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Standard The Hitchhikers Guide to the Regionals Oder “Oh… ich hab ganz vergessen daß Du blau spielst…!” von Jürgen "BoP 7/8" Wolf |
09.06.2005 |
Aufgrund aktueller Kinoprogramme (zumindest ab Do) gibt es heute ein paar lehrreiche Einschübe im Text. Ähnlichkeiten mit Hörspielen, Fernsehserien bzw. Büchern sind reine Absicht...
Ich hatte keine Lust es zu tun... ich dachte mir daß keiner von meinen Mißerfolgen lesen will. Nachdem meine letzte Quali zur DM schon 5 Jahre her war und die letzten Jahre von diversen Reinfällen bei den Regionals gepflastert waren dachte ich mir zuvor daß ich einfach mal nen Tagesausflug nach München mach, satt auf die Fresse bekomme und dann heimfahre und nix davon in nem Artikel erwähne.
REGIONALS: Die Regionals sind eine Unterart der so genannten „Magic-Turniere“. Diese sind Veranstaltungen die grob an Schlammcatchabende erinnern. Dies mag daran liegen daß das Publikum zum größten Teil aus schwitzenden Männern besteht die ihre Frauen (falls überhaupt vorhanden) zuhause lassen. Anstatt aber (fast) nackte Frauen beim Balgen zu bewundern drehen sie bunte Pappkärtchen auf dem Tisch herum.
Nach dem Tiefpunkt vor 3 Jahren, als ich die „Horned Turtle Performance“ ablieferte (1-4, also auch wahlweise die „Yotian Soldier Performance“) waren die Regionals für mich nur noch ein Ort der freiwilligen Demütigung (leicht übertrieben... aber nur leicht!).
Und auch dieses Jahr sah es nach einem an sich guten Start von 2-0 zwei Runden später so aus, daß ich nur noch 2-2 stand. Und das war der Knackpunkt. Der Kuli kreiste bereits über der Drop Zeile. Und vieles sprach dafür es zu tun:
- Nur 2 Stunden Schlaf in der vorherigen Nacht
- Ein Pizza Hut um die Ecke kombiniert mit leerem Magen
- Ein nötiger 5-0 streak für die Quali
Aber Schlaf und Essen mögen ja für den durchschnittlichen Menschen wichtig sein, aber für den Magicspieler? Außerdem war ich fest entschlossen mir heute mein Bye zurückzuholen und wollte noch „ein wenig“ weiterzocken...
Aber warum ich jetzt doch einen Artikel geschrieben hab? Das werdet Ihr am Ende sehen... erst mal von Anfang an.
Am Anfang war das Testen. Ich hatte mir etwa 2 Wochen vor den Regionals noch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht was ich spielen sollte. Es war ja auch ein wenig fraglich wie das Metagame aussehen würde.
METAGAME: Ein weiterer Begriff aus der MtG-Welt. Das Metagame abschätzen bedeutet, daß man sich vor einem Turnier Gedanken darüber macht was die anderen Teilnehmer wohl spielen werden. Das Metagame hat die interessante Angewohnheit IMMER anders zu sein als die Metagameeinschätzung. KEIN Spieler kann das Metagame richtig einschätzen. Sollten (bei genügend großer Teilnehmerzahl) ALLE Möglichkeiten der Metagameeinschätzung vorhanden sein, dann verändert sich das Metagame in das „nicht vorhandene Metagame“ – ein Metagame das es an sich gar nicht gibt, das aber entsteht wenn alle Möglichkeiten abgedeckt sind. Eine (an sich unmögliche) richtige Einschätzung des „nicht vorhandenen Metagames“ würde etwa 76% des Universums zum Kollabieren bringen, was zur Folge hätte daß der Spieler der diese richtige Einschätzung hatte wahrscheinlich nicht mehr wirklich davon profitieren könnte.
Auf der Suche nach Decks wurde ich an zwei Orten fündig. Zum einen bei Starcitygames (glaub ich), wo ich mir die Deckliste des „nicht ganz MonoG“ zog und bei Wizards, wo ich mir ein paar der Invitational Decks besorgte. Am Ende stand ich dann mit 5 Haufen da:
- Tooth and Nail
- Rats!
- MonoU Control
- Big Red
- AggroG (+U+B)
Anfangs war ich sehr auf das Rattendeck aus, weil es einfach Spaß machte es zu spielen und ich schon immer ein großer Freund des Nekrataal war. Aber mir wurde von mehreren Seiten abgeraten das Deck zu spielen („War nur ein Fundeck.“ / „Hatte bei den Invitationals nur gute Matchups.“ Etc...).
*EINSCHUB* Vor 5 Minuten hab ich die T8 Decklisten der Regionals NRW gesehen. Gewonnen hat: Rats!!!
Damit war das erste Deck aus dem Rennen. Als nächstes fiel AggroG, weil ich keine rechte Lust drauf hatte (Ja! Das war der einzige Grund.)
Damit blieben 3 Decks mit denen ich mich noch beschäftigte. Zufrieden war ich an sich mit allen 3, aber das MonoU gab ich dann mit der Begründung auf, daß ich keine Lust habe auf den Regionals viel nachzudenken. Für 2 TnN hätten wir nicht genügend Titans und Heartbeats zusammenbekommen. Deswegen und aufgrund nostalgischer Gedanken an die Blockzeit entschloß ich mich am Ende das BigRed zu spielen. Erst ein paar Runden kreiseln und Länder abballern und später innerhalb von 2 Runden den Gegner von 20 auf 0 zu brennen erschien mir fair. Ein richtig schönes, gedankenloses Burndeck .
BURNDECK: Variante eines Magicdecks. Spieler dieser Decks werden oft das Opfer übelster Hetze. Vor Matchbeginn heißt es noch: „Oha... so Burn is halt schon ganz gut gegen mich.“ Nach erfolgreichem Match für den Burnspieler heißt es plötzlich: „Du Luckskind hast halt wirklich in 2 Runden 20 Schaden rübergebrannt – wie Du Getopdeckt hast – RAUS HE!!!“. Der Gegner übersieht dabei oft die Tatsache, daß der Sinn des Burndecks nun einmal ist den Gegner „rauszubrennen“. Bei vielen Decks ist der Name Ergebnis des Deckinhaltes bzw. der Deckstrategie. Daher sollte man nicht erwarten bei einem Spiel gegen Burndecks von Meervolk getreten zu werden. Womit man ganz nebenbei auch nicht rechnen sollte ist gegen ein Necrodeck mit Anvil of Bogadan zu verlieren.
Ich mag es ja meinen Decks eine persönliche Note zu geben. Deshalb hab ich noch ein paar Änderungen zum Originaldeck vorgenommen und wer mich kennt weiß daß ich (und Ihr könnt mich jetzt schelten wie Ihr wollt...) nicht immer die 60 Karten einhalte und am Ende mit 61 dastand. Aber bevor jemand was sagt: eins der T12 Decks hatte meines Wissens 65 Karten – Also macht erst mal den fertig .
Das Deck sah nach der Korrektur so aus:
Also mal 2 LD-Spells mehr im Maindeck, sowie die 3 Pyroclasm gegen lästiges Kroppzeug.
Im SB wollte ich unbedingt was gegen Artefakte. Da die Kamis auch noch potentieller Beatdown
sind hab ich mal 4 davon rein. Die Flamebreak noch zusätzlich zu den Clasms im MD gegen WW und Grün. Grab the Reins gegen TnN (Engel wird man mal leichter los wenn der Abunas fremdgeht und nen Colossus klauen kann man ja auch mal von Zeit zu Zeit was) und feindliche Slogger. Die Totems gegen CoPs und Worships und die Boseijus (mit dem tollen Bausparerslogan) gegen Blau. Die 2 LD-Spells noch als letzte Würze gegen TnN.
Mit diesem Deck bewaffnet gings dann auf Richtung München. Mit an Bord Kiki-Niki Mölders (TnN), Arnaud Sabouret (GB) und der (zu diesem Zeitpunkt noch amtierende) Bayerische Meister Uli Hönle (MonoU).
Erstes Ziel war es eben jenen Hr.Hönle in Regensburg aufzusammeln. Raus aus der Haustür und los gings die Straße runter (zu Fuß).
Alle: BlaBlaBla
Nach ein paar Minuten:
Uli: Sagt mal wo parkt Ihr eigentlich? Am Bahnhof???
Rest: Äh Uli... wir dachten Du fährst...
Tja... wenn keiner was sagt dann machen wir einen netten Vormittagsspaziergang durch Regensburg. Is ja auch was schönes.
Nach München fanden wir dann recht solide. In der großen Stadt wurds dann wieder problematischer. Der Olympiapark ist ja gut zu finden. Aber das Oly-Dorf... hmmm. Als wir an der Ampel neben uns ein einheimisches Fahrzeug mit offenem Fenster sehen meint Uli noch „Halt ihm mal die Knarre rüber und frag wo wir hinmüssen!“. Obs daran lag daß die freundlichen Münchner evtl auch den ersten Teil des Satzes gehört hatten weiß ich nicht, aber auf jeden Fall hab sie uns mal in die falsche Richtung geschickt. Dieses Versehen(?) konnten wir glücklicherweise an der nächsten Tanke korrigieren und nach unterhaltsamer Parkplatzsuche erreichten wir schließlich die Site und ab gings zur Registrierung.
REGISTRIERUNG: Die Registrierung ist bei einem Magicturnier ein besonderer Moment. Man kann sich sicher sein, daß man an diesem Tag kein einziges Mal frischere Luft bekommt als zu diesem Zeitpunkt (außer man verläßt das Gebäude). Vor allem gilt es zu bedenken daß man hier in einer Schlange mit mehreren anderen Personen – wohl größtenteils Magicspielern – steht. Dieser Effekt wird einem spätestens dann bewußt, wenn man nach einigen Stunden in der Menschentraube steht die sich vor den Pairings der 7. Runde bildet. Mediziner haben beobachtet daß Geruchszellen mit einer mittleren Wahrscheinlichkeit in dieser Situation Suizid begehen, was dazu führen kann, daß man bei übermäßiger Teilnahme an Magic-Turnieren seinen Geruchssinn einbüßen kann. Dies wird aber von Versicherungen noch nicht als Berufskrankheit akzeptiert (eher als Berufsvoraussetzung).
Am Ende waren es 192 Teilnehmer, was zur Folge hatte daß es nur 12 Slots gab – bei 193 wärens 13 gewesen. Und die Warterei war ewig. Als dann endlich mal die Seatings angekündigt wurden kams zum Knüller...
„Da wir noch keinen Druckertreiber gefunden haben werden wir die Seatings jetzt vorlesen!“
WAAAAAAAAAAS??? Ich hab ja schon einiges erlebt, aber das war mal was neues... Blöd rumstehen und 192 mehr oder weniger lustige Namen (einige wurden mit heftigem Kichern quittiert...) mitanhören. Danke... aber mittlerweile kann ich über die Aktion lachen. Zum Glück fanden dann die EDV-Koryphäen auf der Bühne einen Treiber und es konnte mit der ersten Runde losgehen.
Und was Ihr wieder mal nicht von mir bekommen werdet ist eine Zug für Zug Beschreibung jedes Matches. Teilweise wüßte ich ja gar nimmer was ich so angestellt hab. Also schreib ich jetzt einfach mal so ein bißchen dahin.
Ich weiß nicht wie viele Kiddies unter den 192 Leuten waren, aber nicht sooo wenige. Deshalb war es natürlich prima in der ersten Runde gleich einen Brocken zu bekommen: Den Hannes Scholz mit MonoU (fast MonoU – mit Mountains für Fireball). Es mag ja verführerisch sein gegen ein Kiddie zu spielen, jedoch scheinen einige von denen mit der dunklen Seite in Verbindung zu stehen...
KIDDIE: Kiddies sind (meist) junge Magicspieler. Das allein erklärt aber noch nicht ihre Gefährlichkeit. Der natürliche Tummelplatz von Kiddies sollte an sich das FNM oder evtl. noch das Pre-Release sein. Wenn sich Kiddies aus diesem Revier herauswagen ist Vorsicht angesagt. Oft sind sie daran zu erkennen daß sie von ihren Eltern gebracht werden, welche auch verantwortlich sind daß ihr Deck komplett ist (finanziell verantwortlich versteht sich). Kiddies scheinen die Fähigkeit zu haben zu verhindern, daß ihre Gegner in den Spielen 2 und 3 ihre Sideboardkarten ziehen. Dies führt natürlich zur Verfälschung des Spiels und zu Unmut des Gegners. Kiddies scheinen dann gut schlagbar zu sein wenn man nicht seine geplante Sideboardtech verfolgt, sondern ebenso random ins Match geht wie sie. Das scheint sie zu verwirren und sie werfen dem Gegner das Spiel oft nach.
Auf jeden Fall gegen den Schlonz. Und trotz Hirterei (soweit ich weiß die einzige an diesem Tag) kann ich ihn 2-0 schlagen. Im ersten langsam geröstet und im zweiten Spiel ist er gescrewed und ich hab mein Boseiju. Also schon mal n bißchen Rating gemacht und mal nicht ohne Sieg .
*Einschub* Ich kann mich leider wieder mal nicht an die Namen der meisten Gegner erinnern, da ich sie nicht aufgeschrieben hab (Artikel war ja an sich nicht in Planung...).
Und weiter gings gegen Rot-Grün. Auch wenn die Farbwahl scheinbar politisch korrekt ist, spielte ich doch nicht gern dagegen. Beim Testen gegen diverse Random-RG bekam ich sauber aufs Maul. Vor allem Plow Under und geboardete Shunt waren fatal für mich.
„Dann schießt Du den Pulse mal auf Dich selbst. Nein! Du bekommst ihn nicht zurück, weil Du nicht weniger Leben hast als Du selbst.“ Das leuchtete mir dann mal ein...
Aber beständiger Burn sorgte dafür daß ich das Match nach nicht allzu langer Zeit mit 2-0 für mich entscheiden konnte.
Damit hatte ich einen ganz soliden Start. Langsam hoffte ich mal in die Ränge zu rutschen, wo die TnN gut vertreten waren und mein Wunsch wurde erfüllt. Aber es lief dann anders als erhofft.
Im ersten Spiel zog er einfach mal mehr als solide und Kiki & Titan ließen meine Länder auf den Yard wandern – keine Chance. Spiel 2 sah dann ganz anders aus. An sich boardet man ja Pyroclasm gegen TnN raus. Das hab ich auch getan, aber wie gut es doch gewesen wäre... Mein Gegner kommt nicht über 6 Mana raus, hat aber Doppel-Witness und Tribe Elder die mich treten. Dann haut er doch mal den Elder weg und zockt TnN ohne Entwine um mir Witness Nr. 3 und Kiki zu legen. Ich konnt es irgendwie nicht handeln...
In Runde 4 dann gegen Andre Delere. Auch mal alles andere als ein leichter Gegner. Er zockte Grün mit Extractions. Im ersten Spiel kann ich ihm Runde 2 Bird und Troll mit Pyroclasm entsorgen. Er meinte wie hinterrücks ich doch den armen Bird erschossen hätte und schickte mir die Brüder des Trolls mit einem Schwert vorbei um mich zu bestrafen. Spiel 2 kann ich dann mal für mich entscheiden. Im dritten bin ich durch Plow Under ein wenig gebremst während ein Troll mit Schwert mich zerschneidet. Aber ich hab den Pulse und schieß zurück (zurück schieß ich dann...). Als ich auf 8 bin und Andre auf 7 (ja... die Rechnung ginge auf... seinen nächsten Zug auf 1 gehen – EoT Pulse –und in meinem Zug Pulse) legt er einen Tribe Elder. Ich hoffe noch daß er ihn aus reiner Gewohnheit EoT sacct, hoffe aber vergebens. Kaputt und 2-2 nach 4 Runden...
Da war er also – der Ergebniszettel mit seiner verführerischen Dropzeile... aber ich hab mich aufgerafft und weitergemacht...
*Kleines Intermezzo*
Eine kleine Geschichte die ich leider nicht selbst miterlebt sondern nur gehört hab. Aber ich will sie Euch mal nicht ersparen:
Irgendein Spiel – Kiddie mit TnN gegen Irgendwen mit MonoU. Das Kiddie boardet. Spiel 2 folgende Szene: Der MonoU-Mann spielt Bribery und findet doch tatsächlich NACH dem Boarden noch einen Darksteel Colossus. Das Kiddie schaut bedröppelt auf die Islands und meint: „Oh... ich hab ganz vergessen daß Du Blau spielst...“
Soll vorkommen...
MAGIC-FARBE BLAU: Eine der 5 Farben bei MtG. Blauspieler zeichnen sich oft durch große Geduld und einschläferndes Verhalten aus. Für den Gegner sollte es an sich ein sichtbares Zeichen sein wenn der Blau-Spieler Inseln legt. Das spielen von blauen Karten sollte entgültig zeigen daß man es mit einem Blau-Spieler zu tun hat. Das Spielen der Karte „Bribery“ mag zwar ein Zeichen dafür sein daß der Gegner blau spielt, aber Voraussetzung ist es nicht...
Also weiter im Text: Der Plan war also nun einigermaßen solide weiterzumachen und das Bye zurückzuholen. Das Deck konnte was und ich war noch halbwegs fit. Dann begann die Aufholjagd.
In Runde 5 ein TnN gefegt – er schaffte es nicht auf 9 Mana zu kommen und nachdem er seinen Stone für mein Top weggeschossen hat (von dem noch 2 auf der Lib lagen) konnte ich meine Slogger legen und ihn kaputt machen.
Runde 6 kam ich gegen ein RG das wirklich SEHR random war. 1000 Equipments (u.a. Lightning Greaves) aber scheinbar nur eine Handvoll Kreaturen (u.a. Cosmic Larva...). Nachdem ich mich in Spiel 1 auf 3 Karten runtersloggern mußte weil mich sonst ein Rude Awakening geplättet hätte schaffte ich es um einen Zug nicht mehr. Aber Spiel 2 und 3 konnte ich jeweils mit einem Doppelblast beenden. Es dauerte auch ewig, weil mein Gegner sogar bei der Entscheidung ob er jetzt seinen 6. Forest oder doch lieber den 5. Mountain legt eine Minute überlegte. Aber der Burn machte seinen Job.
Irgendwie wartete ich jetzt Runde für Runde auf den 3. Loss um endlich essen gehen zu können. Aber scheinbar hatte der Myojin of Infinite Rage etwas anderes für mich geplant, weil er mir in Runde 7 UND 8 nochmal TnN als Gegner gab.
Und beide Matches konnte ich ohne auch nur einen einzigen Lebenspunkt zu verlieren gewinnen!
Also 6-2. Jetzt stellte sich die Frage ob es möglich war sich reinzudrawen. Aber die Aussichten waren schlecht. Also mußte ich wohl oder übel das letzte Match ausspielen. Ich hoffte auf ein weiteres TnN. Aber scheinbar hatte ich an diesem Tag schon genug von dieser Sorte bekommen und ich durfte gegen Bernhard Breit mit seinen MonoU mit Urzatron ran. Er erzählte mir das Deck hat er bei Modo gesehen und noch ein wenig umgebaut. Unter anderem mit der Kombo Planar Portal – Blauer Beacon. Ich mußte also auf der Hut sein und versuchen ihm das Mana nicht zu lassen. Gegen Blau ist das allerdings ein wenig schwerer als gegen TnN.
Das erste Spiel kann ich irgendwie für mich entscheiden – fragt mich nicht mehr wie, ich war völlig kaputt und hab mich nur noch irgendwie durchs Match gekämpft.
Beim Boarden kamen die Kamis rein (zusätzlicher Beatdown und Arti-Removal), der 3. Stone Rain, der Sowing Salt und natürlich die Boseijus.
Dann die Starthand... unter anderem 2 LD, Mountain, Bauble und Boseiju. Außerdem war ich im Draw, so daß ich gut innerhalb 2 Runden ein „normales“ Land nachziehen konnte. Allerdings tat ich das nicht und mußte mich herumärgern (und Schaden nehmen) bis ich Land Nr.3 brachte. Die LD kam eine Runde zu spät... ein Triskelion landete auf Bernhards Seite und trat mich sauber nach unten. Ich mußte mein Top opfern und das Triskelion blasten um zu überleben. Als ich auf 5 war legte Bernhard Doppel Triskelion und das wars... Nur ein Land in Runde 1 oder 2 und ich hab ihn... aber so gings in ein wirklich nervenzerfetzendes drittes Spiel.
Und nun hatte ich wieder eine Superhand gegen ihn: 3 Mountain, Boseiju, Molten Rain, Sowing Salt und Slogger. Als ich Runde 3 Rain und Runde 4 Salt spielen konnte dachte ich das wars. Aber weit gefehlt. Bernhard legte mir insgesamt 3(!) Sun Droplets hin und ich dachte ich spinne. Ich legte Slogger, Doppel-Jens und sammelte Burn. Mit einem Kami konnte ich zumindest ein Droplet entsorgen. Ich sloggerte seine Triskelions kaputt um durchzukommen und brachte ihn ein wenig runter. Ende von Bernhards Zug gabs den Pulse. In meinem Zug noch mal den Pulse um ihn auf 2 zu bringen und die exakt letzten 10 Karten für den Slogger und den Kill!
7-2 nach 2-2... ich hätts nicht für möglich gehalten und hatte immer noch Hunger... aber ich glaub das wars wert. Nach 5 Jahren endlich wieder mal zu den Nationals. Ich freu mich auf jeden Fall schon drauf.
Grats auch an Niki der einen guten 20. Platz erreichte und an den Lutz der neuer Bayerischer Meister ist.
Nach der Siegerehrung gings dann noch ab zum Pizza Hut, was gar kein Problem war, da wir ja Mr. Fastfood – Radar Max Bracht mit an Bord hatten.
FASTFOOD-RADAR: Viele Magicspieler scheinen einen bestimmten 6. Sinn für das Vorhandensein von Fastfoodlokalen zu haben. Dieser schlägt auch in Städten an die dem Spieler vorher gänzlich unbekannt waren. Es scheint sich hierbei um eine Art Überlebenstrieb zu handeln der in Zeiten von Magicturnieren auftritt. Während dieser Zeit scheint er den Fortpflanzungstrieb völlig zu verdrängen, was aber auch am Publikum der Turniere liegen könnte. Es wurde schon festgestellt daß sich letzterer Trieb wieder bemerkbar macht wenn beim Turnier Verkaufsstände mit leicht bekleideten Damen vorhanden sind (was leider viel zu selten vorkommt –Die Redaktion). Wissenschaftler streiten sich auch noch darüber, ob der Fastfood-Radar ein angeborener Instinkt ist der erst durchs Magicspielen in den Vordergrund tritt, oder erst aus dem Nichts entsteht wenn die jeweilige Person ihren ersten Booster öffnet. Böse Zungen behaupten auch daß es zwischen Wizards und Fastfoodketten Absprachen gibt und die Boosterverpackungen mit genmanipulierender Materie bestrichen sind die das Entstehen des Fastfoodradars auslösen.
Nach dieser kleinen Reise durch das Universum der bayerischen Regionals verabschiede ich mich jetzt von Euch und hoffe der Artikel hat Euch gefallen (Wenn ich schon soviel Mühe gebe!!! ) Evtl. berichte ich Euch ja auch von den Nationals.
Dann machts mal gut und nicht vergessen: Real men play Red...
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Weitere Artikel/Berichte von Jürgen Wolf
#1 |
Kiddie Alarm! |
von Noktarus am 09.06.2005 • 09:08 |
Ich glaub du hast Recht mit den Kiddies. Wenn man selbst Random spielt, haben die keine Chance und sind absolut verwirrt. In Dülmen hab ich eins besiegt, da es aufgegeben hat, weil es mit meinem Deck überfordert war und ich ihm alle Möglichkeiten auf einem Sieg genommen hatte (es spielte natürlich TAN). Aber ich glaub dieses Kiddie ist ganz gut. Als ich ihm sagte dass ich nur ein Rating von ca 1618 habe wurde es ganz blaß und hätte fast geweint.
Auf den Regionals habe ich wieder ein Kiddie bekommen als Gegner. Das war von meinem Deck so verwirrt, dass es den Schutzkreis gegen Rot geboardet hat, obwohl ich nur nen wilden Mix aus Schwarz/Blau/Artefakten spiele (mein eigenes UB Arcane Controll Deck wo fast jede Karte fast nur 1mal drin ist, womit ich immerhin in NRW 6:4 gegangen bin *stolz ist* ).
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#2 |
Naja gibt gute und schlecht kids! |
von forsi am 09.06.2005 • 09:33 |
Huh der Noktarius
Hab mono Rod Equip gesspielt auf den NRWs bin leider nur 7:3 gegangen
Dabei ggn 2 Kids gespielt die meinten ich hätte sie umgelucked (ok hab ich auch ) , muss man aber ja nicht so zugeben. Und ggn nen paar kids die mit Ihrem TaN überfordert waren und sich anstatt Kiki/Coloss rauszusuchen sich ne witness und nen duplicant. Ich war nur noch auf 9 oder so und wäre mit der ersten combo schön tot gewesen
Also kids sind halt dabei. Und btw interessanter Artikel.
*thumbs up*
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#3 |
Bribery/Colossus |
von Norman am 09.06.2005 • 10:00 |
Also ich habe letztens gegen U/G den Colossus auch dringelassen und fange mir im zweiten Spiel auch prompt eine Bribery. Aber mein Gegner war clever genug, den Titan zu nehmen, weil ich mir ja den Duplicant holen kann.
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#4 |
hmmmmmmmm.............. |
von Der Frisör am 09.06.2005 • 10:24 |
Also, ich habe den Artikel nicht zu ende gelesen. Aber ich muss die "Kiddies" in NRW mal in schutz nehmen. Die Dortmunder youngsters wie Wesimo Al-Bacha oder Eugen Penmann (beide wohl 15) haben Skills UND Erfahrung im Play, da können wir "alte Säcke" uns noch fett ne Scheibe abschneiden.
Das isr genau so Haltlos wie wenn du mit nem Full Powerde Spirit/Greed draftdeck bei Vintage aufläufst, und sagst die Typ 1 Player könnten alle ja auch nicht zocken weil sie randomly mal gegen dein Haufen verlieren....
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#5 |
kommt eben auch immer drauf an |
von Boneshredder am 09.06.2005 • 10:31 |
#2: Manche T&N-Builds spielen gar keinen Koloss, vielleicht war das der Grund, daß das nicht ging.
#3: Manche T&N-Builds spielen auch zwei Titans, so daß man die nicht effektiv briben kann, oder der Titan war schon auf der Hand, so daß man doch noch am ehesten den Kolloss nimmt.
Selbst halte ich übrigens sehr wenig von der Bribery-"Strategie." Da das eine Hexerei ist, läuft sie dem gesamten Draw-Go-Konzept von Mono-U zuwieder. Und das dazu noch in genau der kritischen Phase, in der ein Gegner jederzeit sein T&N herbeilucken kann.
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#6 |
Ganz meine Meinung Frisör |
von SpeedKills am 09.06.2005 • 10:32 |
Der Artikel ist echt flott geschrieben und macht Lust auf mehr. Jedoch: weniger Kiddie Bashing = besserer Artikel.
Viele Grüße
Uwe Stroinski
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#7 |
Go Jürgen |
von seb am 09.06.2005 • 12:55 |
Also, ich freu mich eigentlich immer, wenn ich auf solchen Events einen... ich sag mal, "unerfahrenen" Spieler bekomme. Der macht zwar nicht viel fürs Opponent-score, ist aber gut zum warmspielen.
Schöner Artikel und Glückwunsch auch von meiner Seite zur Qualifikation.
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#8 |
Nicht so schlimm... |
von BoP 7/8 am 09.06.2005 • 13:52 |
Also bitte meine Herren... sooo gebasht werden hier die Kiddies auch nicht. Die kursiven Texte sind halt (fast) die reiiiiine Satire. Ich hab einfach mal nur so gängige Meinungen verarbeitet. Und die Bribery-Sache ist nun mal so passiert. Ich kenn ja auch junge Spieler (um den Begriff Kiddies mal zu vermeiden) die mein Rating zum Frühstück schnupfen würden. Also an Respekt mangelt es mir nicht .
Also mal nicht vergessen: Alles nur Spaß .
@seb: thx
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#9 |
*Kleines Intermezzo* |
von Maximilian Bracht am 09.06.2005 • 16:40 |
Eine kleine Geschichte die ich leider nicht selbst miterlebt sondern nur gehört hab. Aber ich will sie Euch mal nicht ersparen:
Irgendein Spiel – Kiddie mit TnN gegen Irgendwen mit MonoU. Das Kiddie boardet. Spiel 2 folgende Szene: Der MonoU-Mann spielt Bribery und findet doch tatsächlich NACH dem Boarden noch einen Darksteel Colossus. Das Kiddie schaut bedröppelt auf die Islands und meint: „Oh... ich hab ganz vergessen daß Du Blau spielst...“
Soll vorkommen...
Das nette Kind hat gegen mich gespielt
Und es hat auch noch gesagt, dass es nur vergessen hätte, dass ich blau spiele, weil ich ihn so zugelabert hätte.
Guter Artikel!
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#10 |
@maximilian bracht |
von MrA am 09.06.2005 • 17:43 |
aha, interessant
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#11 |
Einfach so |
von CheaterMario am 10.06.2005 • 07:37 |
Glückwunsch zur Quali,
und so nebenbei bemerkt,
der Artikel basiert eigentlich nur auf Tatsachen. Jeder der schon mit Kiddies gezockt hat weiss das und sollte es sich auch eingestehen.
Natürlich sind auch Ausnahmen darunter, die was auf dem Kasten haben, aber das sind eben nur Ausnahmen.
Ansonsten gelungener Artikel, mit viel zum schmunzeln bei!!!
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#12 |
@bracchus |
von betamyr am 10.06.2005 • 09:54 |
...du hast das arme kind doch noch sooo zugelabert, dass es nach dem Mindslaver verzweifelt versucht hat, deinen Bird mit Schwert Selbstmord begehen zu lassen
cooler Artikel!
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#13 |
...nicht nur kiddies scrubben!! |
von ueberteufel am 10.06.2005 • 10:50 |
also ich kann nur sagen, dass ich meine "geniale" 6-3 performance größtenteils dem katastrophalen spiel meiner gegner zu verdanken habe!! und da waren garantiert ned nur kiddies dabei!!
fazit: kein pauschalurteil möglich!!
grats an den Jürgen und den neuen bayerischen meister Patrick Lutz!!
...kiki-niki, mirror breaker
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#14 |
tjaa |
von Maximilian Bracht am 10.06.2005 • 15:34 |
aber im endeffekt bist du ja selbst mitschuld johnny -.-
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