Standard
L.E. Crash – Again
von Michael Diezel
16.04.2015

Während einige verstreute Magic-Spieler am Wochenende bei der sogenannten „Pro Tour“ um ein paar lächerliche Dollar kämpften, blickte die Weltöffentlichkeit gebannt nach Leipzig, wo der jährliche Sachsenmeister ermittelt wurde. In diesem Turnier mit jahrzehntelanger Tradition geht es nicht um schnöden Mammon, sondern um Ruhm, Ehre und einen schicken Pokal.

Mal im Ernst. Wenn ihr aktuell irgendeine Seite mit Magic-Content aufschlagt, werden euch die gleichen acht Decks aus Brüssel präsentiert und analysiert. Dem könnte ich mich anschließen. Doch wirklich etwas Neues hätte ich nicht hinzuzufügen. Deshalb schaue ich lieber ins wahre Leben und damit auf Decks, wie sie euch wohl jeden Freitag und an zahlreichen Samstagen begegnen können. Natürlich werden da in Zukunft auch jede Menge Pro-Tour-Listen dabeisein, aber neben diesen gibt es eben noch jene, die mit Budgets und Kartenknappheit zu kämpfen haben oder aber spezielle Metagameerwartungen bedienen. Manche werden auch nur gewählt, weil der jeweilige Pilot einfach Freude an ihnen hat. Soll es bei einem Spiel ja auch geben.


Auf jeden Fall habe ich hier acht Decklisten für euch und wir beginnen direkt mit einer durchaus interessanten:

Sachsenmeister – Torsten Anders

1 Island
3 Polluted Delta
4 Opulent Palace
1 Mana Confluence
3 Llanowar Wastes
2 Yavimaya Coast
2 Swamp
2 Forest
1 Urborg, Tomb of Yawgmoth
3 Temple of Malady
1 Temple of Mystery
1 Evolving Wilds

2 Whisperwood Elemental
4 Sidisi, Brood Tyrant
3 Rakshasa Deathdealer
4 Satyr Wayfinder
2 Torrent Elemental
4 Courser of Kruphix
3 Tasigur, the Golden Fang


2 Treasure Cruise
2 Thoughtseize
1 Sultai Charm
4 Hero's Downfall
3 Bile Blight
2 Murderous Cut

Sideboard:

1 Treasure Cruise
2 Thoughtseize
4 Disdainful Stroke
2 Negate
2 Pharika's Cure
1 Whip of Erebos
1 Drown in Sorrow
2 Sultai Charm


Der Sachsenmeister 2015 spielte ein klassisches Sultai-Whip-Deck. Nur dass in Wirklichkeit wenig klassisch daran ist und die namengebende Whip of Erebos fehlt ebenfalls beziehungsweise findet sich als einsame Kopie auf der Ersatzbank wieder. Sidisi, Brood Tyrant wird entsprechend auch weniger als Kombokarte gespielt, sondern stellt mehr die gute Bedrohung dar, die sie halt ist. Im Normalfall gibt es nämlich Power 5 verteilt auf zwei Körper direkt beim Ausspielen und das geht auch in der heutigen Zeit noch als überaus solide durch. Dass der Aspekt in den Peitschenversionen nur bedingt auffällt, liegt ganz einfach daran, dass die Bruttyrannin nur rudimentär im Beatdown unterstützt wird. Satyr Wayfinder, Sylvan Caryatid oder Hornet Queen schlagen eben nicht wirklich hart zu.

Deshalb verzichtet Torsten auch auf die größten Spielereien und die angesprochene Karyatide und füllt die so freigewordenen Slots mit soliden Karten wie Rakshasa Deathdealer. Der Deathdealer ist eine ungeheuer flexible Karte, vor der – im Gegensatz zur Karyatide – auch Kontrolldecks durchaus Respekt haben, wie die verschiedenen Abzan-Aggro-Decks schon tausendfach gezeigt haben. Durch diese Möglichkeit, zeitig mit dem Zuschlagen anzufangen, wird auch Torrent Elemental aufgewertet. Im normalen Whip-Deck soll das Ding ja entweder den Sack zumachen oder gegen die Decks mit viel Removal die unkaputtbare Bedrohung darstellen. Beides macht es hier, zusätzlich kann aber auch völlig unspektakulär ordentlich zugeschlagen werden. Den Rekursionsaspekt findet man dann sogar noch ausgebaut, da es mit zusätzlichen Tasigur-Exemplaren und dem Doppelpack Treasure Cruise noch mehr zum Delven gibt. Das sind dann auch die Synergien mit dem Friedhof, die es natürlich selbst ohne Peitsche noch gibt, dafür sorgen schließlich Sidisi und ihr bester Freund Satyr Wayfinder.

Ich persönlich finde den Ansatz auf jeden Fall interessant und offensichtlich kann er auch nicht ganz schlecht sein, immerhin sprechen wir hier vom Sachsenmeister. Ob im Detail alle Zahlen schon hundertprozentig getroffen sind, kann ich nicht beurteilen, allerdings erscheint mir die „1“ vor Drown in Sorrow sehr optimistisch …


… denn auch in Sachsen werden wenig überraschend rote Karten gespielt und das wird sich nach der PT sicher nicht ändern. In Leipzig gab es gleich zwei verschiedene Varianten in der Top 8, die sich in der Frage „Splash – oder nicht?“ nicht auf eine Antwort einigen konnten:

3. Platz – Michel Hoyer

20 Mountain

1 Goblin Heelcutter
2 Goblin Rabblemaster
4 Mardu Scout
4 Monastery Swiftspear
4 Foundry Street Denizen
4 Zurgo Bellstriker
2 Lightning Berserker


4 Dragon Fodder
4 Stoke the Flames
3 Hordeling Outburst
4 Lightning Strike
4 Wild Slash

Sideboard:

3 Roast
4 Eidolon of the Great Revel
4 Arc Lightning
4 Searing Blood

8. Platz – Paul Wache

11 Mountain
4 Mana Confluence
4 Wooded Foothills
1 Forest

3 Goblin Rabblemaster
2 Zurgo Bellstriker
3 Lightning Berserker
4 Monastery Swiftspear
4 Foundry Street Denizen


4 Lightning Strike
4 Atarka's Command
4 Stoke the Flames
4 Hordeling Outburst
4 Dragon Fodder
4 Wild Slash

Sideboard:

3 Roast
3 Goblin Heelcutter
3 Searing Blood
3 Destructive Revelry
3 Arc Lightning


Während Paul schon sehr nah an die PT-Siegerliste von Martin Dang herankommt, verzichtet Michel auf den ganzen grünen Schnickschnack und bleibt der echte rote Magier.

Ich persönlich denke, dass dies falsch ist. Atarka's Command ist so stark, dass es die Einbußen in Stabilität (und damit einhergehenden zusätzlichen Schadenspunkten) im Normalfall wert ist. Die große Ausnahme ist meist das Mirror, da dort jeder Schadenspunkt zählt, aber selbst das ist nicht garantiert, weil so ein Command-gepumpter Angriff durchaus den einen oder anderen Lebenspunkt wert sein kann.

Ansonsten finde ich die Anzahl an Zurgos ganz spannend. Ich persönlich finde ja drei optimal, eine Zahl die keiner der beiden gewählt hat. Vier finde ich dabei besser als zwei, da der Knabe wirklich stark ist und das sehr oft dazu führt, dass er einfach umfällt. Andererseits gibt es durchaus Situationen, in denen der Gegner nicht sofort auf ihn ballern muss und dann können zusätzliche Exemplare richtig nerven, insbesondere in einem solchen Deck, bei dem es teilweise auf jeden Schadenspunkt und damit jede Ressource ankommt. Viel mehr gibt es zu den roten Karten eigentlich nicht zu sagen, vielleicht noch, dass auch meine Sideboards immer mit „4 Eidolon of the Great Revel“ beginnen würden.


Neben den roten Decks gab es noch ein drittes, welches mit hyperaggressiven Mitteln den Weg in die Top 8 fand und zwar dieses hier:

5. Platz – André Meyer

14 Swamp
4 Polluted Delta
4 Bloodstained Mire

4 Bloodsoaked Champion
4 Mogis's Marauder
4 Pain Seer
3 Tormented Hero
4 Mardu Shadowspear
4 Master of the Feast
3 Gnarled Scarhide


3 Bile Blight
2 Foul-Tongue Shriek
3 Hero's Downfall
4 Boon of Erebos

Sideboard:

1 Bile Blight
1 Foul-Tongue Shriek
1 Hero's Downfall
1 Brutal Hordechief
1 Hall of Triumph
3 Self-Inflicted Wound
3 Dark Betrayal
4 Thoughtseize


Es gab ja schon diverse Ansätze für Mono-Schwarz-Aggro, aber irgendwie konnte sich das Deck nie durchsetzen. In meinen Augen ist es auch schlichtweg schlechter als die roten Karten, ganz einfach weil Brandkarten die offensichtlich besten Partner für offensive Kreaturen sind und weil offensive Kreaturen in Schwarz nicht so viel besser sind als in Rot, um das auszugleichen. Klar, Bloodsoaked Champion würde auch der Rotmagier gern spielen, aber alle anderen sind mehr oder weniger austauschbar. Dafür ist man gezwungen, statt Blitz, anderem Blitz und noch irgendeinem Blitz echtes Removal zu spielen, welches erstens teurer und zweitens weniger flexibel ist, da man es eben nicht im Gesicht des Gegners unterbringen kann. Alternativ kann man – wie André es getan hat – auch auf Karten wie Boon of Erebos zurückgreifen, die zumindest die Kriterien Flexibilität und günstige Kosten erfüllen, dafür aber in einigen Situationen so viel machen wie One with Nothing.

Der einzig wirkliche Vorteil ist in meinen Augen das Sideboard, wenn man lediglich auf die Qualität achtet. Allerdings täuscht auch das, denn am Ende kämpft man mit den gleichen Problemen wie das rote Deck: Drown in Sorrow und so weiter … Anders als das rote Deck kann man da nicht sonderlich herumspielen oder auf Brand umstellen, sondern muss einfach hoffen, dass entweder diese Karten vom Gegner nicht gezogen werden oder dass die eigenen proaktiven Antworten wie Thoughtseize oder Duress es schon richten. Das ist nichts für einen Glückspilz wie mich, aber eben vielleicht auch wirklich Geschmackssache. Fakt ist, dass auch Schwarz ein Deck bauen kann, welches unglaubliche Starts hinlegt und mit fairen Mitteln kaum zu bekämpfen ist.


An dieser Stelle folgen nun die etwas „normaleren“ Decks, die es in der Top 8 dann auch zu bewundern gab:

Vize-Sachsenmeister – Dirk Müller

6 Forest
3 Haven of the Spirit Dragon
3 Mountain
4 Wooded Foothills
4 Temple of Abandon
2 Rugged Highlands
2 Mana Confluence

2 Dragonlord Atarka
4 Stormbreath Dragon
4 Elvish Mystic
4 Sylvan Caryatid
2 Ashcloud Phoenix
4 Thunderbreak Regent
3 Xenagos, God of Revels
4 Courser of Kruphix


3 Crater's Claws
4 Draconic Roar
2 Roast

Sideboard:

2 Destructive Revelry
1 Nissa, Worldwaker
1 Chandra, Pyromaster
2 Arbor Colossus
2 Hornet Nest
2 Wild Slash
3 Seismic Rupture
1 Mob Rule
1 Roast


Drachenmagier Müller spielte eine rot-grüne Variante, die deutlich auf der Rampseite beheimatet ist und mehr oder weniger identisch auch von Maciej Janik zu 24 Punkten im Standardteil der Pro Tour gespielt wurde. Während ich die hohe Einzelkartenqualität anerkenne, hat mich das Gesamtkonzept nicht so richtig überzeugt. So spielt das Deck für meinen Geschmack vergleichsweise wenige Bedrohungen, aber auch nur eine Handvoll Kontrollelemente. Klar, das kann gut gehen, wenn man die richtige Mischung aus Beschleunigung, Interaktion und Drachen zieht, aber wehe, wenn nicht.

Ich möchte zwei Alternativen vorstellen, die mir jeweils mehr imponiert haben:


1 Haven of the Spirit Dragon
1 Rugged Highlands
2 Mana Confluence
4 Temple of Abandon
4 Wooded Foothills
5 Mountain
6 Forest

3 Heir of the Wilds
3 Surrak, the Hunt Caller
4 Boon Satyr
4 Elvish Mystic
4 Goblin Rabblemaster
4 Rattleclaw Mystic
4 Stormbreath Dragon
4 Thunderbreak Regent


2 Draconic Roar
1 Roast
4 Crater's Claws

Sideboard:

3 Wild Slash
3 Xenagos, the Reveler
3 Hornet Nest
2 Arc Lightning
2 Destructive Revelry
1 Plummet
1 Roast


Das ist das PT-Top-8-Deck von Jason Chung, das eindeutig mehr zuschlagen möchte und das auch mit einer höheren Konstanz tut. Beachtet, dass dafür die Dichte der Bedrohungen spürbar erhöht wurde, wodurch Karten wie Draconic Roar deutlich beeindruckender erscheinen.

Die entgegengesetzte Richtung hat Lukas Verner bei einem PPTQ am Wochenende zuvor eingeschlagen:


5 Forest
2 Swamp
1 Mountain
3 Llanowar Wastes
1 Mana Confluence
4 Wooded Foothills
3 Temple of Malady
4 Nykthos, Shrine to Nyx
1 Urborg, Tomb of Yawgmoth

4 Elvish Mystic
4 Sylvan Caryatid
3 Voyaging Satyr
4 Dragonlord Atarka
4 Courser of Kruphix
3 Eidolon of Blossoms
4 Polukranos, World Eater
2 Doomwake Giant
1 Sidisi, Undead Vizier
1 Surrak, the Hunt Caller


2 Whip of Erebos
4 See the Unwritten

Sideboard:

3 Arbor Colossus
2 Hornet Nest
2 Nylea's Disciple
3 Reclamation Sage
3 Thoughtseize
1 Doomwake Giant
1 Nissa, Worldwaker


Mehr Ramp, weniger Drachen, dafür wirklich beeindruckende Bedrohungen, etwa das Playset Atarka.

Wie schon angedeutet, schaffen die Müllerschen Drachen jeweils das Beste aus beiden Welten – wenn alles läuft, aber ich habe dieses Deck auch in Aktion gesehen, als zum Ende der zweiten Runde weder Manaelf, noch Caryatid auf dem Tisch lagen … Glaubt mir, allzu viel gibt es da nicht zu sehen.


Auch Abzan wurde wenig überraschend gespielt:

4. Platz – Marian Georgi

3 Caves of Koilos
3 Temple of Silence
1 Forest
2 Llanowar Wastes
2 Plains
4 Sandsteppe Citadel
1 Swamp
3 Temple of Malady
2 Urborg, Tomb of Yawgmoth
4 Windswept Heath

2 Wingmate Roc
3 Anafenza, the Foremost
1 Tasigur, the Golden Fang
2 Brimaz, King of Oreskos
4 Fleecemane Lion
4 Rakshasa Deathdealer
4 Siege Rhino


1 Valorous Stance
3 Bile Blight
4 Hero's Downfall
3 Thoughtseize
2 Dromoka's Command
2 Sorin, Solemn Visitor

Sideboard:

3 Drown in Sorrow
2 Ajani, Mentor of Heroes
1 Anafenza, the Foremost
1 Back to Nature
2 Glare of Heresy
1 Liliana Vess
1 Mastery of the Unseen
1 Murderous Cut
1 Tasigur, the Golden Fang
1 Thoughtseize
1 Ultimate Price

7. Platz – Tobias Korloff

1 Mana Confluence
3 Caves of Koilos
2 Urborg, Tomb of Yawgmoth
1 Forest
2 Llanowar Wastes
2 Plains
4 Sandsteppe Citadel
3 Temple of Malady
3 Temple of Silence
4 Windswept Heath

2 Wingmate Roc
1 Tasigur, the Golden Fang
4 Rakshasa Deathdealer
4 Siege Rhino
3 Anafenza, the Foremost
2 Brimaz, King of Oreskos
4 Fleecemane Lion



2 Abzan Charm
2 Thoughtseize
2 Dromoka's Command
1 Sorin, Solemn Visitor
4 Hero's Downfall
1 Valorous Stance
3 Bile Blight

Sideboard:

1 Ultimate Price
1 Liliana Vess
1 Tasigur, the Golden Fang
1 Mastery of the Unseen
1 Thoughtseize
3 Glare of Heresy
1 Dromoka's Command
2 Nissa, Worldwaker
1 Sorin, Solemn Visitor
3 Drown in Sorrow


Abzan – sowohl in der hier gespielten „Aggro“-Variante als auch als Kontrolldeck – ist ja so ein wenig das Jund des Formats: Keine wirklich schlechten Matchups, aber eben auch nichts wirklich Tolles. Das liegt ganz einfach daran, dass die Synergie der einzelnen Karten darin besteht, dass jede für sich superstark ist, und wenn man sie dann halbwegs in Kurve legt, kommt auch etwas Ordentliches dabei heraus.

Im Detail gefallen mir beide Listen nicht sonderlich. Zum einen ist es momentan eine ausgesprochen schlechte Zeit, um Wingmate Roc zu spielen. Der Vogel ist schlecht gegen nahezu jeden anderen Flieger des Formats, sprich, gegen all die Drachen. Und alle Decks, die auf diese verzichten, sind entweder zu schnell (Monorot) oder haben anständige Antworten. Aus ähnlichen Gründen kann ich Brimaz nicht leiden: Macht die Manabasis furchtbar und bietet nichts, was ich in diesem Metagame gern hätte, außer vielleicht einen ordentlichen Body gegen die Rotmagier.

Stattdessen bin ich ziemlich überzeugt von Surrak, the Hunt Caller. Der steckt zwar im selben Manabereich wie das Nashorn des Grauens, aber das gilt auch für Sorin. Surrak hat nun vielleicht nicht dessen Durchhaltevermögen, dafür schlägt er gewaltig zu und das oft genug schon in dem Zug, in dem er ins Spiel kommt; fast immer reicht schon ein anderer Dude, um auf die benötigte Gewaltigkeit zu kommen.


Auch bei dem folgenden Deck wird für meinen Geschmack zu viel auf einmal gewollt. Gut daran zu erkennen, dass es von Rabblemaster bis Elspeth geht. Natürlich lassen sich beide Karten prima nebeneinander spielen, aber das sehe ich hier nicht.

6. Platz – Benjmain Jeschke

4 Flooded Strand
2 Plains
2 Island
3 Shivan Reef
3 Battlefield Forge
4 Mystic Monastery
4 Temple of Triumph
3 Temple of Epiphany

3 Valorous Stance
1 Disdainful Stroke
3 Dig Through Time
2 Wild Slash
3 Lightning Strike
4 Stoke the Flames
1 Anticipate
1 Ojutai's Command
2 Elspeth, Sun's Champion
1 Sarkhan, the Dragonspeaker


4 Seeker of the Way
3 Soulfire Grand Master
4 Mantis Rider
3 Goblin Rabblemaster

Sideboard:

1 Arc Lightning
1 Glare of Heresy
1 Valorous Stance
2 Disdainful Stroke
1 Chandra, Pyromaster
1 Negate
1 Hushwing Gryff
1 Brimaz, King of Oreskos
2 Seismic Rupture
1 Magma Jet
1 Stormbreath Dragon
2 Erase


Ähnliches gilt für Soulfire Grand Master, der ja besonders hübsch mit billigen Spells funktioniert. Von diesen gibt es hier aber neben den obligatorischen Stoke the Flames vergleichsweise wenige, Wild Slash zum Beispiel ist gerade mal als Doppelpack dabei. Selbst die Flames dürften nicht so stark wie gewohnt sein, weil man ohne all die Tokenkarten wie Raise the Alarm oder Hordeling Outburst nur bedingt Nutzen aus dem Herbeirufen ziehen kann. Ohne dieses dürfte auch Grandmaster Soul hier einige Schwierigkeiten mit dem Buyback haben. Mit anderen Worten: Das Design ist mir zu gierig, da es versucht, zu viele tolle Sachen miteinander zu vereinen.

Jeskai war übrigens auch auf der Pro Tour nicht sonderlich erfolgreich, egal ob in der traditionellen Tokenform oder als langsamere Drachenvariante, sodass man hier sicherlich noch einmal ans Reißbrett gehen kann, um all die zweifellos vorhandenen Karten in ein angemessenes Gerüst zu zwängen.


Und damit ist die Top 8 der Sachsenmeisterschaft auch schon präsentiert. Aggro, Midrange, Kontrolle – alles dabei. Wobei, wo war denn diese Kontrolle?

Hier, zum Beispiel:

Sachsenmeisterin – Susanne Pohlmann

4 Polluted Delta
4 Flooded Strand
2 Caves of Koilos
2 Temple of Silence
4 Temple of Deceit
2 Urborg, Tomb of Yawgmoth
3 Swamp
3 Island
2 Plains

4 Dig Through Time
2 Crux of Fate
3 Anticipate
4 Dissolve
4 Hero's Downfall
3 Utter End
2 Narset, Enlightened Master
2 Ultimate Price
2 Bile Blight
2 Disdainful Stroke
1 Palace Siege


3 Arashin Cleric
1 Silumgar, the Drifting Death
1 Dragonlord Ojutai

Sideboard:

3 Drown in Sorrow
3 Encase in Ice
2 Negate
1 End Hostilities
1 Dragonlord Silumgar
1 Virulent Plague
1 Pearl-Lake Ancient
1 Foul-Tongue Invocation
2 Secure the Wastes


Ja, das sind drei Arashin Clerics. Im Maindeck. Bevor ihr jetzt all eure Vorurteile zu den roten Sachsen und Frauen plus Magic bestätigt glaubt, schaut lieber noch einmal auf die Top-8-Decks. Die geben nämlich ein recht ordentliches Bild der Deckverteilung ab, was wiederum bedeutet, dass die offensiven Magier klar in der Überzahl waren. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind Kontrolldecks der Gegenwart durchaus eine Herausforderung in der Anschaffung – zumindest wenn man sich an einige der gängigen Listen hält. Zum anderen sind sie voll mit herausfordernden Karten, die ungenaues Spiel hart bestrafen. Vorbei sind die Zeiten, als ein Counterspell einfach alles beantwortete oder Wrath of God sämtliche Kreaturenanstürme im Ansatz stoppte.

Vielleicht ist der eine oder andere doch auf die Idee gekommen, dass es einfacher sei, so ein Siege Rhino oder einen Stormbreath Dragon auf den Tisch zu knallen, der das schon irgendwie richten wird. Das ist zwar in der Realität auch nicht wirklich so, aber es fühlt sich trotzdem anders an. Insofern großer Respekt vor Susanne, die nicht nur zu Kontrolle gegriffen, sondern sich dabei auch noch eigene Gedanken gemacht hat. Ob deswegen Arashin Cleric tatsächlich ins Maindeck gehört, sei dahingestellt. Aber schlimmere Optionen gibt es in jedem Fall.

So, dann hoffe ich, dass ihr die Abwechslung echter Decklisten einmal genossen habt. Ab nächster Woche gebe ich dann wieder den Alleinunterhalter.

Bis dahin, einen erfolgreichen Game Day!
Der MiDi
-------gggggggggggggggg--------------