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Wochenrückblick #6
von Tobias Henke
21.03.2012

Beginnen wir diesmal mit einer Quizfrage! Wie lautet der Plural von Dilemma?

Auf die Frage gibt es bloß zwei gute Antworten:

1)
Dilemmata.
2)
Wat?! „Die Lämmer“ is' schon plural.

Folgendem Dilemma sehe ich mich aktuell gegenüber. Wenn es drei regelmäßige Artikel im Wochenprogramm gibt, dann schicken mir Gelegenheitsschreiber vielleicht gerade mal einen weiteren, für insgesamt vier. Wenn es aber vier regelmäßige gibt, dann bekomme ich noch mindestens zwei dazu. Das ist kein Pech, sondern hat vermutlich damit zu tun, dass Leute gerne auf eine Party gehen, wo viele Leute sind. Es scheint jedenfalls schier unmöglich, dafür zu sorgen, dass jede Woche fünf Artikel erscheinen. Das hier ist zum Beispiel der siebte seit dem letzten Wochenrückblick. Nicht dass ich mich beschwere – aber solange die gegenwärtige Flut anhält, werde ich mich an dieser Stelle hier notgedrungen kurz fassen.


Himmel hilf!

Wizards haben vorab Bilder von der nächsten Ultra·PRO-duktpalette zur Schau gestellt. Es wird Ordner, Hüllen, Deckboxen und Spielmatten geben, die Motive aus Avacyn Restored zeigen. Indirekt haben sie damit selbstverständlich Kunstwerke aus dem Set selbst präsentiert und die sind am besten auf den Spielmatten zu sehen:


Demnach zu urteilen, wird das Set nur so vor Engeln wimmeln. Der vereinzelte Quoten-Dämon kann nicht darüber hinwegtäuschen – offenbar erwarten uns wahre Heerscharen an … himmlischen Heerscharen. Es rette sich, wer kann, der Rest mache sich auf eine gehörige Dosis Silikon, Make-up, Federn und abenteuerliche Lederstiefel gefasst! Außerdem empfiehlt sich eine Sonnenbrille für all das Gegenlicht.


Alea iacta est

Magic Online bekommt Cube-Drafts! Cube, so wie es üblicherweise praktiziert wird, das heißt Draften und Spielen mit einem eigens präparierten Kartensatz, in der Regel 720 verschiedene Karten, die im Powerlevel allesamt weit über dem liegen, was man im Durchschnitt von normalem Limited erwarten würde.

Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen. Zum einen wird es fürs Erste bloß einen Cube geben, den Tom LaPille und Max McCall zusammengestellt haben. Außerdem ist das Ganze zeitlich beschränkt vom 6. April (planmäßig ungefähr um 23:00 Uhr unserer Zeit) bis 8. April (bisher keine genauere Angabe, potenziell aber 9. April unserer Zeit). Zwar wird der Cube hin und wieder zurückkehren und dabei seinen Inhalt verändern, eine Umsetzung usergenerierter Cubes scheint aber nicht in Arbeit.

Und schließlich: Wie auch bei Cubes im Real Life darf man die gedrafteten Karten hinterher nicht behalten. Die sogenannten „Phantom“-Events existieren schon länger, so genannt weil sich die Karten nach dem Turnier spurlos auflösen. Ein niedrigeres – für Cube noch nicht näher bestimmtes – Startgeld kostet so was trotzdem; dafür gibt es Boosterpreise nach bewährtem 4-3-2-2-Verteilungsschlüssel.

Für unsereinen uninteressante Informationen über PAX East, aber auch zum Beispiel die komplette Aufstellung der 720 Karten bekommt man in der Wizards'schen Ankündigung.



Grand Prix Nashville


1037 Spieler waren angetreten, gespielt wurde erst Sealed, dann Draft und gewonnen hat schließlich der amtierende Magic Online-Champion Reid Duke in seiner insgesamt dritten GP-Top 8. Auf dem Weg zur Trophäe blieb er übrigens komplett ungeschlagen, was anscheinend ein neuer Trend ist. Richard Parker schaffte das in Lille, Reid Duke nun in Nashville.

Bekannte Namen auf den weiteren Preisrängen: Todd Anderson (Zweiter), Josh Utter-Leyton (Vierter), Caleb Durward (Fünfter und damit trotz zweier Top-8-Ergebnisse in zwei Wochen weiterhin nicht zur nächsten Pro Tour qualifiziert), Shuhei Nakamura (Achter), Lukas Jaklovsky (Zehnter), Rob Dougherty (Zwölfter), Ben Stark (13.), Craig Wescoe (15.), Ben Seck (18.), Gerard Fabiano (37.), Willy Edel (38.), Owen Turtenwald (40.), David Sharfman (45.), Sam Black (49.), Jon Finkel (52.) und Matt Costa (54.).

Und diese Zahlen sind spätestens dann alle ganz interessant, wenn man sich die Pro-Punkte-Tabelle anschaut, einerseits um zu wissen, wer es auf Platin- und Goldlevel schafft, andererseits für die spannende Frage, wer über die nationale Pole-Position Team-Captain beim World Magic Cup wird. Turtenwald und Finkel haben sich hiermit beispielsweise effektiv ihr Platinlevel gesichert, während Shuhei Nakamura sich bis auf vier Punkte an seinen Landsmann Yuuya Watanabe herangearbeitet hat. Martin Jůza muss vor Lukas Jaklovsky nicht unbedingt Angst haben, aber ein Rückstand von bloß noch neun Punkten (statt vorher zwölf) ist zumindest machbar. Und in den USA ist's sowieso spannend: Seine fünf Pro-Punkte aus Nashville (jetzt insgesamt 50) haben Josh Utter-Leyton zum Beispiel auf den dritten Platz hinter Brian Kibler (56) und Luis Scott-Vargas (52) gebracht.

Anmerkung zum Abschluss: Auch wenn letztlich nichts gewonnen wurde, erzielten die Deutschen in Nashville immerhin eine Tag-2-Quote von 100%, Merle Barkowski 50% und Gottlieb Yeh 50%. Gut gemacht und schade, dass es nicht für mehr gereicht hat!
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