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Go West East!
Hinter diesem zugegeben nicht äußerst kreativen Titel verbirgt sich ein weiterer Artikel von mir. Mal wieder ertappe ich mich dabei, außerhalb meines angestammten Reviers zu wildern und über ein Turnier zu berichten, an dem ich als Spieler teilgenommen habe und nicht als Schiedsrichter.
Wie es dazu kam? Im November gab es in Berlin einen PTQ, auf dem ich einen ausgesprochen „anwenderfreundlichen“ Sealedpool bekommen habe, der mich mit mit zwei Nameless Inversion, zwei Wren's Run Vanquisher, Wren's Run Packmaster, Dauntless Dourbark, Thorntooth Witch, zwei Battlewand Oak etc. solide in die Top 8 gebracht hat.
......
Meine kümmerlichen Draftkenntnisse von einigen Runden Magic Online haben dort dazu gereicht, das Viertel- und Halbfinale zu gewinnen (größtenteils durch einen Drowner of Secrets sowie Sower of Temptation) und mich für die Pro Tour Kuala Lumpur zu qualifizieren, auch wenn mein Draftdeck bis auf die genannten Karten eigentlich ein ziemlicher Haufen war UND ich damit Spielfehler am laufenden Band produzierte. Meine Finalspiele waren für alle Zuschauer jedenfalls höchst erheiternd.
Auch wenn ich mich über die Qualifikation natürlich tierisch gefreut habe, war mir nicht ganz wohl bei der Sache, eine Pro Tour in dem Format zu spielen, das ich selbst als meine größte Schwäche sehe, Booster Draft nämlich. Trotzdem wäre es natürlich lächerlich gewesen, deshalb die Einladung verfallen zu lassen, also fand ich mich letzte Woche am Mittwochmorgen um vier Uhr im Zug nach Berlin wieder, von wo aus ich den 17-Stunden-Flug nach Malaysia antreten sollte. Getestet habe ich für die Pro Tour fast gar nicht: Andre Müller hatte zwar angeboten, ein Wochenende bei ihm vorbeizuschauen und mit anderen Qualifizierten zu draften, aber in dem Zeitraum war ich leider anderweitig beschäftigt. Meine ganze Erfahrung mit dem LLM-Draftformat bestand also aus drei Sealed-Turnieren sowie einem FNM-Draft.
Die Reise an sich war lang und größtenteils auch -weilig. Am Umsteigeflughafen in Doha traf ich den früheren PT-Champion Pierre Canali, der sich – warum auch immer – nicht nur an mein Gesicht, sondern auch an meinen Namen erinnerte. Wir flogen zusammen weiter nach KL und teilten uns auch ein Taxi in die Innenstadt.
Nach einem kleinen Erkundungstrip durch die Gegend um mein Hotel und einem ersten Einblick in die lokale Küche...
...machten wir uns auf zur Turnierhalle und danach zur Player's Party sowie Registration. Das Übliche folgte: Bekannte treffen, hallo sagen, Smalltalk – mit der Gelegenheit, viele bekannte Spieler und Schiedsrichter mit der Aussage „I'm here to play“ zu verwirren..
Genug der Vorreden. Am Freitagmorgen um 09:20 saßen, nach den üblichen Verspätungen, alle Spieler an den zugewiesenen Plätzen, um der Eröffnungsansprache des Head Judge Toby Elliott zu lauschen. Kurz danach wurden wir den einzelnen Draft Pods zugewiesen. Mein Pod enthielt keinerlei Spieler, deren Namen man unbedingt hätte kennen müssen.
Der Draft an sich verlief nicht sehr gut: Beim Firstpick hatte ich mich zu entscheiden zwischen Nameless Inversion, Scion of Oona und Faerie Harbinger. Da ich Firstpicks, die unter Umständen nicht einmal im endgültigen Deck landen, nicht mag, entschied ich mich für die Inversion und draftete im ersten Booster mit Eyeblight's Ending und Hunter of Eyeblights weiteres schwarzes Removal, konnte mich aber nicht ganz auf eine zweite Farbe festlegen.
Nach den beiden Lorwyn-Boostern hatte ich sowohl ein paar Merfolk inkl. Douser und zwei Harbingern als auch zwei Goatnapper, zwei Hurly-Burly und weitere aggressive rote Karten. Im dritten Booster kamen drei Final Sting Faerie und zwei Moonglove Changeling dazu, aber immer noch war das Deck weder eindeutig BR noch UB. Im Endeffekt baute ich es BR, hatte aber ein blaues Sideboard. Sehr viel schöner wäre es natürlich gewesen, hätte ich mich schon beim Draften eindeutiger entscheiden können – so war das ganze Deck weder Fisch (!) noch Fleisch und dementsprechend schwach.
Hier ist das gesamte Deck:
| | | | 1 Vivid Creek
8 Swamp
8 Mountain
2 Goatnapper
1 Flamekin Harbinger
1 Inner-Flame Acolyte
1 Fire Juggler
2 Moonglove Changeling
1 Hunter of Eyeblights
2 Boggart Sprite-Chaser
1 Stingmoggie
1 Offalsnout
1 Adder-Staff Boggart
3 Final-Sting Faerie
1 Squeaking Pie Grubfellows
1 Moonglove Extract
1 Eyeblight's Ending
1 Nameless Inversion
1 Release the Ants
2 Hurly-Burly
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1 Mosswort Bridge
1 Springjack Knight
1 Waterspout Weavers
2 Merrow Harbinger
1 Dewdrop Spy
1 Kithkin Zephyrnaut
1 Paperfin Rascal
1 Exiled Boggart
1 Amoeboid Changeling
1 Silvergill Douser
1 Ink Dissolver
1 Tideshaper Mystic
1 Smokebraider
1 Boggart Forager
1 Ingot Chewer
1 Soaring Hope
1 Deglamer
1 Broken Ambitions
1 Fistful of Force
1 Ponder
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Runde 1 – Matthew Bowman (AUS)
Matthew ist der erste in einer Reihe freundlicher Gegner, denen ich gegenübersitzen sollte. Nach ein bisschen Smalltalk gewinnt er den Würfelwurf und legt mit seinem GWb-Deck los. Seine Baumhirten sind größer als meine Kreaturen und ich sehe mich schnell in die Defensive gedrängt gegen Doppel-Cloudcrown Oak und Game-Trail Changeling. Mein „Topdeck“ in Form von Moonglove Changelings wird negiert, als er den Black Poplar Shaman zieht und so verliere ich mein erstes Spiel auf der Pro Tour.
Das zweite Spiel verläuft leider ähnlich enttäuschend für mich: Nach einem durchaus akzeptablen Start mit Sprite Chaser, Moonglove Changeling und zwei Final Sting Faeries ist bald die Luft raus, als er wieder eine Cloudcrown Oak legt (er erzählt mir später, dass er drei Stück hat). Ich greife noch eine Weile mit dem Deathtouch-Changeling an, sehe mich aber schon bald im Race hinten, als er die nächsten drei Runden Kreaturen zieht und ich nur Länder.
0-1
Nach dem Match rede ich mit ein paar Deutschen und wir stellen fest, dass ich lieber doch die blauen statt der roten Karten spielen sollte. Ich nehme mir vor, dementsprechend zu sideboarden.
Runde 2 – Sebastian Denno (CAN)
Sebastian fängt das erste Spiel an und piekt mich mit weißem und blauem Kleinzeug. Ich kann seine Männer mit Eyeblight's Ending und Nameless Inversion abrüsten und später zwei Final Sting Faeries legen, eine davon allerdings, ohne eine Kreatur zerstören zu können. Die beiden Flieger gewinnen mir das Spiel, während die Reste seiner Infanterie durch meine ebenfalls kümmerlichen Kreaturen á la Stingmoggie und Fire Juggler aufgehalten werden.
Ich entscheide mich dagegen, Blau zu sideboarden, denn gegen das ganze Kleinzeug, was ich gesehen habe, sind Release the Ants sowie Hurly-Burly gar nicht so verkehrt. Im zweiten Spiel nimmt Sebastian einen Mulligan und ist auch danach nicht wirklich glücklich mit den neuen sechs Karten. Die zwei Länder auf der Hand bleiben für längere Zeit auh die einzigen bei ihm im Spiel, erst im fünften Zug zieht er das dritte. Bis dahin habe ich bereits ein paar Kreaturen legen können und den Temponachteil holt er nicht mehr auf. Zwei Kreaturen, die er dennoch legen kann, rüste ich mit Release the Ants ab und gewinne kurz darauf.
1-1
Runde 3 – David Besso (ITA)
Ich habe von dieser Runde weder Aufzeichnungen noch Erinnerungen. Ich weiß nur, dass ich leider verloren habe, und das auch 2-0. Auch hier habe ich letztendlich doch nicht mein blaues Sideboard genutzt. Trotzdem an dieser Stelle „Danke“ an Wolf, Ashraf und Jan, die wenigstens versucht haben, aus meinem Drafthaufen das Optimum rauszuholen
1-2
So stehe ich also zur Halbzeit des ersten Tages 1-2 und müsste im zweiten Draft 3-0 gehen, um den Einzug in den zweiten Tag zu schaffen. Höchst unwahrscheinlich also, gerade im Licht der Draftskills, die ich im ersten Draft an den Tag gelegt habe.
Der zweite Draft verläuft jedoch deutlich besser: Mein Firstpick ist Imperious Perfect, und von dort an drafte ich, was mir so an Elfen über den Weg läuft, nur unterbrochen von Lash Out und Tarfire. Aus dem zweiten Lorwyn-Booster lächelt mich Ajani an, die ich meinen rechten Nachbarn lieber schnell wegnehme, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon nicht plante, sie zu spielen, da ich im ersten Booster genau null spielbare weiße Karten gepickt hatte und doch recht schwer splashbar ist. Außerdem mag ich WG als Archetypen nicht sehr und wollte mich lieber auf das rote Removal als Splash verlassen.
Auch im zweiten Booster bekomme ich gute Elfen geschoben, darunter die so guten Elvish Branchbender und einen Huntmaster. Morningtide belohnt mich für den Rot-Splash mit einem Countryside Crusher als Firstpick. Danach kommen noch zwei Lys Alana Bowmaster und als die 45. Karte gedraftet war, war ich sehr zufrieden mit dem Deck, was ich mir bauen konnte. So sieht's aus:
| | | | 6 Mountain
10 Forest
1 Vivid Crag
2 Oakgnarl Warrior
1 Nath's Elite
1 Lys Alana Huntmaster
1 Briarhorn
1 Elvish Branchbender
1 Elvish Warrior
2 Ambassador Oak
1 Elvish Handservant
2 Lys Alana Bowmaster
1 Countryside Crusher
1 Imperious Perfect
1 Warren-Scourge Elf
1 Leaf Gilder
1 Wanderer's Twig
1 Runed Stalactite
1 Obsidian Battle-Axe
1 Wild Ricochet
1 Lash Out
1 Tarfire
1 Recross the Paths
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1 Offalsnout
1 Guardian of Cloverdell
1 Glen Elendra Pranksters
1 Boldwyr Intimidator
1 Stingmoggie
1 Stonybrook Schoolmaster
1 Frogtosser Banneret
1 Sylvan Echoes
1 Whirlpool Whelm
1 Shields of Velis Vel
4 Rootgrapple
1 Pulling Teeth
3 Giant's Ire
1 Revive the Fallen
1 Aquitect's Will
1 Ajani Goldmane
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Ein paar Füller sind drin (Recross the Paths, Warren-Scourge Elf), aber ich war wie gesagt im Großen und Ganzen damit sehr zufrieden.
Was ist besser als ein Briarhorn...? Ganz genau! | Runde 4 – Andy Jacks (USA)
Andy spielt wie ich RG, allerdings ist sein Deck deutlich „roter“ als meins. Es ist das Handservant-Giant-Deck. Im ersten Spiel machen drei (!) Blind-Spot Giant recht frühen Druck, obwohl Andy vorher auf fünf mulligant. Meine Defensive kommt etwas zu langsam online, besonders weil er den Huntmaster direkt abschaffen kann. Ich race ihn bis auf sieben Leben und sterbe dann an Angriff + Roar of the Crowd.
Das zweite Spiel fange ich an und halte eine Hand mit vier Ländern. Zu denen gesellen sich dann weitere vier über die nächsten fünf Züge. Ich hoffe darauf, mit dem Briarhorn und den zwei Elfen von der Starthand den Boden noch unter Kontrolle zu halten, aber als ich einen von Andys Angriffen per Briarhorn vereiteln will, hat er einfach ZWEI eigene Briarhorns. Na klar.
1-3
Runde 5 – Olivier Duport (FRA)
Olivier spielte BU Faeries. Ein sehr wortkarger Gegner, der meines Erachtens für seine Spielzüge deutlich zu lange gebraucht hat. Im ersten Spiel zog ich beide Lys Alana Bowmaster, die den Großteil seiner Kreaturenbasis abstellen konnte. Darüber war er verständlicherweise nicht sehr erfreut, aber als er dann für einen Zug fast zwei Minuten brauchte, rief ich letzten Endes einen Schiedsrichter, um nach Slow Play Ausschau zu halten.
Das Spiel gewann ich, nachdem ich etwa sechs seiner Flieger mit den Bowmastern abgeschossen hatte. Den Todesstoß verpasste ihm mein Elvish Branchbender.
Das zweite Spiel lief sehr ähnlich: Er Faeries, ich Bowmaster, er tot.
2-3
Grinsemann Falko gegenüber von Ms Magica |
Runde 6 – Reina Magica (FIN)
Im Match um die sprichwörtliche goldene Ananas musste ich gegen einen der beiden weiblichen Teilnehmer der PT ran. Reina und ich kennen uns von den zwei finnischen Meisterschaften, die ich als Schiedsrichter betreut habe, und das Match verlief extrem casual, eben weil es um nichts mehr ging. Wir beide hatten keine Aussicht mehr auf Tag 2, also spielten wir nur noch um die Ehre.
Reina (die meiner Meinung nach den allerallerbesten Namen hat, den man als Magic-Spieler nur haben kann – „Magic-Königin“) spielte ein Kithkin-Deck mit Blau, allerdings hatte sie im Draft nicht ganz so viel Glück wie Jon Finkel mit dem gleichen Archetypen im Finaldraft. Ihr fehlten vor allem die Zephyrnauten. Im ersten Spiel fängt sie an, kann auch früh ein bisschen Schaden durchbringen, dann kämpfe ich mich ins Spiel zurück, größtenteils dank des Lys Alana Huntmaster, der mir durch seine Token genug Zeit verschafft.
Reina zieht noch eine erstaunliche Menge weißes Removal in Form von drei Coordinated Barrage, diese schaffen aber die wirklichen Problemkreaturen nicht ab. Ihre Hoffnung ist es, mit Kinsbaile Balloonist und Burrenton Bombardier in der Luft zu gewinnen und entschärft deshalb meinen Bowmaster per Oblivion Ring. Zu dem Zeitpunkt ist sie trotz der Flieger im Race schon ziemlich weit hinten, da mein Elvish Branchbender mittlerweile 9/9-Baumvölker in die Red Zone bewegt.
Das zweite Spiel fängt Reina wiederum an und leg bis Zug 3 vier Kreaturen. Als sie dann für ihren vierten Zug eine Karte zieht, stutzt sie, zeigt die Karte und meint „that's not from my deck!“ Und tatsächlich, es war der Bowmaster, der aus dem letzten Spiel per Oblivion Ring entfernt wurde. Ich konnte mir schon ausrechnen, was das bedeuten würde: Der gerufene Schiedsrichter gab uns beiden jeweils ein Game Loss für „Illegal Deck“ und so hatte ich das Match 2-1 gewonnen, da ich ja vor dem Doppel-Game Loss schon 1-0 geführt hatte. Ein doofes Ende für die Pro Tour. Wir entschieden uns dazu, das Match wenigstens noch auszuspielen, aber ich gewann dann auch regulär, wieder mit 8/8-Baumvölkern.
So endet mein Pro Tour-Debüt mit einem 3-3. Ich persönlich war mit dem Ergebnis hoch zufrieden, es war genau das, worauf ich im Vorfeld spekuliert hatte. Eine kleine Enttäuschung war noch, dass ich letztendlich auf Platz 207 landete und so den dritten Pro-Punkt um nur wenige Prozent Tiebreaker verpasste. Da der zusätzliche Punkt mir allerdings auch nichts weiter als einen Ego-Boost verschafft hätte, ist es eigentlich auch superegal.
Am Samstag versuchte ich mich noch an einem PTQ (Sealed) für Berlin, versagte aber mit einem kläglichen Pool und spielte 1-1-Drop, um mein Rating nicht völlig sinnlos zu verschleudern. Den Rest des Tages schaute ich den Pros beim Spielen zu. Zweimal wurde ich von Schiedsrichtern angesprochen, die von mir (!) Bestätigungen in Regelproblemen wollten. Das fand ich natürlich recht amüsant – meiner Standardrolle als Schiedsrichter konnte ich also doch nicht entkommen. Später kam Mark Brown, Level 4 aus Australien, dann noch mit einem der WotC-Reporter zu mir, um über eine wirklich knifflige Interaktion zu reden, die der Reporter in seinen Artikel einbauen wollte:
Chameleon Colossus wird Ziel von zwei Stream of Unconsciousness und ist somit -4/4. Jetzt wird seine Fähigkeit gespielt. Wie groß ist er danach? (Die relevante Regelstelle aus den Comprehensive Rules ist 104.1b) Wer sich daran versuchen möchte, darf sich in den Kommentaren austoben..:- )
Am Sonntag hatte ich die Wahl, entweder Side Events zu spielen oder die Finale zu schauen – ich entschied mich für letzteres. Nachdem Johnnie Magic gewonnen hatte, wurde ich von Scott Marshall (Level-4-Schiedsrichter) eingeladen, an einem Schiedsrichterseminar zu den „Player Communication Guidelines“ teilzunehmen. Diese regeln, was ein Spieler in der Interaktion mit seinem Gegenspieler sagen darf, kann und/oder muss. Seit der Aufnahme dieser Guidelines in die offiziellen Regeln war klar geworden, dass die bisherige Version noch einige Lücken enthält und umständlich formuliert ist. Hier gibt es also demnächst ein Update zu erwarten.
Nach dem Seminar wurde ein Chaosdraft unter den Schiedsrichtern veranstaltet, an dem ich ebenfalls teilnehmen durfte. Chaosdraft für Einsteiger: An einem normalen Drafttisch wird ganz normal gedraftet, nur mit dem Unterschied, dass jeder Drafter einen zufälligen Booster aus einer Wundertüte greift. Es haben also nicht alle Spieler das gleiche Produkt. Nach drei Wundertütenrunden wird dann im Multiplayer Free-4-All gespielt.
Beim anschließenden Spiel hatte ich jede Menge Spaß, wenn auch deutlich weniger Erfolg – aber darum ging es ja eh schon lange nicht mehr.
Nach dem Draft wurde weitergespielt, dann allerdings mit herkömmlicheren Decks: Elder Dragon Highlander, das Standardformat für Schiedsrichter. Wir spielten, bis die Halle geschlossen wurde und verlegten unser Spiel dann in die Bar des Schiedsrichterhotels, wo bis drei Uhr weiter gespielt/diskutiert wurde. Von dort aus nahm ich ein Taxi, fuhr in mein eigenes Hotel, packte meine Sachen und machte mich gegen 04:30 Uhr mit einem weiteren Taxi auf zum Flughafen, um um 07:30 Uhr meinen Flieger zurück nach Berlin zu nehmen.
Im Rückblick bin ich enorm froh, dass ich es geschafft habe, mich für die PT zu qualifizieren. Auch wenn das Ergebnis natürlich ausbaufähig ist, hatte ich so viel Spaß wie lange nicht mehr auf einem Magic-Turnier. Die Tour hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht! Mal sehen, ob ich mich irgendwie für Hollywood oder Berlin qualifizieren kann – die PTQ-Termine für Dänemark.sind schon im Kalender eingetragen.
So weit von mir. Ich hoffe, der Bericht war zumindest ein wenig unterhaltsam, wenn ich schon nicht von großen Erfolgen berichten kann.
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