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LE Confidential
von Michael Diezel
05.04.2012

Matthias Langner heißt der Sachsenmeister 2012 – und damit herzlich willkommen zur exklusiv einzigartigen Berichterstattung dieses Events, das sämtliche Grand Prix mühelos in den Schatten stellt!


Vielleicht nicht unbedingt in der Quantität der Spieler, aber doch zweifellos im historischen Wert. Immerhin 56 Spieler und eine Spielerin waren am vergangenen Wochenende in Leipzig angetreten, um den begehrten Titel unter sich auszumachen.

Dabei vertrauten sie folgenden Decktypen:

Humans 8
UW 4
GW 2
Mono-W 2
BW-Tokens 7
Zombies 6
UB 5
Mono-B 1
Solar Flare 5
Heartless Summoning 5
Architect 3
Ramp 2
Ramp 5
GR 4
GRW 1
Delver 4
Naya-Pod 2
UB-Control 2
GR-Aggro 2
Steel-Aggro 2
Mono-R 1
Frites 1
Rest 7

Ich selbst mag solche Statistiken ungemein, da sie doch erstaunlich aussagekräftig sind. Allerdings benötigen sie ein gewisses Maß an Interpretation, an der ich mich jetzt einmal versuchen möchte. Für ein solches Metagame spielen nämlich auch immer Faktoren eine Rolle, an die man bei der Auswertung eines Online-Events oder eines GP nie denken muss und dadurch sind sie näher an kommenden FNM- und auch PTQ-Turnieren.


Prinzipiell setzt sich die Wahl eines bestimmten Decks immer aus Überlegungen zu den folgenden Punkten zusammen:

1.
Wie gut ist das Deck (im erwarteten Metagame)?
2.
Persönliche Vorlieben
3.
Kartenverfügbarkeit

Je nach Spielertyp sind die drei Punkte unterschiedlich gewichtet. Der Megapro wird wohl einfach immer das beste Deck spielen, völlig unabhängig von persönlichen Vorlieben und Kartenverfügbarkeit. Das kleine KindTM aus dem Dorf nebenan würde vielleicht auch gern das Deck des letzten PT-Siegers ins Feld führen, besitzt aber leider nicht die erforderlichen Mythics oder mag einfach die Farbe Blau nicht. Irgendwo zwischen diesen Extremen sortiert sich dann die breite Masse ein und sorgt für weit gestreute Zahlen wie die oben.

Doch was sagen diese uns nun im Detail?

Mono-Rot (1): Ich starte mal mit diesem Wert, da ja jedem klar ist, dass der Osten rot ist … oder eben auch nicht. Wichtig hierbei ist wahrscheinlich hauptsächlich Punkt 1, Rot ist derzeit einfach nicht gut. Das wiederum führt dazu, dass man für die Erfolge richtig arbeiten muss. Ein aktuelles Branddeck ist weit entfernt von den stupiden „Drei ins Gesicht“-Versionen, wie wir sie zum Beispiel aus dem Modern kennen. Spieler, die wiederum Spaß daran haben, möglichst zielsicher genau 20 zu machen, sind erstaunlich rar und so erklärt sich diese überschaubare Zahl an Brandkarten.

Delver (4): Auch das ist eher wenig, hat doch beinahe jede GP-Top 8 mehr davon. Die Ursachen sind vielfältig. Zum einen dürfte Delver das wohl momentan beste Deck des Formats sein, allerdings nur in den Händen von Spielern, die etwas davon verstehen. Gerade in den ersten Testpartien wird jeder, der zum ersten Mal hiermit sein Glück versucht, deutlich häufiger verlieren, als man denkt … und dann wird so ein Deck eben oft zur Seite gelegt. Hinzu kommt, dass man nichts offensichtlich Unfaires tut. Mit „offensichtlich“ meine ich jetzt eher so Sachen wie Elesh Norn, Grand Cenobite Turn 4 als im ersten Zug den selbstverständlich ebenfalls unfairen 3/2-Flieger. Hinzu kommt ein gewisses finanzielles Investment in Snapcaster Mage, Geister und möglicherweise das eine oder andere Schwert.

Humans (8): Hier dürfte die gegenteilige Kombination vorliegen: vergleichsweise leicht zu spielen und – abgesehen vom Geist – ziemlich billig in der Anschaffung, dazu tatsächlich kampfstark.

BW-Tokens (7): Das hat mich zuerst ein wenig überrascht, aber andererseits ist das Deck unfair genug, um diese Zahl zu rechtfertigen. Testet man ohne die richtigen Antworten, zeigt es einen gewaltigen Powerlevel und das erfordert noch nicht einmal wahnsinnig viel Verstand. Einfach die eine oder andere Anthem und die Spielsteine dazu, fertig ist die persönliche Armee.

Solar Flare & Heartless Summoning (je 5): Das wiederum sind die Prototypen des „coolen“ Decks: fette Jungs ohne Ende, dazu gewisse Synergien, was will das Herz mehr?

Naya-Pod und UB-Control (je 2): Beide meines Erachtens unterrepräsentiert (seht auch die Top-8-Ergebnisse), was sich nur bedingt durch Komplexität des Spiels beziehungsweise durch die benötigten Karten erklären lässt. Aber jede Interpretation braucht ihre statistischen Ausrutscher.

An dieser Stelle wird es Zeit zu schauen, wie all diese Decks letztendlich abgeschnitten haben. Auch hierfür habe ich ein bisschen gerechnet:

Anzahl
(gesamt)
Anzahl
(Top 8)
Punkte
(Durchschnitt)
Beste Platzierung
Humans 8 1 8,25 5–8
UW 4 1 10,25 5–8
GW 2 0 8 22
Mono-W 2 0 4 31
BW-Tokens 7 2 9,71 2
Zombies 6 0 3,67 33
UB 5 0 3,8 33
Mono-B 1 0 3 49
SolarFlare 5 0 9,4 14
Heartless Summoning 5 0 5,6 24
Architect 3 0 6,33 24
Ramp 2 0 4,5 30
Ramp 5 0 4,8 32
GR 4 0 5,25 32
GRW 1 0 3 46
Delver 4 0 11,5 9
Naya-Pod 2 1 11,5 1
UB-Control 2 2 13 5–8
GR-Aggro 2 0 11 10
Steel-Aggro 2 0 8 20
Mono-R 1 1 13 3–4
Frites 1 0 3 47
Rest 7 1 6,71 5–8

Abgesehen davon, dass die Tabelle durch Drops, schwierige Zuordnungen beziehungsweise die niedrige Teilnehmerzahl verzerrt ist, bekommt man doch einen ganz guten Schnitt. Dabei wird relativ deutlich, dass es einige wirklich gut performende Decks gab und einige, für die das Gegenteil gilt.

Interessanterweise deckt sich das Ergebnis ungefähr mit dem, was allgemein für das Format ausgegeben wird, da die besten Ergebnisse (in ungefähr dieser Reihenfolge) von UB-Control, Naya-Pod, Delver, GR-Aggro und UW-Humans erzielt wurden. Massiv zu schlecht kamen dabei die Zombies weg, was ich jedoch nur schlecht erklären kann, weshalb wir sie einfach mal aus unseren weiteren Betrachtungen raushalten. BW und Solar Flare erzielten ähnliche Durchschnittswerte, die sich aber völlig verschieden verteilten. So war BW ein bisschen das „Top oder Flop“-Deck des Turnieres mit zwei Top-8-, aber gleichzeitig auch mehreren negativen Ergebnissen. Solar Flare hingegen stand am Ende zwischen sieben und zwölf Punkten, also quasi immer im soliden Mittelfeld. Ebenfalls ein wenig enttäuschend dürfte das Abschneiden der Rampendecks sein, die es sich recht eindeutig auf den hinteren Plätzen gemütlich machten. Die letzte Erwähnung bekommt die Performance der Delver-Decks, die im Prinzip alle ihre Piloten in die Nähe der Top 8, aber eben auch keinen hinein brachten.

So viel zu den nackten Zahlen, es folgen die Decklisten zu den wichtigsten Archetypen, immer schön am Beispiel ihres Frontrunners:

Naya-Pod des Sachsenmeisters Matthias Langner

4 Razorverge Thicket
2 Rootbound Crag
3 Gavony Township
6 Forest
1 Plains
1 Mountain
3 Sunpetal Grove
4 Copperline Gorge

1 Phyrexian Metamorph
1 Acidic Slime
4 Blade Splicer
2 Thalia, Guardian of Thraben
3 Avacyn's Pilgrim
4 Huntmaster of the Fells
1 Llanowar Elves
4 Strangleroot Geist
4 Birds of Paradise
1 Inferno Titan
1 Daybreak Ranger
1 Fiend Hunter
1 Geist-Honored Monk


1 Mortarpod
2 Oblivion Ring
3 Birthing Pod
2 Garruk Relentless

Sideboard:

2 Celestial Purge
1 Surgical Extraction
1 Grafdigger's Cage
1 Corrosive Gale
2 Ancient Grudge
1 Phyrexian Metamorph
1 Acidic Slime
2 Ray of Revelation
1 Autumn's Veil
1 Thalia, Guardian of Thraben
2 Daybreak Ranger


Zu diesem Deck gibt es mittlerweile eine Menge Literatur, unter anderem mehrfach auf dieser Seite. Matthias' Version ist jetzt eine Art wilde Mischung aus dem Blohon'schen Original und Kiblers hochmodernem Ansatz. Die wichtigsten Errungenschaften sind dabei Thalia, Guardian of Thraben, Daybreak Ranger und Garruk Relentless, die hauptsächlich auf Kosten von Birthing Pod und den finalen Manasegmenten der zugehörigen Engine (Wurmcoil Engine und Elesh Norn, Grand Cenobite) gehen. Das Deck wurde sozusagen entschlackt und spielt sich jetzt noch mehr wie ein GW(r)-Aggrodeck mit Plan B(irthing Pod). Das hat zunächst einmal ganz eindeutig den Vorteil, dass es weniger seltsame Hände produziert, die immer dann zustande kamen, wenn man ein Übermaß an Kreaturen zog, die eigentlich nur für die Benutzung des Pods gedacht waren. Gleichzeitig zieht man die Geschwindigkeit an, was bei der Dominanz von Tempodecks wie Delver sicher nicht ganz falsch ist.

Wirklich vermissen werde ich aus der Originalliste lediglich Elesh Norn, denn die gab echt ein leckeres Ziel vor, dessen Überschreitung quasi immer automatisch in einem Duellsieg endete. Im Gegensatz zu anscheinend allen anderen mag ich Mortarpod ganz gern. Schaut doch noch einmal kurz auf die Liste der gespielten Decks. Wirklich tot ist er davon nur im Duell mit UB-Control und richtig gut gleich in diversen Matchups. Gerade wenn man wirklich noch Garruk Relentless – und damit die Option auf todesberührende Wölfe – spielt, finde ich zumindest ein Exemplar angemessen. Klar ist das Ding weniger spektakulär als fast alle anderen Karten, nichtsdestotrotz benötigt man auch immer den einen oder anderen Teamplayer.

BW-Tokens des Vize-Sachsenmeisters Christian Elliger

12 Plains
4 Isolated Chapel
3 Swamp
1 Shimmering Grotto
3 Vault of the Archangel

1 Elspeth Tirel
4 Shrine of Loyal Legions
1 Increasing Devotion
1 Sorin, Lord of Innistrad
3 Oblivion Ring
4 Gather the Townsfolk
4 Honor of the Pure
4 Intangible Virtue
4 Lingering Souls
4 Midnight Haunting


1 Geist-Honored Monk
1 Champion of the Parish
4 Doomed Traveler
1 Mikaeus, the Lunarch

Sideboard:

2 Doom Blade
1 Tragic Slip
2 Timely Reinforcements
1 Oblivion Ring
3 Revoke Existence
2 Day of Judgment
2 Stony Silence
2 Falkenrath Noble


Christian gewann nicht nur den hübschen Pokal für Platz 2, sondern zugleich in den Kategorien Senioren (Ü30) und Invoker (U1000-PWP).

Auch zum schwarz-weißen Tokendeck habe ich schon ein bisschen was geschrieben. Prinzipiell scheinen ziemlich viele Karten sicher im Deck zu sein (ebendie, von denen auch Christian das Playset verwendet), während die restlichen Slots deutlich spannender sind. Der frischgebackene Vizesachsenmeister hat einfach von ungefähr jeder möglichen Karte genau eine gespielt, was zumindest eine Möglichkeit ist. Im Sideboard hingegen findet man gleich zwei Karten, die ich ausgesprochen interessant finde. Zum einen ist das Stony Silence, die als präventive Ratchet Bomb-Antwort schon mit Bekanntwerden von Dark Ascension in den erweiterten Kreis möglicher Sideboardkarten aufgestiegen war, und zum anderen Falkenrath Noble. Einer meiner Lieblingspicks des aktuellen Limitedformats ist tatsächlich constructedtauglich, da er sowohl Kreaturenkämpfe als auch Massremoval schmerzhaft für den Gegner werden lässt. Zusätzlich ist er eine Kreatur und damit etwas, was viele Decks nach dem Boarden schwerer wegbekommen als Verzauberungen. So spielen etwa immer mehr Decks Ray of Revelation, die BW wirklich hart zusetzen können. Falkenrath Noble übertrumpft das Ganze direkt wieder und profitiert zeitgleich davon, dass man in Spiel 1 eigentlich keinen Mann gezeigt hat, den der Gegner direkt entfernen wollen würde – wodurch möglicherweise weniger direktes Kreaturenremoval am Start ist.

Monorot von Halbfinalist Marco Finger

21 Mountain

3 Chandra's Phoenix
4 Stormblood Berserker
3 Grim Lavamancer
4 Stromkirk Noble
4 Reckless Waif

2 Koth of the Hammer
3 Arc Trail
4 Shrine of Burning Rage
4 Volt Charge
4 Incinerate
4 Galvanic Blast


Sideboard:

2 Traitorous Blood
1 Arc Trail
2 Geistflame
2 Hero of Oxid Ridge
4 Manic Vandal
3 Vulshok Refugee
1 Chandra's Phoenix


Die Decks mit den roten Karten sehen zurzeit irgendwie immer gleich aus, selbst wenn es kleine Unterschiede gibt. Leider wirken sie auch immer nur grenzwertig konkurrenzfähig, insbesondere wenn weiterhin fast alle Decks mit der Aussicht auf weißes Mana im Sideboard ein paar Timely Reinforcements haben. Am Ende liegt es ganz allein am Schrein, dass man überhaupt von einem Deck sprechen kann, der Rest ist einfach eine Klasse schlechter als alles, was sonst so im Format gespielt wird.

Immerhin wissen das auch alle und dementsprechend egal ist vielen Decks mittlerweile das Monorot-Matchup. Auf der Gegenseite wird Monorot neben den schon angesprochenen Reinforcements auch von Celestial Purge betroffen, welcher zuletzt – dank der Form der Zombies – wieder häufiger in Sideboards auftaucht. Trotzdem zeigt die Performance von Marco ganz gut, dass die roten Karten jederzeit zu einer beachtlichen Performance imstande sind. Ich selbst würde übrigens unbedingt Gut Shot einpacken, da man im ersten Zug sehr gern Mann plus Removal spielen will, und das geht halt nur so.

UW-Humans von Viertelfinalist Martin Heruth

4 Seachrome Coast
12 Plains
1 Island
3 Moorland Haunt
4 Glacial Fortress

4 Hero of Bladehold
2 Fiend Hunter
2 Geist of Saint Traft
4 Mirran Crusader
4 Loyal Cathar
3 Thalia, Guardian of Thraben
4 Champion of the Parish
4 Doomed Traveler


3 Oblivion Ring
2 Angelic Destiny
4 Honor of the Pure

Sideboard:

1 Fiend Hunter
1 Geist of Saint Traft
1 Oblivion Ring
1 Angelic Destiny
3 Mana Leak
2 Mental Misstep
2 Dismember
4 Leonin Relic-Warder


Auch beim bestplatzierten Menschendeck gibt es wenige Überraschungen. Auf Mana Leak im Maindeck zu verzichten, gefällt mir im Hinblick auf das Metagame ziemlich gut, ebenso wie die Fiend Hunter. Ich selbst würde wahrscheinlich noch einen dritten Geist spielen, wenn ich schon zweimal Angelic Destiny im Deck habe, aber das sind nun wirklich Details.

Martin verzichtet übrigens komplett auf den klassischen Aggrohate und wurde prompt im Viertelfinale zum Opfer zweier solider Branddraws.

UB-Control von Viertelfinalist Alexander Vogel

2 Ghost Quarter
5 Swamp
7 Island
3 Nephalia Drownyard
4 Drowned Catacomb
4 Darkslick Shores

3 Tragic Slip
1 Ratchet Bomb
2 Curse of Death's Hold
2 Liliana of the Veil
4 Mana Leak
4 Think Twice
1 Batterskull
1 Tribute to Hunger
4 Black Sun's Zenith
2 Go for the Throat
3 Forbidden Alchemy
3 Dissipate


3 Snapcaster Mage
1 Consecrated Sphinx
1 Grave Titan

Sideboard:

1 Tragic Slip
1 Jace, Memory Adept
2 Bloodline Keeper
1 Nephalia Drownyard
1 Ratchet Bomb
2 Negate
2 Nihil Spellbomb
2 Wurmcoil Engine
2 Memoricide


Die Listen blau-schwarzer Kontrolle sind ebenfalls höchstens im Detail interessant. In diesem Fall stechen zunächst 25 Länder heraus, was für meinen Geschmack mindestens eins, eher zwei zu wenig sind. Immerhin hat Alex den Platz clever genutzt, hauptsächlich für das Playset schwarze Zeniten, die in diesem von Tokens und anderen Kreaturenstrategien dominierten Metagame sicher Gold wert waren.
Ansonsten hat er mit Sphinx, Titan, Batterskull und Doppel-Liliana ein paar echte Finisher mehr, als gemeinhin gespielt werden, was eigentlich ein weiterer Grund ist, zumindest weniger Drownyards zu spielen.

Die Tatsache, dass beide UB-Decks des Turnieres in den Top 8 zu finden waren, zeigt auf jeden Fall, dass mit diesem Deck noch zu rechnen sein wird.

Delver von Till „Mal wieder knapp vorbei“ Riffert

5 Island
2 Moorland Haunt
1 Swamp
1 Plains
1 Drowned Catacomb
3 Glacial Fortress
4 Seachrome Coast
4 Darkslick Shores

1 Revoke Existence
4 Vapor Snag
3 Runechanter's Pike
4 Ponder
4 Thought Scour
3 Gut Shot
4 Mana Leak
4 Lingering Souls


4 Delver of Secrets
4 Snapcaster Mage
4 Geist of Saint Traft

Sideboard:

2 Celestial Purge
2 Timely Reinforcements
1 Jace, Memory Adept
2 Dissipate
2 Phantasmal Image
2 Dungeon Geists
1 Revoke Existence
1 Negate
1 Divine Offering
1 Sword of War and Peace


Das dürfte hingegen interessant sein: Der mutmaßlich beste Spieler des Turnieres mit seinem Blick auf das vermeintlich beste Deck des Formates. Bei dieser Produktion fanden Lingering Souls den Weg ins Delver-Deck, etwas, das bisher hauptsächlich Versionen mit Drogskol Captain vorbehalten blieb. Ich bin auch nicht sicher, dass die Idee so funktioniert. Versteht mich nicht falsch, ich bin einer der größten und ältesten Fans von Lingering Souls und versuche sie aktuell in ungefähr jedes Deck zu stecken, was sie auch nur annähernd wirken kann, doch in diesem Fall ist das Opfer nicht zu verachten. Zunächst wäre da die Manabasis, die zumindest insofern leidet, als dass man bloß noch Platz für zweimal Moorland Haunt hat. Dies wiederum ist meines Erachtens so extrem wichtig, dass man den Verlust definitiv spürt. Ein weiteres Argument gegen die Seelen sehe ich in der Manakurve, die bei drei ja immer schon das Playset Geist of Saint Traft bereithält.

Ansonsten finde ich die Version richtig gut. Meine Gut Shot-Empfehlung habe ich schon abgegeben, drei Piken bei null Schwertern mag ich auch und selbst das eine Revoke Existence dürfte sich in diesem Metagame bezahlt gemacht haben. Immerhin sollte es für alle beruhigend sein, dass selbst die Kombination guter Spieler/gutes Deck nicht unschlagbar ist beziehungsweise war.

RG-Aggro der Sachsenmeisterin Madelaine Brock

4 Rootbound Crag
1 Copperline Gorge
2 Kessig Wolf Run
7 Mountain
10 Forest

4 Huntmaster of the Fells
4 Birds of Paradise
1 Acidic Slime
3 Phyrexian Metamorph
4 Strangleroot Geist
4 Llanowar Elves
1 Daybreak Ranger
2 Hellrider


1 Sword of Feast and Famine
2 Garruk Relentless
2 Sword of War and Peace
4 Green Sun's Zenith
4 Galvanic Blast

Sideboard:

2 Corrosive Gale
2 Sword of Feast and Famine
1 Batterskull
1 Naturalize
1 Urabrask the Hidden
2 Ancient Grudge
1 Thrun, the Last Troll
1 Acidic Slime
1 Garruk Relentless
3 Manabarbs


Ja, hier gab es offensichtlich Engpässe bei der Kartenverfügbarkeit. Zumindest drei Copperline Gorge mehr dürfte wohl absolut jedes RG spielen wollen, aber auch die Anzahl der rot-weißen Schwerter ist noch ausbaufähig, da diese gegen all die (Lingering Souls-)Spielsteine sicher nicht ganz unwichtig sind. Zusätzlich würde ich auch bestimmt mehr als zwei Hellrider spielen, aber alles in allem gibt es bei diesem Deck wenig Neues zu sehen.

Deswegen gehen wir auch direkt zur letzten Liste dieser Woche über, denn – diejenigen, die aufmerksam mitgezählt haben, werden es bemerkt haben – ein Top-8-Deck fehlt noch und zwar dieses hier:

UB-Giftkontrolle von Viertelfinalist Matthias Riedel

7 Swamp
2 Island
4 Darkslick Shores
4 Drowned Catacomb
4 Inkmoth Nexus
2 Buried Ruin

2 Go for the Throat
4 Virulent Wound
4 Mana Leak
1 Ratchet Bomb
1 Black Sun's Zenith
1 Grafdigger's Cage
2 Contagion Clasp
3 Throne of Geth
2 Liliana of the Veil
4 Tezzeret, Agent of Bolas


4 Phyrexian Crusader
1 Phyrexian Metamorph
4 Necropede
4 Plague Myr

Sideboard:

2 Nihil Spellbomb
1 Hex Parasite
1 Elixir of Immortality
2 Ratchet Bomb
3 Surgical Extraction
2 Black Sun's Zenith
2 Phyrexian Metamorph
2 Curse of Death's Hold


Matthias verbindet UB-Control, Poison und Tezzeret, Agent of Bolas und die Summe funktioniert erstaunlich gut. Das Ganze ist dabei deutlich gemütlicher als die herkömmlichen Giftdecks, kann aber dank Tezzeret sehr schnell töten. Gleichzeitig hat man eine beachtliche Reichweite durch Contagion Clasp und Throne of Geth, sodass man den Gegner unter Druck setzen und zu falschen Entscheidungen führen kann. Bester Mann im gesamten Feld dürfte allerdings Phyrexian Crusader gewesen sein. So ziemlich jedes Spiel, dem ich beiwohnen durfte, wurde mehr oder weniger im Alleingang durch diesen Mann entschieden. Das klingt dann übrigens so, als sollten mehr Decks auf ihn zurückgreifen.

Im Sideboard hüpfen währenddessen für meinen Geschmack noch zu viele Anti-Friedhofskarten herum, doch auf der anderen Seite kann ich das auch durchaus nachvollziehen. Niemand möchte gegen Turn-4-Elesh Norn, Grand Cenobite zusammenschieben.

So weit meine statistischen Auswertungen. Nach Ostern zeige ich euch dann, was ich gespielt hätte, wenn ich an dem Turnier selbst hätte teilnehmen können …

Bis dahin, frohe Ostern!




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