Die Deutsche Meisterschaft ist vorbei, und mit Maximilian Bracht wurde auch der verdiente Sieger gekürt. In der Stadthalle Aschaffenburg setzte sich der künftige Kapitän unseres Nationalteams für die Worlds in Paris im Finale gegen Amiel Tenenbaum durch.
Doch Bracht, bekannt für seine Kugelschreibertricks, war nicht der einzige Held der DM: Entgegen aller Prognosen bezüglich des Metagames kratzte ein herrlich verrücktes Eigengewächs an Deck an den Top 8, als Sascha Thomsen mit seinem vierfarbigen (!), mit Summer Bloom unterstützten Biorhythm-Deck der Solar Flare- und zoolastigen Konkurrenz das Fürchten lehrte. Erst Tobias Henke kegelte den Hamburger in der letzten Runde vor den Top8 aus dem Turnier.
Von Trauer jedoch keine Spur, denn Thomsen ist mit seiner Performance mehr als zufrieden und erklärt uns auch gerne sein Schmuckstück:
Flankiert von seinen Mitfahrern aus der norddeutschen Metropole, die immer noch ein wenig ungläubig über das hervorragende Abschneiden von Thomsen mit diesem von ihnen noch als „Haufen“ abgeschriebenem Deck staunten, stellt sich der Überraschungsmann den Fragen des Interviewers. Mit ausgebreitetem Deck zeigt er uns stolz, womit er sich in Aschaffenburg Respekt verdient hat.
Sascha, erst mal Glückwunsch zum Platz in den Top 16. Mit deinem Deck hast du ziemlich viele überrascht. Wie bist du auf die Idee zu so einem Deck gekommen?
Sascha: Der erste Gedanke kam mir vor zwei Monaten. Ich wollte einfach ein Deck mit Summer Bloom spielen und habe das Deck um diese Karte herum konstruiert.
Und wie hat sich das dann weiter entwickelt?
Sascha: Ich habe das Deck endlos getestet und weiter verbessert. Mit der durch Summer Bloom, dem Tribe-Scout und Azusa ermöglichten Manabeschleunigung ergaben sich einige sehr nette Synergien, zum Beispiel mit den Bounceländern und dem Vinelasher Kudzu.
Gegen Aggro kamen dann etwa der Savage Twister und gegen Control die Engel hinzu.
Ich schätze mal, dass dein Deck die Gegner vor viele Rätsel gestellt hat.
Sascha: Das ist richtig. Niemand hat geahnt, was ich spielte und was ich wirklich vor hatte.
Gab es einige lustige Momente während des Turniers?
Sascha: Ich glaube der Heartbeat-Spieler hat sich nicht über die frühe Jester‘s Cap gefreut, die ich dank des vielen Manas im selben Zug erst ausgespielt und dann aktiviert habe. Die Cap hat ihm dann die Win Condition geklaut.
Deine Begleiter im Hintergrund schmunzeln. Offenbar ist denen dein Deck auch ein Rätsel gewesen, besonders wegen der gewagten Manabasis mit dreizehn Bounceländern. Hattest du jemals Zweifel gehabt?
Sascha: Nie! Zu keinem Zeitpunkt. Als ich das Deck gebaut habe, war ich felsenfest davon überzeugt. Und gleich ein Wort an die Zweifler: Mulligans sind bei dem Deck beileibe nicht so schlimm wie es vor dem Turnier angenommen wurde.
Was war das Endergebnis mit dem Summer Bloom Deck?
Sascha: 4-2-1. Zusammen mit dem 5-2 aus dem Limited kann ich sagen, dass das eine gute Performance war. Ein anderer Spieler mit genau dem gleichen Deck brachte es dagegen auf ein 0-3.
Willy: Danke für das Interview, Sascha.
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