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Limited Time Spiral Limited: Weiß Der erste Teil von Rosarios Limited-Analyse! von Rosario "Rosi" Maij |
09.10.2006 |

Ich heiße Rosario Maij, bin 24 Jahre alt und lebe im schönen Berlin. Magic spiele ich bereits seit 1996, wobei mir schnell klar wurde, dass ich am liebsten Turniere spiele und diese bevorzugt im Format Limited. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Den meisten Spaß hatte ich immer mit brandneuen Sets, wobei die Limited-Analysen von bekannten Spielern wie Kai Budde, TrashT und Tobi Henke mir über die Jahre eine große Hilfe waren. Als PlanetMTG mich nach einer Artikelreihe über die gerade erschienene Standalone Timespiral fragte, war ich natürlich dabei. [Und wir waren glücklich, schließlich steht Rosario mit einem Limited-Rating von 2104 in den Top 15 der Welt! –Hanno]
Seit dem Prerelease bin ich jetzt schon im nicht ganz so schönen Gelsenkirchen und verbringe meine Zeit damit, gegen die besten Spieler Deutschlands zu draften. Das Lustigste an diesem Draftformat ist das Wiedersehen mit den vielen alten Bekannten, die sich in die Booster eingeschlichen haben. Das Draftformat selbst ist schnell, da die Decks wieder zweifarbig sind und die meisten Farben günstige, starke Kreaturen bieten. Am besten gefällt mir bisher das heavy weiße, aggressive Deck mit Blau, Rot oder Grün als Ergänzung. Die folgenden Karten sind ungefähr nach ihrem Powerlevel geordnet, aber die Reihenfolge, wie man sie im Draft pickt, variiert natürlich decktypbedingt, ob man jetzt White Wheenie draftet, W-Control, oder auch Multicolour Slivers.
[Anmerkung: Die Verlinkung der Time-Spiral-Kartennamen wird diese Woche noch kommen und dann auch in diesem Artikel entsprechend nachgeholt.]
Commons
Temporal Isolation
Bei genauerer Betrachtung ein Instant-Pacifism, mit dem kleinen Nachteil, dass die eigenen Shadow Kreaturen nun geblockt werden können. Davon gibt's aber allgemein eher wenig. Da die Decks wie gesagt allgemein recht tempoorientiert sind, ist ein gezieltes und vor allem preiswertes Removal auf den dicksten Mann des Gegners oft der Schlüssel zum Sieg. Auch als Kampftrick ist die Isolation nicht zu verachten, etwa nachdem der Gegner einen eigenen Trick auf seine Kreatur gespielt hat, verleiht man dieser Irrealität und der eigene Mann ist gerettet.
Amrou Scout
Wie gut Rebellensucher im Limited sind, wissen vielleicht einige von euch noch aus Zeiten von Mercadian Masques. Diesmal hat man zwar nur einen Sucher im common slot und auch nur relativ wenig andere common Rebellen, aber Kartenvorteil war schon immer das A und O im Limited, was letztendlich den Amrou Scout zur Nummer zwei auf meiner Liste macht.
Benalish Cavalry
Wieder ein Zweidrop, und auch dieser muss hoch gepickt sein. Der Flankenangriff macht ihn nur schwer zu blocken, in Runde zwei ausgespielt ist er oft für 6-8 Schäden im frühen Spiel gut.
Cloudchaser Kestrel
Nicht nur dass es einige gute Verzauberungen in Timespiral gibt, die zu zerstören es sich lohnt, synergiert der Vogel auch mit Karten wie Ivory Giant, Gaze of Justice und natürlich Celestial Crusader. Hat man spät im Draft noch keinen Amrou Scout, ist der Kestrel dem Amrou Seeker wohl deutlich überlegen.
Amrou Seeker
Weiß hat auch endlich seine Version von Furcht bekommen. In einigen Fällen ist diese sogar besser als Flugfähigkeit, denn dieser Grey Ogre versteht es, sich geschickt an den grünen Spinnen und blauen Fliegern vorbei zu mogeln. Dass er auch noch vom Amrou Scout rekrutiert werden kann, macht ihn gleich noch sympathischer.
Errant Doomsayers
Der kleine Tapper steht seinen Vorgängern in nichts nach, tappt er doch den Großteil der frühen und mittleren Kreaturen. Dass er auch ein Rebell ist, macht ihn zum wichtigen Bestandteil des White-Wheenie-Archetypes.
Castle Raptors
Dieser 5-Mana 3-Power Flieger ist leider schon fast zu teuer für das WW-Deck, wo man nicht zu viele Fünf-Mana-Kreaturen haben will. Im Kontrolldeck ist der Raptor aber super, ein dicker Blocker, an dem der Gegner erstmal vorbeikommen muss. Hinzukommt, dass man ihn gut in ansonsten nicht-weißen Decks splashen kann.
Ivory Giant
Ein wichtiger Mann im White Wheenie: erste Runde suspended, dann ein paar weiße Würste ausgespielt, und, sind diese gestoppt, kommt der Riese rein und man kann noch mal einen Großangriff starten.
Flickering Spirit
Die Ability kommt zwar erst im späteren Spiel zum Einsatz, die Evasion macht den Flickering Spirit aber zu einem allgemein soliden Mann.
Zealot il-Vec
Pinger sind heutzutage besonders wertvoll, da überdurchschnittlich viele Eins-Toughness-Leute unterwegs sind. Ein Nachteil an ihm ist, dass der Feind mit Hilfe der eigenen Temporary Isolation ihn jetzt blocken kann.
Momentary Blink
Es schützt die eigenen Männer vor Removal, Kampschaden oder befreit sie von lästigen Verzauberungen. Sehr geschmeidig ist das Blink mit dem Ivory Giant oder anderen comes-into-play-Triggern wie dem des neuen Flametongue Kavus. Und ein aufgedeckter Krosan Cloudscraper in der vierten Runde kann auch lustig sein...
Watcher Sliver
Ah, die Remasuris sind wieder da. Draftet man diesen Archetype, ist der Watcher Sliver durchaus auch mal einen Firstpick wert, will man doch möglichst viele davon in seinem Deck haben. Idealerweise draftet man das Sliverdeck mit einer blauweißen Basis, macht ein bis zwei kleine Splashes für gute Remasuri oder Removal (Achtung: genau auf die Manabasis achten!), mauert sich mit high-toughness Slivers ein und gewinnt am Ende mit dem Millsliver, dem Shadowsliver oder irgendeinem Raresliver.
D'Avenant Healer
Auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär, ist der Heiler doch universell einsetzbar und gestaltet den Kampf für den Gegner oft schwierig. Im White-Wheenie-Archetype will man ihn wohl eher nicht spielen müssen.
Icatian Crier
Der Ausrufer erlaubt es einem, jedes nutzlos nachgezogene Land in zwei 1/1 Token zu verwandeln, die den Gegner schnell vor Probleme stellen können. Auch hier gibts wieder schöne Kombos mit Gaze of Justice und Celestial Crusader.
Pentarch Ward
Der Ward ist wenig spektakulär, aber durchaus spielbar. Nett gegen Kreaturenverzauberungen.
Gaze of Justice
Hat man viele weiße Männer und/ oder die oben erwähnten Cloudchaser Kestrel/ Icatian Crier, ist dieses Removal durchaus spielbar, allerdings will man im frühen Spiel ungern drei potenzielle Angreifer tappen, sodass das Gaze eher in den unteren Regionen der weißen Common Picks einzuordnen ist.
Fortify
In der Theorie ein vielseitiger Kampftrick, praktisch jedoch will man die Karte eigentlich nur im grünweißen Thallid-Deck oder mit multiplen Icatian Crier als Overrun nutzen.
Sidewinder Sliver
Im Sliverdeck braucht man ihn, da man sowieso fast alle Slivers spielt. Angenehmerweise nimmt er quasi den gegnerischen Kreaturen Flanking. Im non-Sliver Deck ist er aber unspielbar.
Children of Korlis
Fast unspielbar, mit multiplen Rebelsearchern eventuell eine mögliche Ergänzung.
Detainment Spell, Divine Congregation, Foriysian Interceptor und Jedit's Dragoons
unspielbar
Uncommons
Celestial Crusader
Ein Crusade mit Flügeln, als Instant spielbar und gute Synergien mit mehreren Commons. Meistens ein Firstpick.
Griffin Guide
Eine sehr starke Karte, in einigen Decks sogar besser als der Crusader. Besonders nett ist es, dem grünen Fettmonster Flügel zu verleihen.
Knight of the Holy Nimbus
Zweidrops sind im White Wheenie enorm wichtig, und dieser ist besonders lecker. Im frühen Spiel ist der Ritter nahezu unbesiegbar, und auch er genießt den Rebellenstatus.
Cavalry Master
Ein sehr guter Mann, der Cavalry Master, er macht die anderen Flanker fast unblockbar und schenkt dem Gegner selbst noch drei Schäden die Runde ein.
Duskrider Peregrine
Suspended man ihn in Runde zwei, eilt er gleich in Runde fünf ins Spiel und stellt vor allem den schwarzen Mann vor schwere Probleme. Leider muss man manchmal einen Tempoverlust hinnehmen, weil man dann keinen Zweidrop legen kann, aber der Peregrine macht diesen Nachteil allemal wett.
Outrider en-Kor
Ein guter Mann, dieser Rebell, auch er ist fast unbesiegbar und passt ausgezeichnet in das weiße Aggrodeck.
Gustcloak Cavalier
Obwohl er nur 2/2 ist für immerhin fünf Mana, verstärkt er die Bodenoffensive ungemein. Er wird selten geblockt und nimmt dem Gegner immer einen Blocker weg. Guter Mann.
Quilled Sliver
Allgemein nicht schlecht, aber wirklich hervor tritt er nur im Sliverdeck. Da gehört er auch schon zu den Schlüsselkarten: Sobald er liegt, kann der Gegner kaum noch sinnvoll angreifen.
Plated Pegasus
Dieser Mann ist leider fast unspielbar, eventuell kann man ihn einsideboarden gegen das heavy-burn Deck, aber generell ist er eher schlecht.
Pull from Eternity, Return to Dust und Spirit Loop
Alle unspielbar.
Rares
Pentarch Paladin
Wenn der Gegner ihn (oder dich) nicht ganz schnell umbringt, wird er das Spiel nicht gewinnen können. Unfaire Karte.
Magus of the Disk
Der Magus hält sich im Gegensatz zum Paladin nicht mit dem Zerstören einzelner Nicht-Land Karten auf, er nimmt sofort alle mit. Naja, fast sofort, der Gegner hat nämlich noch eine Runde Zeit, den Scheibenmann loszuwerden. Ausnahme: Hat man einen gemorphten Coral Trickster, kann man die Wartezeit umgehen und sofort alles vernichten, was kein Land ist.
Serra Avenger
Ziemlich gut. Wird sicher auch das Constructed-Licht erblicken.
Mangara of Corondor
Starkes Removal. Unglaublich gut mit Tolarian Sentinel oder Momentary Blink.
Opal Guardian
Ein 3/4 Pro: Red Flyer für drei Mana ist natürlich super, aber die Castingcost ist etwas kritisch. Spielt man nämlich mit weniger als neun weißen Manaquellen, hat der Guardian oft einen zu geringen Einfluss auf das Spiel.
Weathered Bodyguards
Im vierten Zug besiegt er ab und zu einen Grey Ogre des Gegners, und danach kann er einiges an Schaden auf sich nehmen (besonders dann, wenn man ihn noch mit Pentarch Ward verzaubert). Man lebt heutzutage einfach sicherer, wenn der Gegner einen riesigen Großangriff plant (etwa mit Tromp the Domains) und der Bodyguard einem verdeckt zur Seite steht.
Chronosavant
Der weiße Fettmann hat eine eher unnütze Fähigkeit, außer, beide Spieler haben im späten Spiel wirklich garnichts, weil alles miteinander abgetauscht wurde.
Evangelize
Oje, ich dachte beim ersten Draft, sie hätte Flashback anstatt Buyback und hab sie deswegen relativ hoch gepickt. Natürlich ist sie auch so nicht schlecht, aber wenn man für fünf Mana nur einen Saproling, oder schlimmer noch, einen Kobold-Spielstein bekommt, hat man kein gutes Geschäft gemacht.
Pentarch Sliver
Im Sliverdeck ein ganz hoher Pick, im normalen Deck muss man halt immer bedenken, dass die Gegner auch mit Remasuris spielen könnten.
Tivadar of Thorn
Solider Dreidrop, gegen Rot oft der MVP.
Angels Grace
Leider ist es viel zu oft so, dass man in dem Zug, nachdem man Angels Grace gespielt hat, einfach nochmal stirbt. Im Limited fast unspielbar.
Timeshifted Cards
Sacred Mesa
Das Mesa entscheidet Spiele im Alleingang, wenn es erstmal ins Rollen kommt. Firstpick.
Akroma, Angel of Wrath
Sie bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Manche Decks können die acht Mana zum Ausspielen aber nie bezahlen, was sie nicht immer zu einem Firstpick macht.
Defiant Vanguard
Ein weiterer Rebelsearcher, der aber auch nur die selben Leute sucht wie sein Kumpel, der Amrou Scout. In Verbindung mit dem Scout ist der Vanguard ein guter Kampftrick, der mal überraschend ein gegnerisches Monster abstellen kann.
Witch Hunter
Ein wenig langsam, aber sehr effektiv im mittleren und späten Spiel. Stark.
Zhalfirin Commander
Ein starker Dreidrop, der mit seiner Rittergang schon mal ordentlich Wirbel machen kann.
Essence Sliver
Selbst als einziger Remasuri im Deck ist diese Kombination aus Hill Giant + Spirit Link einen hohen Pick wert.
Icatian Javelineers
Der weiße Mogg Fanatic ist normalerweise der einzige weiße Einsdrop, den man im Deck haben will.
Soltari Priest
Einer der Hauptakteure eines längst vergangenen Standardformates ist zurück auf der Bildfläche. Guter Mann, aber nicht so stark wie beispielsweise der Knight of the Holy Nimbus.
Valor
Der ist nicht so spektakulär, außer man kann ihn spontan abwerfen, um einen Kampf günstig zu gestalten. Der Icatian Crier freut sich besonders, wenn er den Valor auf der Hand für zwei 1/1 Firststriker eintauschen kann.
Moorish Cavalry
Nicht unsolide. Guter Mann.
Honorable Passage
Zu Standard-Zeiten von Fireblast & Friends war das Passage eine beliebte Sideboardkarte. (Damals spielten einige Burn-Magier mit Furnace of Rath, worauf das Passage auch selbst triggert. Der zurückgeworfene Fireblast hat dem Rotspieler so manches mal 16 Schaden selber reingehauen…) Im Limited ist es ebenfalls eine sehr gute Sideboardkarte gegen rote Decks.
Disenchant
Gute SB-Karte, auch im Maindeck noch vertretbar.
Resurrection
Die weiße Version von Zombify ist auch noch spielbar, aber ohne Reanimator-Kombos nicht besonders aufregend.
Auratog
Crap.
Squire
Knapp schlechter als Auratog.
Celestial Dawn, Consecrate Land, Enduring Renewal
Unspielbar.
Damit sind die weißen Karten auch schon abgehandelt, es folgen bald in dieser Reihenfolge blau, schwarz, rot, grün, sowie Länder, Artefakte und Multicolour.
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