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Indestructible
von Andreas "Zeromant" Pischner
26.01.2004

"Potestatem matris nostrae in tenebris invoco.
Maledictum filium tuum ab omni periculo
custodias nunc et in saecula!"

Mayor Richard Wilkins III

Bad Girls, Buffy 3:14

Das große Darksteel-Prerelease-Wochenende ist vorbei, und im Netz findet man jetzt auch endlich eine nicht nur vollständige, sondern auch KORREKTE Spoilerliste.

(Kann mir vielleicht jemand verraten, warum die Add-Ons für Apprentice oder die Magic Workstation immer sofort nach Bekanntwerden des Spoilers zum Herunterladen ins Netz gesetzt werden, wenn doch jedem klar ist, dass dieser noch jede Menge Fehler hat? Die offizielle Spoilerliste wird von WotC am Montag nach dem Prerelease-Wochenende veröffentlicht. Das ist nur drei bis vierr Tage später - lohnt es sich da nicht zu warten?)

Natürlich habe ich wenigestens ein Prerelease-Sealed mitgespielt, und natürlich schreibe ich auch darüber! Bei den paar Turnieren im Jahr, die ich tatsächlich SPIELE, anstatt sie zu judgen, kann ich dann auch einmal einen Artikel darüber verfassen.

Bevor ich allerdings meine Eindrücke von dem neuen Set schildere, will ich noch ein paar Sätze zur Pro Tour Amsterdam sagen. Leider habe ich, als ich dies hier schreibe, auf PlanetMTG noch keinen Amsterdam-Bericht gesehen, und bei dem Tempo, in dem manche Schreiber hier arbeiten, wird das vor dem Fifth-Dawn-Prerelease wohl auch nichts werden... Daher werde ich diesen Text zweiteilen: Erst kommen ein paar Anmerkungen zu Amsterdam, und dann schreibe ich über meine Prerelease-Erfahrungen. (Hey, 2 Artikel zum Preis von einem! Was PlanetMTG da wieder an Boostern spart...) Anm. d. Redaktion: Wen juckt das, sind eh schon alle Millionär

Lehren aus Amsterdam

Auch als Nichtteilnehmer, der lediglich die Coverage auf dem Sideboard verfolgt hat, kann man ein paar interessante Dinge feststellen! Dabei habe ich mein Augenmerk besonders darauf gerichtet, wie die Pros gedraftet und ihre Decks gebaut haben. Folgende Beobachtungen habe ich gemacht:

Das Format ist keineswegs bereits vollständig erforscht! Das merkt man daran, wie die Meinungen der Pros zu vielen Themen auseinandergehen, z.B. zum Mana-Anteil im Deck, demStellenwert von Equipment etc... Besonders die Mana-Diskussion fand ich faszinierend! Andre hatte in seinem Mirrodin-Limited-Preview geschrieben, dass 17 Länder plus 2 Myr die anzustrebende Manabasis seien, und um auch einmal ein Lob an ihn loszuwerden: Ich denke, er lag damit genau richtig! Bei den Umfragen bei der PT allerdings kam heraus, dass einige Pros deutlich weniger Länder bevorzugen. Den Vogel hat sicherlich Mike Turian abgeschosen, der in seinem Top-8-Deck VIERZEHN Länder und KEINEN Myr oder Talisman hatte - lediglich drei Spellbombs, die er zur Not "cyclen" konnte. Nun gilt Turian als einer der besten Limited-Spieler der Welt, und er hat schließlich auch gerade in diesem Turnier die Top 8 erreicht... heißt das, dass er eine Wahrheit über dieses Format herausgefunden hat, welche den meisten anderen Teilnehmern verborgen blieb (die anderen Top 8 Deckshatten alle einen konventionellen Mana-Anteil zwischen 15+3 und 18+2)?

Nein, das hat er wohl kaum! Ganz egal, um wieviel Mr. Turian erfolgreicher ist als ich: Über die Gesetze der Statistik kann er sich auch nicht hinwegsetzen (zumindest nicht in den Top 8 einer Pro Tour, wo die Judges ihm beim Mischen auf die Finger schauen)! Mit nur 14 Ländern kann er nicht damit rechnen, in der vierten Runde 4 Länder zu haben, und wird oft nicht einmal in der dritten drei haben. Drei Spellbombs zum Cyclen erhöhen den virtuellen Ländercount, gerade einmal auf 15 und kosten Mana, das man in den ersten Runden eigentlich für andere Dinge ausgeben will. Und eine Pyrite Spellbomb zu cyclen, weil man dringend ein Land benötigt, ist sicherlich auch nicht wirklich wünschenswert! Wenn man dann noch eine Deckliste sieht, auf der sich Viridian Longbow und Vulshok Gauntlets befinden, für die man sicherlich drei, besser noch sechs Mana pro Zug zur Verfügung haben will, um sie sinnvoll einzusetzen, sowie ein Slith Firewalker, der mit nur 7 Mountain viel zu selten in Runde zwei gespielt werden kann, dann fragt man sich, ob man wirklich die Deckliste von Turian oder die eines Scrubs bei einem FNM vor sich hat! Hier muss wohl eine Legende demontiert werden: Worauf immer die beeindruckenden Erfolge von Turian zurückzuführen sind - die Grundlagen des Deckbauens hat er nicht verstanden! (Oder hat er vielleicht nur eine Wette verloren?)

Leider ist ausgerechnet seine Viertelfinalpartie auf dem Sideboard nicht gecovert worden. Es wäre doch sehr interessant zu sehen gewesen, ob er mit diesem Deck so oft mana-screwed gegangen ist, wie es statistisch zu erwarten wäre...

Eine bemerkenswerte Tendenz ist auch, dass die Pros sehr viele Mana-Myr spielen. Klar, wir wissen alle, dass Myr gut sind, aber ich hatte den Eindruck, dass sie in Amsterdam noch höher eingeschätzt wurden, als ich es gewohnt war. Kaum ein Deck hatte weniger als zwei Myr & Talisman, und manche sogar vier oder mehr, auch wenn sie off-color waren! Diese Manabeschleunigung wurde also sehr geschätzt, auch wenn sie teilweise bereits zu Lasten der
Konstanz ging. (Eine Anfangshand mit einem Land und zwei Myr ist halt ein Mulligan, und mit 2 Myr und 2 Ländern ist man auch nicht wirklich glücklich, wenn man kein Land nachzieht.)

In diesem Zusammenhang ist es wohl auch nachvollziehbar, dass der Viridian Longbow dermaßen hoch gepickt wurde! Wenn man damit rechnen kann, dass man dem Gegner damit nicht nur allgemein Kreaturen, sondern auch oft seine Manabasis zerschießen kann, dann wird diese Karte natürlich gleich viel stärker!

Allgemein habe ich aus den Interviews herausgelesen, dass die Pros deutlich stärker Decktypen draften, als ich es gewohnt bin (insbesondere den Affinity-Build). Natürlich muss man hierbei sehen, dass Amsterdam ein ROCHESTER-Turnier war. In diesem Format gelingt die Kooperation mit den Nachbarn in der Regel selbstverständlich viel besser als im Booster-Draft, und daher kann man sich auch viel stärker auf eine bestimmte Strategie fokussieren.

Zu einigen einzelnen Karten kann man auch etwas sagen:

Da ist einmal mein Lieblingsthema Raise the Alarm. Wie auch schon bei den vorigen Grand Prixs wurde RTA in praktisch jedem weißen Draftdeck so oft gespielt, wie er vorhanden war. (Kais letztes Deck z.B. hatte drei Stück!)

Zum Alpha Myr: Diesen 2-Drop, den ich eigentlich schätze, ließen die Pros zumeist im Sideboard. Der Grund dafür ist wohl einerseits der Wert, der auf Mana-Myr gelegt wurde und der weniger Platz für weitere 2-drops ließ, andererseits aber auch die daraus resultierende Allgegenwärtigkeit des Longbow, gegen den man dann nicht noch anfälliger als ohnehin schon sein wollte.

Scale und Tooth of Chiss-Goria: Wieder so ein Thema, bei dem die Pros sich nicht einig sind - außer, dass sie beide absolut spielbar sind! Wenn man gesehen hat, wie oft diese Dinger bei uns bei Drafts als 13.-15. Pick weggegangen sind, dann ist das schon erwähnenswert. Welcher ist denn nun aber besser? Ich denke, diese Frage kann man nicht ohne Bezug auf das dazugehörige Deck beantworten. Der Tooth ist besonders in einem Deck mit Evasion-Kreaturen gut, um Schaden durchzudrücken, und selbstverständlich in Kombination mit den Pumpkreaturen wie Spikeshot Goblin & Auriok Bladewarden. Die Scale hingegen ist eher eine Kontrollkarte, die als Combat Trick oder als Antwort auf Removal Kartenvorteil machen kann. Sie ist dann am besten, wenn sie viele Kreaturen im Deck aus der Reichweite von Electrostatic Bolt oder Pyrite Spellbomb bringen kann.

Fractured Loyalty: Ich muss zugeben, über diese Karte hatte ich mir vorher auch kaum Gedanken gemacht! Man kann sie natürlich mithilfe anderer Karten (wie eben den beiden Chiss.Goria Teilen) richtig stark machen, aber darauf muss man auch erst einmal kommen... nun gut, wieder etwas gelernt!

Wurmskin Forger: Ich habe diese unhandliche 7-Mana-Kreatur schon immer für gut spielbar gehalten, aber in Amsterdam schien sie mir sogar noch öfter im Maindeck gewesen zu sein, als ich es erwartet hätte. Vielleicht lag das daran, dass Grün sehr viel gedraftet wurde. (Das wiederum ist die logische Konsequenz, wenn Equipment im Vergleich zu Kreaturen nicht mehr so hoch eingeschätzt wird - Grün hat halt die besten und größten Viecher.)

Und zum Abschluss zum Neurok Familiar: Der tauchte erstaunlich oft in den Coverages auf! Einmal hat das wohl mit dem Affinity-Deck zu tun, in dem er sich sehr gut macht. Zum anderen ist es einfach so, dass in einem Format mit viel Equipment auch eine kleine Evasion-Kreatur das Spiel beeinflussen kann.

Mein Fazit ist: In Mirrodin geht es noch viel stärker als in vorigen Sets nicht nur darum, ob eine Karte "gut" oder "schlecht" ist, sondern ob sie in ein Deck passt! Das Hauptaugenmerk sollte dabei auf der Balance zwischen Kreaturen, Removal, Equipment und Sonstigem liegen. Das erwünschte Verhältnis von Kreaturen zu Nichtkreaturen im Deck ist (Standardländer außern vor gelassen) ungefähr 2 zu 1, bei dem Commons im Set jedoch 1 zu 1 - das sollte einem schon einmal zu denken geben, bevor man das nächste Mal dieses Set draftet! Und alle Karten die
weder Kreaturen, noch Removal, noch Equipment, noch Mana sind, sollten ganz genau daraufhin untersucht werden, ob sie überhaupt noch ins Deck passen.

Wenn es jedoch schließlich um die "Spielbarkeit" einer Karte geht, dann sollte man sein Gehirn einschalten und nicht einfach nur widergeben, was man irgendwo im Netz gelesen hat! Ich habe schon von so viele Karten im Netz gelesen, dass irgendein Möchtegern-Fachmann von sich gegeben hat, sie seien "unspielbar" - Raise the Alarm, Alpha Myr, Neurok Familiar, Scale of Chiss-Goria, Tooth of Chiss-Goria, Wurmskin Forger, Battlegrowth, Molten Rain, Steel Wall, Slagwurm Armor, Steel Wall, Welding Jar, Disciple of the Vault, Contaminated Bond, Wrench Mind, Lumengrid Warden, Wanderguard Sentry, Krark-Clan Shaman... eine sehr lange Liste! Manchmal wurde da eine gute Karte einfach nur unterschätzt (Raise the Alarm), manchmal war eine Karte nur unterhalb des Niveaus, das man sich für sein Deck im Idealfall wünschte (Wanderguard Sentry), manchmal passte eine Karte gut in bestimmte Decktypen (Disciple of the Vault) und manchmal erwies sie sich als nützliche Sideboard-Karte (Molten Rain). Letztlich gibt es wohl nur sehr wenige Commons in Mirrodin, die wirklich NIEMALS ins Deck gehören. (Aber ich denke, Chimney Imp gehört dazu!)

Nachtstahl

Nun aber zum Turnierbericht! In Berlin gab es sowohl Samstag als auch Sonntag ein Prerelease. Am Samstag, als ich teilnahm, waren wir 164 Teilnehmer! Daher spielten wir 8 Runden Schweizer System.

Ich erspare Euch wie üblich den Gesamtkartenpool und liste nur das Deck, das ich gespielt habe, mit einigen besonders erwähnenswerten Sideboardkarten auf:

1 Gold Myr
1 Iron Myr
1 Auriok Transfixer
1 Yotian Soldier
1 Frogmite
1 Skyhunter Patrol
1 Somber Hoverguard
1 Looming Hoverguard
1 Raise the Alarm
1 Leonin Sun Standard
1 Mask of Memory
1 Blinding Beam
1 Soul Nova
7 Plains
7 Island
3 Mountain

1 Arcbound Stinger
1 Neurok Transmuter
1 Hoverguard Observer
1 Loxodon Mystic
1 Spire Golem
1 Leonin Bola
1 Vulshok Morningstar
1 Echoing Ruin
1 Barbed Lightning
1 Wand of the Elements

Im Sideboard:

Arcbound Hybrid (der hätte anstelle des Frogmite ins Deck gehört - ein Fehler, den ich dann beim Sideboarden immer korrigierte)
Wand of the Elements (so gut der ist - ZWEI sind zu viel des Guten!)
Drill-Skimmer (ich habe genügend bessere Flieger, und eine Kreatur, die ich häufig selbst nicht tageten kann, ist in diesem Deck schlecht)
Titanium Golem (passte nicht in die Manakurve)
Viridian Longbow (gutes Equipment, aber die drei, die ich spiele, sind alle besser, da hat er nicht den Cut geschafft)
Vulshok Gauntlets (ditto)
Echoing Truth (netter Trick, schaffte aber den Cut nicht)
Troll Ascetic (eine Schande, aber Grün als Hauptfarbe war trotzdem schwächer als Blau oder Weiß)
Oxidize & Deconstruct: Das hier ist eine sehr interessante Frage: Splashe ich für diese beiden Karten oder für die beiden roten? Ein Splash war notwendig, da ich ansonsten GAR KEIN Removal gehabt hätte. Bleibt die Frage: Zwei Artefakt-Removal oder ein Artefakt- und ein Kreaturenremoval? Ich bin mir auch jetzt nicht sicher, was besser gewesen wäre. Je nach gegnerischem Deck habe ich entweder in die Variante mit Grün statt Rot hineingesideboardet oder es sein gelassen. Den Ausschlag dafür, mit Rot im Hauptdeck zu beginnen, gaben der Iron Myr (den ich off-color nicht gebrauchen konnte, dafür war die Manabasis nicht stabil genug) und der Wand of the Elements.
Turn to Dust (eine Sideboard-Option für die Variante mit Grün)

Alles in allem war ich mit dem Deck recht zufrieden - für den zweiten Tag in einem Grand Prix oder Top 8 in einem PTQ hätte es (relativ zu den anderen Decks, die ja dann auch einen Booster mehr gehabt hätten) zwar vermutlich nicht ganz gereicht, aber um in einem Prerelease in die Preisränge zu gelangen, sollte es schon ausreichen. Ich erwartete, 5:3 oder 6:2 abzuschneiden.

Ein 6 zu 2 ist es dann auch geworden, mit Niederlagen in der zweiten und letzten Runde. Insgesamt habe ich bei meinen Gegnern wohl eher Glück gehabt: Fünfmal spielte ich gegen Decks mit mehr als 40 Karten (davon ein monogrünes und ein monoweißes...) Der sechste Sieg war dann in einem sehr knappen Spiel gegen ein starkes rot-schwarzes Deck, das allerlei gutes Removal hatte. Besonders die Murderous Spoils auf meine mit der Maske ausgerüstete Kreatur waren gemein! Im entscheidenden Spiel hätte ich beinahe den Sieg übersehen, als ich laut jammerte, dass ich kein viertes Land gezogen hatte, um mit meiner Leonin Sun Standard meine zahlreichen Flieger (aus dem Wand, daher die Landknappheit!) zum Sieg zu pumpen... bis mir nach minutenlangem Überlegen endlich einfiel, dass ich meinen Iron Myr nicht nur für die Leonin Bola, sondern auch für Mana tappen konnte!

Meine Niederlagen waren einmal eher auf schlechtes Ziehen zurückzuführen (Screw & Flood), das andere Mal jedoch war das Deck meines Gegners schlicht besser. Er spielte auch U/W/r, hatte aber neben einer Maske auch noch einen Skullclamp und einen Vedalken Archmage zum Kartenziehen. Ein besonderes Problem war auch sein Platinum Angel, den er im zweiten Spiel auf den Tisch brachte. Ich machte mir zuerst keine besonderen Sorgen, da ich mithilfe von zwei Tappern und dem Wand die Spielsituation völlig unter Kontrolle und ihn unter 0 Leben hatte und nur darauf wartete, die gesideboardeten Oxidize oder Deconstruct zu ziehen. Aber leider zog er sein Whispersilk Cloak, bevor ich eine dieser beiden Karten fand und haute mich dann mit dem unangreifbaren Engel in wenigen Runden tot (die grünen Karten waren beide ganz unten in meiner Bibliothek)! Ein Platinum Angel mit Whispersilk Cloak, igittigitt - offenbar können nicht nur Kreaturen, sondern auch Spieler "indestructible" sein!

Mein Resummee: Darksteel ist eigentlich ein sehr nettes Set. Der Powerlevel scheint mir im Schnitt etwas unter dem von Mirrodin zu liegen (was normal für das zweite Set eines Blocks ist), aber leider gibt es doch einige sehr brutale Rares - Memnarch und die beiden Schwerter gehören da zu den schlimmsten!

Leonin Bola und Vulshok Morningstar sind zwei sehr starke Equipments, die dem Bonesplitter kaum nachstehen. Whispersilk Armor wird von vielen sehr hoch eingschätzt, aber ich bin mir da nicht so sicher - zur Zeit sehe ich es noch als eine Karte, die nur in bestimmten Fällen in Hauptdeck gehört, aber oft den Cut nicht schafft. Dass ich 2 Spiele gegen das Cloak verloren habe, gibt mir zwar zu denken, aber hier lag das Cloak auch jeweils auf einem Emissary of Despair und einem Platinum Angel...

Apropos Dinge, die mir zu denken gaben: Als ich mich schließlich an die vordersten Tische gespielt hatte, hatte praktisch jedes Deck in meiner Umgebung eine Mask of Memory - meines eingeschlossen. Nun hatte ich mich bereits darauf eingestellt, dass die Maske wohl tatsächlich stärker ist, als der Bonesplitter - nicht, weil irgendjemand dafür überzeugende Argumente gebracht hatte, sondern einfach aus der empirischen Beobachtung heraus: Wenn so viele gute Spieler behaupten, mit der Maske so gute Erfahrungen gemacht zu haben, stehen die Chancen halt sehr gut, dass die Maske auch wirklich so gut ist. Nachdem ich sie diesmal nun selbst im Deck hatte (und auch ein paar Mal wieder dagegen gespielt hatte), beginne ich langsam auch, einen Grund dafür zu finden: Sie hat doch eine deutlich stärkere Swing-Funktion, als mir vorher bewusst gewesen war! Es ist tatsächlich oft möglich, aus einer unterlegenen Position heraus mit ihrer Hilfe in eine überlegene zu gelangen, noch deutlich häufiger als beim Bonesplitter jedenfalls. Das ist dann natürlich ein gewichtiges Argument. Natürlich habe ich auch ein sehr Evasion-reiches Deck gehabt!

Noch etwas Merkwürdiges ist mir aufgefallen: Alle meine Gegner sind, sobald ich WW3 offen hatte, automatisch davon ausgegangen, dass ich eine Soul Nova in der Hand hielt! Da frage ich mich doch, ob ich irgendwie meine Karten schräg halte? Ich meine, Soul Nova ist eine Uncommon aus Mirrodin - die Chance, dass jemand die im Prerelease hat, ist ja nun wirklich nicht besonders groß!

Ach ja, im Netz habe ich gelesen, dass bei einem anderen Prerelease die meisten Spieler den Gegner haben anfangen lassen. In Berlin war da jedenfalls nicht der Fall, und das halte ich auch für richtig! Bei einer Turnierpackung und drei Boostern ist ein Sealed Deck beinahe schon so stark wie ein Draftdeck, und Tempo ist in diesem Format ein wichtiger Faktor. (Ich habe sehr viele Spiele genau eine Runde gewonnen, bevor mein Gegner es getan hätte, und es war auch ein paarmal umgekehrt.)

Und damit geht wieder ein Pischner-Artikel zu Ende! Und wer den Zusammenhang zwischen dem Buffy-Zitat am Anfang und dem Inhalt dieses Artikels erkennt, erhält einen Gummipunkt!

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