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Cranial Insertion: Manifestival
von James Bennett
26.01.2015


[Cranial Insertion ist die am längsten bestehende Magic-Regelfragenkolumne der Welt. Das englische Original gibt es seit 2005, seit 2012 auf einer eigenen Seite. Die folgende Übersetzung stammt von Richard Jana.]

Wilkommen zurück in der Vergangenheit der Zukunft! Schmiede des Schicksals ist weltweit in den Regalen und auf den Spieltischen angekommen und es ist Zeit, etwas tiefer im Set zu wühlen. Diese Woche schauen wir uns eine der neuen Fähigkeiten an, die jede Menge Regelfragen aufgeworfen hat: Manifestieren!

Einen Überblick über die Funktionsweise von Manifestieren und der anderen Fähigkeiten aus Schmiede des Schicksals sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen findet ihr in den offiziellen Kommentaren zur Veröffentlichung; es gibt darin einige Überschneidungen mit diesem Artikel, aber es ist immer schlau, diese Hinweise gründlich durchzulesen.


Wenn ihr noch Fragen habt, deren Antworten diese Woche nicht manifestiert wurden, könnt ihr euch mit uns in Verbindung setzen, entweder unter moko@cranialinsertion.com oder per Twitter.


Frage: Ixidron hat alle meine Kreaturen verdeckt. Jetzt kann ich einfach ihre Manakosten zahlen, um sie wieder aufzudecken, richtig?

Antwort: Nö. Es stimmt, dass eine manifestierte Karte für ihre Manakosten aufgedeckt werden kann, wenn sie eine Kreatur ist, aber das Ixidron manifestiert nicht. Falls also keine deiner Kreaturen Morph hat (sodass du sie für ihre Morph-Kosten aufdecken könntest), werden sie alle verdeckt bleiben.


Frage: Angenommen, ich kontrollieren einen Huntmaster of the Fells, der zu einem Ravager of the Fells transformiert wurde. Nun spiele ich zwei Zaubersprüche, um ihn wieder zurückzutransformieren. Wird dadurch die Fähigkeit von Mastery of the Unseen ausgelöst?


Antwort: Nein. Sie wird nur ausgelöst, wenn eine deiner bleibenden Karten aufgedeckt wird, und das passiert hier nicht; die Kreatur war und ist aufgedeckt. Aufgedeckt/verdeckt und die Frage, welche Seite einer doppelseitigen Karte oben liegt, sind zwei unterschiedliche Kategorien.


Frage: Kann eine doppelseitige Karte dann jemals verdeckt sein? Und wie würde das funktionieren, wo doch jeder die Rückseite sehen kann und damit weiß, was es ist?

Antwort: Sie kann! Bisher ist alles, was versucht hat, eine doppelseitige Karte zu verdecken, fehlgeschlagen, aber dank Manifestieren geht das jetzt. Wenn eine doppelseitige Karte verdeckt ist, wird sie so behandelt wie jede andere verdeckte Karte auch – 2/2, farblos, namenlos, kein Text – und hat nach dem Aufdecken immer die Vorderseite (mit dem Sonnensymbol) oben. Dabei gehen wir natürlich davon aus, dass du deine doppelseitigen Karten entweder in undurchsichtigen Hüllen spielst oder die entsprechenden Ersatzkarten benutzt, denn sonst hast du ein ganz anderes Problem: markierte Karten in deinem Deck!


Frage: Ich habe Thassa, God of the Sea manifestiert, aber meine Hingabe zu Blau beträgt nur drei. Kann ich sie trotzdem aufdecken?


Antwort: Aber sicher doch. Die Theros-Götter haben Fähigkeiten, die sie zu Nicht-Kreaturen machen, aber die verdeckte Karte hat diese Fähigkeit nicht! Erst nachdem du Thassa aufgedeckt hast, hat sie diese Fähigkeit und ist dann keine Kreatur mehr.


Frage: Kann ich Wildcall für nur spielen, um eine Karte ohne Marken zu manifestieren?

Antwort: Das klingt für mich nach einem ziemlich zahmen Ruf, aber ist völlig legal – alle Sprüche, die null als Wahl für X verbieten wollen, tun das explizit im Kartentext.


Frage: Ich habe Hewed Stone Retainers manifestiert und möchte sie aufdecken. Muss ich vorher einen anderen Spruch spielen?

Antwort: Musst du nicht. Da du nicht versuchst, sie zu wirken – sondern nur sie aufzudecken –, spielt die Einschränkung, wann du sie wirken könntest, keine Rolle.


Frage: Ich kontrolliere eine manifestierte Jeskai Barricade, die mit einem Jeskai Runemark verzaubert ist und greife mit ihr an. Mein Gegner blockt mit seinem 5/5er. Ich decke meine Kreatur auf. Wird sie dadurch ungeblockt? Oder wird sie aus dem Kampf entfernt, da sie nicht mehr angreifen kann?


Antwort: Nein und nein. Einschränkungen, die eine Kreatur daran hindern, anzugreifen (wie Defender) oder geblockt zu werden (wie Flying), werden nur überprüft, wenn Angreifer beziehungsweise Blocker deklariert werden; danach wird nicht mehr danach geschaut und es spielt keine Rolle, ob eine der Kreaturen noch eine entsprechende Fähigkeit erhält. Du hast also einen fliegenden und angreifenden 2/6-Verteidiger, der von einer Kreatur ohne Flugfähigkeit geblockt wird.


Frage: Ich habe ein manifestiertes Channel Harm und werde von Kolaghan, the Storm's Fury und einem Mardu Scout angegriffen. Kann ich den Letzteren mit meinem Channel Harm blocken, es dann mit einer Jeskai Barricade auf meine Hand nehmen und auf Kolaghan spielen?

Antwort: Du kannst, und dein Gegner wird sich wünschen, dass du es nicht getan hättest. Es gibt keine Beschränkung, wie viele Sprüche du während des Kampfs, oder auch nur in einem der Segmente der Kampfphase, spielen kannst – abgesehen davon, dass du sie alle bezahlen können musst. Du kannst deine manifestierte Karte also zum Blocker deklarieren, auf deine Hand bringen und dann wieder ausspielen. Als Resultat erhältst du keinen Schaden und Kolaghan erhält fünf Schadenspunkte. (Nur fünf! Da der Blocker des Scouts verschwunden ist, fügt dieser keinen Schaden zu.) Denke aber daran, Channel Harm vorzuzeigen, wenn du es auf die Hand nimmst. Und bedenke, dass dein Gegner also weiß, was da auf ihn zukommt!


Frage: In einer Partie Commander spiele ich Ghastly Conscription auf meinen Gegner, aber ihr Kommandeur befindet sich in ihrem Friedhof. Wie funktioniert das Mischen in Zusammenhang damit, dass wir wissen müssen, welche verdeckte Karte aus ihm geworden ist, um Kommandeursschaden zu notieren?

Antwort: Du mischt die Karten, bevor du sie manifestierst – denn die Conscrition weist dich dazu an –, aber du musst dabei darauf aufpassen, welche davon der Kommandeur ist, denn das ist eine öffentliche Information.


Frage: Ich spiele Ethereal Ambush, während ich Courser of Kruphix kontrolliere. Sieht mein Gegner auch die zweite manifestierte Karte ist oder nur die, die ganz oben auf meiner Bibliothek offen lag?


Antwort: Dein Gegner kennt beide Karten. Um den Ambush zu verrechnen, manifestierst du effektiv erst die oberste Karte deiner Bibliothek – was dazu führt, dass die nächste Karte aufgedeckt wird – und manifestierst dann die neue oberste Karte. Dein Gegner weiß sogar, welche der beiden Karten welche ist; du darfst sie nicht verdecken und dann mischen.


Frage: Ich habe einen Wardscale Dragon manifestiert und mit ihm angegriffen. Mein Gegner hat einen Sandblast darauf gespielt. Da das Aufzudecken eine „special action“ ist und nicht über den Stapel geht, kann ich den Drachen aufdecken, um damit den Blast zu neutralisieren, richtig?

Antwort: Du kannst den Drachen aufdecken, aber das kratzt den Blast nicht. Der Prozess, ihn zu wirken, ist bereits abgeschlossen und er liegt auf dem Stapel. Der Drache hält deinen Gegner nur davon ab, noch weitere Sprüche zu spielen. (Du kannst deinen Gegner auch nicht dabei unterbrechen, einen Spruch zu wirken – auch mit solchen „special actions“ nicht. Sobald du also weißt, dass dein Gegner einen Sandblast spielen will, ist es zu spät, um das noch zu verhindern.)


Frage: Meine manifestierte Kreatur ist ein Frost Walker. Kann ich ihn mit Hunt the Weak gegen den 1/5er meines Gegners kämpfen lassen und ihn vorher noch aufdecken, ohne ihn opfern zu müssen?

Antwort: Du kannst, auch wenn dir das einen frostigen Blick deines Gegners einbringen wird. Als der Walker zum Ziel geworden ist, hatte er seine Fähigkeit noch nicht, da er verdeckt war, und seit er die Fähigkeit hat, wurde er nicht mehr als Ziel für etwas gewählt.


Frage: Und was, wenn ich einen Temur War Shaman kontrolliere und einen manifestierten Frost Walker aufdecke? Muss ich den dann wegen der ausgelösten Fähigkeit des Schamanen opfern?


Antwort: Nein! Nicht alles, was von einer Fähigkeit oder einem Spruch betroffen ist, ist auch ein Ziel. Die Fähigkeit des Schamanen zielt nur auf die andere Kreatur, aber nicht auf die gerade Aufgedeckte. Dein Frost Walker wird also nicht das Ziel der Fähigkeit und du musst ihn auch nicht opfern.


Frage: Im Spiel habe ich einen manifestierten Great-Horn Krushok und mein Gegner hat gerade Friendly Fire auf mich gespielt. Kann ich warten, bis die Karte vorgezeigt wird, um mich zu entscheiden, ob ich den Krushok aufdecken möchte?

Antwort: Du kannst verdeckte Kreaturen zu vielen verschiedenen Zeitpunkten aufdecken, sogar zu manchen, an denen du sonst kaum etwas tun könntest (zum Beispiel während ein Sudden Shock auf dem Stapel liegt), aber „während ein anderer Spruch verrechnet wird“ gehört nicht dazu. Du benötigst zum Aufdecken Priorität. Du musst also entscheiden, bevor der Freundbeschuss verrechnet wird, und weißt noch nicht, ob eine Karte mit umgewandelten Manakosten 1 oder weniger vorgezeigt wird.


Frage: Mein Gegner hat eine leere Bibliothek und einen Laboratory Maniac im Spiel. Darf ich den mit Reality Shift bedenken? Was passiert dann?


Antwort: Es ist völlig legal – dazu musst du nur eine Kreatur als Ziel wählen können; dass ihr Beherrscher noch Karten in seiner Bibliothek hat, ist keine Bedingung. Wenn Reality Shift verrechnet wird, tut sie so viel wie möglich: Sie schickt den Laboranten ins Exil und manifestiert nichts. Wahrscheinlich verliert dein Gegner in seinem nächsten Zug ohnehin.


Frage: Ich habe gerade ein Spiel gewonnen, in dessen Verlauf ich keine Kreaturen mit Morph gespielt, aber einige Karten manifestiert habe. Was passiert, wenn ich diese nicht vorzeige? Bekomme ich dafür eine Niederlage?

Antwort: Zuallererst, auf REL Regular (beim FNM, Prerelease und vielen anderen Turnieren im lokalen Spieleladen) gibt es keine formale Strafe, sondern lediglich eine Mahnung, dass du diese Karten vorzeigen musst (und du musst sie vorzeigen, wenn das noch möglich ist). Bei Turnieren mit REL Competitive oder Professional ist die Strafe nur eine Verwarnung (das hat sich nach der Veröffentlichung von Khane von Tarkir, aber vor der Veröffentlichung von Schmiede des Schicksals geändert) und natürlich musst du auch dort die Karten vorzeigen. Um schwerere Strafen zu bekommen, musst du das schon mehrmals im selben Turnier vergessen – dann kann die Strafe zu einer Niederlage hochgestuft werden – oder dem Schiedsrichter den Eindruck vermitteln, dass du die Karten absichtlich nicht vorgezeigt hast, um dir einen Vorteil zu verschaffen, was zu einer Disqualifikation führt.


Ich denke, für diese Woche haben wir genug manifestiert. Schaut beim nächsten Mal wieder herein, wenn Carsten sich in einer neuen Ausgabe von Cranial Insertion um andere Fragen kümmert!

– James Bennett




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