Eternal
Lay Down and Swing – Bericht vom Grand Prix Straßburg (Top 8)
von Christopher Brunner
29.04.2013


„Mein Deck ist relativ einfach. Einfach Emrakul legen und SCHRUBB!“

Willkommen zu meinem Bericht über den Legacy-Grand-Prix in Straßburg! Für alle, die mich nicht kennen (was circa 99,99% der Leserschaft betrifft), mein Name ist Christopher Brunner, ich bin 22 Jahre alt, gelernter Bankkaufmann, derzeitiger BWL-Student und komme aus Hamburg. Aktiv Magic spiele ich erst seit Anfang 2010, als man mich regelmäßig in der Hamburger Szene angetroffen hat, wo ich jeden Samstag Legacy spielte.

Aber genug über meine Wenigkeit, kommen wir zu dem wirklichen Star, meinem Deck!


Sneak & Show. Ich weiß, einige von euch werden sagen: „Viel zu einfaches und langweiliges Deck.“ Stimmt ja auch teiweise. Mein Kollege sagte mal zu mir: RUG ist ein Deck, was in der Regel keine einfachen, aber auch keine schwierigen Matchups hat, sondern bei dem es vom Piloten abhängt, wie stark das Deck ist. Ich dachte mir dabei: Genial, mein Deck hat einen Autopilot.

Hintergrund für diese Deckwahl ist allerdings, dass ich relativ inaktiv war, seitdem das Spieleland vor über einem Jahr geschlossen hatte, und ich wegen Studium, Freundin et cetera nicht jeden Samstag anderthalb Stunden pro Stecke für Legacy fahren wollte. Also brauchte ich ein Deck, an das ich mich schnell gewöhnen konnte. Ich hatte zunächst überlegt, Maverick zu spielen, aber das hatte meiner Meinung nach zu viele schlechte Matchups im Kombobereich. Ich wollte ein Deck, was unfaire Dinge tut, sich nicht zu einfach haten lässt und einen guten Platz im Metagame hat. Außerdem wollte ich immer schon mal Sneak Attack spielen, seit ich vor ein paar Jahren als Casual Kid am Magic-Stammtisch zweimal Darksteel Colossus ins Gesicht geschmettert bekam. Und mit Griselbrand wurde das Deck dann auch richtig unfair. Ich mag unfaire Decks.

Die meisten Karten hatte ich noch von meinem Hive Mind-Deck übrig (wie gesagt, ich mag unfair), es mussten nur noch zwei Sneak Attacks und das Playset Griselbrand her. Nachdem ich das Deck ein paarmal am Küchentisch getestet hatte und es mir sehr gut gefiel, nahm ich es nach Utrecht mit, um es dort auf dem großen Legacy-Sideevent zu testen und Erfahrung damit zu sammeln.

0:3-Drop … Okay, ich brauche etwas im Sideboard gegen Aggro und Elfen! Nach einer Änderung flog Defense Grid für Firespout raus. Es folgten noch zahlreiche Teststunden mit X Freunden, wobei wir einen Pool hatten, um alle Decks zu bauen, die für das Metagame relevant sein konnten. Auf einem finalen Testturnier in Ollis Spielecenter habe ich dann für mich entdeckt: „Habe niemals nur eine Winoption im Deck!“ Ich zockte gegen Aluren, was mein Show and Tell wertlos machte. Ich boardete also alle vier aus … und erkannte den Fehler erst, als er nach meiner Intuition auf Sneak Attack diesen mit Surgical Extraction entfernte. Da machte ich ein dummes Gesicht. Es musste also noch etwas Alternatives rein. Through the Breach ins Sideboard, Firespout wurde zusätzlich durch Pyroclasm ersetzt und fertig war das Sideboard.

Hier die fertige Liste, mit der ich zum Grand Prix antrat:


4 Scalding Tarn
3 Ancient Tomb
3 Volcanic Island
3 Flooded Strand
3 Island
2 City of Traitors
1 Mountain

4 Brainstorm
4 Ponder
4 Show and Tell
4 Force of Will
3 Spell Pierce
2 Intuition
2 Misdirection
1 Flusterstorm
1 Preordain
4 Lotus Petal
4 Sneak Attack


4 Griselbrand
4 Emrakul, the Aeons Torn

Sideboard:

1 Flusterstorm
3 Blood Moon
2 Echoing Truth
1 Hydroblast
2 Pyroclasm
1 Red Elemental Blast
3 Surgical Extraction
2 Through the Breach


Man traf sich am Freitagnachmittag bei McDonald's und dann ging es um 15 Uhr mit vier Leuten (Marcel Strautz, Philip Saul und Felix „Insane-Kane49“ Brusch und meiner Wenigkeit) in einem ultrageräumigen Mini-Cooper sechs Stunden Richtung Frankenthal. Ich war natürlich der Fahrer … Nachdem wir angekommen waren, eingekauft und gegessen hatten, tauchte so gegen 23 Uhr auch das zweite Hamburger Auto mit Ohlrogge, Kesseler, HKP, Schubring und Böhnke auf. Es wurden also noch bis halb eins Decks besprochen, Sideboards verändert oder im Falle von Felix: einfach ein Deck gebaut (er hatte eine Nacht zuvor die Idee gehabt, MUD zu zocken, aber hey: mit 6:3 fast Tag 2). Dann ging es endlich ins Bett, denn wir mussten schon um 6:45 losfahren (Strecke Frankenthal–Straßburg: circa 90 Minuten). Also legte ich mich hin und … blieb wach! Na super, ganze zwei Stunden geschlafen und ich durfte Auto fahren. Nun ja, da muss man durch.

Der Veranstaltungsort an sich war relativ simpel: große Halle, mit Planen abgedichtet und externen Container-Toiletten. Kein Supermarkt weit und breit, dafür ein Futterstand mit extrem günstigen Preisen … not. Halber Liter Wasser für 2,50 Euro. Nice! Egal, man ist ja nich zum Futtern hier, sondern um Magic zu zocken. Und da ich keine Byes hatte, ging es für mich auch schon gleich los!


Runde 1 – Romuald Artis (Allspells)

Da viele das Deck eventuell nicht kennen: Allspells ist eine Art schnelleres Belcher-Deck, was on the play zu 65% im ersten Zug tötet, indem es sich auf vier Mana hochrampt, Balustrade Spy oder Undercity Informer spielt, sich selbst anzielt, die komplette Bibliothek mühlt und Narcomoeba ins Spiel holt. Dann gibt's Dread Return auf Angel of Glory's Rise, der unter anderem Laboratory Maniac und Azami, Lady of Scrolls aufs Spielfeld holt und so gewinnt.


Game 1: Ich halte eine Hand mit Force of Will, Misdirection, Spell Pierce, zwei Ländern, Ponder und Griselbrand on the draw. Artis startet auch gleich in die Kombo, läuft aber direkt mit seinem Balustrade Spy in meine Force. Diese versucht er, mit Pact of Negation zu neutralisieren, welcher aber netterweise auf meine Misdirection umgeleitet wird.

Artis: „OK, your turn.“
Ich: „Draw, land, go.“
Artis: „Your game.“


Ans Sideboarden erinnere ich mich nur bedingt. Ich rechne mit Goblin Charbelcher und gegebenenfalls Empty the Warrens statt der Originalkombo, also boarde ich drei Extractions und Flusterstorm für zwei Misdirection, zweimal Show and Tell.

Game 2: Ich ziehe meine Hand und muss ziemlich große Augen gemacht haben, denn mein Gegner guckt mich argwöhnisch an. Force, Force, Fetchland, Flusterstorm, dreimal Surgical Extraction. Das schmeckt!

Artis: „Gitaxian Probe on you.“
Ich: „You definitely don't want to see this!“
Ich zeige meine Hand.
Artis: „Yeah … you were right.“ Concede.


1:0

Runde 2 – Hakim Mezhoud (BUG-Control)

An meine Hand kann ich mich nicht mehr erinnern, wohl aber daran, den Würfelwurf verloren zu haben. Er legt im ersten Zug Underground Sea und suspendet Ancestral Vision. Zwei Züge später countere ich ihm die Lilli und spiele im Zug darauf Show and Tell. Ich lege Griselbrand aufs Feld, Hakim überlegt, legt Shardless Agent … und fängt an, Cascade abzuwickeln!


Während ich noch überlege, was mir an der Aktion so komisch vorkommt, rufen Marcel und Felix, die dabei stehen, bereits den Judge. Cascade wird nur beim Casten ausgelöst; Warning für Hakim. Ich verhaue ihn zwei Züge lang mit Griselbrand, bevor er aufgibt.

Sideboarding:

Game 2 ist relativ unspektakulär. Turn 2 lege ich per Show and Tell (mit Counterbackup) Sneak Attack und lasse Emrakul, the Aeons Torn rüberwandern, woraufhin er aufgibt.

2:0

Runde 3 – Richard Kelterbaum (Allspells)

Das erste Spiel wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben … In Zug 4 hat er einen Mox (Imprint Undercity Informer) im Spiel und einen weiteren Informer abgeworfen. Ich überlege, halte es für unwahrscheinlich, dass er einen dritten Informer auf der Hand hat, und spiele Show and Tell. Ich bringe Griselbrand, er … Undercity Informer! Verdammte Axt.


Aber folgende Situation verstehe ich bis heute nicht!

Ich: „Draw seven.“ (immer noch in meinem Zug)
Richard: „Response: sacrifice Informer, target myself.“


Ich guck ihn an … und überlege geschlagene zwei Minuten, ob ich irgendetwas vergessen habe oder was für eine spezielle Liste er da zockt. Sage dann „OK“, er millt, bringt vier Narcomoebas ins Spiel, ich ziehe sieben.

Ich: „OK … Discard?“
Richard: „OK.“
Ich werfe ab: „Go.“
Richard: „Your game.“
Ich: “… OK, nice.“


Im zweiten Spiel nimmt er Mulligan auf fünf und macht einfach gar nichts

3:0

Runde 4 – Patrik Koini (MUD)

Ich bin mittlerweile superglücklich, dass ich die ersten drei Runden trotz Schlafdefizit exellent überstanden habe und denke: Hey, das Deck rockt ganz schön! Mein nächster Gegner allerdings zeigt mir, dass es auch echt fies werden kann.


In Spiel 1 countere ich ihm seine Chalice of the Void auf eins mit Spell Pierce, weil ich drei Cantrips auf der Hand halte. Turn 3 legt er einen Lodestone Golem, auf den ich keine Antwort habe und der mich dann gemütlich in vier Zügen verhaut. Nicht gut.

Sideboarding:

Game 2 hält er seine Starthand ziemlich gierig, legt ein Land, zieht aber erst drei Züge später das zweite. Da habe ich bereits genug Antworten, um ihm den Monolithen und den Metalworker zu verwehren. Als er dann Phyrexian Revoker auf Sneak Attack legt, werfe ich in meinem Turn mittels Through the Breach Emrakul ins Feld und setze ihn dead on board und auf einen Lebenspunkt, woraufhin er aufgibt.

Tolle Karte, Sideboarding:

Fürs dritte hält er ebenfalls eine mutige Hand, wie er mir später erzählt, und ich force ihm Turn 1 den Metalworker. Den Zug darauf legt er wieder Revoker auf Sneak Attack. Ich spiele in meinem vierten Zug Sneak Attack und gebe mit Echoing Truth, Emrakul, Griselbrand und ein, zwei anderen Karten ab. Er legt Metalworker und einen zweiten Revoker. Ich bounce beide und schrubbe für 23 Schaden drüber. Wow, ich hab echt einen Run mittlerweile!

4:0

Runde 5 – Joao Bastista (Jund)

Mein Gegner eröffnet mir, das er in Brasilien einen 8-Mann-GPT gewonnen hat und sein Gegner eben in der vierten Runde nicht erschienen ist … Hört sich ganz angenehm an!


Im ersten spielt er on the play Turn 1 Thoughtseize, nimmt Spell Pierce, die folgende Hymn to Tourach lässt mich mit zwei Ländern und Emrakul zurück und in Turn 3 kommt Liliana of the Veil. Zwei Züge später schiebe ich gegen zwei Tarmogoyfs zusammen.

Sideboarding:
+3 Blood Moon, +2 Echoing Truth
Was ich ausgeboardet habe, weiß ich nicht mehr.

Im zweiten countere ich Turn 1 sein Thoughtseize mit Flusterstorm, Turn 2 spiele ich Misdirection auf seine Hymne. Er liest sich Misdirection durch und fragt, ob ich sie ihm erklären kann …Yeah, why not. Turn 3 folgt von ihm dann selbstverständlich die Lili, die ich aber mit Spell Pierce abwehre. Daraufhin lege ich in meinem Zug Lotus Petal, Sneak Attack, Emrakul … Schawiiiing!

Game 3 spielt er Turn 1 zur Abwechslung mal Thoughtseize und greift sich meinen Blood Moon. Ich lege Land, go. Wie es auch sein sollte, kommt bei ihm im Zug darauf die Hymne, die ich mit Spell Pierce neutralisiere. Ich wirke Show and Tell für Griselbrand, er legt Tarmogoyf … Ich ziehe sieben, finde aber nur Länder und Fatties. Turn 3 kommt von ihm— na, wisst ihr's? Riiiichtig, Liliana of the Veil, für die ich selbstverständlich in weiteren sieben Karten keine Force finde. Well played.

4:1

Runde 6 – Albert Calzada (Elfball)

Ich habe on the play Lotus Petal und Ancient Tomb plus Show and Tell auf der Starthand, traue mich aber nicht, Emrakul ins Blaue zu legen (könnte ja Mirror oder etwas anderes Fieses sein). Also: Land, go! Er legt Bayou und tappt sich für Deathrite Shaman aus. Okay, das ist wohl Jund …


Ich spiele mit Spell Pierce-Backup (für Liliana) Show and Tell auf Emrakul, er legt Craterhoof Behemoth auf den Tisch … Aha, also doch kein Jund! Er spielt in seinem Zug Land, zockt Glimpse of Nature, was ich ihm countere, legt Elf, Elf und gibt auf.

Sideboarding:
+2 Echoing Truth, +2 Pyroclasm;
−2 Misdirection, −1 Spell Pierce, −1 Flusterstorm

Game 2 legt er ein ordentliches Tempo vor und rampt sich in Turn 3 auf (ich glaube) acht Elfen oder so hoch. Ich enttappe, grinse und präsentiere ihm stolz wie Oskar Pyroclasm, woraufhin er zusammenschiebt.

5:1

Als ich durch die Halle laufe, bemerke ich ein Spiel zwischen HKP und seinem Gegner, bei dem sechs (!) Judges stehen. HKP kontrolliert Humility, sein Gegner Magus of the Moon und HKP hat soeben seine zweiten Flagstones of Trokair gelegt und die Frage ist nun: Sind es Gebirge, legendäre Gebirge oder wegen Humility normale Flagstones? Wie sehr ich Legacy liebe!

Weiter geht's!

Runde 7 – Joran Menger (ANT)

Das Einzige, was ich im ersten Spiel sehe, sind sieben Cantrips, zwei Länder (Insel und Underground Sea) und ein Dark Ritual, was ins Spell Pierce läuft.


Jetzt weiß ich gar nicht, was er spielt, spekuliere aber auf Tinfins.

Sideboarding:

Show and Tell will man hier einfach nicht zocken, wenn die Gefahr besteht, dass der Gegner ebenfalls einen Fattie hat, und der Blast countert halt gerne die Cantrips, die für das Deck so unendlich wichtig sind.

Game 2 sehe ich wieder zahlreiche Cantrips bevor er Bekanntschaft mit Meister Emrakul macht. Am Ende gesteht er mir, dass er eigentlich ANT spielt und sein Deck noch nie so schlecht performt hat wie in diesem Match und dass ich sowieso sein Hass-Matchup bin. Joa, damit kann ich leben.

6:1

Runde 8 – Benedikt Schäfer (Storm)

Das Gleiche wie in der Runde davor, bloß dass ich ihn nach dem zweiten Spiel einfach mal frage, was er eigentlich spielt … Ich mein, ich sehe in Game 1 gar nichts, weil ich ihn Turn 2 mit Show and Tell into Sneak Attack into Emrakul, the Aeons Torn umbügle und in Game 2 sehe ich von ihm Folgendes an Ländern: Island, Underground Sea, Volcanic Island, Tropical Island. Er hat anscheinend eine langsamere, aber konstantere Stormvariante mit drei Tendrils of Agony im Maindeck gespielt. And the (Sneak) Show must go on!

7:1

Runde 9 – Fabian Görzgen (Punishing 4-Color-Maverick)

Vor dem Spiel stelle ich fest, dass ich sogar schon sicher im zweiten Tag bin! Ich bin so müde, dass ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht habe, sondern nach den Spielen einfach immer durch die Halle getrottet bin.


Ich kann mich an das Match nicht mehr so genau erinnern … Jedenfalls hetze ich Game 1 per Sneak Attack einen Emrakul auf ihn, den er in Reaktion auf den Annihilator-Trigger mit Maze of Ith aufhält. Danach suche ich über Griselbrand den zweiten und schließe die Sache ab.

Game 2 setze ich ihn wieder mit Sneak Attack und Emrakul unter Druck, diesmal allerdings zockt er noch Enlightened Tutor auf Pithing Needle und legt sich diese oben auf die Bibliothek, bevor er sein Board abschmückt. Nützte leider wenig gegen meine Force of Will.

Hinterher berichtet er mir, dass er 7:0 mit nur einem Bye gestartet ist und die letzten beiden Runden verloren hat. Mit diesem Wissen finde ich es später umso beachtlicher, dass er dann offensichtlich den Tag 2 zu null gespielt hat, um es in die Top 8 zu schaffen!

8:1

Nice, Tag 2 mit Polster! Als ich mich mit ein paar Leuten unterhalte, meint einer zu mir, es würde eventuell noch eine Runde des zweiten Tags heute gespielt. Ich denke nur: „Bitte nicht, ich kann mich doch kaum noch auf den Beinen halten!“ Ich also umgedreht, die drei Headjudges erspäht und auf sie zugegangen.

„Hey, is this the last round for today?“
„Hey, yeah of course. Have a nice rest, you look tired.“
„Thanks man! Any tips for me? It is my first Day 2 on a GP.“
„Yeah of course! Play well!“
„Sure, thanks!“


Den Tipp hätte ich mir auch aus einem Glückskeks holen können, aber hey, die drei sind supernett, da kann man sich auch mal einen Spaß erlauben.

Es werden die letzten Leute eingesammelt und man erkundigt sich, wer überhaupt außer mir in den zweiten Tag gekommen ist. Christoph Ohlrogge und Johann Kolp sind dabei, der Rest hat leider nicht so viel Glück. Egal, auf auf nach Frankenthal, futtern und schlafen … Das Autofahren wird bereits etwas schwierig, denn nach dem Schlafentzug und dem konzentrierten Spielen ist meine Konzentration grenzwertig. In Frankenthal angekommen werde ich mit einigen wertvollen Tipps bedient, aber die hauptsächliche Regel lautet: Spiele ruhig, spiele konzentriert, denk nicht an Geld oder Ähnliches, sondern nur von Spiel zu Spiel! Dann wird noch fix eine Ja-Qualitäts-Pizza verdrückt und das Bett angesteuert, immerhin ist es bereits wieder halb eins und um sechs Uhr klingelt der Wecker.

Am Morgen verfahren wir uns auf dem Weg nach Straßburg erst mal, weil Marcel sich beim Weg verschätzt. Wir kommen trotzdem rechtzeitig an und mit Ohlrogge im Gepäck geht's zum Grand-Prix-Bereich, wo auch schon die Judges mit den Pairings angetrabt kommen.


Runde 10 – Simon Leigh (Jund)


Als Eröffnung des Tages schmeiße ich nach einem Deckcheck ein ziemlich sicher gewonnenes Game 1 einfach weg … Keine Ahnung, warum ich das gemacht habe. Ich lege Griselbrand mit Sneak Attack, bin auf elf Leben und weiß, dass Emrakul oben liegt. Der Gegner hat einen Goyf und Deathrite Shaman und zwei offene Mana. Ich müsste also nur angreifen und nächsten Zug noch mal angreifen. Aber nein, was macht der gierige Brunner? Richtig!

Ich: „Draw seven.“
Simon: „Response: Lightning Bolt, activate Shaman, target your Show and Tell.“


Nice, Brunner, nice. In Game 2 werde ich von vier Discardspells zerflügt und von zwei Goofies verprügelt.

8:2

Das erste Spiel hat mich so unendlich geärgert, dass mich Marcel erst mal wieder runterbringen musste. Ich bin also raus, um etwas frische Luft zu schnappen, und höre nur ganz leise das Announcement von der nächsten Runde … Nu aber fix!


Runde 11 – Dirk Brügemann (Omni-Sneak-Show)


Das erste Spiel lässt sich einfach beschreiben.

Er: „Show and Tell.“
Ich: „Nein.“ (Spell Pierce)
Nächster Zug bei ihm: „Show and Tell.“
Ich: „Nein.“ (Flusterstorm)
In meinem Zug: „Sneak Attack.“
Er: „Na gut.“
ich „Emrakul.“
Er: „Kaputt.“


Sideboarding:

Im zweiten hat er nichts gemacht und ich lege Turn 4 mit Doppel-Counterbackup Sneak Attack und aktiviere für Emrakul. Nach der Runde erzählt er mir, dass er auch Omniscience zockt. Gott sei Dank, habe ich die nicht zu Gesicht bekommen!

9:2

Runde 12 – Bernd Brendemühl (Junk)


Ich frage Philip, ob man Bernd kennen müsste. (Ich und Namen: geht gar nicht.) Philip „Och … nur letzte Season Planeswalkerpunkte- und Pro-Point-Erster in Deutschland und WMC-Team-Leader, kaum der Rede wert.“ Okay, so langsam kommen die Leute, die echt zocken können …

“… AND CHRISTOPHER BRUNNER. PLEASE COME TO THE FEATURE MATCH AREA.“

Mein erstes Featurematch? Oh no … Lampenfieber ist nich so geil, vor allem gegen einen solch guten Gegner. Doch Bernd entpuppt sich schnell als lustiger Geselle und wir schnacken beim Mischen fröhlich und reißen auch den ein oder anderen Witz, alles sehr locker. Aber dann geht es los … die peinliche Scham!

Duress auf dich.“
Misdirection.“


Bernd guckt mich an … und zeigt seine Hand vor: Land, Land, Land, Shaman, Confidant und Hymn to Tourach, die er abwirft. Beim Aufschreiben meinerseits allerdings Bernd auf einmal:

„Moment mal … Duress sagt ‚target opponent‘. JUDGE!“

Ja geil, vor laufender Kamera so unendlich verzockt, wie peinlich ist das denn? Judge erklärt Misdirection (bezahlt mit Spell Pierce!) für gespielt, aber wirkungslos und wir bekommen beide ein Warning. Duress resolvt also, er nimmt Sneak Attack und lässt mich mit Land, Land, Petal und Griselbrand zurück … und ich weiß, dass er eine Hymne auf der Hand hat. Natürlich bin ich ein paar Züge später kaputt und habe kein Out, weil da ein netter Knight darauf wartet, Karakas aufs Board zu organisieren, sollte ich irgendetwas Freches versuchen.

Sideboarding:
+3 Blood Moon, +2 Echoing Truth;
−1 Flusterstorm, −1 Show and Tell, −2 andere Karten, die mir gerade nicht einfallen

Game 2 ist übrigens über folgenden Link zu sehen, ab circa 1:59:00. Mulligan auf fünf ergibt Land, Land, Lotus Petal, Force of Will und noch eine Karte. Awesome. Gedanklich hake ich das Spiel bereits ab. Fetchland, go. Er legt ein Fetchland und gibt ab. Ich topdecke: Blood Moon! Gucke auf meine Hand: Petal, Land. Da kann man doch was mit anstellen! Zack Zack, Blood Moon. Er sucht noch Sumpf, dem folgen dann aber gefühlte 30 Turns „Draw, go“, während ich zwischenzeitlich Sneak Attack lege, ihm den ersten Dark Confidant neutralisiere, den zweiten am Ende seines Zuges bounce und vier Züge später zwei Stück wieder mit Echoing Truth bounce, bevor ich endlich Emrakul vorbeischicken kann, wobei Bernd dank Confidants auf 14 Leben ist.

Game 3 habe ich nicht mehr ganz in Erinnerung, aber ich säbele ihn in Zug 5 oder so ziemlich fix um. Er konnte es nicht verhindern, da er nur Duress und kein Thoughtseize hat, um meine Fatties von der Hand zu holen. Allerdings zockt er am Anfang noch besagten Duress, sodass ich den Judge anlächele und schelmisch frage:

„May I misdirect that?“
„NO!!“


Bernd kann sich kaum noch halten vor Lachen …

10:2

Wow, tatsächlich doch noch gewonnen, haleluja! Danach unterhalten Bernd und ich uns noch ein wenig über sein Deck, was ihn irgendwie nicht so überzeugt hat auf diesem Turnier. Schade, ich fand es eigentlich recht stark.


Runde 13 – Loic Blondel (Tinfins)


Das erste und einzige Mal, dass ich in diesem Turnier aktiv einen Judge gerufen habe … denn der Gegner lässt sich nicht blicken. Er kommt erst mit neun Minuten Verspätung und erhält entsprechend einen Gameloss. Was ihn nicht wirklich beeindruckt, da er mich in unserem ersten Spiel dann souverän Turn 1 zerschnetzelt.

Sideboarding:

Die ersten zwei Züge des Entscheidungsspiels über macht er gar nichts, während ich mich feuchtfröhlich mit drei Cantrips durch die Bibliothek wühle. Als ich dann mit vier Mana offen meinen dritten Zug abgebe, tappt er sein erstes von zwei Ländern und zockt Entomb, was in mein Spell Pierce läuft. Danach kommt das zweite Entomb hinterher … Ich gucke auf meine Hand: Show and Tell, Griselbrand, Intuition … noch drei Mana frei, er ausgetappt. Ich lasse es resolven und spiele, nachdem Griselbrand im Friedhof angekommen ist, Intuition auf dreimal Surgical Extraction.

Loic: „Well … I didnt expect that card from Sneak & Show.“

Soll mir recht sein. Ich schicke seine Griselbrands ins Exil und schaue mir sein Deck an. Kein Pull from Eternity, das ist gut! Okay, bloß noch ein Emrakul im Deck, eine Pithing Needle und ein Karakas, die relevant sein könnten. Auf der Hand hat er Swamp, Tendrils of Agony, Intuition, Shallow Grave. Sein Zug, er zieht eine Karte, legt Land und gibt ab. Ich ziehe Land, spiele Show and Tell. Er in response Dark Ritual (nice Topdeck), Intuition, sucht sich Chain of Vapor, Needle und Emrakul raus. Ich geb ihm die Chain, er reanimiert mit seinen letzten beiden Mana Emrakul. Ich denke, verdammt, dann bin ich wohl gleich tot … Moment mal? Exile end of turn? Es ist mein Zug! Okay, lege Griselbrand rein, er: „Oh no, hoped it would be Emrakul.“ Draw seven, go. Emrakul exiled. Ich frage ihn: „You haven't much win options left, have you?“, weiß aber, dass ich auf nur drei Leben bin und er Tendrils hat, was mich aber nicht weiter stört, da ich Flusterstorm habe und forcen kann. Er will also Griselbrand bouncen, ich force, er guckt auf seine Tendrils, lächelt, guckt dann aber auf sein Mana … drei übrig … und gibt auf!

11:2

Mittlerweile werde ich wirklich nervös und ziehe erstmals neben Money auch Top 8 in Betracht. Oha, aber nicht ablenken lassen, Brunner, du hast noch drei Runden vor dir, von denen du die nächsten beiden gewinnen musst, um am Ende zu drawen.


Runde 14 – Henrik Sinjen (Jund)


Ich sehe Jund und denke mir: „Bitte nicht!“ Aber es ist ganz okay. Game 1 nimmt er Mulligan auf sechs und ich schrubbe Turn 3 mit Emrakul rüber. Game 2 lege ich Blood Moon, wogegen er nicht mehr viel machen kann, und gewinne ein paar Turns darauf wieder mit Emrakul!

12:2

Runde 15 – Jan van der Vegt (Sneak & Show)

Philip kommt vor der Runde zu mir und erklärt mir, dass ich gegen Jan van der Vegt spielen muss, ein sehr guter holländischer Spieler mit superviel Erfahrung (was ich während des Matchs auch merke). Mir wird klar, dass es das finale Spiel um die Top 8 sein könnte, und ich habe dementsprechend totales Herzklopfen. Jetzt geht es ums Ganze!


Game 1: Wir zocken die ersten Züge jeder ein paar Cantrips, wobei er in Zug 4 oder 5 Sensei's Divining Top ins Spiel bringt, den ich nicht countern kann. Ich neutralisiere ihm aber zweimal Show and Tell, da ich nur Sneak Attack, aber keinen dazugehörigen Fattie auf der Hand habe. Dann kommt sein Sneak Attack … und resolvt. Gott sei Dank, hat er das falsche Land und kann Sneak Attack nicht gleich aktivieren. Ich enttappe mit Island, City of Traitors und Lotus Petal … ziehe Show and Tell … okay, hilft nichts, let's try: Show and Tell! Ich lege Sneak Attack, er Emrakul. Ich opfere die Petal und lege Griselbrand, bin auf 16 Leben. Draw seven! Petal, Land und Counter … okay, ist ein Anfang. Petal gelegt, Land gelegt, gefetcht und auf acht gegangen. Draw seven! Zwei Emrakuls! Awesome. Ersten rausgelegt, beide sterben. Zweiten rausgelegt und für 23 geschlagen!

Sideboarding:

Das zweite Spiel läuft bis zu einem Punkt recht ereignislos. Er legt Turn 1 Topf, machte aber sonst außer Cantrips nichts und ich zockte in den ersten vier Zügen sieben Cantrips. Die nachfolgende Szene möchte ich aus den Augen meines Kollegen Philip beschreiben, der hinter der Absperrung steht und in van der Vegts Karten sehen kann. Brunner zieht und hat jetzt acht Handkarten. Tappt sich für Through the Breach aus. Philip guckt auf van der Vegts Karten: Force of Will, Misdirection, zwei blaue Pitchkarten, zwei andere Karten …

Vegt: Force of Will.
Brunner: Force, pitch Spell Pierce.
Vegt: Misdirection.
Brunner: Zweite Force, pitch Hydroblast.
Vegt: Sensei's Divining Top-Action, Daze.
Brunner: Dritte Force, pitch vierte Force.

Vegt schaut völlig ungläubig und fetcht, spielt Brainstorm, findet aber keinen Counter. Through the Breach resolvt, er ist genau auf 15, Emrakul kommt ins Spiel und gewinnt das Match. Van der Vegt steht auf, nuschelt mir ein „Good luck in the Top 8“ zu und dreht sich um, um seinen Leuten gerade dieses lächerliche Spiel zu erklären. Aber ganz ehrlich … vier Forces, Hydroblast, Spell Pierce, Through the Breach und Emrakul ist auch dezent lächerlich, da gebe ich ihm vollkommen Recht.

13:2

Ich schnapp mir fünf Minuten vor Ende der Runde Kesseler und Ohlrogge und lasse sie für mich rechnen, ob ich drawen kann. In der vorigen Runde war ich Achter mit einem sehr schlechten Opponents' Score von 67%. Allerdings war van der Vegt der mit dem besten Opponents' Score und den habe ich ja besiegt. Die Standings und Parings werden ausgehängt. Ich bin auf einmal Dritter mit dem zweitbesten Opponents' Score und muss gegen Alexander Hayne ran, der auf Platz 1 steht. Kurzes Nachrechnen ergibt, dass ein Draw mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Weg in die Top 8 ist …


Runde 16 – Alexander Hayne (RUG)

Ich frage ihn, ob wir drawen können. Er fragt mich im Gegenzug, welches Deck ich spiele, um mich, falls es ein schlechts Matchup für ihn ist, nicht so ohne Weiteres in die Top 8 zu lassen. Ich beantworte seine Frage, daraufhin gibt er das Okay und wir drawen!


13:2:1

Jetzt heißt es beten, obwohl Marco mir sagt, dass ich zu 99,9% drin bin.

“… IN SEVENTH PLACE, FROM GERMANY, CHRISTOPHER BRUNNER …“

Wow! Mein erster Constructed-Grand-Prix und ich bin tatsächlich in den Top 8!! Ich hätte mir das nie vorstellen können, auch nur ins Geld zu kommen, aber Top 8? 1000 Dollar, vier Pro-Punkte und eine Einladung zur PT Dublin sind sicher, der absolute Wahnsinn!

An dieser Stelle erzähle ich ein bisschen, was die netten Leute von Wizards so mit einem anstellen, wenn man zu den besten Acht des Turniers gehört. Leute, die das nicht interessiert, können gleich zum Top-8-Spiel gegen Thomas Enevoldsen weiterhüpfen.

Als Erstes habe ich vorher (also als ich mit Alex Hayne gedrawt hatte) einen Zettel mit Bankdaten und Personalien ausgefüllt. Als dann die Top 8 aufgerufen wurden, haben wir uns alle an einen uns zugewiesenen Platz gesetzt. Alex Hayne wurde mir gegenüber gesetzt (Ich: „Hey, long time no see.“ Er lacht) und dann bekamen wir diese Zettel zum Ausfüllen, die später neben unserem Foto unser Profil bildeten. Hier gab es auch wieder einen interessanten Zwischenfall. Als Richard Hagon an meinem Tisch vorbeilief, sah er, dass ich bei Previous Magic Accomplishments „nothing“ hinschrieb. Er fragte mich:

„Really? Nothing?“
„Well, yeah, that is my first Constructed Grand Prix.“
„Oh my God, that's amazing, write that down, please, write that down.“


Also habe ich das ebenfalls drauf gepinselt. Danach ging es zu einem netten Kameramann, bei dem wir in einem kurzen Satz unser Deck in unser jeweiligen Sprache beschreiben sollten und wie man damit gewinnt. Während die anderen dran waren, unterhielt ich mich ein wenig mit Fabian über dieses und jenes, und als ich dran war, wusste ich einfach nicht, was ich sagen wollte.

„So say something when you are ready.“
„Okay … Mein Deck ist relativ einfach. Einfach Emrakul legen und SCHRUBB!“
„Okay, whats that in English?“
„My Deck is pretty easy. Just lay down Emrakul and swiiiiiiiing.“
„HAHAHA, thats awesome, I like that.“


Nachdem das aufgenommen war, ging es weiter zum Fotosknipsen nach draußen. Als ich mich so hinstellte, wie der zweite Fotograf das wollte, machte er zwei Fotos und sagte dann, dass er manchmal seinen Job liebe, weil es so einfach sei. Als ich das Foto sah, meinte ich: „Oh my god, I look sooo tired“, worauf er von mir weg hüpfte und im Halbkreis lief und dabei circa 30 Bilder schoss. Ich musste dabei so lachen und was dabei herauskam, sieht man jetzt in der Coverage (und nein, ich durfte mir das nicht aussuchen, aber ich finde schon, dass ich ein wenig aus der Masse heraussteche … Aber das tue ich irgendwie immer.)

Nachdem auch das erledigt war, hatten wir noch ein wenig Zeit für uns, bevor es losging. Ich habe mich ein wenig mit Alex und Jacob unterhalten, wobei dann zwischenzeitlich die Aussage von Alex kam:

„Yeah, I am flying back tomorrow morning.“
„I'm jealous! I have to drive seven hours after the tournament … I am the driver.“
„Hahaha, oh my god, you are crazy.“


Joa, so viel dazu! Dann ging es auch schon los gegen den Zweitplazierten …


Top 8 – Thomas Enevoldsen (Death & Taxes)

Das erste Game ist hier zu sehen, ab 1:34:20.

Was soll man dazu noch sagen? Ich bin super euphorisch! Top 8 beim ersten Anlauf, Wahnsinn! Aber dann werden die Listen ausgetauscht und meine Euphorie weicht blankem Entsetzen!

Und das ist nur der Maindeckhate! (Wasteland und Flickerwisp habe ich einfach mal nicht mitgezählt, obwohl sie auch stören können.) Wie soll ich denn gegen ein Deck gewinnen, was dazu gebaut wurde, meins zu vernichten?


Wir mischen und präsentieren unsere Decks, als der Judge zu uns kommt: „We wanna try something new: Deckcheck in the Top 8.“ Wenn's denn sein muss. Während Thomas aufsteht, um seinem Freund zuzugucken, bleibe ich sitzen und sehe (laut Aussagen von Freunden) das erste Mal auf dem Turnier richtig ernst aus. Ich versuche nämlich, mir eine Taktik zu überlegen, wie ich um diese ganzen Hatebären herumspielen soll. Als der Judge dann wiederkommt, heißt es: So, nun geht's los!

Wie oben erwähnt ist das Spiel auf Video, ich werde es also nicht weiter erläutern, abgesehen davon, dass ich mich frage, warum ich so viel mit dem Kopf gewackelt habe, aber ich war eben unendlich müde. Wie bereits von den Kommentatoren kommentiert hätte ich mir das Fetchland aufsparen und stattdessen Lotus Petal opfern sowie den Brainstorm über die zwei Emrakuls nehmen müssen, den auszocken und dann mit dem zweiten Emrakul rüberwanden. Aber hey, wer einen Griselbrand und zwei Emrakuls überlebt, der darf dann meiner Meinung nach auch gewinnen.

Sideboarding:

Game 2 ist mir nur noch schemenhaft in Erinnerung. Ich lege irgendwann den ersten Blood Moon, den er End of Turn mit einem reingevialten Leonin Relic-Warder rausnimmt. Er hat mittlerweile mit Thalia, Leonin und Revoker schon eine ordentlich Boardpräsenz. Ich lege den zweiten Blood Moon, um sein Karakas und seinen Port auszuschalten. Er vialt am Ende seines Zuges Flickerwisp, sodass Sneak Attack in meinem Zuge nicht im Spiel ist. Ich gebe auf, glaube ich, fünf Lebenspunkten ab und er haut mich um!

Geniales Deck, was er da spielt. Nachdem ich aufgestanden bin, frage ich einen Judge, ob ich jetzt gehen kann oder ob sie noch irgendwas von mir brauchen. Er nimmt mich mit zu Richard Hagon und fragt ihn, ob er mich noch braucht. Er verneint dies, beglückwünscht mich aber noch mal sehr herzlich zu diesem Debüt.

Also gehe ich geschafft, aber überaus glücklich aus dem Top-8-Bereich heraus, wo mich meine Freunde schon herzlich empfangen und mir auf die Schulter klopfen. Irgendeiner erzählt mir nebenbei, dass die Dänen bereits seit Jahren an Death & Taxes schrauben und Thomas da der Guru ist … schwacher Trost, aber gut zu wissen.

Wie auch immer, es werden Sachen eingepackt, sich von Leuten verabschiedet, kurz die Eltern und die Freundin angerufen, dass bei diesem „Zeitvertreib“ doch noch was Cooles bei herausspringen kann, und dann wird sich ins heiße Auto gesetzt (circa 25°C und Sonnenschein den ganzen Tag) und der nächste Fastfoodladen angesteuert, wo ich All-you-can-eat für die Truppe als Dank für die Unterstützung ausgebe.

Es war ein supertolles Erlebnis und ich möchte mich an dieser Stelle für die ganzen hilfreichen Tipps und die Unterstützung meiner Kameraden bedanken. Ach ja, und sollte ich jemals wieder in ein Featurematch geraten, gehe ich vorher zu den Kommentatoren und male einen großen dicken Kreis um das „er“ am Ende meines Namens … Chris Brunner ist okay, aber warum immer Christoph?

In diesem Sinne, Danke fürs geduldige Lesen!
euer Chris
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