu wichtig, wenn man den Sunforger effektiv einsetzen will. Bei einem dreifarbigen Deck spräche natürlich einiges für die Birds, jedoch passen sie zum einen nicht ins Fach „robust“, zum anderen soll das Deck möglichst billig gehalten werden, da es ja ein Fundeck werden soll, und das Deck im nächsten Teil der Artikelreihe ein paar Euro mehr auf die Waage bringen wird. Also: 3x Vine Trellis, 3x Wall of Roots.
Nachdem das mal geklärt ist, geht's jetzt auf zur Toolbox:
Erst mal den Lifegain angepackt – da kam mir Heroes' Reunion in den Sinn. Zwei Mana, sieben Leben klingt ganz gut, aber da das Deck ja auch Einsatz in einer Mehrspielerumgebung finden kann (soll, darf, muss) habe ich mich für ein anderes Leckerli entschieden. Man nehme mal an, man spielt ein gepflegtes Emperor-Match. Die Spieler in Reichweite haben zum Beispiel im Schnitt drei Kreaturen. Macht bei fünf Spielern in Reichweite (sich selbst eingeschlossen) 15 Kreaturen. Wie wäre es da mit 30 Leben? Joa… klingt gut. Deswegen auch Congregate ins Deck gepackt.
Der (die) Gegner hat (haben) diverse nervige Utility-Kreaturen? Die haben's ja oft an sich, nur 1 oder vielleicht 2 Toughness zu haben. Und es kann schon sein daß man günstig mehrere davon abstellen will. Dafür gut geeignet ist die Violent Eruption: 4 Schaden frei verteilbar, Damit läßt sich schon was abrüsten.
Dann sollte auf jeden Fall was nettes rein, um einzelne Kreaturen verläßlich abzurüsten. Da hat man viele gute Varianten. Eine Option wäre Mortify, damit lassen sich auch Verzauberungen entsorgen. Allerdings läßt sich gegen diesen regenerieren und außerdem ist Pro: Black doch recht beliebt. Das ist auch das Problem bei Terminate. So gut er auch ist, Pro: Black oder Pro: Red lassen sich nicht beeindrucken. Also ganz einfach mal zurückgreifen auf das beste Spotremoval ever: Die guten alten Swords to Plowshares. Für Enchantments findet sich schon noch was anderes. Des weiteren noch gut brauchbar ist ein Fog-Effekt. Und so einen haben wir in Weiß mit dem Holy Day.
Was tun, wenn Massremoval kommt? Wenn man ein gutes Board hat und mit dem Sunforger ruled, will man natürlich nicht, daß die eigenen Kreaturen abgerüstet werden. Da bietet sich der Ghostway an. Mal eben die eigenen Kreaturen aus der Gefahrenzone räumen, da kommt Freude auf… vor allem wenn gegnerische Kreaturen das Inferno nicht überleben. Soll im Multiplayer auch ganz gut sein, wenn man als einziger noch Kreaturen hat. 
Zwei lustige und nützlich Karten sind mir bei Durchblättern der Ordner noch in die Hände gefallen:
Zum einen Hide // Seek. Hiermit lassen sich einerseits lästige Enchantments und Artefakte aus dem Weg schaffen, andererseits kann man die gegnerische Bibliothek schon mal von der Karte befreien, die einem noch zu schaffen machen könnte und zusätzlich noch ein paar Leben abgreifen. Und das jede Runde. Ach ja… das mit „jede Runde“ kommt später noch…Die zweite Karte ist Parallectric Feedback: Ein netter Weg, dem Gegner den Rest zu geben. Wenn er beispielsweise mit einem irren Lachen den Draco rauslegt, kann man mit einem noch irreren Lachen das Feedback revealen und ihm mal 16 an den Kopp werfen.
Und zu guter Letzt noch die Toolbox innerhalb der Toolbox: Fünf Karten, die mal so ziemlich alles können, was man so braucht – die fünf Charms aus Planeshift. Und dankbarerweise ist in jedem der Charms entweder Rot oder Weiß!
Darigaaz's Charm: Hier hat man Raise Dead, Lightning Bolt und Giant Growth in einem.
Crosis's Charm: Boomerang, Dark Banishing, Shatter.
Dromar's Charm: Counterspell (übrigens der einzige im Deck), -2/-2 oder 5 Leben.
Rith's Charm: Lästige Non-Basics entsorgen, Damage Prevention und Scatter the Seeds.
Treva's Charm: Nochmal Creature Removal, Enchantment Removal und (wenn auch sehr mäßige) Draw Engine.
Jetzt sind noch zwei Fragen offen:
1. Was tun, wenn man die Charms auf der Hand hat?
2. Wie kann ich die Spells mehrfach zocken?
Beide Fragen lassen sich mit einer kleinen Zusatzengine beantworten: Peace of Mind, Soldevi Digger, Junktroller und zwei Enlightened Tutor.
Der Peace of Mind sorgt dafür, daß man Karten die man nicht braucht oder nicht casten kann einfach mal gegen Leben tauscht. Mit Digger und Junktroller kommen diese in die Bibliothek zurück und lassen sich so mit dem Sunforger spielen. Digger und 'Troller lassen auch Mehrfachnutzung der Spells zu. Ich habe jeweils einen reingetan, da sie beide ihre Vorteile haben. Der Junktroller kann beliebige Karten in beliebigen Graveyards targeten, der Digger kann mehrfach benutzt werden. Die Tutoren helfen, an die einzelnen Teile zu kommen, können aber auch mal genutzt werden, um den Sunforger zu finden. Und nicht vergessen: Wenn man den Forger schon hat, lassen sich damit auch die Tutoren suchen, wodurch man besser an die Teile der Zusatzengine kommt. Hier könnte man natürlich auch noch eine Enchantment-Toolbox einbauen, aber dazu müsste man das Deck mal auf 80-100 Karten aufstocken…
Am Ende habe ich noch für alle Fälle (und weil es einfach eine wunderbare Karte ist) zwei Gaea's Blessing ins Deck gepackt. Damit kann man sich alles, was zu Unrecht kaputtgemacht wurde, wieder in die Bibliothek packen. Außerdem ein guter Schutz, falls man sich mit einem Millstone anlegen muss. Bestimmt gibt es noch haufenweise Spells, die sich im Deck gut machen würden. Die momentane Liste soll auch nur ein Vorschlag sein. Was ich aber auf jeden Fall drinlassen würde, sind die Charms, da sie in allen Lagen hilfreich sind.
Jetzt fehlen noch die Länder. Ich persönlich habe schon ein paar Ravnica-Duals drin, aber wer diese nicht zur Verfügung hat, kann auch nur mit Basics bauen. Ich werde in der abschließenden Liste auch nur Basics verwenden. Und hier ist besagte Liste:
Charmin' Sunforger
Ach ja… ich weiß daß es 61 Karten sind, aber ich denke nicht, dass jemand damit auf einem Turnier aufkreuzen wird, also was solls. Wenn man mit Duals spielt, kann man noch ein Land cutten, da dann die Farbstabilität noch gegeben ist. Zumindest habe ich sie in meiner „Privatversion“ drin und habe dort keine Probleme mit dem einen Land weniger.
Zum Preis: Ich denke mal dieses Deck ist erschwinglich, da die Rares, die drin sind nicht zur oberen Preisklasse gehören. Am teuersten sind wohl hier noch die Mother of Runes, obwohl sie nur uncommon sind. Vielleicht kommt man an den Soldevi Digger etwas schwerer, da er ein wenig älter ist, aber der läßt sich gut durch einen zweiten Junktroller ersetzen.
Da es doch noch den ein oder anderen Instant gibt, kann man das Deck noch nachbearbeiten. Zum Beispiel habe ich auch schon mit Blessed Reversal gespielt. Wird man mal von einem Schwarm kleiner Kreaturen angefallen, kann man auch mal noch mit Gewinn rauskommen. Aber Congregate ist doch schon viel besser. Wenn dann kann man das Reversal noch zusätzlich spielen. Auch anbieten würden sich die Wing Shards, damit kann man auch mal Untouchables auf den Pelz rücken.
Und den Time Spiral Spoiler habe ich mir auch mal noch auf mögliche Karten für dieses Deck durchgesehen. Folgendes habe ich mir da rausgepickt:
- Angels Grace: Ein One-Shot-Platinum Angel. Diese Karte kann mal die letzte Rettung sein, wenn alles über einem zusammenbricht. Daß sie Split Second hat, macht sie auch noch mal besser.
- Return to Dust: Nochmal eine Option gegen Enchantments und Artifacts, notfalls um auch mal zwei wegzubekommen.
- Reiterate: Wenn der Gegner mal einen überdurchschnittlich bis stark verwüstenden Spell spielt und man gern eine Kopie davon hätte, dann ist man mit dem Reiterate gut bedient. (Auch Shunt würde sich noch anbieten.)
Will man noch mehr Optionen finden, sollte man einfach mal seine Vorräte aus dem Invasion oder dem Ravnica-Block durchstöbern. Da gibt's genug gute, mehrfarbige Karten, aus denen sich jeder nach Lust und Laune noch die ein oder andere ins Deck packen kann.
Eine Karte, die ich anfangs auch mal versucht habe, ist der Bösium Strip. Sollte man keine Option zur Recursion im Spiel haben, dann kann der Strip immerhin noch einmal auf einen Spell zugreifen. Danach muß man sich aber leider ganz von ihm verabschieden, also nur eine Lösung für Notfälle. Wieder an die Spells kommen könnte man mit Cunning Wish. Damit kann man die Toolbox auch nochmal um 15 Karten erweitern. Allerding ist ein Blausplash nötig, und damit geht's auf keinen Fall mehr ohne diverse Duals. Das soll nur eine Anregung sein, und das Bauen einer solche Version des Decks überlasse ich mal Eurer Phantasie. Aber Ihr könnt es dann gerne hier in den Comments posten. Bin schon gespannt. 
Und für die Luxusspieler unter euch: Sind Birds vorhanden, könnt ihr sie schon reinpacken. Sie erhöhen die Farbstabilität wirklich deutlich. Aber die Warnung von weiter oben nicht vergessen: Robust sind sie leider nicht!
Damit möchte ich für heute schließen. Im nächsten Artikel gibt's Werkzeugkasten Nummer 2. Im Mittelpunkt steht ein Artefakt, das beiden Spielern die selben Auflagen macht, aber unser Deck wird mehr als gut drauf vorbereitet sein. Bis dahin viel Spaß mit dem Hammer.
Der Bop
|
|
[ drucken ] |

Weitere Artikel/Berichte von Jürgen Wolf
|
|
|