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Community Womit sich Magic-Schiedsrichter Sonntags die Zeit vertreiben ... Judge-Report Dülmen 19.01.2003 von Martin Damen |
26.01.2003 |

Am frühen Sonntag morgen (so ca. 06.30 Uhr) werden erst einmal schreiende Kinder (5 ½ und 2 ½ Jahre alt) ruhig gestellt, danach geduscht und einer der örtlichen Bäcker um einige Brötchen erleichtert. Dann noch schnell die Pro-Tour-Chicago Standings nach der letzten Runde ausgedruckt (2 Deutsche in den Top 8) und zu den üblichen Utensilien (Verleihkarten, Judge-Handbuch, Tauschkarten) in den Rucksack gesteckt.
Um 08.30 wurden die Kinder nach diversen Grabenkämpfen in das Auto bugsiert und mit der ganzen Familie in den Nachbarort zum Sammelpunkt für die Dülmenpilger aus unserer Region (linker Niederrhein, nahe der niederländischen Grenze) gefahren, wo um 08.45 Treffpunkt war. Frau und Kinder fuhren dann weiter zur Verwandtschaft zum Frühstück und waren für den weiteren Verlauf des Tages nicht mehr wichtig. Die anderen (Magic-Spieler Daniel und Volker sowie der Autor) machten sich auf die Reise, einen vierten Mitfahrer einzusammeln, der auf dem Weg nach Dülmen seine Schlafstatt hat. So gegen 09.15 wurde Andre dann eingeladen und die Fahrt wurde fortgesetzt. Neben diversen Geschichten, Metagame-Einschätzungen für Typ I (Andre) und Type II (Daniel und Volker) gab es nur einen Starenkasten auf der Strecke, der schon seit Jahren immer an der gleichen in einer 70 km/h-Zone steht. Diesen Sonntag war er in mieser Stimmung und schoss ein bestimmt sehr hübsches Foto von uns, da unser Fahrer aufgrund der Geschichten und seines neuen, extrem laufruhigen Autos die Geschwindigkeit nicht rechtzeitig drosselte (Wie teuer ist es eigentlich, gut 20 km/h zu schnell sein?). Gegen 10.10 Uhr trafen wir im Magic-Mekka Westfalens (oder war das Bielefeld? Oder Dortmund? Oder Münster?) ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Trader Michael und Markus und den bereits anwesenden Judge-Kollegen Ingo ging dann mit der Anmeldung die Sonntagsarbeit los.
Wie üblich hatten einige der an diesem Sonntag 181 Teilnehmer ihre DCI-Nummer „vergessen“ (manchen Wiederholungstätern wurde eine Startgelderhöhung auf 15,00 Euro angedroht), einige meinten, ihre Decklisten auf Bierdeckeln verewigen zu müssen, oder bei der Anmeldung ihren Namen in Kyrillisch aufzuschreiben.
(Hinweis für alle: Bitte benutzt für Decklisten Papier der Größe DIN A4, schreibt leserlich und vergesst nicht Namen und DCI-Nummer auf die Liste zu schreiben (wenn's geht oben an den Rand)).
Rouven Korzetz lieh sich von mir ein Typ I-Deck, das er im Turnier spielte (dazu später mehr), die Verleihkarten wurden ihrer Bestimmung übergeben, die Standings aus Chicago an die Wand geklebt (Zitat Michael: „Meinst du, dass interessiert hier jemanden?“) und die Anmeldung wurde „pünktlich“ um 11.15 Uhr geschlossen.
Um 11.30 Uhr begann der Turnierbetrieb, der dann halbwegs reibungslos über die Bühne ging. Folgende Begebenheiten möchte ich hier der Allgemeinheit anvertrauen, sei es zur Abschreckung, zur Anschauung oder Belustigung:
Zuerst einmal ein ganz übler Vorfall: Wir erhielten einen Ergebnis-Zettel, auf dem ein Ergebnis relativ schwer lesbar war, weil da aus einem 1:2 auf wundersame Weise ein 2:1 geworden war. Der Spieler, der tatsächlich gewonnen hatte, wurde von uns befragt, wie das Spiel ausgegangen war und wunderte sich natürlich, wie er das Spiel auf dem Weg vom Tisch zur Ergebnis-Box verlieren konnte. Der Verlierer des Spiels konnte sich die Ergebnis-Veränderung ebenfalls nicht erklären, gab aber zu Protokoll, dass er den Zettel einem Dritten gegeben hatte, der sowieso nach vorne wollte, damit dieser ihn in Ergebnis-Box warf. Was hättet ihr getan?
Wir mussten dann (in dubio pro reo) den Begünstigten dieser Täuschung aus Mangel an Beweisen mit einer eindringlichen Mahnung davon kommen lassen.
(Hinweis für alle: Falls ihr ein Match gewonnen habt, bringt den Ergebniszettel selbst zum Scorekeeper oder gebt ihn einem Judge.)
Zwischendurch mal was aus der Abteilung „Auch Schiedsrichter machen Fehler“: Ich wurde zu einem Tisch gerufen, wo folgende Spielsituation bestand: Spieler 1 hat einen Wretched Anurid im Spiel und möchte eine Mishra‘s Factory aktivieren. Die Frage war: Verliert er jetzt einen Lebenspunkt wegen der Fähigkeit des Anuriden?
Die richtige Antwort war natürlich „Nein“, da die Factory den Typ wechselt, wenn sie zur Kreatur wird und dadurch die Fähigkeit des Anuriden nicht auslöst, da eben keine Kreatur ins Spiel kommt. Leider habe ich das dann falsch eingeschätzt, aber da ich diese Frage dann noch mit Head-Judge (Kopfschiedsrichter hört sich irgendwie doof an, ohne englische Ausdrücke gibt es keine Magic-Artikel) Justus besprach, konnte ich meinen Fehler schnell wieder berichtigen und den beiden Spielern die korrekte Regelauslegung erklären.
Im Extended-Turnier haben wir dann nach intensivem Durchzählen der Decklisten einige Game-Losses wegen illegaler Decklisten verteilt, dort meinten auch einige Spieler ihre Punktzahl mit der Tischnummer verwechseln zu können („Wie, du spielst auch an Tisch 3?“). Aber Illegale Decklisten geben auch Pro-Tour-Spieler ab, so dass dies ja nun wirklich nicht weiter erwähnenswert ist.
Im Typ 2-Turnier kam es auch zu einer merkwürdigen Situation zu Beginn eines dritten Spiels: Spieler A rief einen Judge, da das Deck seines Gegners 61 und das Sideboard nur 14 Karten hatte. In den ersten beiden Spielen hatte die Anzahl der Karten diesen Spieler nicht interessiert, auf einmal war das wichtig. Nun denn, auch hier hatten wir keine Möglichkeit dem Zähler zu beweisen, das da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war und mussten Spieler B mit einem Game-Loss bestrafen.
(Hinweis für alle: Zählt vor jedem Spiel Deck und Sideboard!)
Im Type I-Turnier fiel einem Spieler beim sideboarden auf, dass ein Morphling in seinem Deck fehlte. Da war Detektivarbeit gefordert. Sein Vorrundengegner hatte mit andersfarbigen Hüllen gespielt, sein jetziger Gegner ebenfalls. Der Spieler war sich nicht sicher, ob er das erste Spiel ohne diesen Morphling gespielt hatte. Er konnte sich daran erinnern, dass in der Vorrunde ein Spieler neben ihm gesessen hatte, der die gleichen Hüllen spielte. Ich bin dann zu diesem Spieler hin gegangen und habe ihn gefragt, wieviele Morphlinge er in seinem Deck hätte. Dieser antwortete „2“. Danach schaute ich durch sein Deck und fand drei Jungs (ein englischer und zwei deutsche) aus der Familie. Den englischen, der wohl auf Sprachreise zu seinen deutschen Kollegen gegangen war konfiszierte ich und gab ihn an den Eigentümer zurück. Nach Rücksprache mit dem Head-Judge (vielleicht „Ober-Schiedsrichter“?) beließen wir es bei Warnings für beide Spieler, da kein spielentscheidender Vorteil für einen der beiden entstanden war (Spieler 1 hatte im ersten Spiel statt 2 „Win-Conditions“ nur eine im Deck und Spieler 2 war noch im ersten Spiel und alle drei Morphlinge waren noch in der Bibliothek).
Dann war da noch im Extended-Turnier der Spieler, der ständig Humility auf den Tisch warf und damit für einige Judge-Calls sorgte. z.B.: Was passiert mit Fading-Countern auf einem Blastoderm? (Nix, Fading ist eine Fähigkeit, die der Blastoderm bei Humility verliert. Die Counter bleiben liegen). Was passiert mit einem Masticore unter Humility (Schießen fällt aus, Discard auch!).
Wenigstens spielte er nicht Replenish (ist in Extended auch schwierig!).
Der oben erwähnte Rouven spielte übrigens ein Deck, das mit 4 Illusionary Mask und 4 Phyrexian Dreadnought versucht, zügig den Gegner zu verprügeln. Der Plan ist halt eine Maske ins Spiel zu bringen, dann eine Dreadnought Face-down zu legen und ihn dann zu „morphen“ und für 12 Trampelschaden anzuklopfen. Durch das Spiel über die Maske entfällt der Nachteil des Dreadnought. Damit die Kombo zügig beisammen ist, spielt das Deck mit vielen Tutor-Effekten, unter anderem auch mit einer Demonic Consultation. Rouven schaffte es in seinem ersten Spiel zu verlieren, ohne dass sein Gegner die Chance hatte, ein Permanent auf den Tisch zu kriegen. Er ging hin und spielte in seinem ersten Zug Land und Consultation auf Necropotence. Dabei hatte er das Pech, dass bei den sechs Karten, die er removte, der Schädel dabei war.
Im Type II-Turnier gab es dann noch einen Vorfall, der zu einem Match-Loss führte. Ein Spieler ging nach der ersten gewonnenen Partie hin und sortierte alle Länder aus und legte diese oben auf sein Deck. Dann machte er einen Siebener-Pile-Shuffle, schob die Haufen ordentlich übereinander, machte einen Fünfer-Pile-Shuffle, schob die Haufen wieder ordentlich übereinander und präsentierte nach einem weiteren Pile-Shuffle (diesmal drei Haufen) sein Deck. Rein mathematisch ist das Land gleichmäßig über das Deck verteilt, so dass er garantiert weder Mana-Screw noch Mana-Flood erleidet. Das ist nunmal nicht regelgemäß, da ein Deck „zufällig“ verteilt sein muss bei der Präsentation. Die ganze Prozedur fiel per Zufall auf, da ein Judge bei Ende des ersten Spiels diesem Spiel zusah und dann bis zur Präsentation für das zweite Spiel dabei blieb, da ihm das Heraussortieren der Länder auffiel.
Der Spieler versicherte, dass er nicht gewusst hätte, dass diese Mischmethode nicht regelkonform sei. Da wir ihm Absicht nicht beweisen konnten, kam er mit dem Match-Loss davon.
(Hinweis an alle: Falls ein Gegner nicht mischt, sondern nur über Häufchen-Strategie sein Deck umsortiert, ruft einen Schiedsrichter. Ansonsten sollte jeder das Deck seines Gegners mischen und nicht bloß abheben!)
Zwischendurch habe ich dann noch meinen Foil Bird of Paradise für diverse Nicht-Foil-Karten abgegeben.
Während des Turniers hat meines Wissens kein Spieler, Schiedsrichter oder Zuschauer körperlichen Schaden erlitten, die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr nach diversen Siegerehrungen.
Die Rückfahrt verlief ereignislos, geblitzt hat es auch nicht, gegen 21.30 war ich wieder im Schoße der Familie angekommen.
Martin Damen
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Weitere Artikel/Berichte von Martin Damen
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headjudge |
von Powerlusche am 26.01.2003 • 14:44 |
naheliegend wohl Hauptschiedsrichter.
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#2 |
Blitzer, und so.... |
von DerGab am 26.01.2003 • 15:17 |
...etwa 95 kmh bei erlaubten 70 kmh und (wohl) ausserorts waren bei mir mal einen punkt und 80 DM...war allerdings auch noch 1996, in meiner Probezeit. Guter Artikel, lebendig geschrieben, nur hättest du das "Mana Weaving" vielleicht nich so genau beschreiben sollen, weil nun auch Leute, die das vorher nicht kannten (es gibt bestimmt welche, weils ein alter aber seltener Trick ist) in der Lage wären, diesen pile shuffle durchzuführen. Ansonsten Daumen hoch.
Mfg
DerGab
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#3 |
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von marcN am 26.01.2003 • 15:23 |
schöner Artikel, endlich auch mal wieder einer aus der Sicht eines Judge!
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#4 |
Schiedsrichter-Entscheidungen & Betrug |
von Zeromant am 26.01.2003 • 16:36 |
Hm, zu einigen dert Dinge, die im Artikel erwähnt werden, möchte ich doch etwas sagen.
Der Ergebnis-Zettel-Vorfall: Diese Geschichte ist von Eurer Seite äußerst unglücklich gelaufen! So, wie Du es beschrieben hast, habt Ihr einen glasklaren Betrüger davonkommen lassen! Das Ergebnis wurde also handschriftlich geändert, und zwar zu Gunsten desjenigen Spielers, der den Zettel vom Tisch mitnahm. Wer kann dieses Ergebnis noch geändert haben? Wie hoch sind die Chancen, dass ein dritter Spieler sich die Mühe macht, das Ergebnis zu ändern (und mit welcher Motivation? Als "Freundschaftdienst"? Um den begünstigten Spieler anzuschwärzen?) Man beachte, dass dieser Drittspieler die Änderung irgendwo auf dem Weg zum Scorekeeper vorgenommen haben müsste - riskant, riskant, da es dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit Augenzeugen geben könnte...
Nein, die Geschichte mit dem Dritten ist eine offensichtliche, geplante Schutzbehauptung bzw. Schutzmaßnahme (wenn der Zettel wirklich jemand anders gegeben wurde, nachdem er geändert wurde). Selbst wenn tatsächlich noch ein Hauch eines Zweifels bestünde, wäre der Spieler dafür haftbar, da er nun einmal den Ergebniszettel aus der Hand gegeben hat.
Hier hätte ich jede Strafe zwischen Game Loss und Disqualifikation ohne Preis als angemessen empfunden, wobei Game Loss bereits ÄUSSERST gnädig gewesen wäre, da es eine Irrtumswahrscheinlichkeit berücksichtigte, die weit unterhalb dessen liegt, was man im täglichen Leben als glaubhaft ansehen würde. So, wie Ihr es gemacht habt, wurde leider wieder einmal das Signal an Betrüger gegeben: Ihr riskiert nichts! Selbst wenn wir Euch erwischen, gibt es keine Konsequenzen!
Die Wretched Anurid / Mishra's Factory-Sache: Aua! Du hast Deinen Fehler zugegeben und auch öffentlich besprochen, daher ist es vermutlich nicht allzu nett von mir, nochmals darauf hinzuweisen, aber ein dermaßen grundsätzlicher Regelfehler sollte eigentlich keinem Judge passieren dürfen - hier ist eine Wiederauffrischung Deiner Regelkenntnisse dringend angebracht.
Die Morphling-Geschichte: Hier verstehe ich Euch auch nicht (offenbar hat Justus ja diese Entscheidung mitgetragen, was mich wirklich wundert)! Ihr habt in demselben Turnier illegale Decklisten, sowie die Präsentation eines 61-Kartendecks, da eine SB-Karte zuviel darin war, mit Game Losses bestraft - und die beiden Spieler, die mit illegalen Decks gespielt haben, kommen mit einem Warning davon? Sorry, hier habt Ihr mit zweierlei Maß gemessen!! (Oder habt Ihr bei den illegalen Deckliten den - eigentlich sowieso irrelevanten! - Umstand berücksichtigt, ob ein spielentscheidender Vorteil gegeben war?)
Ach ja, und zum Abschluss muss ich auch noch etwas zu der Starkasten-Geschichte sagen: Wisst Ihr, es ist eigentlich nicht der Sinn der Sache, dass Ihr auf der gesamten Strecke zu schnell fahrt und dann an diesem Kasten einmalig abbremst! Diese Kästen sind lediglich eine äußerst unzureichende Maßnahme, das verkehrsgerechte Verhalten der Verkehrsteilnehmer sicherzustellen. Irgendwie habt Ihr aber zu diesen Dingern die gleiche Einstellung wie ein gewohnheitsmäßiger Magic-Betrüger zu Deckchecks - schämt Euch!!
So, das war jetzt teilweise recht harsche Kritik, und sie wurde natürlich nur dadurch ermöglicht, dass Martin so offen alles angesprochen hat - ich hoffe, das nimmt niemand zum Anlass, in seinen Berichten weniger offen zu sein oder sie gar nicht erst zu schreiben. Allerdings würde es einen Bericht nur entwerten, wenn man auf seinen Inhalt nicht auch kritisch eingehen würde!
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#5 |
Thumbs ab |
von Cogliostro am 26.01.2003 • 22:03 |
War ein lebedniger und unterhaltender Artikel. Nett waren auf jeden Fall die kleinen Tipps am Ende jedes Vorfalles. Und an Zeromant. Judges sind auch nur Menschen, gell?!
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#6 |
Zeromants essentieller Beitrag zum guten |
von MGiersch am 26.01.2003 • 22:08 |
BLA
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#7 |
Das Ding heißt Starenkasten!!! |
von Malz77 am 26.01.2003 • 22:27 |
Es heißt nicht Starkasten und es kommt auch kein Vögelchen raus, obwohl man das ja durchaus denken könnte, da es ja auch was mit Fotos zu tun hat.
Meine Güte wie kann man sich denn bloß darüber aufregen? Als ob Du noch nie irgendwo zu schnell gefahren wärst. Naja aber wahrscheinlich kann man das in Berlin eh nicht, weil die Straßen immer verstopft sind.
Zur Geschichte mit dem Morphling kann ich nur sagen, dass ich es gut finde wie es geregelt wurde. Die Leute haben ja ihre Decklisten korrekt geschrieben und durch welches dummes Missgeschick auch immer ist da halt was durcheinander gegangen. Das mit falschen Decklisten gleichzusetzen finde ich übertrieben. Naja darüber kann man bestimmt dikutieren, was mich nur nervt ist dieses, ich bin unfehlbar, mir passieren nie Fehler, wir müssen alles ordentlich hart bestrafen. Schneller als erlaubt fahren und "gewohnheitsmäßige Magic-Betrüger" zu vergleichen - dazu fehlen mir mal die Worte....... also so ein Blödsinn! Bist Du der Typ der zu entscheiden hat wer sich schämen soll und wer nicht?
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#8 |
Oje... |
von Llan am 26.01.2003 • 23:04 |
Und wieder tritt Herr Pischer den Beweis an dass er seine Ansichten über alle anderen stellt und es noch nicht mal versäumt die Regelungen durch Deutschlands versierteste Judges zu bewerten als wären es Aufsätze einer dritten Klasse...Vorsicht, wer sich weit aus dem Fenster lehnt fällt irgendwann mal raus!
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#9 |
Kritikfähigkeit? |
von Zeromant am 26.01.2003 • 23:58 |
Ja, Llan, ich maße mir tatsächlich an, auch einmal Judges zu kritisieren, die einen höheren Level als ich haben und im Allgemeinen einen sehr guten Job machen (wie es bei Justus der Fall ist). Wenn Du der Meinung bist, dass Kritik immer nur in einer Hierarchie von oben nach unten geübt werden darf, dann ist da schon sehr traurig.
Malz: Wo entnimmt Du meinem Beitrag, dass ich mich für unfehlbar halte? Muss man denn unfehlbar sein, um Kritik zu üben?
ABer ich merke schon - das Problem liegt darin begründet, DASS ich überhaupt kritisiere! Aber auch wenn jede kritische Äußerung von mir wieder zum Anlass genommen wird, eine Anti-Pischner-Front zu bilden (Gelle, sich Verbünden im sicheren Rückhalt der öffentlichen Mehrheitsmeinung macht Spaß?!) werde ich auch weiterhin Kritik üben.
Ach ja, und wer gewohnheitsmäßig über zwanzig Stundenkilometer zu schnell fährt, dem gehört der Führerschein entzogen! Mir ist egal, wie sehr ich da gegenüber der Mehrheit der Rsser und Verkehrsrowdies in der Minderheit bin, und Ihr solltet Euch zusätzlich noch schämen, dass Ihr, anstatt diesen Fehler einzugestehen und abzustellen, Euch auf das nur aus unzureichende Kontrollen zurückzuführende Gewohnheitsrecht des Zu-Schnell-Fahren-Könnens beruft! Nur, weil etwas von einer Mehrheir praktiziert wird, ist es noch lange nicht moralisch in Ordnung!
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#10 |
Kiddy-Verhalten von Zeromant |
von Falk am 27.01.2003 • 00:48 |
Du solltest mal die Beiträge genau Lesen:
1) Llan hat die Art und Weise Deiner Kritik an den Judges bemängelt, nicht die Kritik an sich.
2) Malz hat lediglich festgestellt das man "Rasen" und "Gewohnheitsmäßiges betrügen bei Magic" nicht miteinander vergleichen kann. Malz hat nicht geschrieben das er zu schnell fährt/dies irgendwie verteidigt, aber eventuell habe ich ja was anderes gelesen als Du?
Fazit: Dein Hauptproblem scheint zu sein das Du dich sofort persönlich angegriffen fühlst (Anti-Pischner-Front/sich Verbünden etc). Wie wäre es wenn Du einfach das nächste mal erstmal ne Runde spazieren gehst bevor Du eine Antwort auf einen Beitrag schreibst. Mit Beiträgen die lediglich tiefe Einblicke in die emotionale Lage (und Komplexe?) des Autors ermöglichen und keine Fakten enthalten ist niemandem gedient. Statt zu behaupten, zu unterstellen und sich selbst auf einen Podest zu stellen (ala: Alle sind gegen mich, ich bin das letzte Bollwerk der Moral, meine Meinung ist absolut, auch wenn ich allein stehe mache ich weiter) solltest du anfangen auf die Autoren einzugehen. Ach ja, ich habe absichtlich an gewissen Stellen etwas provozierend geschrieben. 
n8
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#11 |
....mann mann mann |
von Malz77 am 27.01.2003 • 00:54 |
...und nur weil es an jeder Ecke Typen gibt die bei allem und jeder Sache den Finger heben und nach härterem Durchgriff, Verboten und Bestrafungen schreien, wird es auch nicht besser werden!!!
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#12 |
61 Karten + 14 Karten Sideboard |
von Meikel am 27.01.2003 • 07:47 |
Hat jemand Martins Addresse? Mich wuerde dochmal interessieren wie das abgelaufen ist - ich kenne einen Fall wo der Gegner Deck + Sideboard "gezaehlt" hat und diese Zahl festgestellt hat - wenn es dieselbe Person ist sollte man vielleicht mal feststellen ob diese Person oefters so zaehlt...
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#13 |
Kritik |
von Meikel am 27.01.2003 • 08:00 |
@Zeromant - wenn man es so macht wie du es formuliert hast (denjenigen zu bestrafen zu dessen Gunsten manipuliert wurde) dann kann ich (in der Rolle des Betruegers) einfach so mal von Tisch zu Tisch laufen , Zettel einsammeln und ein paar Leute disqualifizieren , die mir nicht passen (falls ich an die Zettel rankomme). Das kann leider auch keine Loesung sein , deshalb finde ich Martins+Justus Entscheidung richtig!
2. Ist denn in den Judge-Regeln festgelegt , das illegale Decklisten (abgegeben) mit illegalen Decklisten durch Spielen (wie hier: ein Spieler steckt eine Karte vom Deck des Gegners ein) verglichen werden koennen? Wenn ja stimme ich mit Dir ueberein ansonsten musst ich Martin recht geben.
@Falk Du hast recht , das Zeromant die Kritik ein bischen zu hart geschrieben hat , aber es macht es nicht besser wenn du anfaengst eine vernuenftige Kritik zu schreiben und am Ende selbst persoenlich zu werden (auch wenn du dies durch einen Kommentar in Klammern "verharmlost"
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#14 |
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von Kofi am 27.01.2003 • 11:01 |
Ich finde es mal wieder sehr arm, was sich hier einige User leisten.
Andreas kann sagen, was er will, sofort wird er die Zielscheibe aller Kritik. Mit seinem Ausdruck "Anti-Pischner-Front" drückt er nicht seine übertriebene Paranoia aus, sondern einen Zustand, der momentan wirklich so ist.
Alles fing an mit Zeromants "Flutwitz", über den auf einmal alle beleidigt waren. (Sonst fanden auch sonst alle schwarzen Humor Ok, aber auf einmal...)
Naja, jedenfalls wird seitdem alle Kommentare von AP so zurechtgelegt, dass er negativ dasteht, egal was er gesagt hat.
Andreas hat in seinem Post den Artikel einmal durchgesprochen und bewertet und, was das wichtigste ist, alles genau begründet. Und sofort wird er zerfetzt von Leuten, die ihn nicht abkönnen, ihm sagen, wie arrogant er sei, mehrheitlich ohne auf das Thema einzugehen. Die sachliche Diskussion kommt hier viel zu kurz, das einzige was hier passiert das lustige Spiel "Pischnerflamen". Das ist absolut albern und Kiddiemäßig (ich verstehe nicht, Falk, wie du darauf kamst, dieses Wort auf Pischners verhalten zu verwenden).
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#15 |
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von Meikel am 27.01.2003 • 11:39 |
@Kofi - ich finde es in Ordnung auch etwas zu den Kritiken zu sagen , wenn es sachlich formuliert wird - Andreas hat manche Aussagen sehr "krass" formuliert (die Sache mit dem Regelauffrischen finde ich einfach nur unhoeflich - im Matheunterricht verrechnet man sich als Lehrer ja auch mal - passiert halt alles mal) - auch die Sache mit dem "Betrueger" ist leider halt nicht nachweisbar was hier in Deutschland "immer" zur Folge haben sollte dass es zum Freispruch kommt (allerdings sollten die Schiris sich die Person wohl durchaus merken bei nochmaligem vergehen kann dann doch langsam die Glaubhaftigkeit bezweifelt werden)
2tens bringt es nichts allgemein ueber irgendwas zu reden - schreib doch auf was genau die anderen falsch gemacht haben - nur so kann (meiner Meinung nach) jemand was daraus lernen
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#16 |
@ Kofi |
von Malz77 am 27.01.2003 • 12:21 |
und ich finde es sehr arm, wenn man einfach alles pauschalisiert, nicht beim Thema bleibt und auf die Mitleidstour macht.
1. Andreas sagt ja durchaus auch gute Sachen, wie zum Beispiel seine Draft-Berichte oder andere Texte. Dort wird er ja auch meistens gelobt und somit kann von einer Paranoia überhaupt nicht die Rede sein.
2. Wenn man so eine vernichtende Kritik postet, dann muss man sich nicht wundern, wenn man selber kritisiert wird.
3. Beim Thema bleiben: Ich denke schon das ich und auch andere Autoren beim Thema geblieben sind. Andreas wittert halt allen Ecken und Enden Verrat und Betrug und sieht viele Magicspieler als gewohnheitsmäßige Betrüger und fordert eine strengere Regelauslegung auf Turnieren. Solange dieses nicht geschieht sollen sich die Verantwortlichen schämen und sind somit auch nicht viel besser als "gewohnheitsmäßige Magicbetrüger".
4. Die Sache mit dem zu schnellen Autofahren war wohl als unterhaltenes Element in diesem Bericht geadacht. Andreas nimmt diese aber zum Anlass, um nochmal ordentlich in die Moraltrompete zu blasen (was Falk bemängelt), um den Rest der Welt zu zeigen wie schlecht man doch ist und das es anscheinend nur noch eine handvoll ehrenwerter Bürger gibt, die Anstand, Gesetz und Moral verteidigen.
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#17 |
ZEROMAT |
von Powerlusche am 27.01.2003 • 14:33 |
tjs du bist dann wohl der mit 70 auf der landstrasse schleicht wo 100 erlaubt sind und dadurch ebenso viele unfälle hervorruft wie dir raser.Und offensichtlich auch auf der autobahn mal mit 130 die linke spur zu machst weil jemand schnelleres vorbei kommt.
aber wir müssen ja von dir wieder darauf hingewiesen werden dass mann im kleinkrämer deutschland lebt.
btw ich habe meine führerschein wieder
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#18 |
Meikel und Kofi |
von Falk am 27.01.2003 • 17:13 |
@Meikel: Was Du als persönlich werden interpretierst ist nicht so gemeint gewesen (ich denke du beziehst dich hauptsächlich auf das "Komplexe"). Es handelt sich lediglich um, zugegebenermaßen laienhafte, Schlußfolgerungen aus der Handlungspsychologie. Man kann in diesem Zusammenhang auch von Ängsten sprechen (Paranoia finde ich etwas sehr hart). Dies ist durchaus nicht negativ gemeint, wird von dir anscheinend so gedeutet, da der Begriff für dich offensichtlich negativ besetzt ist. Für tiefere Einblicke schau einfach in der entsprechenden Fachliteratur nach (z.B. Gabler/Nitsch/Singer: Handlungspsychologie)
@Kofi: Das mit "Kiddy" war recht offensichtlich, denn genau so liest sich sein Beitrag. Da hab ich schon bessere Beiträge von Schülern aus einer 8 Klasse gehört. Zeromants 2 Beitrag war so tief emotional gefärbt, das es sich dort beim besten Willen nicht um den Beitrag eines erwachsenen Menschen handelt. Lediglich emotionale Phrasen und "Moraltrompete", keine Spur von einer Auseinandersetzung auf der kognitiven Ebene. Ich hoffe damit habe ich das für Dich geklärt. Ach ja, das mit dem "Flutwitz" mag von manchen Leuten übertrieben aufgenommen worden sein, war jedoch ebenso unpassend wie wenn man in dem ehemaligen KZ Dachau einen Judenwitz erzählen würde. Dies hat nichts mit "Schwarzem Humor" zu tun, sondern war lediglich geschmacklos.
P.S.: Ich möchte feststellen das ich AP nicht kenne/etwas gegen ihn habe. Meine Beiträge orientieren sich rein an seinen Aussagen zu diesem Artikel.
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#19 |
Ermessenssache |
von auenland am 27.01.2003 • 22:34 |
Man sollte nicht vergessen, dass Schiedsrichter-Entscheidungen bei Magic (ähnlich wie im Fußball) oft Ermessenssache sind. Schließlich gibt es keine Penalty Rules, sondern Penalty Guidelines. Wie Martin und Justus die angesprochenen Fälle entschieden haben, kann man gerne diskutieren, sollte es aber nicht sofort kritisieren. Es gibt in manchen Fällen kein "richtig" oder "falsch"...
Auch wenn Martin die Fälle genau beschrieben hat: Dadurch, dass Aussagen von Spielern nur sinngemäß wiedergegeben wurden und nicht wörtlich, kann man doch als Außenstehender keine Entscheidung treffen, ohne selbst dabei gewesen zu sein. Darum kann man auch m.E. hier als Unbeteiligter niemanden als "glasklaren Betrüger" hinstellen, wie Zeromant es getan hat. Solange die Schuld nicht zu 100% erwiesen ist, sollte bei Magic derselbe rechtsstaatliche Grundsatz gelten wie sonst auch: Im Zweifel für den Angeklagten.
Und noch etwas: Auch "grundsätzliche Regelfehler" wie bei der Factory können einem erfahrenen Judge immer mal passieren. Es kommt immer auf die jeweilige Situation und die Umstände an, man kann z.B. nicht immer zu 100% konzentriert sein und dann passiert einem halt mal ein Flüchtigkeitsfehler. So wollte ich z.B. am Samstag beim PR in Dortmund ein falsches Ruling treffen, nur weil ich kurz zuvor einen ähnlichen Fall hatte und auf die Schnelle dachte, das wäre wieder genauso, war aber in Wirklichkeit dann doch was ganz anderes. Shit happens...
Also Leute, bleibt etwas cooler und versucht mehr zu diskutieren als zu kritisieren!
Andre Bronswijk
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#20 |
Ist nicht ganz Korrekt |
von Valkir am 28.01.2003 • 15:52 |
Der Spieler mit den 14 karten im Sideboard...
*schäm* das war ich. Ich hatte vergessen ein Roar of the Wurm vom Maindaeck wieder ins Sideboard zu tun...
Gut, das war dämlich, aber war ja auch mein erstes Turnier....
Auf jeden Fall hat derjenige, der den Judge ( Justus ) rief, später auch den ersten Platz belegt ... *hmpf*
Nichts für ungut ! Bye Tobi
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#21 |
jetzt wird's lang... |
von JustusR am 29.01.2003 • 00:56 |
... denn ich kommentiere immer mit Zitaten, dass macht das alles übersichtlicher.
Also erstmal vorweg, ich habe ganz bestimmt nichts gegen Kritik, egal von wem, und Martin bestimmt auch nicht. Sonst wären wir nämlich wirklich schlechte Judges.
"Hm, zu einigen dert Dinge, die im Artikel erwähnt werden, möchte ich doch etwas sagen.
Der Ergebnis-Zettel-Vorfall: Diese Geschichte ist von Eurer Seite äußerst unglücklich gelaufen! So, wie Du es beschrieben hast, habt Ihr einen glasklaren Betrüger davonkommen lassen!
Das Ergebnis wurde also handschriftlich geändert, und zwar zu Gunsten desjenigen Spielers, der den Zettel vom Tisch mitnahm."
Nein, dass hast du falsch verstanden. Keiner von uns hatte gesehen, wer den Zettel jetzt tatsächlich nach vorne gebracht hat. Es war aber auf keinen Fall derjenige, zu dessen Gunsten das Ergebnis geändert worden war, sondern ein "dritter", wie Martin ja auch schrieb. Wer das war, konnten wir leider nicht feststellen.
"Wer kann dieses Ergebnis noch geändert haben? Wie hoch sind die Chancen, dass ein dritter Spieler sich die Mühe macht, das Ergebnis zu ändern (und mit welcher Motivation? Als "Freundschaftdienst"? Um den begünstigten Spieler anzuschwärzen?) Man beachte, dass dieser Drittspieler die Änderung irgendwo auf dem Weg zum Scorekeeper vorgenommen haben müsste - riskant, riskant, da es dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit Augenzeugen geben könnte..."
Nicht wirklich. Es weiß ja niemand, ob er direkt nach vorne gegangen ist oder vielleicht erst noch mit dem Zettel sonst wo hin gegangen ist.
"Nein, die Geschichte mit dem Dritten ist eine offensichtliche, geplante Schutzbehauptung bzw. Schutzmaßnahme (wenn der Zettel wirklich jemand anders gegeben wurde, nachdem er geändert wurde). Selbst wenn tatsächlich noch ein Hauch eines Zweifels bestünde, wäre der Spieler dafür haftbar, da er nun einmal den Ergebniszettel aus der Hand gegeben hat.
Hier hätte ich jede Strafe zwischen Game Loss und Disqualifikation ohne Preis als angemessen empfunden, wobei Game Loss bereits ÄUSSERST gnädig gewesen wäre, da es eine Irrtumswahrscheinlichkeit berücksichtigte, die weit unterhalb dessen liegt, was man im täglichen Leben als glaubhaft ansehen würde. So, wie Ihr es gemacht habt, wurde leider wieder einmal das Signal an Betrüger gegeben: Ihr riskiert nichts! Selbst wenn wir Euch erwischen, gibt es keine Konsequenzen!"
Das sehe ich anders. Es gibt in diesem Fall IMO nur zwei Möglichkeiten: ich bin mit ausreichender Sicherheit davon überzeugt, dass der Spieler versucht hat, sein Ergebnis zu modifizieren oder ich bin mir nicht sicher, dass es so war. Bin ich mir sicher, gibt es nur eine möglicher Strafe, DQ ohne Preis. Bin ich mir nicht sicher, kann ich auch einem möglicherweise unschuldigen Spieler keine größere Strafe reindrücken. Früher war ich so ein wenig auf der Schiene "DQ 'em and let the DCI sort 'em out". Mittlerweile sehe ich das anders. Wenn ich jemanden Disqualifiziere, muss ich mir sehr sicher sein, dass er tatsächlich schuldig ist. Und das war mir nicht sicher genug für einen DQ. Denn wie oben jemand bemerkte, ließe sich das sonst herrlich mißbrauchen um einen Spieler, den man nicht mag mächtig Ärger zu bereiten - und das ist mir das Risiko nicht wert, besonders da bei dieser Methode (mit einem guten Scorekeeper) ein Erfold vollkommen ausgeschlossen ist.
"Die Wretched Anurid / Mishra's Factory-Sache: Aua! Du hast Deinen Fehler zugegeben und auch öffentlich besprochen, daher ist es vermutlich nicht allzu nett von mir, nochmals darauf hinzuweisen, aber ein dermaßen grundsätzlicher Regelfehler sollte eigentlich keinem Judge passieren dürfen -"
Das ist korrekt. Aber jeder macht mal Fehler. Auch jeder Spieler macht mal Fehler, ob wohl er *eigentlich* genau weiß, was das richtige gewesen wäre. Passiert, wir sind alle Menschen - und jeden, der behauptet, sowas sei ihm noch nie passiert bezeichne ich mal ganz Pauschal als a) Lügner oder b) nicht selbstkritikfähig.
"hier ist eine Wiederauffrischung Deiner Regelkenntnisse dringend angebracht."
Nein. Es ist ja nicht so, dass Martin das nicht _wußte_. Es war eben eher ein Brett vorm Kopf . In seinem Unterbewußtsein wütete ja auch schon etwas, weswegen er nochmal nachfragte.
"Die Morphling-Geschichte: Hier verstehe ich Euch auch nicht (offenbar hat Justus ja diese Entscheidung mitgetragen, was mich wirklich wundert)! Ihr habt in demselben Turnier illegale Decklisten, sowie die Präsentation eines 61-Kartendecks, da eine SB-Karte zuviel darin war, mit Game Losses bestraft - und die beiden Spieler, die mit illegalen Decks gespielt haben, kommen mit einem Warning davon? Sorry, hier habt Ihr mit zweierlei Maß gemessen!!"
Nein. Der Grund, warum ich mich entschieden habe, die Morphling Sache zu einem Warning downzugraden war die Tatsache, dass keiner der Spieler auch nur theoretisch aus der Sache einen Vorteil hätte bekommen können. Der Typ mit den drei Morphlings hatte noch keinen gezogen - es war für das Spie...
*** Kommentar wegen Überlänge gecuttet. ***
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#22 |
Zeromant, die dritte und letzte |
von Zeromant am 29.01.2003 • 15:38 |
@Justus: Danke für Deine Stellungnahme!
Dass sie derart ausführlich geraten ist, ist sicherlich kein Zufall - wenn man etwas ernsthaft diskutiert, kommt man ohne Zitate und ausformulierte Begründungen nun einmal nicht aus.
Bei dem Fall des geänderten Ergebnisses war aus Martins Bericht eben nicht hervorgegangen, dass Ihr die - eigentlich wahrscheinlichste! - Möglichkeit, dass der profitierende Spieler die Änderung selbst vorgenommen hatte, ausschließen konntet. Laut Martin war dieser Spieler nur "aus Mangel an Beweisen" davongekommen, was ich eben nicht nachvollziehen konnte. Du sagst jetzt allerdings, dass dieser Spieler "auf keinen Fall" derjenige gewesen ist, was den Sachverhalt natürlich ganz anders dastehen lässt. (Da ist auch der Grund, warum meiner Kritik auch ein: "So, wie Du es beschrieben hast" voranging!)
Zum Morphling: Hm. Hier scheint offenbar die Begründung für die Abminderung der Strafe die Selbstanzeige zu sein. Der unmögliche Vorteil ist meiner Ansicht nach kein Argument - die ganze Idee hinter der Bestrafung eines Spielers für illegale Decklisten ist die, dass der Spieler für einen prozeduralen FEHLER bestraft wird, und eben NICHT für einen Betrugsversuch, und dass der Judge daher auch nicht in jedem einzelnen Fall entscheiden muss, wie hoch die Chance ist, dass ein intelligenter Betrüger aus einem solchen Fehler einen Vorteil ziehen könnte. Ich halte daher die Gleichbehandlung bei illegalen Decklisten oder Decks, unabhängig davon, ob mir gerade eine Methode einfällt, wie man daraus einen Vorteil ziehen kann, für essentiell.
Wenn aber die Selbstanzeige die Strafminderung bewirkt hat: Nun, das ist ein vernünftiges Konzept! Mein Problem damit ist nur, dass es meines Wissens bisher weder offiziell noch inoffiziell von der DCI empfohlen wurde. Prinzipiell ist das ein Verfahren, mit dem ich mich anfreunden könnte - ich würde mich jedoch wohler fühlen, wenn die Pros und Contras dieses Verfahrens vielleicht einmal z.B. auf der Judge-Liste ausdiskutiert würden, da es, soweit mir bekannt ist, eine Änderung der bisher empfohlenen Verfahrensweise ist.
Die Blitzer-Geschichte: Da ist jetzt aber irgendetwas durcheinandergegangen! Martins Judge-Verhalten bei dem Turnier war natürlich hier NICHT angesprochen, sóndern die eines gewohnheitsmäßigen Betrügers! Damit war ja nun ganz offensichtlich nicht Martin gemeint, der in seinem Turnier zwar einige meiner Meinung nach unglückliche Entscheidungen getroffen hat, aber sicherlich nicht gegen DCI-Regeln verstoßen hat - wie kamst Du denn auf diese Idee???
Nichtsdestotrotz bleibt meine Kritik an dem beschriebenen Fahrverhalten (und ja, ich weiß, dass Martin nicht selbst gefahren ist) bestehen! Aus Martins Beschreibung geht hervor, dass der Fahrer prinzipiell mit weit überhöhter Geschwindigkeit fuhr, und lediglich vergaß, das Tempo an der Stelle, an der kontrolliert wurde, zu drosseln. Ein solches Fahrverhalten ist völlig unakzeptabel! Wenn ein Vergleich mit einem Magic-Betrüger hier hinkt, dann deshalb, weil der Magic-Betrüger nichts Schlimmeres macht, als bei einem Spiel zu schummeln und vielleicht einmal sogar auf diese Art Geld zu gewinnen, das ihm nicht zusteht. Der Raser hingegen stellt eine Gefahr für alle anderen Verkehrsteilnehmer dar - das ist allerdings eine ganz andere Größenordnung eines Vergehens! Den Vergleich habe ich auch nur gewählt, damit bewusst wird, wie sehr das Verhalten eines nur bei Kontrollen abbremsenden Rasers dem eines Betrügers bei Magic, den wir doch alle verabscheuen, ähnelt!
Zur Kritik: Ich nehme mir Kritik, soweit sie sachlich geäußert wird (was allerdings eher die Ausnahme als die Regel ist), immer zu Herzen. Falks "Kritik" allerdings ist ein Haufen unsinniges Geschwafel, mehr nicht! Auch wenn er irgendwelche psychologischen Größen zitiert, passt sein Kommetar überhaupt nicht auf meine Äußerungen, die sowohl sachlich, als auch direkt auf die Kernaussagen derjenigen, denen ich geantwortet hatte, bezogen waren.
"Kindisches" Verhalten wurde mir letzlich deswegen vorgehalten, weil ich offenbar nicht erwachsen genug bin um einzusehen, dass man gewisse Dinge einfach "nicht tut", wie z. B. Rasern zu sagen, dass ihnen der Führerschein entzogen gehört, oder Rauchern in Nichtraucherzonen zu bitten, dass sie ihre Zigaretten ausmachen. Aber es ist nicht die Mehrheit, die die Reife einer Verhaltensweise bestimmt! Raser sind diejeinigen, die sowohl ein unreifes als auch gefährliches Verhalten an den Tag legen, und Kritik daran als Moralisieren abzuwerten, ist lediglich ein Berufen auf das Recht des Stärkeren, da zu schnelles Fahren von der Gesellschaft nun einmal mehrheitlich als Kavaliersdelikt akzeptiert wird.
So, ich habe mir vorgenommen, keinen weiteren Kommentar hier zu schreiben
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#23 |
@Zeromant |
von Falk am 29.01.2003 • 16:55 |
Gähn..."ein Haufen unsinniges Geschwafel, mehr nicht!" Danke Andreas P. das du meine These von dem sofortigen "sich angegriffen fühlen" derartig eindeutig bestätigst. Wenn du doch ach so sachlich bist (worauf der Habitus andere Beiträge einfach komplett als Geschwafel abzutun nicht gerade hindeutet), dann sage mir bitte doch wo hier Llan/Malz/Ich Raserei als positiv dargestellt haben (es scheint ja irgendwie eine fixe Idee von dir zu sein, das alle anderen hier deiner Meinung nach Raser in Schutz nehmen/dies gut finden)? Des weiteren bin ich sehr wohl der Ansicht das meine Beiträge auf deine Äußerungen "passen". Du hast es ja netterweise selbst bestätigt. Ach ja, einfach anzukündigen "So, ich habe mir vorgenommen, keinen weiteren Kommentar hier zu schreiben" ist eine recht erbärmliche Weise sich aus der Affäre zu ziehen. Aber fühl dich frei mir einfach direkt eine Mail zu schreiben.
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#24 |
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von JustusR am 31.01.2003 • 04:30 |
"@Justus: Danke für Deine Stellungnahme!
Dass sie derart ausführlich geraten ist, ist sicherlich kein Zufall - wenn man etwas ernsthaft diskutiert, kommt man ohne Zitate und ausformulierte Begründungen nun einmal nicht aus."
Weise Worte quellen aus deinen Fingern 
"Bei dem Fall des geänderten Ergebnisses war aus Martins Bericht eben nicht hervorgegangen, dass Ihr die - eigentlich wahrscheinlichste! - Möglichkeit, dass der profitierende Spieler die Änderung selbst vorgenommen hatte, ausschließen konntet."
Das konnten wir auch nicht direkt. Es war eben nur nicht besonders wahrscheinlich. An Tatsachen bekannt war uns nur, dass nicht der Spieler, zu dessen Gunsten das Ergebnis verändert worden ist den Zettel von dem Tisch mit genommen hat. Wann genau der Zettel jetzt vorne in dem Ergebniskästchen gelandet ist und was auf dem Weg vom Tisch dorthin mit ihm passiert ist konnte einfach nicht mehr nachvollzogen werden. Ich halte es sogar für wahrscheinlicher, dass sich da zwei zu einem Betrugsversuch zusammengeschlossen haben (ob geplant oder nicht), als dass jemand das Ergebnis einfach aus Jux und Dollerei verändert hat. Aber diese Wahrscheinlichkeit ist mir eben nicht groß genug um dafür soetwas hartes wie einen DQ auszusprechen (wie ich in meinem ersten Kommentar erklärt habe denke ich, dass es hier neben einer Standpauke und einem DQ keine anderen korrekten Entscheidungen gibt).
"Laut Martin war dieser Spieler nur "aus Mangel an Beweisen" davongekommen, was ich eben nicht nachvollziehen konnte."
Das ist auch richtig so.
"Du sagst jetzt allerdings, dass dieser Spieler "auf keinen Fall" derjenige gewesen ist,"
Derjenige gewesen ist, der den Zettel von dem Tisch mitgenommen hat, ja.
"was den Sachverhalt natürlich ganz anders dastehen lässt. (Da ist auch der Grund, warum meiner Kritik auch ein: "So, wie Du es beschrieben hast" voranging!)
Zum Morphling: Hm. Hier scheint offenbar die Begründung für die Abminderung der Strafe die Selbstanzeige zu sein. Der unmögliche Vorteil ist meiner Ansicht nach kein Argument - "
Es ist IMO eine Voraussetzung für eine mögliche Herabsetzung der Strafe.
"die ganze Idee hinter der Bestrafung eines Spielers für illegale Decklisten ist die, dass der Spieler für einen prozeduralen FEHLER bestraft wird, und eben NICHT für einen Betrugsversuch, und dass der Judge daher auch nicht in jedem einzelnen Fall entscheiden muss, wie hoch die Chance ist, dass ein intelligenter Betrüger aus einem solchen Fehler einen Vorteil ziehen könnte."
Das ist nicht richtig. Die Strafen für illegale Decks/Decklisten sind deshalb so hoch, weil sowas sich sonst von potentiellen Betrügern ausnutzen lassen könnte. So gesehen ist es also keine Bestrafung für einen Formalfehler.
"Ich halte daher die Gleichbehandlung bei illegalen Decklisten oder Decks, unabhängig davon, ob mir gerade eine Methode einfällt, wie man daraus einen Vorteil ziehen kann, für essentiell.
Wenn aber die Selbstanzeige die Strafminderung bewirkt hat: Nun, das ist ein vernünftiges Konzept! Mein Problem damit ist nur, dass es meines Wissens bisher weder offiziell noch inoffiziell von der DCI empfohlen wurde."
Ich denke das ist auch nicht unbedingt nötig, ich denke das ist einfach eine logische Konsquenz aus dem Verständnis heraus, warum eine bestimmt Strafe im Normalfall verhängt wird. Voraussetzung dafür ist aber meiner Ansicht nach (und auch in allen Fällen, wo ich das beobachten konnte), dass der Spieler aus dem Verstoß keinen Vorteil ziehen konnte.
Ein anderes Beispiel aus dem Bereich illegale Decklisten: Ein Spieler gibt bei einem Constructed Turnier seine Deckliste ab. Später, noch bevor die erste Runde eröffnet wurde, spricht er einen Judge an und sagt ihm, dass er vergessen hat auf seiner Deckliste die Standardländer einzutragen. Selbst Turnieren wie GPs bekommt der Spieler keinen ML dafür. Dann schreibt er grade die fehlenden Karten zusammen mit Name und DCI Nummer auf einen Zettel und das wird den entsprechenden Judges dann gegeben und nachgetragen.
Warum? Weil es a) ein klarer Fehler und kein möglicher Betrugsversuch war und b) der Spieler aus dem Fehler unter keinen Umständen einen Vorteil hat ziehen können.
Da also der Grund (mögliche Vorteilnahme) weswegen für den Normalfall die Strafe vorgeschlagen wird in diesem Fall gar nicht existiert, gibt es auch keinen Grund die Strafe zu verhängen.
Bei Limited events sieht das natürlich anders aus, da könnte der Spieler z.B. duch Tips anderer Spieler einen Vorteil erhalten haben.
"Prinzipiell ist das ein Verfahren, mit dem ich mich anfreunden könnte - ich würde mich jedoch wohler fühlen, wenn die Pros und Contras dieses Verfahrens vielleicht einmal z.B. auf der Judge-Liste ausdiskutiert würden, da es, soweit mir bekannt ist, eine Änderung der bisher empfohlenen Verfahrensweise ist."
Eigentlich nicht. Ich habe auch kein Problem damit, wenn ein Judge strikt "by the book" vorgeht - die Entscheidung wäre zumindest nicht falsch. Aber...
*** Kommentar wegen Überlänge gecuttet. ***
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#25 |
Zu schnelles Fahren... |
von Howie am 04.02.2003 • 22:41 |
Hi, ich bin übrigens der Fahrer, um den es hier (unter anderem) ging, mein letzter Strafzettel liegt zehn Jahre zurück, ich habs auch sonst nicht eiliger als andere Leute, und man sollte nicht alles so ernst nehmen wie das hier geschehen ist. Hätte Martin vorher geahnt, das jedes seiner Worte so präzise analysiert wird, hätte er sicher einen Rechtsanwalt hinzugezogen.
Ich schäme mich übrigens nicht, stattdessen habe ich halt die 30,- Euro bezahlt die der Spaß gekostet hat 
Hier ging es doch eigentlich um ein Magic-Turnier, war übrigens eine runde Sache, habe den Sonntag (trotz des teuren Eintritts) nicht bereut und viel Spaß gehabt, und das ist dann auch die Hauptsache, oder?
Zu den Judges: Ich vertraue ihnen, Leute die keine Fehler eingestehen können haben einen. Am Ende wurde ja scheinbar die richtige Entscheidung getroffen, und das Ergebnis zählt, oder?
Im Zweifelsfalle für den Angeklagten: Immer noch eins der wichtigsten Prinzipien unseres Rechtssystems, würde das hier nicht angewandt, würde ich mich auf Magicturnieren nicht mehr wohlfühlen. Das dabei auch mal ein Schuldiger davonkommt, ist leider der Preis den man für Liberalität bezahlt, übrigens ein hochaktuelles Thema...
Zuletzt bin ich aber auch durchaus froh, das es viele Leute gibt, die diesen Sport (ich finde jedenfalls das es einer ist) so ernst nehmen und sich mit viel Engagement um ihn bemühen. Und ich meine hier durchaus auch Zeromant, der sicher auch nur positive Absichten mit seinem Kommentar verfolgt hat.
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