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Kunterbunte Regionals
von Dennis Kübler
07.06.2005

Da simmer dabei!

Die regionalen Meisterschaften von Magic sind natürlich ein echtes Erlebnis. Prägender als peinliche Kindheitserlebnisse und enttäuschte erste Lieben, denn hier gehts schließlich ums Eingemachte.
Wie weit kannst du gehen und was wirst du schaffen... Wieviel bist du eigentlich als Mensch wert? Fragen, die es zu klären gilt. Time is ticking.


Also dann mal morgens aus dem Bett gequält, den Strampler ausgezogen und sich ins Auto gequetscht. 20 Kilometer gefahren und umgedreht und zurück, weil wir Christian Gründewald vergessen hatten. Menschen sind ja solch eine Ware.
Nun gut, wir kamen doch noch pünktlich zu den Regionals in Stuttgart an.
Erstmal den bekannten Spielern "Hallo" gesagt und verzweifelten "ICH BRAUCH NOCH SHACKLES!!!!"-Schreiern Geld abgeknöpft.

Yes, we are prepared.

Die Halle war relativ voll, wie bereits beim Pre-Release und man konnte sich über eine gediegene Atmosphäre freuen, gepolsterte Stühle, verzierte Wände, große Fenster und ein feiner Parkettboden. Herr Deutschland, uns gehts gut! Aber zur Sache:

In meinem folgenden Bericht werde ich euch mein kunterbuntes Deck vorstellen, meine Matches beschreiben, das Metagame anschneiden und euch etwas vom Flair eines solchen Events näherbringen. Ich mach einfach mal alles, den vollen Einlauf Jungs. Das ganze verdammte Programm.

Get to work.



Die Deckwahl

Das Format ist T2. Eine schöne Sache soll das sein. Und leider auch eine, die ich bisher für T1.5 und Draft stark vernachlässigt habe. Das Event wollte ich natürlich trotzdem mitnehmen und auch spielen. Ich hab dann mal mein gutes gutes gutes altes 5-Color-Gifts-Control ausgegraben, welches einfach mal den Stylefactor (noch cooler, weil englisch geschrieben) hat und es einen großen Spaß mit sich bringt. Den Spaß wie die Leute dich ansehen. Den Spaß wenn sie dann lachen und dann auch den besten Spaß daran: Wenn sie dann auch ab und zu mal verlieren. Hehe.
Außerdem hatte ich keine Lust noch groß Karten zu besorgen und mich auf das Turnier einzustellen, da ich mir dachte, dass ich mich so schnell sowieso nicht groß einarbeiten kann und es am besten einfach locker sehe. Locker wie gute Sahne.

Aber Spaß gibt es nicht, wenn es ums Eingemachte geht. Mord oder Totschlag, das ist hier die Frage.

Ich hab es auch mittlerweile schon in einigen Foren gesehen, ich hatte es mir jedenfalls vor mindestens 2 Monaten gebaut und hab es eigentlich auch eingepackt wie es war. Nur kleinste Veränderungen. Winzige.
Und so sah sie dann also aus, die "Maschine" (Trommelwirbel):
 
lands (21):
4City of Brass
12Forest
1Island
1Mountain
1Plains
1Swamp
1Okina, Temple to the Grandfathers

creatures (21):
4Birds of Paradise
1Bringer of the Black Dawn
4Eternal Witness
1Meloku the Clouded Mirror
4Sakura-Tribe Elder
1Troll Ascetic
1Viridian Zealot
1Duplicant
3Etched Oracle
1Viridian Shaman

spells (18):
4Gifts Ungiven
3Kodama's Reach
3Sensei's Divining Top
1Worship
1Naturalize
1Cranial Extraction
1Umezawa's Jitte
4Condescend

60 cards
spells (15):
3Cranial Extraction
1Circle of Protection: Red
1Pyroclasm
1Bribery
1Ivory Mask
3Defense Grid
1Sacred Ground
1Boil
1Sanctimony
1Engineered Explosives
1Oblivion Stone

15 cards
 

Entgegen der allgemeinen Gewohnheit habe ich jetzt nicht vor meine Cardchoices zu erklären, indem ich sage:

Forest: Sehr gute Karte, weil... Sie macht Mana. Grünes Mana. Mit grünem Mana könnte man z.B. Birds of Paradise spielen oder auch mal verwenden um farbloses Mana zu bezahlen. Außerdem kann ein Land nie gecountert werden, das ist ein Vorteil gegen MUC. Spielt alle Wälder!

Ich finde das lächerlich. Ich denke, dass die meisten wissen, was die Karten machen. Und für alle anderen: Mana zusammenbekommen, Gifts spielen und mit der Witness dann das Weggeworfene holen, da das meistens den Gegner am meisten bedrängt. Das geht so wohl einfacher.

Das Einzige, das Sinn machen würde, wäre zu erklären warum ich welche Karte über anderen spiele. Dazu hätte ich mich aber ernsthaft mit der Thematik beschäftigen müssen, was ich bei weitem nicht ausreichend getan habe um das Ganze beurteilen zu können. Scheiß aufs Universum.

Die Matchups sind natürlich nicht besonders, meistens hat man höchstens eine 50/50 Chance, Ponza hingegen ist natürlich der absolute Horror.
Das Sideboard hingegen ist gut, da einem jegliche Farben zur Verfügung stehen. Man kann da schon mal was reißen. Gifts auf Worship, Jitte, Troll und Witness sind natürlich auch cool. Wenn die Gegner da nur nicht immer so ätzend lange überlegen würden:]

Wie die einzelnen Matches dann genau gelaufen sind und wie diese Deck so in action ist, das könnt ihr im folgenden Kapitel lesen (dramatische Musik wird eingespielt, Hühner geschlachtet und ihr Blut über den Spieltisch ausgeschüttet).



Die Spiele im Schnelldurchgang


Runde 1: Manuel Peter mit GUB-Control-Fatties

Ich halte eine äußerst langsame Hand, die jedoch ein Top beinhaltet und sonst sehr solide ist. Ich war etwas verwirrt, was er denn nun spielt, da mir kein gängiges Deck einfiel, das schwarz-blau spielt. Nachdem der Wald noch hinzukam überlegte ich schon, ob es nicht sogar ein Mirror-Match ist. Nachdem sich jedoch keine weiteren Farben hinzugesellten, stellte ich mich eben auf Roque ein. Es kam im Nachhinein heraus, dass er eben viele Control-Elemente spielte und mit Kreaturen wie Meloku, Kokusho und Molder Slugs finishen will. Als ich ihn später wiedertraf erzählte er mir, dass er 5:2 stand, was wohl ein Argument für das Deck ist.

Nun gut. Kommen wir zur Sache: Wir starteten beide recht langsam und er counterte mir die ersten Threads und legte dann selbst eine Molderslug. EOT schaffe ich es dann noch das Gifts auf Duplicant, Witness, Troll und Worship zu spielen. Da er anscheinend keine Lösungen für die Anbetung hat, lässt er mich sie und die Witness abwerfen.
Dafür kommt dann jedoch der Duplicant auf die Slug und der Troll, die ihm erstmal zusetzen. Naja, bis er eben den guten Kokusho legen kann... und nächste Runde gleich nochmal. Er geht von 2 auf 12, ich von 17 auf 7. Tolle Sache das. Sein Board war nun aber leer und er schaffte es nicht mehr sich zu wehren und starb. Tot war er, der Kerl.

Ich nahm Cranials und eine Bribery rein und war doch recht erstaunt als er mit Land-Bird, Land-Bird-Elder startete. Soviel also zur Manabasis. Ich war neidisch.
Wieder kam ich nicht richtig in die Gänge, da er mir einen Turbo-Meloku counterte und danach selbst einen legte. Ein Duplicant auf die Slug konnte ihn wieder ein wenig hinhalten, aber es sah nicht besonders gut aus. Ich zog dann eine Cranial Extraction und spielte sie auf Kokusho, durchsuchte seine Bücherei und fand zwei davon. Das fand er lustig, weil er vier spielen würde, sagte er. Also schaute ich das Deck durch und fand es dann auch lustig, dass er beim Sideboarden vergessen hatte an die sechs Karten wieder zurück ins Deck zu stecken.

1:0:0


Runde 2: Fabian Yannick mit MUC

Bei seinem Mischen stachen mir direkt die Shackles ins Auge und ich stellte mich auf ein längeres Match ein. Wir sind auch die ersten Runden nur damit beschäftigt Draw&Go zu machen, ich sammle aber noch Mana durch Reaches und Tribe-Elder. Er beginnt gefährlich zu werden indem er die Shackles legt und mir Birds klaut (gefährlich!). Auf einen Thirst response ich mit Gifts und bekomme einen Zealot und ein Naturalize. Als er versucht diesen zu countern counter ich ihn mit Condescend (na, wer countert hier wen?:P), woraufhin er noch einen Hinder verbrät. Naja, dann spiel ich eben Naturalize und die Shackles gehen, ich leg noch eine Jitte ab und er ist dran. Nächsten Zug schaffe ich es eine Witness zu legen und er schiebt zusammen.

Unglaublich positiv sind mir die Etched Oracles in diesem Matchup aufgefallen, da sie eben nicht in die Shackles laufen, sondern eben 3 Karten ziehen.

Die zweite Runde geht los und ich sideboarde 3 Verteidigungsraster und ein Boil. Alles, was er shackeln kann, geht.
Er muss zwei Mulligans nehmen und kann dementsprechend nicht ausreichend auf zwei Verteidigungsraster in Runde 3 reagieren, eins bleibt nämlich liegen. Durch ein Gifts erhalte ich noch einen Troll Ascetic und eine Witness, Boil und ein drittes Raster gehen in den Grave. Ich versuche den Troll zu casten, er will hindern, ich spiele Condescend, er dann auch. Nun gut, das hat ihn was gekostet, auf die anschließende Witness kann er nicht mehr reagieren und als ich mir das Boil hole, schiebt er wieder zusammen.

Netter Start. Hätte ich mir vorher nicht gedacht.

2:0:0


Runde 3: Andreas Homfeldt mit Tooth and Nail

Wiederum ein unglaublich langsames Spiel, wobei ich nicht verstand warum er seine Starthand gehalten hatte. Ich sah erst Runde 5 das erste Teil von Urzas Sessel, hatte da aber schon ein Etched Oracle mit einer Jitte draußen, was auch gut Schaden machte. Er spielte noch eine Cranial auf meine Witness und dann einen Sundering Titan auf den ich noch mit einer Gifts reagierte. Ich besorg mir damit wieder das nötige Mana um den Duplicant auf meiner Hand zu spielen und den Titan zu removen, worauf er aufgibt.

Ich boarde die Extractions und die Bribery und bin gespannt. T&N ist nicht gerade mein Matchup, was ich auch später noch zu spüren bekam. Daran muss man wohl noch arbeiten.
Er nimmt dieses Mal einen Mulligan, kommt aber auch eindeutig besser ins Spiel. Gifts bringen mir ein Top und eine Bribery, Witness und Extraction geht, die gewonnen Karten machen aber beide erstmal nichts. Als er dann das T&N castet kann ich noch countern, finde mit dem Top die Witness und caste sie, um ihm mit der Extraction das T&N zu nehmen. Er bringt in der folgenden Runde dann aber den Sundering Titan und bei mir geht so ziemlich alles an Mana flöten und er ringt mich dann mit seinen verbleibenden 2 Lebenspunkten nieder. Ärgerlich.

Das dritte Spiel lief eigentlich optimal, bis auf die Tatsache, dass der Judge zu Beginn des Spieles "noch 10min!" ausriefen ließ. Toll. Meine Gegner war auch nicht gerade Roadrunner und so schaffte ich es zwar, dass er in Runde 3 und 4 durch Extractions das T&N und den Sundering Titan verlor, aber nicht ihn totzuschlagen. Er rettete sich ins Draw worüber er sich wohl freuen konnte. Damnit.

2:0:1


Runde 4: Axel Junginger mit Tooth and Nail

Da lief ich dem Teufel gleich zwei Mal über den Weg, nur dass er nicht so süß wie ein Eichhörnchen war.
Tja, dieses Kapitel ist wirklich sehr schnell abgehakt gewesen. Ich schaffe es weder Spiel 1, noch Spiel 2 gut zu reagieren und er knallt mir eben jeweils recht früh T&N mit Kiki und Sundering Titan vor den Latz. Ich ärgere mich noch, dass ich den Sacred Ground nicht geboardet habe, aber das hätte es wohl auch nicht gerissen. Kacke.

Wenigstens konnte ich nun mal was essen.

2:1:1


Runde 5: René Krüger mit G/U-Control

Der Krüger, die alte Sau. Kommt aus meiner Gegend und es war schade, dass wir gegeneinander spielen mussten. Vor allem für mich.

Im ersten Spiel legt er die Turbo-Shackles mit 2 Inseln, worauf ich aber mit Runde 4 Schwarzer Bringer Lösungen finden will. Der findet erstmal ein Etched Oracle um weiteren Druck zu machen, bekommt beim Angreifen jedoch ein Echoing Truth ab und wird gleich wieder ausgespielt. Da er Inseln nachlegt, hole ich mir in der nächsten Runde den Viridian Shamenen und kill die Shackels. Der Bringer frisst beim Angreifen wieder ein Echoing Truth, das Oracle wird gecountert. Er spielt in seinem Zug einen Solemn, spielt in meinem Zug das dritte mal das Echoing Truth auf meinen Bringer und legt die nächste Runde Meloku und countert mir dann schließlich den Bringer. Das Spiel gewinnt er. Nuuuun gut, ich denke mir, dass er wohl nicht schon wieder mit drei Echoing Truth rumhandwerken wird und motiviere mich nochmal fürs zweite Spiel.

Ich nehm die Verteidigungsraster und das Boil rein. Ich kann ihm schon früh die Shackles extracten und auf einen Thirst von ihm reagiere ich mit einem Boil, was ihn stark zurückwirft, da über die Hälfte seiner Hand blau ist. Ich fange an Druck zu machen mit Etched Oracle, welches sich ein Naturalize einfängt, in response Karten zieht, eine Witness bringt und sich selbst wieder zurückholt. Das Ganze pasiert genau drei mal, da er dieses Spiel drei Naturalize anstatt drei Echoing Truth hat...
Seine Bribery geht ins Leere, da ich den Bringer rausgenommen hatte und er wird trotzdem geprügelt. Ha!

Das dritte Spiel war jedoch ein wirklich langweiliger Thriller. Wir behinderten uns eigentlich nur gegenseitig und konnten uns die wirklichen Threads nehmen, dabei aber keinen Druck aufbauen. Er schaffte es dann im fünften Extrazug mich mit Meloku-Token zu töten. Ich war frustriert.

Das Ganze warf mich doch etwas nach hinten und zwar auf:

2:2:1


Runde 6: Andreas Neuman mit MUC

Das waren nun mal wirklich wirklich amüsante Spiele. MUC scheint mir doch irgendwie zu liegen. Ehm, naja, im ersten Spiel vielleicht nicht.
Da konnte ich zwar unglaublich viele Threads casten, er sie aber auch countern. Er verprügelte mich mit Magpies und wir haben ein Counterduell um mein Etched Oracle, das dann bleiben darf. Ich war ausgetappt. Er zieht die Shackles- und in meiner Seele zerbricht etwas. Er schafft das mit seinen 2 Lebenspunkten noch und ich schau mich schon um und suche... nach meinem Freund, dem Whine Kami, reiße mich aber nochmal zusammen.

Im zweiten Spiel kommt dann das Verteidigungsraster, nachdem er mir meinen Troll gecountert hat und mein Etched Oracle geht die folgenden Runden hauen. Einfache Sache das. Ähm, ja.

Das dritte Spiel läuft ähnlich galant. Ich haue Threads raus und sammle Mana bis seine Hand nur noch dünn ist. Als er mir dann die Witness countert... haha... da haue ich ihm dann ein Boil um die Ohren und bei ihm gehen mal 8 Inseln. Es ist wirklich amüsant einen ca. 40-jährigen mit einem Kermit-T-Shirt so laut schreien zu sehen:]

Der Rest war Formsache und meine Laune wieder eindeutig besser.

3:2:1


Runde 7: Der bestimmt beste Spieler des Turniers

Ja, und ich hab ihn geschlagen! Ich legte einfach mal Land-go, Land-elder und prügelte ihn von den 20 auf die 0.
Ich prügelte ihm die Seele aus dem Leib.
Ich hörte nicht auf als die anderen mich vom Tisch wegzerren wollten.
Ich stoppte nicht als mir der Atem ausging und meine Fäuste zitterten.

Erst als der Judge kam und mir einen Win eintrug, weil mein Gegner nicht erschienen war, da kam ich wieder zu Sinnen.

Freilos, Baby. So wird's gemacht.

4:2:1


Runde 8: Falk Riebel mit MBC


Ich starte relativ bescheiden mit 2 Mulligans und lege dann einen Tribe-Elder und Zealot. Weiter kommt aber nichts. Er knallt mir dann erstmal einen Yukora vor die Nase und ohne Top und Gifts kann ich ihn nicht wirklich handeln. Ich bekomme dann noch eine Jitte, aber er spielt sein Hideous Laughter und mein Board geht. Als er dann noch ein Nightmare als 7/7 legt ist die Sache gegessen. Na, das war ja mal bitter.

Das zweite Spiel wurde da nicht gerade angenehmer. Ich hatte eigentlich eine recht solide Hand und kann das frühe Oracle spielen, welches aber gleich von einem Removal getroffen wird und ich von ihm nur 3 Länder nachziehe.
Er legt einen Oblivion Stone. Ich bekomme ein Land. Er legt einen Kokusho. Ich bekomme ein Land. Er legt einen Nightmare 7/7. Ich bekomme ein Land. Er legt den zweiten Kokusho. Good Game.

Ich rotze in meinen Whine Kami und schleppe mich zum letzten Tisch, an welchem ich spielen werde.

4:3:1


Runde 9: Markus Ott mit MBC

Also der Markus, der ist ein ganz ganz toller Kerl. Ich hab versprochen ihm das zu schreiben. Er wird mich bewerten.

Das entspricht aber auch der Wahrheit, denn wir haben einiges gelacht und dieses letzte Match, das uns beiden nicht mehr viel brachte, sind wir auch entsprechend locker angegangen. Ich lege Zeug ohne Ende und er schießt es ab.
So ging das ziemlich lange.
Ich spiele dann noch einen Bringer, der ihn töten will und er spielt auf meinen Bringer einen schwarzen Shoal für 6, hat noch 2 Mana frei und ich 4 für seinen herablassenden Tod. Mensch, Markus! 5 hätten es doch auf getan!

Das zweite Spiel hab ich mir dann schon nicht mehr notiert, wir haben beide einfach mal das halbe SB zum Spaß reingeworfen und ich konnte ihm noch irgendwann seinen Kokusho mit meinem Duplicant krallen und die Sache beenden.

5:3:1, was mir genau den Rang 30 von den 137 Leuten brachte. Eine Sache, mit welcher ich wirklich zufrieden sein kann, vor allem, da ich kein einziges mal gegen Ponza ranmusste und sicher kein Tier1-Deck habe.



Die Gegner

Uwe Stroinski, welchen ich an jenem Tag auch mal etwas besser kennenlernen durfte und welcher ein wirklich feiner Kerl ist, hat in seinem letzten Artikel das Metagame analysiert und auf seinen belegten und stichhaltigen Fakten prophezeit auf was man denn nun eigentlich trifft und was es zu schlagen gibt bei diesem Turnier des Eingemachten.
Und es ist natürlich nicht eingetreten:]

Mein Kollege,Nestor "Gams" Rodriguez, hat jedoch Recht und man muss ihm trotzdem das Lob aussprechen, dass er wenigstens die Eier dazu hatte. Da kann ich mich nur voll und ganz anschließen.
Man sollte hier mal was arbeiten, das ist immerhin besser als garnichts.

Da er mir erzählt hatte, dass er zusammenfasst, was denn so gespielt wurde, werde ich ihm das nicht wegnehmen. Vor allem da anscheinend nur er Informationen zu den Decklisten bekommt. Korruption ist doch das!

Ich kann aber berichten, dass das meistgespielte und erfolgreicheste Deck wohl das Tooth and Nail war, unglaublich viele haben sich hier unter die Top20 spielen können. Viele beschweren sich darüber, dass es nicht konstant sein soll, ich hingegen konnte das nicht entdecken, wenn man denn weiß wann man einen Mulligan nimmt und wann nicht.

Die blaue Kontrolle hingegen ist gestolpert und mit dem Gesicht vorraus in den Dreck gefallen. Der Colossus ist dann noch drübergelaufen. Und zwar sehr sehr langsam.
Vielleicht liegt es daran, dass mir MUC einfach unsympathisch ist, vielleicht stimmt es auch wirklich. Ich behaupte jedenfalls, dass es bereits wieder auf dem absteigenden Ast ist, da es in einem vorbereiteten Metagame, und das sind mittlerweile alle, weniger Chancen hat, als momentan noch angenommen wird. Auf den Regionals hat es auf alle Fälle keinen großen Stich gemacht.

Ja, mir ist bewusst, dass bei meinem letzten Artikel über das T2-Metagame da andere Sachen gesagt werden, aber man lernt schließlich nie aus.

Weiterhin ist noch zu erwähnen, dass Ponza unglaublich oft vertreten war und sich fast so oft wie das T&N in den oberen Rängen platzieren konnte. Dem Nestor Rodriguez sein Artikel beschreibt ja wunderbar warum das der Fall ist und ich werde nun hiermit nicht wiederholen was die gängigen Argumente sind. Man kann sich ja helfen. So sind wir ja nicht hier.

Der letzte interessante Kandidat ist das Mono-Green-Beatdown, welches ebenfalls sehr solide gespielt und Resultate erzielt hat, aber bei weitem nicht so oft aufgetreten ist. Jedoch muss natürlich erwähnt werden, dass eine Version ohne Beacon of Creation (was nach meiner Meinung auch Sinn macht), das Turnier gewonnen hat. Und das ist wohl ein überzeugendes Argument, dass man das Deck vielleicht in Zukunft auch öfters sieht. Vielleicht war es aber auch nur eine lokale Mangelerscheinung. Wie damals die Bananen in der DDR. Die anderen hatten schließlich auch welche.

White Wheenie, von welchem es aber nur eines in die Top20 geschafft hat, wenn ich mich da nicht verhört habe, war wenig vertreten und auch nicht sonderlich erfolgreich. Leider. Ich mag das Deck eigentlich.

Zukunftsweisend kann man hierbei sicher sagen, dass T&N auch noch in der nächsten Zeit kräftig vertreten sein wird, genau wie Ponza und Mono-Green, welche nach meiner Meinung auch das größte Potential aufweisen. Mehr davon von Uwe.



Das Flair


Hier die schönsten Stories von mir und meinen Freunden auf dem Turnier:

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Dario: "Ich hab ein Mirrormatch gegen Ponza. Game3 und der burnt mich auf 4 Lebenspunkte, hat nen Slogger liegen, ist ausgetappt und gibt an mich ab. Er ist auf 5. Ich habe 2 Länder, 1 Chrome Mox, nichts auf dem Board und keine Handkarten. Ich ziehe dann das Top, spiele es. Hab noch 2 Mana frei, tappe es und zieh den Shrapnel Blast von oben! Ich muss dann voll grinsen und hab mich so gefreut, dass mir das Ding beim schwungvollen Ausspielen aus der Hand gerutscht und ihm direkt ins Gesicht geflogen ist.... hahahaha"

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Uwe: "5-color-gifts-control? Wow, das ist ein schönes Deck. Ich würds ja auch spielen, wenn man denn damit auch was gewinnen könnte."

3 Runden später:

Ich: "Ich steh 2:0:1 und du so?"

Uwe: "Gedroppt."

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Christian: "Alter, gestern da war ich auf dem Maientag und hab mich total abgeschossen. Aber total. War voll der Zufall, dass mich mein Nachbar heute morgen geweckt hat und ihr mich mitnehmen konntet. Ich hab so einen Brand. Vorher dachte ich mir schon: Jetzt end of turn den Shrapnel Blast und als response zieh ich mir mal noch 2 Jägermeister rein."

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Manuel: "2:5 steh ich... kannst du dir das vorstellen? 2:5!?! Ich? Vorher da hab ich gegen so ein Kind gespielt. Der spielte... ach keine Ahnung, der spielte ein alle-meine-roten-Karten-Deck und hätte mich fast besiegt. Selbst der! Was ist das nur für ein Tag?"

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Ich: "Dann spiel ich mal als response Gifts Ungiven auf Mountain, Plains, Forest und Swamp. Aber wähle weise."

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MUC-Gegner von mir: "Und dann hat ER das MIR gecountert. ER-MIR. Verstehst du? Das ist lächerlich!"

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Ebenfalls gut fallen die Tops/Flops des Turniers aus:

Props Slops
  • nette Gegner
  • tolle Organisation
  • gut getauscht
  • alle Bekannten
  • kein Ponza als Gegner
  • angenehmer Turnierverlauf
  • Christian Grünewald ist "nur" 6:3 gegangen mit soooooo viel Pech
  • Manuel ist nur gekrochen :]


Und auch ansonsten muss man abschließend sagen, dass dieses Turnier wirklich eine Freude war. T2 hat einen neuen Stellenwert bei mir erreicht. Dabei hat mich vor allem das ausgewogene Metagame begeistert. Man muss gut spielen, schlicht und einfach. Denn das Feld ist eng und die Decks schenken sich nicht viel und haben alle ihre Schwächen und knackpunkt. Es ist daher ein unglaublich interessantes Format, das für viel Abwechslung sorgt.

Daher kann ich nur sagen:

Ich hoffe, dass wir uns auf dem nächsten Event wiedersehen:]
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