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Alexander Wechsel wurde disqualifiziert, weil er während der Runde (aber bevor das eigentliche Spiel begann) einen Zuschauer fragte, was sein Gegenüber spielt. Das ist die einfache Fassung.

Die komplizierte Fassung sieht so aus: Das Spiel wurde für einen Deckcheck ausgewählt und Alexander entfernte sich von seinem Platz (um sich noch mal die Beine zu vertreten, Toilette, o.ä.). Als er wiederkam, äußerte er sich dann in etwa so: "Ach ja, gut, dass ich jetzt weiß, was du spielst... Das hab ich schließlich soeben meine Kollegen gefragt." (sinngemäß)

Nach diesem völlig unverhofften Geständnis eines klaren Falls von "Outside Assistance" war der Weg zur Disqualifikation natürlich nicht mehr weit.

 #1 rofl von TümR am 02.09.2007 • 18:09
Das ist lächerlich.
 #2 Natürlich nicht .... von TümR am 02.09.2007 • 18:12
... der Umstand, aber dem Spieler war es offensichtlich nicht bewusst, daß er hier Mist gebaut hat.
Eine strenge Ermahnung + Penalty wäre hier wohl mal deutlich weniger übers Ziel hinausgeschossen.
"Dummheit schützt vor Strafe nicht" ist hier auch nicht angebracht - ich habe DMs vor wenigen Jahren erlebt, da sind Leute offen rumgelaufen, die für ihre spielenden Kumpels aufgeschrieben, was so gespielt wurde von den potentiellen Gegnern.
 #3 ganz davon ab von TümR am 02.09.2007 • 18:16
ist es wohl allergängigste Praxis, daß man sich drüber unterhält, wer was spielt. Soll ich als Judge jetzt die Leute kicken, weil ich zwischen den Runden sowas höre wie
"Was spielt denn Spieler B?"
"Spieler B spielt Deck X"
"Nice, easy matchup für mich".

Oder wars doch ganz anders, und der Text verrät zuwenig Inhalt?
 #4 weder noch von TobiH am 02.09.2007 • 18:26
das entscheidende ist halt, dass er sich WÄHREND des laufenden Matches diese Information besorgt hat!

"Während" bedeutet: "Nachdem die Spieler sich an ihrem Platz eingefunden haben". Das ist furchtbar eindeutig.
 #5 betreff nervt von kaib am 02.09.2007 • 18:38
yup, das Problem ist, dass die Runde schon angefangen hatte. Vor der Runde ist das egal. Danach darf man niemand mehr was fragen oder irgendwelche Zettel mit Informationen auspacken.
 #6 Klare Sache von auenland am 02.09.2007 • 19:00
Schön, dass der DQ hier endlich erklärt wird. Sieht mir nach einem klaren Fall aus. Allerdings wirft es für mich die Frage auf, ob man das Entfernen vom Tisch in einem solchen Fall überhaupt erlauben sollte, denn ohne seine eigene Dummheit wäre das wohl nicht aufgeflogen ...
 #7 eigenltich von kaib am 02.09.2007 • 20:01
muss er sitzen bleiben. Zumindest hab ich noch nie gesehen, dass nen judge das erlaubt hat.
Gab da doch mal die lustige Szene mit dem berliner Pfuscher auf dem GP in Paris. Letzte Rudne am Tag 1 (Sealed) gibts deckcheck. Er hat halt ordenltich Karten geadded und weiss, dass er DQed wird.
Fragt den Judge, ob er eine Rauchen gehen kann. Bekommt das 'nein, bleib sitzen, sorry'. Judge geht weg, er sagt seinen gegner 'brb' und verschwindet voellig.
 #8 Zeitpunkt von Pikapo am 02.09.2007 • 21:53
Ich zweifele gar nicht die Richtigkeit der DQ an, aber inhaltlich macht es doch keinen Unterschied, wann man die Info erhält, oder?

Muss er sich also nur vorwerfen die Info nicht schon vor der Runde eingeholt zu haben, denn den Gegner hat er ja sofort nach den Pairings gewusst!?
 #9 @Pikapo von auenland am 02.09.2007 • 22:54
Es ist halt nicht möglich zu verhindern, dass nach dem Aufhängen der Pairings jemand seinen Kumpel fragt, was sein Gegner für ein Deck spielt. Und weil man es nicht verhindern kann, braucht man es auch gar nicht erst zu verbieten.

Man kann allerdings verhindern, dass ein Spieler nach dem Beginn eines Matchs Infos von außerhalb erhält, und deshalb kann man das auch verbieten. Dass ein solches Verbot sinnvoll ist, dürfte nicht in Frage stehen, denn sonst könnte sich ja z.B. jeder Spieler von einem Zuschauer mal eben die Handkarten seines Gegner nennen lassen o.ä.

Irgendwo muss man nun zwischen diesen beiden Sachen eine Grenze ziehen, und die liegt halt an der Stelle, sobald beide Spieler Platz genommen haben. (Oder erst sobald das Match begonnen hat!?)
 #10 betreffe rocken von TümR am 02.09.2007 • 23:44
Ich bezweifel auch nicht, daß gemessen an den PGs alles richtig gemacht wurde. Ausserdem habe ich schlichtweg die Newsmeldung zuerst in den falschen Hals bekommen, daher sind #1 und #3 hinfällig, weil ichs nicht richtig gelesen habe :>
Ich war auch nicht vor Ort und kann nur das beurteilen, was hier steht.

Nur: Offensichtlich wusste unser Delinquent nicht, was er da macht. Ausserhalb der Matchzeit ist die Outside Assistance ja auch legal.
Hätte er bei den Pairings lauthals gefragt "Hier, was spielt der Friseur eigentlich?" - das wäre völlig OK gewesen, 5 Minuten später am Tisch ist es leider verboten.
Deshalb verstehe ich auch nicht, warum man hier dem Spieler "Dummheit" unterstellen will, lieber Robert. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand wissentlich cheatet und seinem Gegner freudestrahlend davon berichtet. DAS wäre dumm.

DQ heisst auch immer: Der Spieler darf im Normalfall eine längere Zeit keine Turniere mehr spielen. Ob das hier schuld- und tatangemessen ist, muss jeder selbst entscheiden. Aber wie gesagt: Die PGs schreiben es vor und es sind immerhin Nats.
Ich persönlich finde es an dieser Stelle halt einfach trotzdem mal hart übertrieben .

Natürlich nur auf Grundlage dieser Meldung. Ich bin mir absolut sicher, daß die Schiris vor Ort nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben.
 #11 Betreff. von Silver Seraph am 02.09.2007 • 23:56
Naja, der DQ ist schon fair. Das er nicht wusste, das es verboten ist, sollte klar sein, aber dennoch muss er DQt werden...Und ich bezweifle, das er überhaupt bzw. für länger suspendet wird...
 #12 @Tüm von auenland am 03.09.2007 • 09:11
Die Dummheit hatte _ich_ ihm vorgeworfen, und ich heiße nicht Robert, sondern André. Ich nehme den Vorwurf hiermit gerne zurück, denn gemeint hatte ich eigentlich nicht Dummheit, sondern Unwissenheit. Sorry!

Ansonsten ist die Vermutung falsch, dass ein DQ meist zu einer Sperre führt.
 #13 der fiese DQ von AlexW am 03.09.2007 • 12:36
Ich hoffe mal Stark, dass der DQ nicht zu einer Sperre führt:/, weil ich echt keine Ahnung hatte, dass das so dicke als Cheating gilt!
 #14 also da es der alexW is von martenJ am 03.09.2007 • 14:12
geht der DQ in Ordnung
 #15 der alexw von GioGiovannie am 03.09.2007 • 16:01
ist schon voll in ordnung.
da hat er sich obv einen dicken schnitzer geleistet. aber wie heißt es so schön: dummheit schützt vor strafe nicht.
aber deswegen ne sperre dranhängen würde ich als zu hart ansehen.
 #16 @AlexW von kslate89 am 03.09.2007 • 17:10
Lol, wer an einen 40-k Tunier teilnimmt, dem sollte schon klar sein was er macht und was man nicht machen sollte.
 #17 lol zis betreff von GioGiovannie am 04.09.2007 • 16:31
als ob wir nicht schon viel dümmere aktionen gesehen hätten auf solchen turnieren!
 #18 also ne sperre von kaib am 04.09.2007 • 16:34
wird es dafuer ja hoffentlich nicht geben. Imo haette auch ein game loss gereicht, aber bestraft werden muss es schon.
Outside assistance ist nunmal verboten und man kann nicht von Schiris erwarten, dass sie das Situationsbedingt durchgehen lassen/sehr wenig bestrafen.
Der Unterschied zu 'ok du musst XY sideboarden' ist nunmal sehr gering. Und die Judges koennen auch kaum wissen, dass Alex nicht noch solche Sachen mit seinem Kumpel besprochen hat.
Dumm gelaufen, aber zwischen Game Loss und DQ ist alles ok imho.
 #19 @Kai von auenland am 04.09.2007 • 21:18
Als Judge entscheidet man aber nicht danach, welche Strafe man für angemessen hält, sondern welches Vergehen überhaupt vorliegt. Das Vergehen ist nun mal Cheating, und dafür ist ein Game Loss eben nicht möglich, da geht nur DQ und sonst gar nichts.
 #20 Und deswegen... von TümR am 05.09.2007 • 14:04
... judge ich nicht mehr so gerne MtG-Turniere. Ich will kein Sklave der PGs sein, sondern auch mal was down-/ upgraden können, wenn mir es angemessen erscheint.
Ich war als Schiri zwar nie der Regelguru par excellence (was egal ist, wenns für 90% aller Fälle reicht und man bei wichtigen Sachen/Turnieren die Regelexperten am Start hat), aber ich habe immer versucht, Fälle individuell zu beurteilen und den Spielern dabei das Gefühl zu geben, daß ich sie nicht generell allesamt hasse :>.

Natürlich ist Schema F in 95% aller Fälle richtig und gut, für die 5% Grenzfälle aber will ich mir das Recht herausnehmen, autark urteilen zu dürfen.

Es ist halt einfach so:
Ich lese mir die Fallbeschreibung hier so durch und bekomme einfach intuitiv Bauchschmerzen. Dagegen kann ich nichts machen :/
 #21 @TümR von auenland am 05.09.2007 • 23:24
Du hast nach wie vor die Möglichkeit zum Upgrade oder Downgrade einer Strafe, wenn es dir angemessen erscheint. Aber: Erstens handelte es sich hier um eine DM, das dürfte vermutlich mit REL 4 gespielt werden. Das bedeutet insbesondere, dass von jedem Teilnehmer erwartet wird, dass er die Turnierregeln kennt. Somit ist der Aspekt der Unwissenheit schon mal beseitigt. Wann sonst soll man Regeln eher streng umsetzen, wenn nicht bei einer Meisterschaft?

Zweitens ist es nun mal nach wie vor so, dass sich der Spieler durch die unerlaubte Info einen klaren Vorteil verschafft hat, das scheint hier ein wenig unterzugehen! Und diesen Vorteil hat er nicht unabsichtlich erlangt. (Zumindest klingt die Fallbeschreibung nicht danach.) Da habe ich dann jedenfalls keine Bauchschmerzen bei einem DQ.

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