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Was sind meine Magic-Karten wirklich wert?
von Oliver Mangold
31.08.2004

Ein Neuer bei PMTG! Stimmt, deswegen hier ganz kurz meine Geschichte:
Mit nunmehr 37 Jahren gehöre ich sicher nicht mehr zu den jüngsten Magic-Spielern, aber da ich schon vor 10 Jahren mal einen Starter gekauft hatte, kannte ich das Spiel, zumindestens dem Namen nach, schon ziemlich lange!

Während einer vorweihnachtlichen Shopping-Tour mit meiner Frau, entdeckte ich in einem Kaufhaus ein stark preisreduziertes und verstaubtes Starterpaket aus der 6. Edition und dachte: „Nun ja, als Kleinigkeit für meinen 12 jährigen Sohn statt Schokolade zu Nikolaus ganz interessant“. Er hatte schon seit längerem grosses Interesse an Fantasy-Dingen gezeigt und trat damit wohl etwas in meine Fußstapfen.

Gesagt, getan, geschenkt und zusammen mit der ganzen Familie, Frau und zwei weiteren Kindern, in den Kartenwahn verfallen. Wütende Goblins, Zweiköpfige Drachen, Brammenwürmer und Nachtstahlkolosse bestimmen inzwischen einen Teil unserer Freizeit und des Sprachgebrauchs in meiner Sippe.

Natürlich spielen mein Grosser und Ich inzwischne auch regelmäßig Turniere in Mannheim und Karlsruhe, meistens Standard weil uns diese Karten am geläuftigsten sind, und kaufen Booster und ganze Displays. Im Laufe der Zeit fanden sich einige Freunde meines Sohnes ebenfalls zum spielen bereit, sodass neben hauseigenen Kleinturnieren auch schnell eine Tauschbörse endstand.

Ich denke, bis hierher, keine wirklich interessante Geschichte da wohl so oder ähnlich schon tausendmal passiert. Auch die üblichen ausdauernden Diskussionen, was diese oder jene Karte denn Wert sei, kennt wohl jeder Magic-Spieler zur Genüge.

Um diese doch wichtige Frage zu klären, folgten auch wir also den üblichen Pfaden der Erkenntnis die hintereinander zu Internethändlern, zu Kartefakt und am Ende zu Ebay führten.
Besonders und am einfachsten schien die Zeitschrift (ich bin übrigens begeisterter Abonnent!) dazu geeignet, uns unabhängige Preise in Massen zu liefern und somit eine aktuelle Grundlage für faire Tauschgeschäfte oder auch Baran- und verkäufe zu bilden.

Doch,oh Schreck, die Preise hatten mit der Realität im Kartenshop, im Internet oder auf Ebay allzu wenig zu tun, womit diese Informationsquelle als Grundlage komplett ins Wasser fiel. So gut die Zeitschrift auch ist, die angegebenen Werte sind doch meist recht abenteuerlich.

Ich war verwirrt und dann beginne ich meistens nachzudenken. Wie wird der Wert einer Ware ermittelt? Richtig, ganz banal durch Angebot und Nachfrage!

Das Angebot ist bei Magic / Wizard of the Coast einfach strukturiert: Es gibt Rares, Uncommons und Common Cards. Je nach Basiskartenzahl einer Serie, also für jede Rare/Uncommon Card eine feste Häufigkeit für den Erhalt der Karte beim Kauf eines Boosters. Das war jetzt ein komplizierter Satz, deswegen zwei kleine Beispiele:

  1. Der Nachtstahlkoloss ist eine Rare-Card aus der Nachtstahl-Edition, welche laut Liste 55 verschieden Rare-Karten enthält. Meine statistische Chance eine solche Karte in einem Booster zu ziehen, in welchem bekanntermassen jeweils eine Rare zu finden ist, sind also 1:54 oder in einem und einem halben Display sollte ich eigentlich einen dieser 11/11-Kreaturen finden.
  2. Der Waffenrock (Coat of the Arms) kommt jedoch aus der 8th-Edition welche 110 Rares enthält, wobei ich also auf nur noch auf eine Chance von 1:109 komme, oder erst in drei kompletten Displays (a 36 Booster) finde ich statistisch eine dieser Karten.

Soviel zum Angebot, bleibt noch die Nachfrage, welche natürlich über die Beliebtheit einer Karte führt und Ihrer Häufigkeit in gängigen Deckkonstruktionen. Beide Faktoren gehen hier glaube ich mit gleicher Wertigkeit ein, was dann hin und wieder zu dem Phänomen führt, dass für Karten die ich noch nie in einem Turnierdeck gesehen habe, durchaus stolze Preise bei Ebay bezahlt werden.

Zurück zur Suche nach den Werten: Wie ergibt sich also ein statistisch gefestigter Preis aus allen Faktoren?

Ganz einfach, vollkommen egal, denn eine Karte hat immer den Wert, den jemand/viele bereit sind dafür zu zahlen!

Klar, die meisten wissen das, aber wie diesen Wert erhalten. Ganz einfach: Wenn man die Preise vieler real durchgeführter Verkäufe statistisch erfassen könnte, erhält man einen guten, aussagekräftigen Durchschnittspreis. Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich habe im Monat August tausende von abgeschlossenen Internet-Auktionen bei bekannten Online-Anbietern herausgefiltert und diese Infos in einer Datenbank verarbeitet. Nunmehr verfüge ich über rund 500 aussagekräftige Preise für die gängigsten Karten im Standard-Format basierend auf dem Urlaubsmonat August 2004. Die Liste werde ich mit diesem Artikel an MTG schicken und falls dort und bei Euch Interesse und Bedarf besteht, könnte ich einen solchen Priceguide regelmäßig für diese Webpage, natürlich kostenlos, zur Verfügung stellen.

Ich hoffe damit helfen zu können, diese tolle Webseite am Leben zu erhalten!

Grüsse aus Mutterstadt

Oliver Mangold

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