Limited
M10: Diesmal ein wenig Praxis
von Andreas "Zeromant" Pischner
03.09.2009

Nachdem ich zuletzt ganz viel theoretische Überlegungen zum M10-Draft angestellt hatte, will ich Euch diesmal (auch auf ausdrücklichen Wunsch einiger) ein bisschen von meiner Praxis erzählen. Ob man aus dieser allerdings besser Erkenntnisse ziehen kann, will ich einmal dahingestellt sein lassen.


Bevor ich meinen vorigen Artikel verfasste, hatte ich nur zwei Mal gedraftet, und das mit keinem zufriedenstellenden Ergebnis. (Das war ja auch gerade der Auslöser meiner Überlegungen gewesen – offentlich hatte ich das Format zuvor nicht genügend durchdacht.) Das war einmal ein Top-8-Draft in einem Grand Prix Trial und dann noch ein kleiner Swiss-Draft im Anschluss. Ich will diese beiden nur kurz abhandeln, denn die wenigen Rückschlüsse, die ich aus diesen Drafts ziehen konnte, habe ich bereits gezogen:

In den Top-8-Draft (nur damit die Relationen klar sind: Der GPT hatte ganze zwölf Teilnehmer) ging ich lediglich mit dem mir aus dem Internet vermittelten Eindruck, dass das Format langsam, langsam, langsam sei. Deswegen fristpickte ich bedenkenlos einen Platinum Angel. In der Folge bekam ich zwei Howl of the Night Pack geschoben, die ich als Signal wertete, dass Grün für mich frei sein müsste.


Ich schnappte mir konsequenterweise jeden Rampant Growth und Borderland Ranger, den ich zu sehen bekam (das würden sehr, sehr wenige werden), und machte mich ansonsten auf die Suche nach einer Zweitfarbe und vor allem Kreaturen – langsames Format hin oder her, ich war fest entschlossen, nicht erst ab sieben Mana mitzuspielen!

Der Draftverlauf, der sich nun entspann, war jedoch der mysteriöseste, an den ich mich in meiner Draftkarriere erinnere. Ich war wirklich für JEDE Farbe offen, und ich war bereit, so ziemlich ALLES zu draften, was ich in den ersten Runden aufs Board legen konnte – aber ich bekam keine Kreaturen zu sehen! Sehr, sehr spät gegen Ende der ersten Draftrunde sah ich zwei Wall of Bone, die ich eigentlich als Signal interpretierte, aber danach verschwand Schwarz aus beiden Richtungen praktisch komplett aus den Boostern. Ich weiß noch, dass ich im ersten Durchgang einen Elvish Visionary für eine klar bessere Karte verschmähte (Unsummon? Safe Passage?), und das später bitter bereute. Grün war die einzige Farbe, die weiterhin floss, aber die Booster schienen sich verschworen zu haben, mir fast nur Kreaturen von fünf Mana an aufwärts zu bieten. Ich erinnere mich, dass ich mich über eine Pick-3-Deadly Recluse im letzten Durchgang scheckig freute!

Warpath Ghoul, Horned Turtle, Viashino Spearhunter, Griffin Sentinel, Goblin Piker – ich hätte im zweiten Durchgang praktisch alles genommen! Es kam nichts. Selbst im dritten Durchgang wäre ich immer noch für jede Zweitfarbe außer Blau (in der ich praktisch gar nichts hatte) offen gewesen, wenn sie mir nur Kreaturen geboten hätte – Pustekuchen! Und in diesem Draft habe ich auch keinen einzigen Rarepick gemacht. Ich habe wirklich mein Bestes versucht.

Dies hier war dann mein Deck, mit dem ich nicht im Geringsten zufrieden war:


12 Forest
4 Plains
2 Mountain

1 Stormfront Pegasus
1 Deadly Recluse
1 Centaur Courser
1 Awakener Druid
1 Razorfoot Griffin
1 Giant Spider
1 Mist Leopard
1 Stampeding Rhino
1 Siege Mastodon
1 Acidic Slime
1 Platinum Angel
1 Enormous Baloth

1 Fireball
1 Lightning Bolt
1 Pacifism
1 Rampant Growth
1 Safe Passage
1 Divine Verdict
1 Entangling Vines
1 Overrun
2 Howl of the Night Pack

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ist das nicht furchtbar? Und hier meine Sideboard-Optionen:


Glacial Fortress
Spellbook
Angel's Mercy
Celestial Purge
Mesa Enchantress
Solemn Offering
Merfolk Sovereign
Unsummon
Duress
Wall of Bone
Wall of Bone
Kindled Fury
Lava Axe
Shatter
Bountiful Harvest
Bramble Creeper
Naturalize
Naturalize
Regenerate
Regenerate

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ja, ich hätte, um die Manakurve zu drücken, Enormous Baloth gegen Bamble Creeper austauschen können, aber da der nicht vernünftig blocken kann, hat das auch nicht viel Sinn. Wahrscheinlicher wäre es sinnvoller gewesen, den Baloth gegen ein weiteres Land herauszunehmen; aber eigentlich hätte das ebenfalls nichts gebracht – ich floode auch so schon genug. Trotzdem hätte ich gegen andere langsame Decks natürlich eine gute Chance gehabt, denn wenn ich erst einmal ins Late Game gelange, dürfte der Power meines Decks wenig entgegenzusetzen sein.


Tatsächlich jedoch treffe ich mit Dennis Baris auf einen der besten aktiven Berliner Spieler, der Mono-W-Splash-Fireball-Beatdown am Start hat, mit einer exzellenten Kurve, einem halben Dutzend weißer Removal sowie Serra Angel und Armored Ascension als Finisher. Ich habe nie eine Chance, obwohl ich eigentlich im Rahmen dessen, was mein Deck hergibt, absolut anständig ziehe. Wenn ich nicht alles Menschenmögliche versucht hätte, um eine niedrigere Manakurve zu draften, würde ich mir die Schuld an dieser Niederlage selbst zuschieben, aber ich stehe nach wie vor vor einem Rätsel. Die Booster, die bei mir ankamen, bestanden einfach nur aus Regenerate, Shatter, Duress und Solemn Offering.

Im Finale hat Dennis dann übrigens gegen Dion Sabels monoschwarzes Deck verloren. Dion hatte im Draft direkt vor mir gesessen und offenbar – von den beiden Wall of Bone einmal abgesehen – immer jeweils die letzte spielbare schwarze Kreatur aus den Boostern genommen. Sein Halbfinale gewann er gegen Adrian Rosada mit Triple-Merfolk Looter und Doppel-Gravedigger.

Das traumatische Moment hier war nicht die Niederlage an sich – so etwas passiert halt in Magic –, sondern dass ich die Gefahr von Anfang an erkannt hatte und mit allen Mitteln dagegen angegangen war, ohne sie abwenden zu können. In diesem Moment fasste ich den Entschluss, öfter M10 zu draften – so konnte ich das nicht stehen lassen!

Vom anschließenden Swiss-Draft habe ich meine Deckliste nicht mehr zur Verfügung, aber die wichtigsten Dinge weiß ich noch: Ich eröffnete in einem unspektakulären Booster mit Blinding Mage und sah im gesamten Draftverlauf keine Bomben, weswegen ich geradezu zwingend in der White-Weenie-Strategie landete, nicht zuletzt auch, weil ich mir die Gelegenheit nicht engehen lassen wollte, billige Kreaturen zu draften. Mein Deck sah am Ende wie ein billiger Abklatsch von demjenigen aus, mit dem Dennis mich im vorigen Draft besiegt hatte: Mono-W mit immerhin mehreren Blinding Mage, aber weniger weißem Removal und ohne Engel (doch mit Armored Ascension), und im Rot-Splash einen Lightning Bolt anstelle des Fireball. Ein besonderes Merkmal meines Decks waren die FÜNF Veteran Armorsmith – eine starke Karte, gewiss, aber den einen oder anderen hätte ich schon ganz gerne gegen einen Swordsmith eingetauscht, den ich aber nie zu sehen bekam. Ich hatte noch ein paar Pegasi und Greife und eigentlich, alles in allem, ein durchaus ordentliches Deck.

Mein Erstrundengegner hatte versucht ein ultraschnelles R/G-Aggro zu draften, mit einem Rudel Jackal Familiar. Das Deck war ein ziemlicher Haufen: Es enthielt bei den Kreaturen zu viele Elvish Visionary und – ich bin mir relativ sicher – sogar Raging Goblin, und es hatte auch nicht gerade viel Burn. Damit war es meinen weißen Kreaturen natürlich hoffnungslos unterlegen, und ich dominierte das Spiel, nachdem ich zu Beginn ein paar Punkte Schaden gefressen hatte, nach Belieben.

...NOT. Eine Karte jenes Decks hatte nämlich etwas dagegen: Siege-Gang Commander! Für den hatte ich zwar immer Pacifism und Excommunicate parat, aber... nun ja... worauf es hinausläuft: Mein Deck 1, Siege-Gang-Commander 2. So einfach war das. Dabei hatte ich ab Spiel zwei den Rot-Splash gegen einen Blau-Splash für zwei Flashfreeze vertauscht, um für die einzige gegnerische Karte, die mich besiegen konnte, eine Antwort zu haben, aber die nützen auch nur etwas, wenn man sie zieht UND sich leisten kann, für sie ständig Mana freizuhalten, und bei mir war weder das eine noch das andere der Fall.

Der absolute Tiefpunkt meiner jungen M10-Draftkarriere war dann erreicht, als ich in der folgenden Runde ein Bye bekam, weil ein Raredrafter gedroppt war. Ich stand jetzt also in M10-Drafts 0-2 – von nun an konnte es nur noch aufwärts gehen!


In der letzten Runde traf ich auf ein grünbasiertes dreifarbiges Deck – irgendetwas ohne Rot, glaube ich – das ich zwei Mal überrannte. Genaueres darüber habe ich nicht in Erinnerung, und ebendies will ich kurz ansprechen: Wenn man sich für einen guten Spieler hält (und das tun doch die meisten von uns?), dann geht man folglich in der Regel auch davon aus, dass man seine Spiele gewinnt, nicht wahr? Aus diesem Grund bleiben Niederlagen einem stärker im Gedächtnis, weil sie ja so unfair sind, während unsere Siege Selbstverständlichkeiten darstellen – alles lief nach Plan, reden wir nicht weiter darüber. Niederlagen analysieren wir hingegen viel gründlicher – wie konnten wir denn nur verlieren, wir sind doch SO gute Spieler!
Versucht nicht, JEDES Spiel zu gewinnen – denn das werdet Ihr nicht schaffen – sondern möglichst viele!

Und so entstehen dann Überreaktionen wie immer früher gepickte Cancel und Safe Passage – man verliert schließlich immer nur gegen Siege-Gang Commander und Fireball, da muss man doch etwas dagegen tun, damit der bessere Spieler (also, man selbst) wieder wie geplant gewinnt! Dass man auch als guter Spieler gegen Bomben einfach einmal einschieben muss, sieht man nicht ein. Deswegen pickt man Cancel über Wind Drake und Safe Passage über Veteran Armorsmith, und am Ende verliert man nicht mehr gegen die bösen Spoiler der Gegner, sondern ganz einfach gegen deren stinknormale Kreaturen. Ich will Euch deswegen an dieser Stelle noch einmal den Ratschlag mitgeben: Akzeptiert, dass Ihr nicht auf alles, was der Gegner mit Euch anstellen könnte, eine Antwort parat habt! Versucht nicht, JEDES Spiel zu gewinnen – denn das werdet Ihr nicht schaffen – sondern möglichst viele! Und deswegen richtet Euer Deck stärker auf Konstanz aus und nicht darauf, dass es besonders beeindruckend ist, wenn es perfekt zieht. EINE Safe Passage wollt Ihr in der Regel im Deck haben, und EIN Cancel, plusminus je nach Deckkonzept und Matchup. (Ein zweites fürs Sideboard ist sicherlich nicht verkehrt.) Ansonsten leisten Euch Kreaturen bessere Dienste! Ein Deck mit vier Wind Drake und einem Cancel wird mehr Spiele gewinnen als ein Deck mit vier Cancel und einem Wind Drake. Draftet entsprechend!

Nachdem ich nun also meine Gesamtbilanz immerhin auf 1-2 verbessert hatte, setzte ich mich, wie Ihr gewiss gelesen habt, ausführlich per Recherche und Analyse mit diesem Format auseinander, und stürzte mich zwei Wochen später wieder in die Praxis:

An einem 9-Personen-Tisch nahm ich mir fest vor, einen Rarespoiler zu öffen, fand aber nur eine Silence vor. Wäre mir in diesem Moment klar gewesen, wie viel Geld das Ding wert ist, hätte ich es wohl genommen, aber da ich aus dem geschäftlichen Aspekt von Magic schon länger heraus bin und diesen lahmen Orim's Chant Abklatsch für eigene Zwecke nicht brauchte, griff ich mir eben die Doom Blade.


Was ich nicht wusste: Ich saß hinter einem kompromisslosen Rare-Drafter. Deswegen würde ich im gesamten Draft nur eine einzige Rare picken, dafür aber einige starke Uncommons geschoben bekommen. Second Pick Fireball kann schon einmal passieren (es gibt ja stärkere Rares), aber Third Pick Mind Control ist wohl eher als ungewöhnlich zu bezeichnen. Ansonsten verlief der erste Booster eher unspektakulär. Rot bekam ich praktisch gar keines mehr zu sehen, aber eine Menge solides Schwarz, und ein paar eher marginale blaue Karten. (Vermutlich hat das Weitergeben von Mind Control meinen Vordermann nicht davon abgehalten, in Blau zu gehen.) Nach meinen ersten drei Picks war ich jedoch nicht willens, mehr als eine dieser Farben aufzugeben, und so legte ich mich auf B/U fest, mit einem Auge auf einen möglichen Fireball-Splash.

Beim Öffnen des zweiten Boosters reizte mich der Elvish Piper nicht besonders, das Air Elemental hingegen schon. Beim zweiten Pick hatte ich die Wahl zwischen dem allmächtigen Merfolk Looter und Mind Shatter, und ich hege überhaupt keine Zweifel, dass es hier richtig war, meine erste und einzige Rare des Drafts zu picken! Ich sah mehr ordentliches Schwarz, darunter zwei Mind Rot, die ich verhältnismäßig früh nahm, und etwas besseres Blau (sprich: solide Kreaturen).

Beim Aufreißen des letzten Packs unterschätzte ich vermutlich schon wieder den Verkaufswert eines Coat of Arms und sah mich stattdessen vor die schwierige Entscheidung zwischen einem zweiten Consume Spirit und meinem ersten Merfolk Looter gestellt. Da ich mit meinem Bomben-Count nicht übermäßig zufrieden war, plante ich zu diesem Zeitpunkt, den Fireball auf jeden Fall zu splashen, und die daraus resultierende Deckstruktur entwertet den Consume Spirit so sehr, wie sie den Looter aufwertet, also ist er meiner. Ansonsten blieb es bei viel solidem und wenig spektakulären Zeugs.


10 Swamp
6 Island
2 Mountain

1 Black Knight
1 Merfolk Looter
2 Wall of Bone
1 Looming Shade
1 Dread Warlock
1 Kelinore Bat
1 Illusionary Servant
2 Gravedigger
1 Snapping Drake
1 Air Elemental

1 Fireball
2 Negate
2 Doom Blade
1 Mind Shatter
1 Consume Spirit
2 Mind Rot
1 Mind Control


Kraken's Eye
Tempest of Light
Excommunicate
Solemn Offering
Glorious Charge
Lifelink
Acolyte of Xathrid
Zombie Goliath
Oakenform
Windstorm
Ice Cage
Ice Cage
Ice Cage
Serpent of the Endless Sea
Serpent of the Endless Sea
Cancel
Ponder
Jump
Zephyr Sprite
Panic Attack

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ja, Cancel ist im Sideboard; und ja, da gehört er auch hin! Ich disrupte meinen Gegner bereits mit zwei Mind Rot und einem Mind Shatter; da brauche ich nicht allzu viel Angst vor spielentscheidenden Bomben zu haben. In jedem Fall sehe ich mich nicht realistisch offenhalten.

Eine andere Frage ist, ob ich mir den Rot-Splash nicht hätte schenken sollen, Fireball hin oder her. Prinzipiell verzichte ich lieber auf etwas Power für mehr Manakonstanz, aber hier wäre mir das Opfer zu groß gewesen: Eine weitere echte Bombe in U/B, oder noch mehr Karten der Sorte Looming Shade/Consume Spirit; oder mehr Card-Draw/Card-Selection via Merfolk Looter, Divination oder Sign in Blood (von denen ich nichts im Draft gesehen hatte) – dann hätte ich auf den Fireball verzichtet. So aber war er genau das, was ich ziehen wollte, wenn ich meinem Gegner die Hand geleert hatte, und da Air Elemental und Mind Control sowieso dafür sorgten, dass ich nicht allzu viel Nutzen aus meinem Shade und dem Consume ziehen konnte, lohnte sich der Splash klar. Was ich heute ändern würde: Eins der Negate durch Ponder ersetzen. Zwei sind für dieses Deck einfach zu viel. Oh, und die Ice Cage müssen natürlich im Sideboard bleiben, denn ich gewinne einfach zu langsam, als dass ich damit rechnen dürfte, dass sie liegen bleiben.

Ich starte mit diesem Deck gegen einen grün-weißen Kreaturenhaufen gleich 0-1, weil ich bis gefühlte Runde 20 keine Insel ziehe. Da ich beim Gegner praktisch nur Kreaturen gesehen habe, sideboarde ich beide Negate, Fireball und zwei Mountain hinaus und drei Ice Cage, Zombie Goliath und eine Island hinein und habe nun keine Probleme mehr – die gegnerische Hand wird geleert, die Mauern blocken, unangenehme Kreaturen werden eingefroren und die Evasion-Kreaturen gewinnen. Ach ja, und ich bin nicht colorscrewed.

In der zweiten Runde wartet Robin Steinborn mit einem GBR-Deck auf mich, welches wohl hauptsächlich Grün und Schwarz ist (die meisten seiner Kreaturen sind ärgerlicherweise schwarz), aber unbedingt einen Bogardan Hellkite integrieren musste. Es gelingt mir, diesen aus seiner Hand zu rotten, als er auf sieben Ländern ist, und ihn nach ein paar Punkten Schaden durch meine Flieger herauszufireballen.

Aus dem Sideboard kommt dann Cancel für den weitgehend nutzlosen Dread Warlock. Die zweite Partie dauert endlos lange, nachdem ich seine Hand geleert habe, aber trotz ständigen Looterns einfach keinen Druck nachziehe. Irgendwann spielt er eine spielentscheidende Sorcery, für die ich aber das Negate habe, und mein Looming Shade beendet das Spiel.

Im Finale IDe ich dann.

Im Anschluss zocke ich mit den gewonnenen Boostern gleich einen weiteren Draft, diesmal regulär mit acht Leuten. Hier geht erneut eine Menge schief: Meine Spoilerrare ist ein Hive Mind, auch wenn der Fireball zumindest ein starker Pick ist. Dann folgen wieder einmal unglaublich leere Booster, in denen jeweils Centaur Courser die besten Karten sind. Einen Stone Giant und einen Seismic Strike schnappe ich noch auf, ohne ihnen allzu viel Bedeutung zuzumessen. Da ich keinerlei deutliche Signale oder starke Karten in irgendeiner Farbe sehe, greife ich mir zwei Rampant Growth, um flexibel zu bleiben, und runde den ersten Durchgang irgendwie mit einem Lightning Elemental und zwei Jackal Familiar oder so ab. Gedanklich bin ich in entweder GR oder GX(r), falls sich im zweiten Durchgang eine andere Zweitfarbe aufdrängt.

Beim zweiten Pack schlägt die harte Realität zu: Eigentlich muss ich den Cudgel Troll nehmen, aber das Rootbound Crag kann ich mir nicht entgehen lassen. Die Booster bleiben leer, und ich greife mir, nachdem ich in Booster 2 und 3 mit Gravedigger und Kelinore Bat Schwarz anteste, Dinge wie Borderland Ranger (immerhin), noch einen Stone Giant, Sparkmage Apprentice, Canyon Minotaur und Craw Wurm. Mangels Alternative sehe ich mich nun in RG verankert, und als gegen Ende des Boosters ein paar Runeclaw Bear und noch ein Jackal Familiar vorbeikommen, lasse ich jeden Gedanken an ein auf Kartenqualität beruhendes Deck fahren und konzentriere mich auf RG-Speed.


Im dritten Pack lacht mich dann eine Glacial Fortress an, der ich auch nicht widerstehen kann, aber der Preis dafür ist der Verlust eines bitter benötigten Seismic Strike. Ich fülle mein Deck mit irgendwelchem RG-Zeugs auf, welches keine großartige weitere Qualifikation besitzt, als zuhauen zu können und schnappe mir wenigstens noch einen Trumpet Blast und ein Panic Attack.

Das Ganze sieht dann so aus:


7 Mountain
7 Forest
1 Rootbound Crag

3 Jackal Familiar
2 Runeclaw Bear
1 Sparkmage Apprentice
3 Centaur Courser
1 Borderland Ranger
1 Awakener Druid
2 Stone Giant
1 Canyon Minotaur
1 Lightning Elemental
1 Berserkers of Blood Ridge
1 Bramble Creeper
2 Craw Wurm

1 Fireball
2 Rampant Growth
1 Panic Attack
1 Trumpet Blast
1 Seismic Strike


Glacial Fortress
Demon's Horn
Kraken's Eye
Wurm's Tooth
Howling Mine
Holy Strength
Wall of Faith
Kelinore Bat
Gravedigger
Elvish Visionary
Naturalize
Traumatize
Raging Goblin
Firebreathing
Yawning Fissure
Wall of Fire

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ja, das Deck ist wirklich mies! Einmal habe ich in diesem Format lieber ein gutes Late-Game-Deck als ein noch so perfektes Beatdowndeck, und zum anderen ist dieses Deck von perfektem Beatdown weit, weit entfernt. Klartext: Jackal Familiar und Craw Wurm gehören nicht ins selbe Deck! Ich habe aber nichts Besseres, obwohl ich ernsthaft über Elvish Visionary und Raging Goblin nachgedacht habe, die immerhin die Jackal Familiar unterstützen. (Wall of Fire hat in diesem Deck natürlich nichts verloren.) Teilweise bin ich selbst schuld: Hätte ich auf die beiden Rarepicks verzichtet, dann würden Cudgel Troll und der zweite Seismic Strike das Deck gleich enorm aufwerten. Teilweise sind aber auch die Booster schuld: Rotes Removal kam praktisch keines vorbei, vor allem aber auch keine Kampftricks – wie viel besser wäre dieses Deck mit Giant Growth anstelle von Rampant Growth? (Die Craw Wurm sollten dann zumindest Goblin Piker sein, aber die habe ich auch kaum gesehen.) Eine früher endende Manakurve (und somit Verzicht auf Rampant Growth), ein bisschen mehr Removal, eine wirklich starke Kreatur (Cudgel Troll wäre prima gewesen, aber andere Leute öffnen ja auch einmal einen Siege-Gang Commander) und eine gut gemischte Auswahl aus Oakenform, Giant Growth und meinetwegen auch dem einen oder anderen Kindled Fury, und man könnte das Ganze sogar als (gutes) Deck bezeichnen. Auch eine Lava Axe würde helfen. So aber saß ich schlicht vor einem furchtbaren Haufen.

In der ersten Runde darf ich gleich gegen Dion Sabel ran, der Blau-Grün ist. Wie klingt Doppel-Mind Control plus Air Elemental plus Clone plus Howl of the Night Pack? Dazu hat er mehr Manafixing als ich, Flieger und – was wirklich ärgerlich ist – bessere grüne Kreaturen! Dion war im Draft nämlich mein Vordermann. Am Allerärgerlichsten ist aber, dass er den von mir verschmähten Cudgel Troll hat! Der ist so ziemlich das schlimmste Stopschild für mich. Einmal gelingt es mir trotzdem, ihn mit einem guten Familiar-Draw und Trumpet Blast zu überrennen. Dann sideboarde ich einen Rampant Growth gegen Naturalize, weil Dion dem ganzen Tisch von seinen beiden Mind Control erzählt hat, und bleibe prompt auf Mountain und Forest bis Runde fünf oder so sitzen... und ziehe dann Naturalize nach. Haha, aber dieses Spiel war eh gelaufen. Im dritten Spiel pflastere ich das Board mit 3/3ern und 3/4ern voll, als er mich mit einem Craw Wurm stoppt. Ich kann nicht mehr sinnvoll angreifen, bis ich meinen eigenen Craw Wurm ziehe, und in der Zwischenzeit ist das Board zu voll. Meinen Fireball muss ich auf ein Air Elemental werfen. Als ich endlich genügend kritische Masse beisammen habe, um wieder profitabel angreifen zu können, spielt er den 4-Mana-Sorcery-Fog – mehr macht die Karte nicht, aber leider genügt das, weil er in der Runde darauf einen Wald zieht und die Wölfe heulen lässt. Dann ist endgültig Sense.

(Immerhin wird Dion danach den gesamten Draft gewinnen. In einem Spiel sehe ich, wie er seinen Gegner mit zwei Mind Control und Sleep besiegt, obwohl dieser Mind Rot und Negate in der Hand hält. Wie das passiert ist? Ganz einfach: Dion hat zuerst Kreaturen auf den Tisch gelegt. Mind Rot und Negate können nicht blocken, also muss sein Gegner sein Mana ebenfalls für Kreaturen ausgeben. Immer wieder dieselbe Lektion: Draftet Kreaturen!)

In einem anderen Teilnehmerfeld wäre ich nun vermutlich gedroppt, aber dieser Draft war insgesamt nicht unbedingt hochkarätig besetzt, also spielte ich weiter. Meine beiden anschließenden Siege will ich jetzt nicht überbewerten, denn die Gegner waren nicht die stärksten, doch es gelang mir, mit Panic Attack und Trumpet Blast diejenigen Spiele zu gewinnen, in denen ich nicht einfach mit dem ersten Kreaturenansturm siegte, während mein Gegenüber noch das Mana für seine Sprüche zusammensuchte.

Immerhin hatte ich meine Draftbilanz nun bereits von 1-2 auf 5-3 verbessert (IDs nicht mitgezählt).

Neulich dann konnte ich einen Draft endlich einmal mit einem Traumstart eröffnen: Aha – so sieht also ein Baneslayer Angel aus! Ein Wermutstropfen war jedoch, dass im selben Booster ein Serra Angel klar die nächststärkste Karte war.


Dieser 8er-Drafttisch war, muss ich zugeben, randvoll mit unerfahrenen Draftern, deswegen will ich auch hier aus meinen Ergebnissen keine besonderen Schlüsse ziehen, sondern lediglich den Draftverlauf kurz skizzieren: Als Nächstes hatte ich die Wahl zwischen Air Elemental und Overrun. Was nimmt man da?


Nun, eine exzellente, selbständige Late-Game-Karte hatte ich bereits, und ist doch meistens schwerer zu beschaffen als , also pickte ich das Elemental. Weiß war von rechts offensichtlich nicht für mich offen (ein Third Pick Divine Verdict war die letzte erwähnenswerte Karte), und in Rot gab es ebenfalls nicht viel zu sehen, aber auch Blau versiegte sehr rasch. Obwohl offensichtlich reichlich Rares gedraftet wurden, erhielt ich zunächst keine besondere Kartenqualität bei den Commons und Uncommons, nur ein Howl of the Night Pack und ein paar ordentliche grüne Karten, darunter ein Borderland Ranger. Einige spielbare, aber nicht überwältigende schwarze Karten verschmähte ich dann, weil ich keine vierte Farbe ohne wirklich überzeugenden Gurnd antesten wollte. Ich beschloss also, wieder einmal ein auf Grün basierendes Deck zu draften, wobei ich mir fest vornahm, meinen Angel irgendwie zu integrieren – das musste einfach klappen!

Zu Beginn der zweiten Runde verzweifelte ich an meinem Booster. Ich weiß wirklich nicht mehr, was darin war, nur noch, dass ein Rod of Ruin die beste Karte war, und ganz ehrlich: Gerade in einem grünen Ramp spiele ich den eher ungern, da habe ich mit meinem Mana einfach Besseres zu tun, als Toughness-1-Kreaturen für sieben Mana abzuschießen! Dann allerdings wurde der Draft absurd. Ich erhielt in Pick 2, 3 UND 4 hintereinanderweg Acidic Slime, dann eine Parade von Giant Spider (die ich – im Unterschied zu dem Draft, den ich gerade vorher beschrieben habe, über die daneben liegenden Centaur Courser nahm)... und als diese Booster zu mir zurückkamen, waren die Centaur Courser noch drin! Wie kann es passieren, dass ich diese Viecher in Pick 12 und 14 (also LETZTER Pick, denn die Länder werden ja neuerdings entfernt) aufsammeln kann? Tja, das war halt kein GP-Top-8-Draft hier...

Den dritten Durchgang begann ich dann mit einem Serra Angel, damit der Baneslayer sich nicht so einsam fühlte, gefolgt von Pacifism. Ich bekam endlich einmal Divination zu sehen und pickte freudig zwei Stück davon, bis ich eine dritte für Entangling Vines verschmähte, was möglicherweise ein Fehler war, aber ich wünschte mir dringend noch ein Creature-Removal. Da die Vines mein Sideboard jedoch nie verließen, hätte ich das wohl doch eher andersherum machen sollen. Zum Ende hin pickte ich aus offensichtlichen Gründen eine Serie von Emerald Oryx.

Folgendes Deck kam letztendlich dabei heraus:


10 Forest
6 Plains
1 Island

1 Deadly Recluse
1 Borderland Ranger
4 Centaur Courser
3 Giant Spider
3 Acidic Slime
1 Stampeding Rhino
1 Serra Angel
1 Baneslayer Angel

2 Rampant Growth
1 Essence Scatter
1 Pacifism
2 Divination
1 Divine Verdict
1 Howl of the Night Pack


Wurm's Tooth
Rod of Ruin
Siege Mastodon
Elvish Visionary
Emerald Oryx
Emerald Oryx
Emerald Oryx
Mist Leopard
Bramble Creeper
Craw Wurm
Fog
Giant Growth
Regenerate
Entangling Vines
Jump
Illusionary Servant
Air Elemental
Kindled Fury
Yawning Fissure

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Die Manabasis habe ich vermutlich verbaut – trotz Howl of the Night Pack hätten es doch schon zwei Island sein sollen. Auch Essence Scatter war im Maindeck wohl – im Gegensatz zu den Divination, welche Flood-Protection darstellen und mich meinen Spoilern näher bringen – nicht nötig und hätte durch Giant Growth ersetzt werden sollen. Entangling Vines und Rod of Ruin sind nützliche Sideboardoptionen, aber nicht mehr: So lange ich noch nicht bei fünf Mana angelangt bin, habe ich keine Zeit (kein Mana) für sie, und danach sollte ich sie eigentlich nicht mehr benötigen.

Sicherlich hatte ich genügend Manafixing, um auch meine beiden Doppel--Flieger noch zu integrieren, aber ich sah die Notwendigkeit nicht, dafür Abstriche an der Manasicherheit in Kauf zu nehmen, insbesondere, da der 5-Mana-Slot bereits randvoll war. Sicher ist ein Air Elemental besser als das Stampeding Rhino, welches es verdrängen würde, aber nicht so viel; und ob ich für Illusionary Servant überhaupt etwas zum Herausnehmen fände, ist noch die Frage!

Nur zu den drei Acidic Slime will ich noch etwas sagen: Ja! Drei sind absolut nicht zu viel. Man verliert nicht mehr at random gegen Armored Ascension oder Platinum Angel, und selbst wenn man den Gegner „nur“ manascrewed und einen unbarmherzigen Blocker zurückbehält, ist das genau der Moment, in dem man das Spiel kippt.


Mit diesem Deck habe ich (ohne jemals den Baneslayer im Spiel zu haben) souverän das Finale erreicht, wo ich wieder einmal einen ID machte. Die freundschaftlichen Spiele gegen den Finalisten mit seinem exzellenten RW-Deck (alle guten Soldaten, Armored Ascension, Goblin Artillery, Prodigal Pyromancer, Fireball, Earthquake) liefen insgesamt recht ausgeglichen – im Prinzip muss er mich in die Knie zwingen, bevor ich meine 5-Mana-Kreaturen auspacke.

Nun stehe ich also immerhin 7-3 und habe noch einige Gewinnbooster übrig, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Eine Vermutung, die ein Forenposter einmal geäußert hat, möchte ich durch meine subjektiven Eindrücke bisher bestätigen: RL-M10-Booster fühlen sich beim Draften irgendwie merkwürdig an, so als wenn sie den Printruns nicht folgen würden. Da war eben jener „kreaturenlose“ Draft gewesen, dann diese erstaunliche Konzentration von Veteran Armorsmith, und in diesem letzten Draft sahen einige Booster einfach so aus, wie auf Le Bestiaire – fünf Commons der selben Farbe nebeneinander. Mehr als ein Gefühl ist das natürlich nicht, und alles kann durchaus mit rechten Dingen zugehen, aber WENN etwas mit den RL-Printruns tatsächlich nicht stimmt, dann kann es problematisch sein, RL-Drafts mit Magic Online-Drafts zu vergleichen: Fehlende Printruns führen zu unausgeglichenen Common-Verteilungen, welche das Signalisieren erschweren, häufigere Farbwechsel auslösen und eine Unterversorgung von Schlüsselkarten für manche Decktypen verursachen können. Der Frittenfaktor wiederum sollte sich im realen Leben und online nicht allzu viel nehmen, auch wenn man an einem echten Tisch, wenn man den Spielern ins Gesicht sieht, unerfahrene Spieler natürlich leichter identifiziert.
Die beste Strategie gegen einen Feuerball ist es nicht, ständig oder offenzuhalten, sondern genügend Druck zu machen, dass der Gegner die rote Sorcery als 1-zu-1-Removal nutzen muss.

Insgesamt habe ich nicht den Eindruck, dass mir die Praxis mehr Erkenntnisse über das Format vermittelt hat als meine theoretische Analyse. Mein wichtigstes Fazit bleibt: Bei allen unerfreulichen Eigenschaften, die M10 hat (zu viele defensive Kreaturen, Bombenlastigkeit), setzt es doch grundlegende Magic-Weisheiten NICHT außer Kraft: So sind Counter im Limited eine Ergänzung, aber keine eigene Strategie, und die durch Kreaturen geschaffene Boardsituation bestimmt die taktischen Optionen der Spieler und damit den praktischen Wert ihrer Handkarten. Wer in überlegener Situation enttappen kann, für den sind Cancel, Negate oder Safe Passage in der Hand Gold wert, aber wer auf dem Board hinterherhinkt, kann sich nur wünschen, stattdessen aktive Karten (oder natürlich Removal) gezogen zu haben. Und die beste Strategie gegen einen Fireball ist es nicht, ständig oder offenzuhalten, sondern genügend Druck zu machen, dass der Gegner die rote Sorcery als 1-zu-1-Removal nutzen muss. Das war früher so, und das ist wohl auch heute noch so, und ich denke, das sickert auch langsam wieder ins allgemeine Bewusstsein durch.

Nachtrag:

Während dieser Artikel bei Tobi auf dem Stack lag, habe ich einen weiteren Draft gespielt, dessen Verlauf ich Euch noch rasch zusammenfassen will: Es war ein 11-Personen-Tisch. Ich öffnete Overrun über Merfolk Looter, nahm dann ein Air Elemental und etablierte mich in UG, obwohl ich in Grün eigentlich hauptsächlich Giant Growth bekam (die aber gerne nahm). Gegen Ende des zweiten Durchgangs tauchte plötzlich Schwarz en masse in den Boostern auf, aber da war es zu spät für mich zu wechseln, vor allem da Karten wie Looming Shade oder Sign in Blood doch eine starke Fokussierung auf Schwarz verlangten. Wenn man aber unter den letzten drei Karten eines Boosters noch Sign in Blood und Kelinore Bat weitergibt und dem Nebenmann als Last Pick sogar noch eine weitere Bat zuschiebt, weiß man, dass man die Chance verpasst hat, unterdraftetes Schwarz abzugreifen.

Im zweiten Durchgang öffnete ich Mind Control und kriegte weiter ordentliches Blau und zu teure Kreaturen in Grün. Einmal nahm ich Terramorphic Expanse über Craw Wurm, sah aber keine weiteren Manafixer.

Im dritten Durchgang schlug der Cudgel Troll wieder zu: Warum ist der immer im selben Booster wie ein Doppelland? Ich rarepickte fluchend, erhielt dann zum Trost einen Second Pick Fireball (den ich nahm, weil in UG nichts Besonderes drin war) und Third Pick Mind Control. Der Rest der Booster war eher leer.


9 Island
6 Forest
1 Mountain
1 Terramorphic Expanse

1 Runeclaw Bear
1 Wall of Frost
1 Horned Turtle
1 Wind Drake
1 Illusionary Servant
1 Elvish Piper
1 Snapping Drake
1 Air Elemental
1 Acidic Slime
1 Craw Wurm
1 Enormous Baloth
1 Ponder
3 Giant Growth
1 Essence Flare
1 Unsummon
1 Divination
2 Cancel
2 Mind Control
1 Fireball


1 Overrun
1 Mold Adder
2 Serpent of the Endless Sea
1 Regenerate
1 Oakenform
1 Sparkmage Apprentice
1 Lurking Predators
1 Mirror of Fate
ansonsten irgendwelches
völlig uninteressantes und
irrelevantes Zeug

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Ich hatte es also WIEDER EINMAL nicht geschafft, genügend Kreaturen zu draften und war dementsprechend unzufrieden, angesichts der beiden Mind Control jedoch nicht völlig verzweifelt. Overrun im Sideboard tut weh, aber bei dieser Kreaturenbasis bringt er nichts. Dafür gönne ich mir halt den Fireball-Splash. Die Mold Adder habe ich in drei von vier Partien gegen Ponder eingewechselt.

Der Turnierverlauf: Erste Runde gegen ein schlechtes UW, das irgendwie nur aus 1/1ern besteht (Zephyr Sprite, Soul Warden, Merfolk Looter). Wenn sein Air Elemental auftaucht, klaue ich es und lege meines daneben. 1-0

Zweite Runde gegen BR (mein linker Nachbar, dem ich das ganze Schwarz in den Arsch geschoben habe). Sein Deck ist ein wenig unfokussiert, mit zu wenig Removal für diese Farbkombination und der Angewohnheit, in den ersten Runden mehrere Sign in Blood zu spielen (er hatte drei) und dann irgendwann Inferno Elemental zu legen (mindestens zwei). In einem Spiel bedroht mich sein Cemetery Reaper massiv, bis ich ihn mit Mind Control abstelle. Ein früher Elvish Piper scheißt Fatties aufs BATTLEFIELD und erzeugt genügend Druck, dass ich das Spiel nach Hause fahren kann. Im zweiten Spiel liegt wieder ein früher Piper, der Acidic Slime ausspuckt und ihn manascrewed. Air Elemental und Co. machen den Sack zu. 2-0


Dritte Runde gegen GW(b), mit nur einem Swamp im Splash. Einmal behält er eine Hand mit einem Land und Rampant Growth und muss einmal discarden. Dann entwickelt er sich mit dem Growth und einem Borderland Ranger, aber ein Acidic Slime auf seinen gesuchten Swamp zwingt ihn, Nature's Spiral auf diesen zu machen anstatt auf den abgeworfenen Gravedigger. Ich mache Druck und zwinge ihn zu schlechten Abtauschs. Im Late Game zieht mir eine Divination beide Mind Control, und dann bringe ich dieses Spiel auch zu Ende. In zweiten Spiel liegt wieder ein Piper, der ihn via Slime screwt. Ich packe eine Armada von Fatties aufs Board, kann diese mit mehreren Giant Growth durch Doppelblocks pushen und habe Cancel für sein Planar Cleansing. Ach ja, zwischendurch gewinnt er ein Spiel, in dem ich zu wenige Kreaturen ziehe. 3-0

Vierte Runde will ich meinem Gegner eigentlich einen Draw anbieten, aber als ich sehe, gegen wen ich spiele, vergeht mir dazu die Lust. Gegen einen äußerst unerfreulichen Gegner mit BG gewinne ich ein knappes Race mit Fliegern gegen Dread Warlock, weil ich seinen Nightmare canceln kann (weswegen ich extra nur Wind Drake statt Air Elemental gelegt hatte). Dann verliere ich chancenlos gegen zwei Dread Warlock, weil ich weder Fireball noch Mind Control ziehe. (Fireball habe ich das ganze Turnier nicht gespielt.) In der letzten Partie ist er etwas flooded, und ich bringe meine Kreaturen via Giant Growth durch seine durch und beende mit Unsummon auf seine letzte Bastion, einen Nightmare, das Spiel. 4-0

Insgesamt habe ich mich ziemlich durchgeluckt, denn dieses Deck ist NICHT gut! Immerhin weiß ich jetzt aber, wie gut ein Elvish Piper, wenn er liegen bleibt, mit reaktiven Karten (und natürlich Fatties) zusammenarbeitet. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass der ganze Tisch keine rundum gelungenen Decks hatte. Man muss sich eben auf jeden Draftverlauf neu einstellen!

Oh, und in M10 Draft stehe ich jetzt 11-3 in Matches. So kann ich das akzeptieren! Nun aber Schluss, damit Tobi diesen Nachtrag noch rasch hineineditieren kann...
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