miraclegames.de
Eternal
The Crucible of Nerds und Legacy
eine Vorstellung
von Simon "Van Phanel" Ritzka
27.05.2008

Nachdem ich in den letzten beiden Wochen von meinem Ausflug ins Limited berichtet habe, will ich euch heute mein eigentliches Lieblingsformat vorstellen: Legacy.

Bevor der eigentliche Artikel losgeht, möchte ich euch erstmal erzählen, wie es dazu kam, dass ich hier zum Thema Legacy schreibe: Alles begann vor ungefähr einem Monat. Kürzlich beschlossen wir, unser eigenes Eternal-Team zu gründen. Wir, das sind im Einzelnen:

  • Michael „Wuaschti“ Thiel: Vermutlich erinnert ihr euch noch an seinen Artikel. zum Thema Hunting Grounds. Er lässt sich gern mal von verrückten Deckideen mitreißen, wenn er aber ein vernünftiges Deck in die Hand nimmt, dann erreicht er auch etwas damit. So war er letztes Jahr mit seinem selbstgebauten Rector-Survival dreimal in den Top 8 der Bazaar-Liga und hat beim großen Legacy-Sideevent auf dem Grand Prix Wien einen sehr respektablen dritten Platz belegt.

  • Anton „3n70n“ Karlinski: Ein weiterer erfolgreicher Spieler. Er hat einen Sieg bei der Bazaar-Liga und hätte sicherlich noch mehr Erfolge dort zu verbuchen, wenn er nicht ins Judge-Fach gewechselt wäre. Beim Legacy in Wien war er ebenfalls in den Top 8 und zwar als Vierter.

  • Marius „Wasteland“ Hausmann: Unser örtlicher Judge hat einmal über ihn gesagt, dass man zu einem beliebigen Zeitpunkt an seinen Tisch kommen könnte und er würde ein Crucible of Worlds im Spiel haben und ein Wasteland aktivieren. Seine zwei Siege und zusätzlich drei Top-8-Platzierungen bei der Bazaar-Liga sprechen eine deutliche Sprache und auch er war beim Legacy-Sideevent in Wien in den Top 8. Dies natürlich alles mit seinem Pet-Deck Landstill, an dessen Weiterentwicklung er im letzten Jahr maßgeblich beteiligt war.

  • Florian „Bisamratte“ Hess: Flo wird wohl eher über Vintage schreiben, wo er seit längerem aktiv dabei ist. Er testet seine Decks immer sehr ausführlich und hat daher auch eine Menge Hintergrundwissen zum Format. Das hat er auch schon in ein paar Artikeln bewiesen, bisher aber noch auf MagicUniverse und Mercadia.

  • Felix „Chainer“ Weishaupt: Immer für einen Lacher zu haben, sorgt Felix stets für gute Laune im Team. Leider lässt er sich zu selten davon überzeugen, ein gutes Deck zu spielen, und oft beschließt er sogar nach ausführlichem Testen noch kurz vor dem Turnier ein Deck nach einer spontanen Eingebung zu bauen und tritt dann mit irgendeinem Haufen an.

  • Simon „Van Phanel“ Ritzka: Von mir konntet ihr ja in den letzten. beiden. Wochen schon einiges lesen. Ich habe zwar im Legacy noch keine größeren Erfolge zu verbuchen (außer einem Sieg beim damals größten deutschen Legacy-Turnier Anfang 2006 in Hamburg), aber ich werde daran arbeiten, dass sich das möglichst bald ändert. Außerdem werde ich versuchen, Solidarity. wieder zu einem Deck to beat zu machen.

  • Beim wöchentlichen Münchner Legacy-Treff haben wir uns öfter darüber unterhalten, dass es in einigen größeren Städten ein Eternal-Team gibt, in München aber nicht. Das wollten wir ändern und so haben wir uns beim abendlichen Spielen im Burger King zusammengesetzt und unser Team gegründet. Nun musste zunächst ein Teamname her. Zuerst hatten wir keine guten Ideen, doch dann schlug Anton scherzhaft „Crucible of Girls“ vor. (Warum auch immer.) Marius verstand „Crucible of Nerds“ und stimmte enthusiastisch zu. Nach kurzer Diskussion war der leicht verfälschte Vorschlag einstimmig angenommen und ab diesem Zeitpunkt waren wir das Team CoN.

    Wir wollten uns jedoch nicht auf das Spielen von Turnieren und Testen beschränken, sondern auch regelmäßig Artikel zum Thema Eternal schreiben. Da Wuaschti und ich erst kürzlich für PlanetMTG geschrieben hatten, war der Kontakt sowieso schon vorhanden und kurz darauf stand fest: Es wird eine wöchentliche Eternal-Kolumne auf PlanetMTG geben.

    Ihr habt richtig gehört: Es wird in Zukunft jeden Dienstag etwas von uns zu lesen geben. Und los geht es heute, hier und jetzt mit einer Einführung in das Turnierformat Legacy. (Auch für Casual-Spieler ist Legacy durchaus relevant, ermöglicht es ihnen doch, quasi alle ihre Karten zu spielen. Wir beschäftigen uns mit den Eternal-Formaten aber eher im Hinblick auf Turniere.)
    Geschichte

    Das Format Legacy musste einiges überstehen, bis es zu dem wurde, was es heute ist. Zunächst waren Legacy (damals Typ 1.5) und Vintage (Typ 1) aneinandergekoppelt. Im Typ 1 waren generell alle Karten erlaubt und nur einige wenige waren einfach zu stark, um sie viermal im selben Deck zu spielen. Diese Karten wurden restricted, man durfte sie also nur einmal spielen. Alle Karten, die im Typ 1 restricted waren, wurden im Typ 1.5 gebannt, also komplett verboten.

    Diese Aneinanderkoppelung der Formate brachte jedoch einige Probleme mit sich: Manche Karten wären für Typ 1 vollkommen akzeptabel gewesen, mussten aber auf die Restricted-Liste, weil sie für Typ 1.5 zu stark waren – oder auch andersherum. Da dieser Zustand immer störender wurde, hatte Wizards of the Coast ein Einsehen und beschloss, die Formate im September 2004 voneinander zu trennen. Typ 1 wurde zu Vintage und Typ 1.5 wurde zu Legacy, wie wir es heute kennen.
    Das Format

    Legacy ist das Turnierformat mit den meisten Möglichkeiten für Deckbauer überhaupt. Das liegt daran, dass mit Ausnahme der Banned-Liste. alle Karten legal sind, die je gedruckt wurden. (Dieses Argument müsste für Vintage eigentlich noch stärker gelten, allerdings wird dort die Vielfalt der Turnierdecks durch den extrem hohen Powerlevel der erlaubten Karten stark eingeschränkt. Mehr zum Thema Vintage gibt's dann nächste Woche an dieser Stelle zu lesen.)

    Aufgrund dieser enormen Auswahl an Karten erreichen sehr viele Decktypen die erforderliche Spielstärke, um sich auf Turnieren behaupten zu können. Dank der alten Duals wie Tundra oder Taiga und der Fetchländer aus Onslaught ist man außerdem in der Farbwahl kaum eingeschränkt und ein Splash für einzelne Karten kein Problem. Folgende Decks werden viel gespielt und sind zur Zeit als Decks to beat anzusehen:


    Threshold

    Allen voran ist Threshold zu nennen. Nach der gleichnamigen Fähigkeit benannt, ist Threshold dazu gebaut, seine Gegner mit für ihre Manakosten sehr großen Kreaturen wie Nimble Mongoose und Tarmogoyf zu besiegen. Damit das gelingt, spielt das Deck viele billige Counter (Force of Will und Daze, manchmal auch Counterspell selbst), etwas Creatureremoval und jede Menge Cantrips wie Brainstorm und seit Lorwyn auch Ponder. Diese ermöglichen es, das Deck mit einer extrem niedrigen Länderanzahl zu spielen (meist 16-18) und machen es unglaublich flexibel, da man eine benötigte Antwort fast immer finden kann, wenn man sie dringend braucht.

    Diese Flexibilität ist das, was Threshold zum Deck to beat überhaupt macht. Blau und Grün sind aufgrund der oben angegebenen Karten gesetzt, aber von hier aus hat man jede Menge an Freiheiten. Spielt man in einem Meta mit vielen ähnlich aufgebauten Decks, so bietet sich Counterbalance an. Diese ermöglicht es, zusammen mit Sensei's Divning Top fast alle Spells des Gegners zu neutralisieren, ohne dass man noch eine weitere Karte investieren müsste. Spielt man mit Rot als Drittfarbe, hat man die Möglichkeit, Wasteland, Stifle und effizienten Burn wie Lightning Bolt zu spielen und dadurch zunächst den Gegner vom Spielen seiner Antworten abzuhalten und ihn dann auszubrennen, wenn er doch alle Kreaturen in den Griff bekommen haben sollte. Weiß gibt einem Zugriff auf Swords to Plowshares, das effizienteste Creatureremoval, was je gedruckt wurde, und auf Mystic Enforcer; Schwarz ermöglicht es, Thoughtseize und Dark Confidant zu spielen. Eine Beispielliste für Threshold mit Weiß sähe folgendermaßen aus:

    UGw Threshold by Daniel Scherer


    4 Flooded Strand
    4 Polluted Delta
    4 Tropical Island
    4 Tundra
    1 Island

    4 Nimble Mongoose
    4 Tarmogoyf
    1 Mystic Enforcer

    4 Ponder
    4 Brainstorm
    4 Predict
    4 Force of Will
    4 Daze
    4 Swords to Plowshares
    3 Sensei's Divining Top
    4 Counterbalance
    2 Pithing Needle
    1 Hoofprints of the Stag

    Ein fixed Sideboard bei Threshold anzugeben, wäre unangebracht, da man es aufgrund der oben erwähnten Flexibilität für jedes Meta anders gestalten kann und sollte. Mögliche Sideboardkarten sind Trygon Predator, Krosan Grip, Wheel of Sun and Moon, Tormod's Crypt, Engineered Explosives, Armageddon und eben alles, was gerade gegen die meistgespielten Decks gut ist.


    Landstill

    Landstill ist ein Kontrolldeck, das versucht, mittels Standstill Kartenvorteil zu generieren und dadurch dann seine Antworten für die gegnerischen Karten zu ziehen. Der Gegner wird gezwungen, das Standstill auszulösen, indem man Manlands wie Mishra's Factory spielt, die man legen kann, ohne es selbst auszulösen. Gleichzeitig zwingen sie den Gegner meist noch dazu, mehr als eine Kreatur auf den Tisch zu legen, so dass das eigene Massremoval zusätzlichen Kartenvorteil produziert.

    Der Farbwahl sind auch hier kaum Grenzen gesetzt. Rot ist aktuell schwächer, da es damit schwer ist, einen Tarmogoyf zu töten und Weiß ist sehr beliebt, da Swords to Plowshares dieses Problem unabhängig von der Größe der gegnerischen Kreatur lösen kann. So könnte eine Landstill-Liste aussehen:

    UWbg Cunning Landstill by Marius Hausmann


    4 Tundra
    2 Underground Sea
    2 Tropical Island
    1 Scrubland
    1 Savannah
    1 Island
    1 Plains
    4 Flooded Strand
    2 Polluted Delta
    4 Mishra's Factory
    2 Wasteland

    1 Eternal Dragon

    4 Swords to Plowshares
    3 Pernicious Deed
    2 Engineered Explosives
    2 Humility
    2 Crucible of Worlds
    2 Decree of Justice
    4 Brainstorm
    4 Standstill
    2 Stifle
    2 Cunning Wish
    4 Counterspell
    4 Force of Will

    1 Pulse of the Fields
    1 Enlightened Tutor
    1 Blue Elemental Blast
    1 Extirpate
    1 Dismantling Blow
    4 Leyline of the Void
    3 Meddling Mage
    3 Engineered Plague


    Goblins

    Lange Zeit waren sie das Deck to beat schlechthin, doch seit dem Druck des großen grünen Mannes Tarmogoyf wurde den kleinen grünen Männern der Rang abgelaufen und so sind sie inzwischen nur noch eines von mehreren Tier-1-Decks. Das Deck versucht, möglichst schnell möglichst viele Goblins ins Spiel zu bekommen und den Gegner damit zu überrennen. Besonders gut für diesen Zweck eignen sich Goblin Lackey und Æther Vial, die nebenbei auch noch sehr gut darin sind, Counter zu umgehen.

    Dank Goblin Piledriver sind Turn-3-Kills möglich (z..B. Turn 1 – Lackey, Turn 2 – Angriff, Warchief ins Spiel legen, Goblin Matron sucht Piledriver, Turn 3 – Piledriver, Piledriver, Angriff für 22), so dass auch die schnellen Combodecks auf der Hut sein müssen. Für die späteren Züge hat man mit Goblin Ringleader sogar noch eine Drawengine, die verhindert, dass einem der Nachschub ausgeht, und ein Siege-Gang Commander kann den Gegner auch allein besiegen.

    Seit Shadowmoor gibt es mit Warren Weirding, für das inzwischen häufig Schwarz gesplasht wird, sogar eine Antwort für Tarmogoyfs, die mit einer Matrone suchbar ist. Nicht vergessen sollte man Wasteland und Rishadan Port, die den Gegner davon abhalten sollen, seine Karten auszuspielen. Besonders effizient sind diese natürlich, wenn man in Turn 1 mit Goblin Lackey oder Æther Vial angefangen hat, aber auch sonst können sie den Gegner im entscheidenden Zug durchaus von der kritischen Masse oder Farbe an Mana abhalten. So könnte eine Beispielliste aussehen:

    Rbg Goblins by Simon Ritzka


    3 Badlands
    6 Mountain
    1 Swamp
    4 Bloodstained Mire
    3 Wooded Foothills
    4 Wasteland
    3 Rishadan Port

    4 Goblin Lackey
    3 Mogg Fanatic
    4 Goblin Piledriver
    4 Goblin Warchief
    2 Gempalm Incinerator
    4 Goblin Matron
    1 Goblin King
    4 Goblin Ringleader
    1 Wort, Boggart Auntie
    2 Siege-Gang Commander

    4 Æther Vial
    3 Warren Weirding

    3 Goblin King
    4 Chalice of the Void
    2 Pyrokinesis
    3 Blood Moon
    3 Tormod's Crypt

    (Der Swamp ist im Deck, damit man auch unter liegendem Blood Moon noch seine Warren Weirdings spielen kann. Goblin Sharpshooter wäre noch eine weitere Möglichkeit, die sich anbietet, wenn man oft mit Empty the Warrens konfrontiert wird.)


    Survival

    Survival of the Fittest ist eine starke Karte, mit der man für jede Situation die passende Kreatur finden kann. Man sucht sich gern eine Genesis, um die abgeworfenen Kreaturen wiederholen zu können, und auch ein Squee, Goblin Nabob ist meist mit von der Partie, da er jede Runde aufs Neue zum Suchen verwendet werden kann. Grün ist aufgrund der namensgebenden Karte gesetzt und so gut wie immer wird zusätzlich noch Schwarz gespielt.

    Dadurch hat man Zugriff auf Discard wie Thoughtseize, Duress und Cabal Therapy, um sein Survival auch an Countern vorbei ins Spiel zu bekommen und um Combo-Spieler zu bremsen. Besonders die Therapy ist sehr nützlich, wenn es darum geht, kleine Earlygame-Kreaturen wie Birds of Paradise noch zu verwenden, wenn man ihren eigentlichen Effekt nicht mehr braucht. Als weitere Farbe bietet sich dann entweder Weiß für Swords to Plowshares und Loxodon Hierarch oder Rot für Anger und Magus of the Moon an. Survival-Decks haben generell das Problem, dass sie mit dem Survival zwar so gut wie nicht zu stoppen, ohne das Survival aber Kreaturendecks sind, die auch mittelmäßige Kreaturen spielen müssen. Für dieses Problem gibt es drei Lösungsansätze.

    a) Man ignoriert es und hofft einfach, das Survival zu ziehen. (Nicht zu empfehlen.)

    b) Man baut das Deck so, dass es auch ohne Survival etwas kann. Eine Möglichkeit hierfür ist, ein Deck mit vier Pernicious Deed und anderem Removal zu spielen, welches das Survival fürs Lategame als „I Win“-Karte benutzt.

    c) Man spielt noch Möglichkeiten, sich das Survival aus dem Deck zu suchen und erhöht so die virtuelle Anzahl an Survivals im Deck. Hier ein Beispiel dafür:

    Rector-Survival by Michael Thiel


    2 Bayou
    2 Savannah
    6 Forest
    2 Swamp
    1 Plains
    4 Windswept Heath
    2 Wooded Foothills
    1 Phyrexian Tower

    4 Birds of Paradise
    2 Veteran Explorer
    3 Sakura-Tribe Elder
    1 Squee, Goblin Nabob
    1 Big Game Hunter
    1 Harmonic Sliver
    3 Eternal Witness
    2 Academy Rector
    3 Loxodon Hierarch
    1 Shriekmaw
    1 Genesis
    1 Yosei, the Morning Star

    4 Swords to Plowshares
    4 Cabal Therapy
    3 Duress
    4 Survival of the Fittest
    1 Pernicious Deed
    1 Recurring Nightmare

    4 Krosan Grip
    4 Extirpate
    2 Pernicious Deed
    2 Rule of Law
    2 Engineered Plague
    1 Withered Wretch


    Loam

    Life from the Loam ist ähnlich wie Survival of the Fittest eine Karte, um die herum man starke Decks aufbauen kann. Es handelt sich dabei um eine Karte, die in jedem Zug Kartenvorteil produziert, allerdings bekommt man zunächst nur zusätzliche Länder. Dank der Cycleländer aus Onslaught (z..B. Tranquil Thicket) kann man diesen Vorteil dann in echten Kartenvorteil umsetzten. Außerdem ist es oft möglich, die gegnerische Manabase durch wiederholtes Nutzen von Wastelands lahmzulegen.

    Life from the Loam-Decks haben (ähnlich wie bei Survival) das Problem, dass sie das Life from the Loam ziehen müssen, um wirklich gut mitspielen zu können. Um die Wahrscheinlichkeit dafür zu erhöhen, wird meist Burning Wish gespielt, der, wenn man das Life einmal hat, auch andere nützliche Dinge suchen kann und einen auch gleich noch gegen Extirpate auf Life from the Loam beschützt. Die Möglichkeiten, ein Deck um Life from the Loam herum zu bauen sind sehr vielschichtig, deswegen gibt's auch hier nur ein Beispiel für eine Möglichkeit von vielen:

    Aggro-Loam by Anton Karlinski


    4 Windswept Heath
    4 Wooded Foothills
    3 Taiga
    1 Plateau
    1 Savannah
    1 Mountain
    1 Forest
    4 Wasteland
    3 Forgotten Cave
    3 Tranquil Thicket
    1 Barbarian Ring

    4 Tarmogoyf
    4 Terravore
    3 Countryside Crusher

    4 Mox Diamond
    2 Sensei's Divining Top
    4 Swords to Plowshares
    3 Life from the Loam
    4 Burning Wish
    3 Devastating Dreams
    3 Seismic Assault

    2 Krosan Grip
    1 Devastating Dreams
    1 Hull Breach
    1 Life from the Loam
    3 Pyroclasm
    3 Shattering Spree
    4 Chalice of the Void


    Storm-Combo

    Mit der Erweiterung Scourge wurde die Mechanik Storm eingeführt. Dadurch wurden die Combodecks von Magic revolutioniert. Es war nicht mehr nötig, auf eine unglaublich große kritische Masse an Ressourcen zu kommen (z..B. 22
    schwarze Mana für Drain Life oder mehr als 40 Mana für Stroke of Genius), sondern man musste nur noch eine bestimmte Menge an Spells spielen und dann mittels Tendrils of Agony (oder Brain Freeze) das Spiel beenden.

    Außerdem ist Storm ein Trigger, der beim Spielen des entsprechenden Spells ausgelöst wird und somit nicht gecountert werden kann. (Außer durch Stifle oder Ähnliches.) Mit dem Erscheinen von Time Spiral kam zu den Storm-Spells noch Emty the Warrens hinzu und somit war es nicht mehr nötig, auf einen Stormcount von zehn zu kommen, da zehn oder mehr Goblins, im ersten Zug gelegt, oft reichen.

    Es gibt zur Zeit hauptsächlich folgende Stormdecks: Belcher spielt ein bis zwei Länder, vier Burning Wish, drei Empty the Warrens (plus ein viertes im Board), vier Goblin Charbelcher und sonst nur Manabeschleunigung wie Rite of Flame. Das Deck versucht möglichst immer im ersten Zug abzugehen, da Empty the Warrens immer schwächer wird, je länger das Spiel dauert. Es ist sehr explosiv, aber dafür am wenigsten konstant und verliert in den meisten Fällen schon gegen eine einzelne Force of Will. Weiterhin gibt es TES. Dieses spielt mit einer fünfarbigen Manabase aus City of Brass, Gemstone Mine und Undiscovered Paradise. Diese Länder ermöglichen es, die beste Manabeschleunigung, die besten Tutoren und die beste Protection aus allen Farben zu spielen. Eine Beispielliste für TES sähe folgendermaßen aus:

    TES by Bryant Cook


    4 City of Brass
    4 Gemstone Mine
    1 Undiscovered Paradise
    1 Tarnished Citadel

    4 Simian Spirit Guide

    4 Rite of Flame
    4 Dark Ritual
    4 Lion's Eye Diamond
    4 Lotus Petal
    4 Chrome Mox
    4 Ponder
    4 Brainstorm
    4 Infernal Tutor
    4 Burning Wish
    4 Orim's Chant
    1 Infernal Contract
    1 Cruel Bargain
    1 Tendrils of Agony
    1 Empty the Warrens
    1 Ill-Gotten Gains
    1 Diminishing Returns

    1 Tendrils of Agony
    1 Empty the Warrens
    1 Ill-Gotten Gains
    1 Diminishing Returns
    1 Pyroclasm
    1 Thoughtseize
    1 Shattering Spree
    1 Cleanfall
    4 Vexing Shusher
    3 Pyroblast

    Gegen den Goldfisch gewinnt TES ungefähr im zweiten oder dritten Zug und auch um vereinzelte Counter kann man dank der Orim's Chants meist herumspielen. Auf einen tödlichen Stormcount von zehn oder mehr kommt man, indem man entweder Ill-Gotten Gains verwendet und sich damit Mana, Mana, Tutor auf Tendrils wiederholt, oder über Diminishing Returns. Hat man noch schwarzes und blaues Mana im Pool ist ein resolvtes Returns häufig das Ende, aber ein gewisser Unsicherheitsfaktor bleibt natürlich bestehen. Dank der fünffarbigen Manabase hat man mit Vexing Shusher im Board auch eine hervorragende Gegenmaßnahme, gegen Counter, Counterbalance und Chalice of the Void – alles Karten, die dem Deck große Probleme bereiten können.


    Dredge

    Last but not least ist auch das aus dem Extended noch wohlbekannte Dredge eines der ganz starken Legacy-Decks. Das Deck spielt sich im Legacy quasi genauso wie im Extended, mit lediglich zwei großen Unterschieden.

  • Zum einen hat man Lion's Eye Diamond als zusätzliches Discardoutlet zur Verfügung, wodurch First-Round Kills möglich werden (z..B. Land, LED, Breakthrough, in Response LED opfern für Blau, dredge und danach kann man sogar mit eventuellen Deep Analysis noch weiterdredgen.).

  • Der zweite Unterschied ist, dass die Gegner Force of Will zur Verfügung haben und mit einem Counter für das Discardoutlet den Kill extrem verzögern können. Dadurch ist Dredge preboard nicht annähernd so überlegen wie im Extended, sondern „nur“ eines von vielen Tier-1-Decks.

  • Folgendermaßen könnte eine Liste aussehen:


    3 City of Brass
    4 Gemstone Mine
    4 Cephalid Coliseum

    4 Golgari Grave Troll
    4 Stinkweed Imp
    3 Golgari Thug

    3 Careful Study
    3 Deep Analysis
    4 Breakthrough
    4 Putrid Imp
    4 Cabal Therapy
    4 Lion's Eye Diamond

    4 Ichorid
    4 Narcomoeba
    4 Bridge from Below
    2 Dread Return
    1 Cephalid Sage
    1 Flame-Kin Zealot

    4 Chain of Vapor
    4 Chalice of the Void
    4 Leyline of the Void
    3 Ray of Revelation

    Zusätzlich zu den hier angeführten Decks gibt es noch circa 20-30 etablierte Tier-2-Decks, die alle etwas reißen können und auch Rogue-Decks (nicht der Kreaturentyp) können durchaus Erfolge erzielen, wenn man etwas Arbeit investiert. Die oben vorgestellten Decks werden einem aber regelmäßig (in verschiedenen Varianten) auf größeren Legacy-Turnieren begegnen.

    Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich bei den Decklisten natürlich keinerlei Anspruch auf Perfektion erhebe, es handelt sich dabei lediglich um Listen, die so gespielt werden könnten und die keine absolut schrecklichen Cardchoices beinhalten. Außerdem entschuldige ich mich bei den fortgeschritteneren Legacy-Spielern, die bei dieser Einführung wohl nicht viel Neues lesen konnten, aber dieser Artikel war eben eher dazu gedacht, dass unsere weiteren Artikel darauf aufbauen können.

    Wer Lob, Kritik oder Anregungen für weitere Artikel zu bieten hat, könnte das ja im Forum kundtun, wir sind immer an Feedback interessiert.

    Und schaut auch nächste Woche rein, wenn es heißt: „The Crucible of Nerds“ (diesmal dann vertreten durch Florian Hess) und eine Einführung in Vintage!

    – Simon




    Kommentiert
    .in unserem Forum


    Weitere Artikel/Berichte von Simon Ritzka

    [16.06.2011]Overextended
    [23.09.2008]Solidarity forever, Teil 2
    [16.09.2008]Solidarity forever, Teil 1
    [24.06.2008]The Crucible of Nerds und Legacy Tier 2
    [20.05.2008]The King of Scarecrows


    miraclegames.de
     
     
    zur Startseite zur Startseite zur Startseite zur Startseite zur Startseite