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Ich
eine Vorstellung
von Tobias "TobiH" Henke
28.03.2007

Hallo zusammen!

Wenn ihr den Weg hierhin gefunden habt, interessieren euch vermutlich folgende Dinge:

Mein Name ist Tobias Henke, interessanterweise sprechen mich die Leute aber mit „Tobi“ (wenn sie mich nicht kennen), mit „Henke“ (wenn sie mich recht gut kennen) oder (diejenigen schließlich, mit denen ich ständig zu tun hab) mit „Ey“ an.

Im IRC (Channel #nma im EFNet) bin ich unterwegs als TobiH, auf Magic Online als MrHenke. Per eMail erreicht ihr mich unter tobih@planetmtg.de.

Ich lebe in meiner Geburtsstadt Essen – die europäische Kulturhauptstadt 2010, darüberhinaus Heimat der weltweit größten Spiele-Messe, die dieses Jahr auch Schauplatz des Magic Invitational sein wird!

Ansonsten geistere ich gegenwärtig (noch) durch mein 23. Lebensjahr. Wenn ich nicht gerade Magic spiele, über Magic schreibe oder darüber lese, dann gibt es da noch irgendwo ein Studium der Germanistik und der Philosophie.

Mein Lieblingsautor: Terry Pratchett– es hat sicher einen Grund, warum nicht nur ich, sondern sowohl Hanno, als auch EvilBernd, als auch zB TheFerret überzeugte Fans sind. Unbedingt empfehlenswert! (Das musste mal am Rande gesagt sein.)

So viel erstmal zum personal interest stuff...


Magic-Karriere


Ich werde in Zukunft so tun, als ob ich qualifiziert wäre, euch etwas über Magic beizubringen – insbesondere darüber, wie man sich für die Pro Tour und die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Zum Thema Qualifikation:

Meine erste DM-Qualifikation liegt schon sechs Jahre zurück. 2002 schaffte ich es nicht, seitdem war ich aber jedes Jahr dabei...

Zum ersten Mal für die Pro Tour (Kobe, Block Constructed) qualifiziert habe ich mich 2004 im Extended-Format. Im selben Jahr standen außerdem PTQ-Siege für San Diego (Booster Draft) und Seattle (Team Rochester Draft) auf dem Programm. 2005 brachte mich ein Sieg im Block Constructed zum Extended-Spielen nach Los Angeles. Ein Turnier-Sieg im Extended-Format wiederum qualifizierte für die legendäre Standard Pro Tour in Honolulu. Nebenbei hatte ich mich auch letztes über Rating zur Team Block Constructed Tour Charleston qualifiziert, und erst letztes Jahr brachte mir ein vierter Platz bei der Deutschen Meisterschaft eine Einladung zur Weltmeisterschaft nach Paris ein. Dieses Jahr wurde schließlich ein Extended-PTQ für die Block Constructed PT in Yokohama gewonnen, welche jedoch noch aussteht...

Und dann sind da noch ein paar Grand Prix-Erfolge zu verzeichnen. Zwar habe ich nur insgesamt siebenmal den zweiten Tag erreicht, habe dort dann aber immerhin fünfmal Geld mit nach Hause genommen. Leer ausgegangen bin ich lediglich am zweiten Tag vom 2003er GP:Genua und 2006 in Turin. Erwähnenswert besonders 2003 in Prag ein unddankbarer 17. Platz, ein fünfter Platz 2004 in Bochum, darüberhinaus noch Geld in Zürich (2004) und Kopenhagen (2005). Und...

Und dann habe ich sogar in meinem guten Jahr (2004) glatt so einen Grand Prix gewonnen, Brüssel nämlich. Das erlaubte mir bis vor wenigen Tagen noch, zu behaupten, ich hätte das größte Standardturnier aller Zeiten gewonnen. (Leider lag Kyoto in der Teilnehmerzahl knapp drüber.) Ach ja, Brüssel qualifizierte zusätzlich noch zur PT:Columbus im selben Jahr und im Extended-Format.

Nun, all das ist garantiert nicht nicht zu überbieten. Da mache ich mir keine Illusionen. Es gibt auch in Deutschland zahlreiche Spieler, die ihre PT-Qualifikationen gar nicht mehr alle aufzählen könnten. Was den weltweiten Vergleich angeht..., den gehen wir besser GAR NICHT an. Zusätzlich habe ich mir geradezu eine hartnäckige Reputation aufgebaut, auf der Pro Tour selbst dann IMMER zu versagen, den zweiten Tag wie auch die Preisränge zuverlässigst zu verpassen.

Nachdem ich mich allerdings über Grand Prix und PTQ, über Rating und Nationals, auf alle nur erdenklichen Arten und Weisen in zahllosen Formaten, Constructed wie Limited qualifiziert habe, halte ich mich dennoch für qualifiziert, genau DARÜBER zu schreiben.


Karriere als Autor


Ich habe mit ziemlicher Sicherheit die meisten Magic-Artikel von allen Deutschen geschrieben und HIER muss ich nichtmals den internationalen Vergleich scheuen. Zwar ließe sich darüber streiten, ab welcher Länge, man etwas einen „Artikel“ nennt, aber auch wenn vereinzelte Exemplare in der Vergangenheit vielleicht nur 3 Seiten lang waren, so ging die Seitenzahl doch auch schon einmal bis auf 30 (!) hoch.

Zähle ich die heutige Veröffentlichung mit, dann bin ich bei der schönen runden Zahl 275 angelangt. Zweihundertfünfundsiebzig Artikel, die allesamt in den vergangenen dreieinhalb Jahren entstanden sind...


Karriere als Editor


Seit nunmehr 61 Wochen arbeite ich als Editor für eine Magic-Seite und habe in dieser Zeit ca. 350 Artikel editiert. Aber was qualifiziert mich eigentlich speziell dafür? Was macht eigentlich so ein Editor?

Er sorgt dafür, dass der Rohstoff – der Originaltext von einem Autor – veröffentlichungsreif wird. Das beinhaltet einerseits Fehlerkorrektur, andererseits das Erstellen und Einbinden von grafischen Elementen (hier rechts ein Beispiel), sowie den Artikel mit allerhand Code (je nach Erfordernissen der entsprechenden Internetseite) zu versehen.

Letzteres ist sterbenslangweilig, ersteres hingegen ist oftmals sehr, sehr spannend und witzig. Ursprünglich wollte ich euch an dieser Stelle mit den allerbesten Tippfehlern und Stilblüten erfreuen, die mir in dieser Zeit untergekommen sind...

Allerdings wäre das den Autoren gegenüber nicht sonderlich nett, will man es sich mit denen doch nicht verscherzen. Und es gibt dabei – schlimmer noch – das allesentscheidende Problem, dass es ja gerade meine Aufgabe war, dafür zu sorgen, dass eben diese Fehler restlos getilgt werden und nun nicht mehr vorhanden/auffindbar sind!

Jedoch gibt es Hoffnung, so habe ich mir auch in meinem sonstigen sozialen Umfeld einen Ruf als „Korinthenkacker“ und Korrektheitsfanatiker erarbeitet, wovon ich stattdessen berichten kann. Wie das geht? So zum Beispiel:

    Eine random Verwandte: Ich muss nachher noch nach Aldi.
    Ich: Zu... Es heißt: „...ZU Aldi.“
    Sie: Ach ja, das ist das einzigste ---
    Ich: Einzige!
    Sie: --- das einzige, worum ich dich beneide. Deine Bildung ist einfach viel besser wie meine.
    Ich: ALS! Es heißt „anders als...“ und „genauso wie...“.
    Sie: Wir hatten damals, wo ich zur Schule gegangen bin...---
    Ich: ALS!!!
    Sie: Ich hab doch gar nicht „wie“ gesagt!!
    Ich: Arrgh!!!
    Sie: Hast du Schmerzen? Wenn es schlimmer wie jetzt wird...
    Ich: Aaaaaaahhhhhh!!!
    Sie:...dann bring ich dich nach Dr. Acula.
    Ich: Neeeiiin!!!
    Sie: Doch, doch. Auf dem Weg nach Aldi.
    Ich: klappezuklappezuklappezukklappezuklappezu
    ...


Aber auch in geschriebener Form begegnen mir immer wieder Fehler, die MEINER Kontrolle garantiert nicht entgangen wären. Vor allem schlimm (dafür aber amüsant), welche Missverständnisse so etwas hervorrufen kann. So bekam mein Vater zB neulich einen Brief von einem Anwalt, den ich aus Neugier las – bei einem Satz geriet ich jedoch ins Stocken. Dieser fing doch glatt folgendermaßen an:

    “[Er...] hätte sich stellen müssen...“


Huh! Wieso hätte er sich denn stellen müssen? Mein Vater hat doch gar nichts schlimmes getan. (In Wahrheit hat er doch, aber erstens konnte das der Anwalt der Gegenseite gar nicht wissen und zweitens wirklich nichts derart schlimmes, dass er dafür verhaftet worden wäre.) Es ging aber noch weiter – sowohl mit dem Satz als auch mit meinem Unverständnis desselben:

    “[Er...] hätte sich stellen müssen, dass [dies und das] tatsächlich eingetreten ist.“


Häh???

Na, ist euch mittlerweile ein Licht aufgegangen, was dieser Satz bedeuten soll? Ich jedenfalls brauchte noch ein Minütchen... Dann allerdings fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Korrekt lautete es nämlich:

    “[Er...] hätte SICHER stellen müssen, dass [dies und das] tatsächlich eingetreten ist.“


Oh Mann! Wie will man denn als Anwalt ernst genommen werden, wenn so ein Sch...reiben die Kanzlei verlässt. Wie kann so etwas unbemerkt bleiben? Insbesondere da „sich stellen“ ja schon fast ein juristischer Fach-Terminus ist.

Aller guten Dinge sind drei, also hab ich noch eine letzte Geschichte von katastrophal schlechtem Deutsch... meines Erachtens übrigens die lustigste der drei. Ich erhielt eines Tages eine SMS mit folgendem Inhalt – zu erwähnen ist zuvor noch, dass man so eine SMS im Allgemeinen ja stark nach Zeilen getrennt liest – zumindest ich mit meinem alten Mobiltelefon und kleinem Display bin da auf die Scroll-Funktion angewiesen. Wohl an, die erste Zeile lautete:

    “gib ma bitte dem jersch...“


Aha. Ich soll dem Jersch also irgendetwas zukommen lassen. Ich bin bereits gespannt, was das sein soll, und scrolle nach unten:

    “...seine Handynummer“


Wieder war ich vollständig verwirrt! Wieso sollte ich dem Jersch denn bloß seine eigene Handynummer geben? Vielleicht war MEINE Handynummer gemeint? Ne, die ist jawohl augenscheinlich bekannt. Ich war bereits dabei eine Rückantwort zu schreiben, dass der Jersch seine eigene Nummer doch wohl kennen müsste, als mir diesmal auffiel, was gemeint sein könnte. Tatsächlich wollte nämlich der Absender Jerschs Telefonnummer in Erfahrung bringen! Ich glaube, es ist wieder einmal eine Ruhrgebietseigenart, statt des korrekten Genitivs („Jerschs“) diese merkwürdige Konstruktion „dem Jersch seine“ zu verwenden.

Die Moral von der Geschicht? Die allermeisten Menschen haben nur ein sehr rudimentäres Wissen um die deutsche Sprache. Zwar gehören Magic-Spieler in der Regel eher noch zu den löblichen Ausnahmen, auf der anderen Seite jedoch macht die ganze Internet-Kultur diesen Vorsprung mindestens teilweise wieder zunichte...

Trotzdem: Zwischen all die Falten vom angestrengten Stirnrunzeln verirrt sich – wie in diesen Fällen hier – oft genug die ein oder andere Lachfalte. Das entschädigt allemal.


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 #1 na sowas von sgtpepper87 am 28.03.2007 • 16:07
das ist mal ne Ankündigung!
 #2 Und ich dachte immer ... von ceejay am 28.03.2007 • 21:44
... dieser falsche Genitiv wäre nur dem Hessen sein Problem

Zwei Editoren, die schon bewiesen haben, wie hervorragend sie arbeiten - PlanetMTG, was willst du mehr?

hm, Content ...
 #3 Zwiebelfisch von atog28 am 28.03.2007 • 22:08
Bastian Sick wäre neidisch.
 #4 Danke von r2hippo am 29.03.2007 • 09:59
Du schreibst mir aus der Seele. Vielen Dank dafür und vor allem für dein Vorhaben, dass die (korrekte) deutsche Sprache wieder Einzug hält. Meiner Einschätzung (besser Befürchtung) zu Folge wirst du genug Stoff zum Korrigieren haben...

Kleine Ruhrpott-Stilblüte noch am Rande:
Schalke 04 hat als erster deutscher Verein das eigene Stadion nach einer Frau benannt: "Ernst Kuzorra ihm seine Frau Stadion"
 #5 Hypotaxen 4tw! von SamS am 29.03.2007 • 17:34
Das ist doch mal eine frohe Kunde, dass der (zumindest von mir) auf Grund seines Schreibstils, seiner affinität zur grammatikalischen Richtigkeit, welche auch mir zu eigen ist, und nicht zuletzt wegen seiner feschen Frisur von mir sehr geschätzte Herr Henke der bösen, bösen bezahlseite, die mich die vielen Artikel nicht lesen lassen wollte, den Rücken zukehrt und hier mal wieder ein wenig Schwung in den Laden zu bringen gedenkt.

Um noch einmal etwas zur Problematik des durch den falsch benutzten Dativ hinterrücks erdolchten Genitivs zu sagen: Das gibt es, so vermute ich, in ganz Deutschland, möglicherweise sogar im gesamten deutschsprachigen Raum. Ich zumindest höre das hier im brandenburger Land beinahe täglich und auch in Bayern, genauer in meinem Geburtsort München, ist dieser Abgrund der Umganssprache schon desöfteren an mein Ohr gelangt.
 #6 Argh! von SamS am 29.03.2007 • 17:36
Ich habe das Komma falsch, nämlich vor das "und", gesetzt!
Verzeiht mir, mein Meister!
 #7 wunderbar von mufl0n am 29.03.2007 • 21:33
dem henke seine schreibe wird sicher sehr interessant sein für alle die wo nicht bei MU gelesen haben

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