Community
Artikel-Seminar am Beispiel von GP Lissabon (Teil 1)
von Nestor "Gams" Rodriguez
12.05.2005

Hallo allerseits,

hier bin ich wieder mit einem erneuten Selbstdarstellungsversuch und dem üblichen unseriösen und lockeren Ton, der für meine bisherige Tätigkeit bei PMTG charakteristisch ist.

„Wann schreibst du wieder einen Artikel?“ „Bist du überhaupt noch bei Planetmtg?“ Dieser und andere Erpressungsversuche von Moritz und weiteren relevante Personen musste ich mir des Öfteren anhören. Dazu gibt es noch die eine oder andere spanische Homepage, die anscheinend nicht auf meine Artikel verzichten kann. Mischt man das ganze noch mit einer netten Vollzeittätigkeit bei meiner Firma, und schon hat man die passenden Zutaten für einen absolut unmotivierten Magic-Schreiber.

Und was tut man, wenn es man nicht allen recht machen kann? Am besten gar nix. Nun, dies soll sich mit diesem Artikel bzw. dieser Artikelreihe ändern, da ich nach 5 Monate schon einiges zu erzählen habe.

Im modernen „Magic-Spieler-Wein-Stil“ sollte ich jetzt die Schuld auf euch passive Leser schieben - ihr ach so faulen Säcke - die gar nicht dazu kommen PMTG regelmäßig mit Artikeln zu füttern (alle Artikelschreiber, die was von sich halten sollten die Leser gleich im Intro beleidigen. Das kommt erfahrungsgemäß stets gut rüber).

Nach einer flotten Überlegung versuchte ich die Gründe für die Schreibapathie der meisten PMTG-Leser zu eruieren und ich kam nur zu einer logischen Erklärung: Entweder gilt tatsächlich das heilige Gesetz der minimalen Anstrengung, oder die Leute haben nicht genug Information und Theorie über Schreibtechniken, um Turnierberichte bzw. MTG-Artikel zu verfassen. An der Motivation sollte es nicht wirklich fehlen, weil ja PMTG sogar im Fall des GP Leipzig eine Belohnungsaktion für Reports gestartet hat. Das hat leider relativ wenig gebracht, und wie immer im Leben fehlt es sowieso an der Nachhaltigkeit, die für PMTG so wichtig ist.

Eine kurze online Suche offenbarte mir eine weitere Schwierigkeit der momentanen Situation: Es gibt einfach keine MTG-Artikel- bzw. Turnierberichtliteratur mit Ausnahme eines Buches von Jamie C. Wakefield.

Dieser Typ hatte erst recht keine Ahnung, weil er die arme Lesergemeinde nur mit Märchen über die Überlegenheit der schlechten grünen Karten vergiftet hat. Also ist mir meine Aufgabe nach dieser Erkenntnis ziemlich klar geworden:

Ich werde mit diesem Artikel ein kleines Seminar über das Schreiben von MTG-Artikeln (ab jetzt enthält jeder MTG-Artikel auch einen Turnierbericht, um etwas Text zu sparen) präsentieren. Damit das alles nicht ganz so trocken rüberkommt, wie es sich anhört, knüpft dieser Artikel an einen echten Turnierbericht vom GP Lissabon an. Dadurch ist, anhand von Beispielen aus der realen Welt, die reine Theorie besser zu verstehen. Habe ich zuviel versprochen? Wird nach diesem Bericht hier jeder auf einmal anfangen wie am Fließband Artikel zu verfassen? Oder wird es wieder ein Artikel sein, der schnell in Vergessenheit gerät? Ich bin genau so gespannt wie ihr auch. Lass uns einfach mal anfangen.

Charakterisierung der Autortypen
Bevor ihr euch wie vom Teufel besessen aufs Schreiben stürzt, solltet ihr verstehen, welche Typen von Autoren es bei MTG-Artikeln gibt. Ich beobachte dieses Spiel, als Hobbyzocker und Artikelautor, schon seit etwa 1994 (Januar 1997 gab es meinen ersten Online Bericht), und kann ziemlich sicher sagen, dass die Magicautoren, analog zu der Magicspielereinteilung von Wizards (siehe auch http://www.wizards.com/default.asp?x=mtgcom/daily/mr11), in genau 3 verschiedene Typen einzuteilen sind:

• Der Freak Autor
• Der brave Autor
• Der Gangsta Autor

Normalerweise kommen diese Typen nie vollständig isoliert voneinander vor. Die meisten die etwas schreiben, hören mehrere Stimmen im Kopf (geht's euch net auch so?:p) und lassen der jeweiligen Stimme je nach Lust und Laune freien Lauf.

Die drei Autorentypen unterscheiden sich nicht nur stilistisch und thematisch von einander, sondern auch noch in der verborgenen Botschaft, die mit einem Artikel auf einer sublimbinaren Ebene, sprich zwischen den geschriebenen Zeilen, vermittelt wird. Wie die genauen Unterschiede lauten, wird in den folgenden Absätzen detailliert erläutert.

(*Zum allgemeinen Verständnis: Im Bereich Sexuelles beziehen sich sämtliche Bemerkungen auf Männer. Ich weiß, dass so was ungerecht gegenüber weiblichen Magicspielerinnen ist, aber die Mehrheit der Spielergemeinde in Deutschland ist nun mal dem männlichen Geschlecht zuzuordnen *)

Der Freak
Motivation und Philosophie:
Der Freak schreibt, weil er muss. Er kann nicht anders. Er will auch nicht anders. Die Sonne scheint, man befindet sich in einer exotischen Stadt am Strand, und der Freak kann sich selbstverständlich nichts schöneres vorstellen, als in einer riesigen Halle mit 1000 anderen gutriechenden Leidensgenossen eingesperrt zu werden, um bunte Pappe zu tappen. Ja so ist das halt, Gewinnen und Verlieren spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Hauptsache, er kann seiner Lieblingsbeschäftigung ungestört nachgehen. Ich denke alle die diese Zeilen lesen, haben mit Sicherheit solche Leute bereits getroffen.

Themen:
Der Freak mag grundsätzlich alles, was mit Magic zu tun hat. Multiplayer, Casual, T1, T2, T3, TN, Mental Magic und sogar BOX, sollte sich die Gelegenheit anbieten. Solange die bunte Pappe dabei ist, wird das Ganze schon irgendwie passen. Die Themen drum herum (wie z.B. Tauschen, oder Magicpreise), die natürlich genau so zum Spiel gehören wie Turniere, werden auch gerne von den Freakautoren angesprochen.

Stil:
Beim Schreiben tendieren Freaks zu abgefahrenen Ausdrucksweisen und Fachjargon um lästige Sätze zu formulieren. Typischerweise verwendet ein Freak sogar obskure Insiderausdrücke und Begriffe, die für den ungeschulten Leser nicht nachzuvorziehen sind. Damit gestaltet sich das Lesen für die „Nicht-Freaks“ als etwas komplizierter und anstrengender, wobei die eingefleischten Freaks vor lauter schriftlichen bzw. semantischen Orgasmen nur noch jubeln können.

Reports:
Der Freak achtet bei einem Report überwiegend auf die Ereignisse drumherum. Es ist ja selbstverständlich, dass bei einem Turnier Magic gezockt wird, also wird die Aufmerksamkeit auf die a priori unwichtigeren Nebensachen gelenkt, die bei einem Event geschehen. Es ist öfters zu erkennen, dass die dadurch entstehenden Textblöcke der Deckbeschreibung bzw. die strategischen Entscheidungen vernachlässigt werden. Dafür geraten Anekdoten, seltsame Spielzüge, Anfahrtstories, unglaubliche Topdecks und andere spontane Geschichten deutlich in den Vordergrund.

Sexuelles:
Der Freak hat bei einem Event keine Zeit für sexuelle Tätigkeiten. Bei dringendem Bedarf kann so etwas kurzzeitig mit einer preislichen Entschädigung erworben werden. Wenn man auf einer MTG-Veranstalltung ist, dann gibt's auch einen guten Grund dafür, und sexuelle Tätigkeiten sind dort völlig fehl am Platz (Laut DCI-policy).

Sonstiges:
Freaks neigen zur Formulierung von Theorien die komplex erscheinende Zusammenhänge auf eine seltsame Art und Weise erklären. Damit erscheinen sie des Öfteren als etwas verrückte Typen. Meistens kommen solche abgefahrenen Hypothesen recht gut an bei der Lesergemeinde und sorgen für dieses gewisse Etwas, was einen besonderen Freak ausmacht.

Der Brave
Motivation und Philosophie:
Der brave Spieler kümmert sich überwiegend um Korrektheit und Genauigkeit. Strategische Entscheidungen, mit perfektem Ressourcenmanagement und tadellosem Einsatz der Magicregeln, bilden quasi Traumszenarien für einen braven Spieler und Autor (Übersetzung für die Freaks: die werden ganz feucht dabei). Es ist ein Streben nach Perfektion und Fehlerfreiheit zu erkennen, das sich durch sämtliche Magicbereiche seines Lebens entfaltet.

Themen:
Brave Autoren mögen es, vollständig getestete Decks mit einem bombensicheren Sideboardplan vorzustellen. Andere gründlich recherchierte Themen, wo der Autor über umfangreiche Kenntnisse verfügt, gehören auch zu der Lieblingsthematik. Weiterhin sind „Community“ Angelegenheiten und Kritik von mangelhaft funktionierenden Bereichen der Magicgemeinschaft heißes Schreibmaterial, falls ein braver Autor in der Lage ist, seine Gedanken strukturiert und gut argumentiert rüberzubringen.

Stil:
Korrektes Deutsch ist die oberste Prämisse. Wer der deutschen Sprache nicht mächtig ist, hat es auch nicht verdient, tiefergehende Gedanken, und komplexe Magiczusammenhänge zu vermitteln. Manche Leser mögen einen solchen Stil vielleicht etwas trocken finden, aber für einen braven Autor ist das ein geringer Preis für schriftliche Exzellenz und fachlich korrekte Kompetenz.

Reports:
Bei Reports werden logischerweise jegliche Ablenkung vom Hauptgeschehen und und dem tatsächlichen Turnier vernachlässigt bzw. ganz weggelassen. Play by Play Beschreibungen sind geradezu typisch für diesen Autorentyp. Strategien und durchdachte Pläne werden auch gerne n den Bericht eingebracht, was zu einer deutlichen Steigerung des Informationsgehalts führt. In jeden Turnierbericht eines braven Spielers gehört eine durchdachte Props/Slops Liste, dennoch sollte die Anzahl der Slops kleiner sein als die der Props. Schließlich ist man ja ein ganz Netter .

Sexuelles:
Bei einem Magicturnier kann man leider keine perfekte sexuelle Atmosphäre schaffen, also lieber Finger weg davon, und aufs Wesentliche konzentrieren: Das fehlerfreie Spielen. Bevor man sich als braver Spieler sexuellen Bemühungen widmet, sollte ein gründlicher Besuch bei der nächsten Bibliothek stattfinden, um umfassende Literatur zum Thema zu erforschen, damit sich der brave Spieler einen vollständigen Überblick über sämtliche Optionen verschaffen kann. Internetdatenbanken und sogar Fachverbände können in diesem Fall auch eine geeignete Quelle für eine solche Recherche sein.

Sonstiges:
Ich habe durch meine Magicreisen entdeckt, dass Deutschland, aus einem momentan mir nicht ganz klaren Grund, eine enorme Dichte an braven Spielern besitzt. Komisch oder? Vielleicht sollte einer von euch der Sache nachgehen und dieses Thema sorgfältig beleuchten, selbstverständlich nach einer genauen Datenerhebung für einen entsprechend gründlichen Artikel.

Der Gangsta
Motivation und Philosophie:
Die amerikanische Rap/HipHop Kultur hat einen unvorstellbaren Einfluss auf die heutige Jugend (so hätte das übrigens ein braver Autor schreiben können:p ). Wer hat die meisten Blink Blinks? Oder die fetteste Karre? Wo tanzt die Frau mit dem dicksten Arsch? Wer trägt die Hosen tiefer und hat den dicksten Pelzmantel? Fragen über Fragen, die einen Gangsta natürlich täglich beschäftigen. Magicbezogen geht es um die Skillz, das Displayen der Skillz, das berichten der Skillz und was man sonst noch mit unfassbaren Skillz machen kann. Es reicht allerdings nicht nur zu behaupten (oder zu glauben), dass man der Beste ist, die Anderen müssen dabei auch noch ordentlich beleidigt (oder „dissrespected“) werden, um sich selber gegenüber dem Abschaum besser darzustellen.

Themen:
Big pimpin' hauptsächlich. Alternativ sind allgemeine „Diss“-Werke vorstellbar, wo genau erläutert wird, wie schlecht (ein) Typ/en, Gruppe/n, Stadt/Städte, Land/Länder etc sind. Wichtig ist, dass stets die Botschaft rüberkommt, dass ein Gangsta einfach besser ist als alle anderen. Turnierberichte sind in diesem Fall auch keine Seltenheit. Zu erwarten ist aber dann ein gesundes Maß an Arroganz und Selbstdarstellungsfreude, also nichts für schwache Herzen.

Stil:
Korrektes Englisch ist für den Gangsta ein Muss. Wie soll man sich sonst bitte schön ausdrücken? Die Deutsche Sprache ist nicht ausreichend, um die vollständige Vielseitigkeit der Gangsta-Message zu kommunizieren. Impossible! Ordentliches Magicjargon mit den besonderen lokalen Nuancen gehört zur englischen Sprache selbstverständlich auch noch dazu. Dadurch kann an dieser Stelle auch ein ähnlicher Effekt wie bei dem Freakautor entstehen, so dass keiner mehr genau understanden kann was dort getalked wird. Ein kleiner Tip am Rande, Gangstaautoren sollten einen gleichartigen Trick wie die Popmusik verwenden. Ball flach halten und nur noch einfache englische Worte (wie zum Beispiel Boy, Girl, Good, Bad, Strong, Hero, Zero, Get, Right und ein langes etc ) einsetzen, was praktisch zur Allgemeinbildung gehört.

Reports:
Einfache Sache, man cruised mit crew, represented Vorort, revealt die moves, owned eine Runde oder zwei und genau so wird es den Lesern reported. Gangstas neigen dazu, die besten Spieler zu sein, die je auf der Erde existiert haben, und solche Tatsachen sind schon mal erwähnenswert. Ans Ende eines gelungenen Gangstaturnierberichts gehört einfach eine ordentliche Slops-Runde. Frisöre, hässliche Leute, dumme Typen, fette Menschen, kleine Autos, schmale Hosen, ungestyltes Auftreten, schlecht possierende Spack'os, teuere 'Hos und der sonstige crap ist dabei zu erwähnen. Und schön remembern, wer der Boss is!.

Sexuelles:
Der Gangsta sieht auf einem Turnier eh sämtliche Anwesende als weibliche bzw. schwule Typen. Ist ja wohl klar, dass keiner halb so männlich wie ein Gangsta sein kann. Sollte es noch von der Zeit her reichen, dann pimpt man sich geschwind noch ein Paar Euritos. Wie mans halt so macht.

Sonstiges:
Echte Gangstas verlieren nur, wenn sie Manascrewed oder Flooded sind. Anders kann das bei einem schlechten nicht Feld erklärt werden. Und selbst bei solchen Manaprobleme sind sie kaum zu schlagen. Und selbst wenn sie geschlagen werden, verlieren die besser, als alle anderen anwesenden biatches.
Ich warte übrigens noch auf den ersten komplett gefreestyleten Turnierbericht (als gangsta-rap). Vielleicht wäre das eine Idee für die Künstler unter euch. Reveal doch die fetten Rhymes!


Nach dieser groben Skizzierung der Hauptautorentypen kann sich wahrscheinlich jeder Leser ungefähr einer Gruppe zuordnen. Wie bereits erwähnt gibt es in der Regel keine puren Autorentypen sondern eher Kombinationen mit dem entsprechenden Einfluss von einer der drei Gruppen.

Diese drei Autorentypen haben eine analoge Stellung zur Bewertungsmatrix der Artikel von PMTG. Die jeweiligen Typen sind dann vergleichbar gut in der entsprechenden PMTG-Kategorie.

Bei Informationsgehalt leuchtet der brave Spieler wie die Sonne. Wie kann es auch anders sein? Nach einer sorgfältigen Recherche zum gegebenen Thema, muss man einfach, wenn das ganze vollständig und systematisch durchgeführt worden ist, wie wahnsinnig Informationspunkte kassieren. Alles andere wäre ja versagen!

Für Schreibstil ist zweifelsfrei der Gangsta der Checker. Seine Sprüche aus dem Ghetto, die er mal in einem Rapsong oder beim aufmerksamen Schauen von „Pimp my Ride“ gefischt hat, begeistern die ganze Familie. Und wenn der Gangsta noch am Ende des Artikels ein fettes „Parental Advisory“ Zeichen bekommt, dann ist es wohl Mission accomplished, we're keepin' it real jo, you know what'm sayin'?.

Unterhaltungswert ist logischerweise die Domäne vom Freakautor. Anekdoten, Witze und Show bedeuten stets saftige Unterhaltungspunkte. Wenn die eigene Begeisterung für das Spiel gut rüberkommt, dann ist der Freak kaum zu stoppen.

In diesem Zusammenhang gibt's noch einen kleinen Tipp für die PMTG-Leser die gerne schlecht bewerten. Es lohnt sich, den Autorentyp zu identifizieren und den in seiner Lieblingskategorie zu bestrafen. Die Botschaft kommt damit besser rüber als mit dem typischen destruktiven 1,1,1 die manche unter euch so lieben und schätzen .

Die Humorkomponente

Ich habe bisher Reports und Magicartikel in drei verschiedenen Sprachen verfasst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass unterschiedliche Länder auch unterschiedliche Humortypen bzw. –arten besitzen.

In Deutschland geht es üblicherweise um die Sprüche und harte Aussagen, die so in den Raum gestellt werden. Mit einem ungewöhnlichen Satzbau ist ab und zu auch was zu holen, weil die Jongliererei mit abstrusen Ausdrucksweisen und Sprüche bei den Lesern nahezu immer zum Ziel führt.

Für Spanien gelten andere Regeln. Als Land wo die Freaks ihren Platz an der Sonne einnnehmen und sich daneben die „normalen“ Menschen darstellen sind harte Sprüche zwar auch ganz cool, aber meistens nicht abgefahren genug. Spanier müssen alles stets mit eigenen Begriffen benennen. Dabei gehen die meisten so weit, dass sie teilweise ein persönliches Sprachuniversum erschaffen. Das ganze ist natürlich etwas bizarr und absurd, aber in der Praxis kommt es richtig witzig rüber.

Im Englischen Sprachraum, vor allem in Amerika, sind Bezüge zur allgemeinen Popkultur immer gerne gesehen. Parodien und groteske Referenzen zu Kultserien wie beispielsweise Monty Python's Flying Circus, bringen die Leserschaft richtig zum Lachen.

Und warum erzähle ich das hier überhaupt? Sicherlich sind gut recherchierte Artikel mit einem großen Informationsgehalt sehr brauchbar. Leider ist es in der Magic-Community meistens so, dass gute Informationen erst dann veröffentlicht werden, wenn sie nichts mehr bringen. Geheime Decklisten oder Strategien werden meistens als Schlüssel zum Erfolg verkauft, und vielleicht irren sich die Spieler und Schreiber mit dieser Einstellung nicht. Trotzdem sind Spiele und Hobbys auch als solche zu betrachten und daher sollten sie, und alles drumherum, in erster Linie unterhalten. Aus diesem Grund ist die Information zum Spiel wesentlich besser zu verdauen, falls sie mit etwas Humor und Spaß verpackt wird. Dies sollten Magicautoren beim Verfassen neuer Artikel berücksichtigen.

Tips für Autorenanfänger

„Jetzt schreibe ich schon mal einen Artikel und alle sagen, dass er Scheiße ist.“ „Ich werde net gefeatured.“ „Ich bekomme nur miese Bewertungen.“ „Was kann ich machen?“

Dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben. Gut schreiben ist nicht genetisch bedingt. Übung macht bekanntermaßen den Meister und hier ist es nicht anders. Ich nehme bei solchen Fragestellungen immer gerne Bezug zu Batman (jetzt kommt wieder das! Völlig unerwartet bringe ich jetzt die Batman-Referenz...In Deckung jungs!). Die geheime Botschaft der Batman Comics ist nicht, dass man Psychos am besten im Psychoanzug bekämpft, sondern eine wesentlich wichtigere und subtiler formulierte.

Batmans Schlüssel zum Erfolg ist seine Vorbereitung. Bei hinreichend viel Zeit und Intel, kann Batman praktisch jeden beliebigen nicht vollständig omnipotenten Gegner besiegen, der sich vor die Flinte stellt. Die Fans der guten alten 66er Batman Serie unter euch wissen aus erster Hand, dass Batman in seinem Batgürtel nahezu alles dabei hatte, was man zur Lösung der jeweiligen Aufgabe gebraucht hat. Zufall? Nicht wirklich. Ich kann beim besten Willen nicht glauben, dass Batman randomly ein „shark repellent spray“ im Gürtel hatte, falls der Penguin mal wieder auf die Idee kommt, Batman in ein Schwimmbad voller Haie zu werfen.

Also, Jungs, Vorbereitung ist wichtig. Zeit investieren. Gut strukturieren und die Gedanken richtig rüber bringen. Sich immer fragen: Was möchte ich mit diesem Satz sagen? Was möchte ich meinen Lesern mitteilen? Der Rest wird dann von alleine kommen.

Beim Problem mit den "nicht gefeatured Artikeln", kann ich nur eine harte Bestechung der Redaktion empfehlen. Hier ist eine gute Vorbereitung erneut essential. Was mögen die? Was für ein Angebot könnte man machen, das sie nie ablehnen würden? Welche Schwächen haben die? Was sind ihre Ziele und Projekte? Böse Zungen behaupten, dass diese Methode gut funktioniert, mehr verrate ich lieber dazu nicht.

So ich könnte jetzt noch endlos über die allgemeine Struktur eines Magicartikels oder sonstige Theorien zu diesem Thema schreiben. Stattdessen werde ich mich lieber an meine eigenen Empfehlungen halten und etwas unterhaltsames erzählen, nämlich meine unglaublichen Abenteuern beim GP Lissabon. Was dort geschah, wie ich überhaupt Tag zwei machte, ein Paar Fotos, wie ich mein Deck verbaute, Kommentare zum Format, den üblichen Quatsch und vielleicht sogar eine neue Batman-Referenz kommt gleich nach der Werbung.

Zum Verständnis des Inhalts siehe folgende Bemerkung: Dieser Lissabon Bericht wird parallel von den drei verschiedenen Autorentypen geschrieben und somit sind dort Beiträge von allen Dreien zu finden. Damit soll es als Beispiel für die bereits mitgeteilte Theorie dienen. Klingt abgefahren? Hoffentlich verliere ich keinen von euch auf dem Weg

Und for starters kommt....

Die Vorgeschichte

........

BAM!

Aber das kommt erst im nächsten Teil dieses Artikels, der auch bald bei der Redaktion von PMTG landen wird.

Spannung Spannung

Damit verabschiede ich mich erst mal für heute. Wie immer lade ich euch dazu ein, Anregungen und sonstiges als Kommentar zu hinterlassen.

Be evil, play Black

Ah! Und nicht vergessen, WIR SIND PAPS!

In dem Sinne,
Nestor R. aka. G A M to the S

Simpsons Quote of the month:

Homer Simpson (Season 16 Episode 19):
„In a world gone mad, only a lunatic is truly insane“
-------gggggggggggggggg--------------