Limited
Avacyn Restored Limited Review: Schwarz
von Florian Koch
05.06.2012

Bisher in dieser Reihe …
Wenn man einem Magic-Veteranen Avacyn Restored-Draft beschreiben möchte, könnte man sagen: „Stell es dir vor wie Triple-Torment, nur andersrum.“ Schwarz hat nämlich nicht nur flavormäßig ziemlich einen aufs Dach bekommen, auch im Draft läuft es gar nicht rund. Die Kartenqualität ist so niedrig, dass schwer festzustellen ist, ob Schwarz offen ist. Vierter Pick Death Wind ist einerseits ein Signal, verpflichtet aber insbesondere ein grünes Deck zu gar nichts und sonst gibt es da einfach nicht viel. Undead Executioner ist noch ganz passabel, aber wenn der im fünften Pick kommt und ich bereits zwei gute Karten in anderen Farben habe, dann bin ich wahrscheinlich schon nicht mehr bereit, den einer schwächeren Karte in-color vorzuziehen, zumal es auch wenig Anreize gibt, spät in Schwarz einzusteigen.

Wenn es kaum Anreize gibt, in Schwarz einzusteigen, dann wird es auch immer wenig Schwarzdrafter geben. Das mag wie eine Trivialität klingen, doch die Situation ist schon anders, als wenn es zum Beispiel – klassisch – ein paar sehr gute teilweise doppelrote Karten gibt, aber fast keine spielbaren roten Commons. Das führt zu frühen roten Picks und dementsprechend dazu, dass man ein Auge darauf haben sollte, ob Rot tatsächlich offen ist. Nicht so in Avacyn Restored. Schwarz bringt zwar wenig Power mit, sollte aber dennoch dazu tendieren, selbst für diesen geringen Powerlevel unterdraftet zu sein. Tatsächlich kommt es gar nicht so selten vor, dass nur ein einziger Spieler am Tisch Schwarz draftet.

Die strategische Ausrichtung von Schwarz ist ganz klar kontrollig, so eindeutig wie die Ausrichtung von Rot aggressiv ist. Deshalb werde ich diesen Artikel auch eher klassisch gestalten, also so ähnlich wie den zu Rot. Eine starre Pickreihenfolge ist sinnvoll, weil der Kontext in dem die Karten auftauchen, fast immer der Gleiche sein wird: Kontrolle.



Das ist meiner Erfahrung nach die häufigste Farbkombination, in der Schwarz auftaucht, weil Grün sich recht gut für ein Kontrolldeck eignet. Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen den schwarzen Decks aber wohl nicht so groß mit Ausnahme von BR, das deutlich seltener sein sollte. Grün trägt zu diesem Deck mächtige, flexibel einsetzbare Kreaturen bei. Natürlich gibt es Ausnahmen, Wandering Wolf ist in diesem Deck nicht so der Heuler. Auf der anderen Seite ist Borderland Ranger in einem Kontrolldeck besonders gut, weil einen das Land und die Kreatur häufig weiterbringen, was in aggressiveren Decks nicht in dem Maße der Fall ist. Darüber hinaus spielen Butcher Ghoul und Nightshade Peddler gern miteinander – Schmuddelkinder unter sich. Synergien im großen Stil sind das nicht, tatsächlich sind Soulbond und Lonerkreaturen sogar eine ausgeprägte Antisynergie, sodass man auf die Lonerkarten verzichten sollte. Soulbondkarten sind zahlreicher und zuverlässiger.



Schwarz-Weiß ist die klassische Antifarbkombination in Magic, funktioniert hier aber recht gut, da Weiß doch einige Karten hat, die eine gute Ergänzung für ein Kontrolldeck darstellen. Angelic Wall und Defang zum Beispiel sind überhaupt nur in einem solchen Decktyp zu gebrauchen, aber insbesondere die Stärken von Seraph of Dawn kommen erst in Kontrolle so richtig zum Vorschein. Große Synergien sucht man wiederum vergeblich; immerhin bekommt man in Form der Engel ein paar solide Finisher nachgeschmissen. Archangel beispielsweise will ja fast kein anderes Deck haben.



Das ist wohl die Farbkombination, die man klassisch am ehesten mit einem Kontrolldeck assoziiert, in Wahrheit steuert Blau hier aber gar nicht so viel bei. Alchemist's Apprentice hilft einigermaßen, ein weniger offensichtliches Barter in Blood vorzubereiten und Amass the Components ist ein guter Kartenzieher, aber am Ende hat man vermutlich eher ein Kontrollaggrodeck, weil UB sich schwertut, ein wirklich dominantes Late Game zu erzeugen, und die meisten Karte sowieso Offensive wie Defensive beherrschen.



Die Farben sind in Avacyn Restored so unterschiedlich, dass eigentlich überhaupt kein derartiges Deck existieren sollte. Aber natürlich kann so etwas trotzdem mal vorkommen. Wenn ein solches erfolgversprechend sein soll, dann würde ich erwarten, dass es sich der einen Farbe sehr ausgeprägt bedient und die andere eher als Splash verwendet.

Schwarz-rote Kontrolle wäre also eine Möglichkeit, die tendenziell für folgende roten Karten Platz finden könnte: Pillar of Flame, Gang of Devils, Hanweir Lancer, Lightning Prowess, Thunderbolt und Guise of Fire.

Rot-schwarz-Aggro wäre die andere Möglichkeit, wobei der schwarze Anteil dann aus Death Wind, Blood Artist, Crypt Creeper, Corpse Traders, Ghoulflesh, Human Frailty und vielleicht Driver of the Dead bestehen könnte. Soulcage Fiend würde ebenfalls gerne mitspielen, wird es aufgrund seiner Manakosten aber vermutlich nie ins Deck schaffen, zumal die Konkurrenz durch die roten 3-Drops alles andere als gering ist.


Pickreihenfolge (der Commons und Uncommons)


Diese Karte wird häufig als Schlüsselkarte schwarzer Decks bezeichnet. Es liegt auf der Hand, dass man ein Spiel normalerweise gewinnt, wenn jede eigene Kreatur +3/+1 und Lifelink hat. Schwarz verfügt mit Bloodflow Connoisseur, Bone Splinters, Barter in Blood und Corpse Traders über einige solide Karten, die helfen, diesen Zustand herzustellen, und es scheint durchaus fair zu sein, dass man ein wenig arbeiten muss, um so einen mächtigen Effekt zu erhalten. Problematisch ist, dass der Gegner auch noch mitspielt. Häufig wird er ein bisschen gegen gepumpte Kreaturen tauschen und irgendwann feststellen, dass wir zu viele Leben haben, als dass eine kurzfristige Überlegenheit durch bessere Topdecks seinerseits ausreichen könnte, zumal unsere Topdecks auf lange Sicht viel stärker sind. Manchmal wird er uns allerdings auch Peel from Reality oder Defang dazwischenschmeißen. Wenn man mit den schwarzen Decks tendenziell eh schon die schlechtere Kartenqualität hat, man für fünf Mana keinen Boardimpact gemacht hat und der einzige Blocker dann noch neutralisiert wird, dann wird das vermutlich selten gut für einen ausgehen. Insgesamt ist Homicidal Seclusion schon ein wenig die Russisch-Roulette-Karte.

Wenn man sicherstellen kann, dass man in dem Zug, in dem man die Seclusion ausspielt auch angreifen kann, reduziert sich der Rouletteeffekt allerdings ein wenig, da der Gegner weniger Möglichkeiten hat, die eigenen Pläne zu durchkreuzen, und die mindestens fünf gewonnen Leben einem schon ein gutes Stück weiterhelfen sollten. Umgekehrt ist Homicidal Seclusion das absolute Roulette-Play, wenn man mit der eigenen Kreatur nicht angreifen kann, weil dem Gegner dann alle Möglichkeiten zu reagieren offenstehen und er so recht entspannt den K.O.-Schlag ansetzen kann.


Die Eigenschaften von Death Wind lassen sich mit „sehr zuverlässig, aber wenig effizient“ zusammenfassen. Man wird zwar selten in die Verlegenheit kommen, zu viele Death Wind draften zu können, doch aufgrund der geringen Effizienz möchte man auch nicht allzu viele in seinem Kontrolldeck. Zwei erscheint mir eine ziemlich gute Anzahl zu sein, um die mächtigsten gegnerischen Karten einigermaßen zuverlässig in den Griff zu bekommen. Falls man mal Rb-Aggro spielen sollte – da würde ich so viele Winde unterbringen, wie man irgendwie bekommen kann, denn das überlegene Early Game mit zuverlässigem Removal abzurunden, ist natürlich der Traum des Aggrodecks.


Ähnlich wie Righteous Blow erwischt Human Frailty die meisten kleinen Kreaturen, jedoch selbst dann, wenn sie wie Ulvenwald Tracker gar nicht angreifen wollen. Es steht außer Frage, dass man manchmal genau die Kreatur nicht umbringen können wird, die man nun gerade loswerden müsste, aber aufgrund der hohen Anzahl an Menschen von ein bis drei Mana ist Human Frailty ein sehr gutes Temporemoval. Von dieser Karte möchte man natürlich auch nicht gerade vier im Deck haben, aber auch kommt man eher selten in die Verlegenheit.


Mal viel zu fragil, mal boarddominierend. Es ist nicht immer ganz klar, was die Bats sein werden. Tendenziell ist Rot so aggressiv und das Removal so gut gegen die Bats, dass sie dagegen am schlechtesten wegkommen. In den anderen Matchups hat der Gegner häufig arge Probleme, einen guten Angriff anzubringen. Man sollte allerdings aufpassen, wenn der Gegner auf einmal einen zu waghalsig aussehenden Angriff startet. Unter Umständen muss man gegen Blau dann mal auf das Regenerieren verzichten und einfach den Tausch annehmen, um nicht in Reaktion auf die Regeneration Peel from Reality zu kassieren. Gegen Weiß ohne Blau wird es im Allgemeinen reichen, vor Deklaration der Blocker zu regenerieren, um sich keine rechtschaffenen Schläge zu fangen.

Der Grund, warum ich die Bats so hoch drafte, ist übrigens, dass sie ein sehr schwer zu stoppender Finisher sind. Wenn man sich ums Gewinnen eh keine Sorgen machen muss, dann sollte man sie niedriger bewerten.


Auf dem Papier ist das ein exzellenter Aggrostopper, aber diesen Erwartungen wird er häufig nicht gerecht, weil aus dem roten Deck Pillar of Flame kommt, Grün genügend Fatties an den Start bringt und die anderen Farben einfach mal drüberfliegen. Wenn man die Erwartungen aber nicht in allzu luftige Höhen schraubt, hat man hier natürlich schon eine sehr gute Kontrollkreatur.


Ähnlich wie Homicidal Seclusion ist Barter in Blood mächtig, aber nicht immer ganz leicht einzusetzen. Der Traum ist natürlich, dass man eine Kreatur ausspielt, damit eine gegnerische abtauscht und die beiden anderen gegnerischen Kreaturen mit Barter in Blood erledigt. Dieses Szenario lässt sich on the draw deutlich leichter realisieren und ist auch für den Gegner weniger offensichtlich. Wenn man zwei Barter in Blood sein Eigen nennen kann und sonst auch nur irgendwas vor dem vierten Zug tut, sollte man also durchaus in Erwägung ziehen, den Gegner anfangen lassen.

Man kann natürlich auch anfangen und dann im vierten Zug bartern, ob der Gegner nun eine oder zwei Kreaturen hat. Ich glaube aber, dass der Draw-first-Plan erfolgversprechender ist, da man als Schwarzmagier eh schon nicht so viele mächtige Karten hat, also mehr darauf angewiesen ist, die paar guten Karten zu maximieren. Außerdem hat man auch gar nicht so viele gute Finisher, dass man es sich leisten kann, irgendwo Value liegenzulassen.


Apropos Finisher, das ist einer der wenigen guten, zumindest wenn Schwarz die Hauptfarbe ist. Viele Shades möchte man nicht, da seine Defensivqualitäten überschaubar sind, aber wenn man das Spiel unter Kontrolle hat, kann der Gegner den Schatten kaum zweimal stoppen und danach noch lebende Kreaturen übrig haben.


Bone Splinters sind höchst zuverlässig und effizient, verursachen aber leider Kartennachteil. Derartige Qualifikationen kann man natürlich nicht ignorieren. Glücklicherweise gibt es Butcher Ghoul und Undead Executioner, die beide sehr gut hiermit harmonieren. Ein besonderer Gewinn sind Bone Splinters, wenn man Homicidal Seclusion hat. Dass man eine Kreatur verliert, ist dann egal, weil der Bonus von Homicidal Seclusion einmal aktiviert ziemlich sicher gewinnt. Außerdem hat man so eine Möglichkeit, mit Defang oder Spectral Prison unschädlich gemachte Kreaturen zu entsorgen.


Noch eine Karte, die Homicidal Seclusion zuverlässiger macht. Für den Discard hat man im mittleren Spiel zwar normalerweise keine Zeit, aber wenn man damit die Seclusion anschaltet, sieht es schon anders aus. Darüber hinaus sind Corpse Traders eine der wenigen schwarzen Kreaturen mit soliden Stats.


Noch ein Removal, das in geringer Stückzahl sehr hilfreich ist, in großer Stückzahl jedoch schnell lästig wird. Das scheint überhaupt das neue Thema bei Removal zu sein, trifft es doch auf die meisten Removal in Avacyn Restored zu. Pillar of Flame sowie in den richtigen Decks Defang und Death Wind sind ausgenommen, aber fast alle anderen möchte man zwei, allerhöchstens drei Mal im Deck haben.


Young Wolf war nahezu unspielbar, Butcher Ghoul hingegen ist auf einmal ein Herzstück schwarzer Kontrolldecks. Woran liegt's? Grüne Decks in Dark Ascension/Innistrad waren tendenziell aggressiv. Der Gegner konnte sich da einfach erlauben, den Wolf zwei- bis dreimal durchzulassen, und ihn anschließend dominieren. In der Defensive funktioniert Butcher Ghoul viel besser. Kruin Striker und Thraben Valiant tötet man mit Kartenvorteil, aber auch die meisten 3-Drops kann man chumpblocken und dann abtauschen. Dazu kommt, dass Butcher Ghoul das Bone Splinters-Opfer Nummer 1 ist.


Ist das besser oder schlechter als Falkenrath Noble? Man hat den Effekt zwar früher, dafür aber keine relevante Kreatur. Meines Erachtens ist das schlechter, wennglich immer noch gut. Man hat in Schwarz kaum Kreaturen, die gegnerische Kreaturen dominieren, muss also viel tauschen, was dem Artist zugute kommt. Auf der anderen Seite hat man für den Lifeloss häufig erst mal nicht so viel Verwendung.


Die Fähigkeit von Crypt Creeper ist am wahrscheinlichsten relevant, wenn man Homicidal Seclusion anschalten möchte. Sonst gibt es nicht allzu viele Undying Kreaturen, die man damit dauerhaft ans Grab fesseln wollte. Überhaupt ist mit dem Friedhof in Avacyn Restored nicht viel los. 2/1 für zwei Mana ist andererseits immer eine passable Wahl, um im frühen Spiel was zum Tauschen zu haben. Wenn man jedoch ein wirklich gutes Deck hat, wird Crypt Creeper vermutlich eher kein Bestandteil sein.


Im frühen Spiel sollte man sich nicht scheuen, die nächstbeste Kreatur mit dem Geist abzutauschen. Später im Spiel sorgt Deathtouch dann dafür, dass der Geist weiterhin relevant blockt. Vier Mana kann man zwar nicht immer offenhalten, aber man sollte dies als Bonus betrachten wie auch die Fähigkeit, mit dem Geist mal ein paar Schadenspunkte durchzudrücken. Insgesamt sind diese kleinen Vorteile das Extramana gegenüber Crypt Creeper wohl nicht ganz wert, zumal 2-Drops außer in Schwarz-Weiß knapper sind als 3-Drops.


Bloodflow Connoisseur kann im Gegensatz zu Crypt Creeper durchaus Teil eines mächtigen Decks sein. Weitere Zutaten stellen Butcher Ghoul, Homicidal Seclusion und Undead Executioner, also die Karten, die man eigentlich eh im Deck haben will. So mächtg, dass man viele Bloodflow Connoisseur bräuchte, wird er allerdings nie sein.


Zwillinge sind lieber zweisam als einsam, insofern eine der wenigen Kreaturen, die gar nicht zu Homicidal Seclusion passen. Dafür kann man die Spielsteine bestens für Bone Splinters opfern. Insgesamt ergibt sich eine solide Valuekreatur, die allerdings sechs Mana kostet und einfach nicht mächtig genug ist, um ein Spiel nach Hause zu schaukeln.


Möglicherweise sitzt dieser Dämon hier deutlich zu niedrig, aber ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden so etwas auszuspielen. Wie soll ein Spiel laufen, damit der Dämon funktioniert? Dämon, Removal, Removal, Removal? Klingt unrealistisch. Taskmaster, Undead Executioner, Homicidal Seclusion? Klingt schon besser, aber ist Demonic Taskmaster hier nicht die Win-more-Karte? Am Ende läuft es wohl darauf hinaus, dass man die Qualitäten dieser Karte deutlich mehr wertschätzt und sie entsprechend höher draftet oder einfach die Finger davon lässt. Ich werde zur letzteren Kategorie gehören.


Im Topdeckmodus auf dem leeren Board ist das ein Traum, aber Edikteffekte im späten Spiel sind noch viel schlechter als im frühen. Diabolic Edict im zweiten Zug und der Gegner opfert seine Aggrokreatur. Zug 6 Grave Exchange und der Gegner opfert eine Kreatur, die eh schon dominiert war. Am Ende erhält man natürlich trotzdem eine Valuekarte, aber der Value, den man erhält, ist überschaubar und die Manakosten dafür exorbitant. Passt übrigens auch ganz gut in das Schlechte-Karten-Deck mit Renegade Demon und Necrobite (kommen wir noch zu). Wenn dieser Dämon die gegnerischen Trottel abserviert hat und man dann Grave Exchange spielt, erzeugt die Karte vielleicht sogar wirklich ernstzunehmenden Mehrwert.


Die gute 5-Mana-Kreatur, die dann gegen Kruin Striker tauschen darf? Tatsächlich hat mich dieser Dämon positiv überrascht, doch vielleicht lag das an meiner Erwartungshaltung. Wenn man ein Deck hat, das irgendwie in den Vorwärtsgang kommt, ist Renegade Demon gar nicht so schlecht, denn entweder tauscht man mit einer guten gegnerischen Kreatur oder zwei zu eins. In beiden Situationen freut sich der Abtrünnige über Necrobite, nur so, falls man den Gegner mal richtig mit schlechten Karten vorführen möchte.


Der landet immer mal wieder in einem Deck, in meinen bisher glücklicherweise noch nicht. Dafür freue ich mich immer, wenn mein Gegner den ausspielt und dann fürs Blocken noch drei Leben bezahlt. Wahnsinn!


Teure, offensive Kampftricks für das Kontrolldeck, ein Traum! Wenn man es doch richtig Midrange geschafft hat oder im besten Fall das Matchup nicht von früher Aggression entschieden wird, dann kann man Necrobite durchaus mal spielen. Wird natürlich nie spektakulär sein, aber zumindest gibt es in diesem Format wenig spontanes Removal, das einem hier das Genick brechen würde. Zudem wird Necrobite fast immer irgendwie Impact haben und nicht nur sinnfrei in der Hand rumschimmeln.


Rares und Mythics


Das dürfte die einzige schwarze Karte sein, die besser ist als jede Uncommon, egal welcher Farbe.


Das ist auf jeden Fall ein geeigneter Ersatz für Homicidal Seclusion. Im Schnitt ist Demonic Rising aber noch stärker, weil der Effekt für den Gegner viel schwieriger unter Kontrolle zu halten ist und außerdem bleibt, falls man doch weitere Kreaturen legen muss.


Wenn man einen Weg zum Sieg braucht, ist der Dämonenfürst sicher nicht die schlechteste Wahl. Schwarz hat auch einige Karten, die damit gut synergieren, letztlich ist, die Kosten von Demonlord of Ashmouth bezahlen zu müssen, ja nicht anders, als die Kosten von Bone Splinters zu zahlen.


Wenn jemand einen Weg findet, diese Karte zu missbrauchen, muss er sich nicht schämen, das in den World-Domination-Brag-Thread zu posten. Smokestack this is not.


Die Stats gefallen schon deutlich mehr als die von Renegade Demon, selbst wenn man die Fähigkeit außen vor lässt. Die allerdings macht das Angreifen inklusive Chumpattacks sofort unattraktiv. Selbst das Angreifen mit fetteren Kreaturen ist nicht gefahrlos, da ein Multiblock inklusive Slaver effektiv Mind Control auf die boarddominierende gegnerische Kreatur darstellt. Insgesamt ist der Slaver nicht so mächtig, dass ich nur wegen ihm unbedingt Schwarz draften möchte, aber wenn ich schwarz bin, einer der besten First Picks.


Am Anfang wurde das mal beschrieben, als wäre es so, dass ja nun alle eigenen Kreaturen fast Lifelink hätten. In Wahrheit funktioniert Exquisite Blood nur dann so, wenn man sich in einem Race ohne Kreatureninteraktion befindet. Erfahrungsgemäß hat man das eher selten.


Das ist wohl der dankbarste 2-Drop für ein schwarzes Deck. Natürlich ist Gloom Surgeon sehr einfach zu entfernen, hat der Gegner aber kein Removal, gibt es keinen zweiten 2-Drop, der die Aggression des Gegner so nachhaltig stört.


Griselbrand macht nahtlos da weiter, wo Avacyn aufhört. Als brettharter Finisher ist das eine Karte, die man gut firstpicken kann. Im Gegensatz zu Avacyn landet Griselbrand allein aufgrund der Farbe aber fast sicher in einem Deck, das ihn auch wirklich haben will, was ihn noch ein Stück besser macht. Zumal der Effekt auch noch mächtiger ist.


Hatten sie noch ein Werwolfartwork über oder was haben sie sich bei diesem Bild gedacht? Drafttechnisch sehe ich den Harvester in etwa so wie Dread Slaver: Nimmt man auf jeden Fall über fast alles, wenn man schon schwarz ist, aber nicht so stark, dass man deswegen unbedingt auf Schwarz springen müsste.


Was im Zombiedeck mäßig gut klappt, könnte eigentlich auch im Rb-Aggro einigermaßen passabel funktionieren. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wie man diese Karte gut einsetzt. Wenn man wirklich hinten ist, wird Killing Wave es nicht rausreißen, da der Gegner einfach Leben bezahlt. Wenn man hingegen vorn auf dem Board ist, hat man lediglich eine Win-more-Karte, die außerdem noch nicht einmal toll ist. Da man ja vorn ist, müsste man schließlich viel mehr Leben zahlen als der Gegner. Am ehesten kann man Killing Wave wohl in einem Matchup einbringen, in dem man früh viel Schaden macht, der Gegner sich dann aber mit höherer Kreaturenqualität stabilisiert. Wenn man zum Beispiel Rb gegen UG spielt, den Gegner auf neun geschlagen hat und in einer Situation ist, in der beide Spieler drei Kreaturen haben, dann wäre Killing Wave für fünf halt ziemlich gut. Und falls der Gegner noch weniger Leben hat, wird Killing Wave sicher nicht schlechter.


Ich habe den Pit-Dweller nicht ausprobiert, aber mal abgesehen davon, dass er offensichtlich Schrott ist, ist es gar nicht so leicht, ihn umzubringen. Wenn etwas eigenes Removal hinterherkommt, ist der Gegner schnell auf weniger Lebenspunkte gebracht, als ihm lieb sein kann. Alternativ kann man auch Wingcrafter oder Timberland Guide hinterherspielen. Ich bezweifle allerdings, dass ich noch dazu komme, diese Vermutungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu testen.


Zum Abschluss etwas komplett anderes: EM!

Völlig Magic-unabhängig möchte ich den Fußballfans heute noch etwas ans Herz legen. Vor jeder größeren Fußballveranstaltung erscheinen die üblichen, in Bezug auf sinnvolle Analysen unverdächtigen Sonderhefte. Wer sich etwas mehr für Taktik und etwas weniger für Transfergerüchte und van der Vaarts Sylvia interessiert, sollte mal auf der Seite spielverlagerung.de vorbeischauen. Die Seite wird ähnlich wie PlanetMTG in erster Linie aus Spaß am Schreiben über die strategische beziehungsweise taktische Seite des Spiels betrieben und zur EM haben die jetzt ein eigenes eBook-Sonderheft herausgebracht. Das liest sich nicht ganz so geschliffen wie professionellere Publikationen, ist dafür aber, was Taktik angeht, deutlich tiefgehender als die bekannten Alternativen.
-------gggggggggggggggg--------------