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Legacy Decks – Part II
von Patrick "TheMagicWizard" Jung
06.09.2005

Link: Legacy Decks – Part I

Ist euch auch so langeilig wie mir? Ja?!
Dann empfehle ich euch dringend weiterzulesen, denn im zweiten Teil meiner Legacy Analyse gibt es wieder einiges Neues: Jimmy, Johnny und Joe habe ich dahin verbannt, wo sie hingehören, nämlich in die Tiefen meines kranken Geistes. Außerdem hab ich versucht, die Decks etwas tiefgründiger abzuhandeln (deshalb hat sich die Länge des Artikels auch mal ganz lässig fast verdoppelt) und für alle drei der vorgestellten Decks die allgemeinen Matchups gegen die jeweils anderen Decktypen zu erläutern. Um nicht wieder soviel Kritik an meinen Deck Builds wie beim vorigen Artikel einzuheimsen (Arghhh, wieso nahm ich Depp auch nicht die Vial-Goblin Variante?!) hab ich mich extra für euch (*schleim*) in die tiefsten Tiefen des Freakdaseins hinab gelassen und auf Seiten wie MtGSalvation und TheSource ein wenig recherchiert.

Klingt spannend? Ist es auch. So und jetzt lest gefälligst weiter!!!


Angel Stompy

Ein gelungenes Remake eines Klassikers wird grad im Legacy gefeiert. Die Rede ist vom alt ehrwürdigen White Weenie, jedoch unter den Namen „Angel Stompy“ getarnt. Die Namensänderung lässt sich in so hingehend erklären, dass sich das Deck ganz einfach in einigen entscheidenden Bereichen von dem Klassiker White Weenie unterscheidet. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Option relativ früh im Spiel (zweite bis dritte Runde) einen ausgewachsenen Exalted Angel zu haben, der dann seelenruhig den Gegner zu Brei haut. Und dieser wird neben vielen Weenie Kreaturen möglichst schnell auf den Tisch geklatscht und fertig. Also halten wir fest: Schnell Angel raus hauen und Kreaturen wie in einem Stompy legen. Doch klar, dass es Angel Stompy heißt, oder?! Nee, ach was soll's. Nehmt es einfach so hin.



 
lands (16):
4Ancient Tomb
12Plains

creatures (21):
4Mother of Runes
4Soltari Foot Soldier
4Soltari Priest
4Silver Knight
4Exalted Angel
1Isamaru, Hound of Konda

spells (23):
3Chrome Mox
4Swords to Plowshares
3Parallax Wave
2Sword of Fire and Ice
2Mask of Memory
4Tithe
3Umezawa's Jitte
2Seal of Cleansing

60 cards
spells (15):
3Armageddon
4Rule of Law
2Seal of Cleansing
4Pithing Needle
2Decree of Justice

15 cards
 
Schon an der Manabasis lässt sich sehr leicht ablesen, dass das Deck wirklich auf Speed setzen muss, denn im Lategame gibt's für den Weenie–Mann nicht viel zu lachen. Daher spart man sich auch so Schnickschnack wie Wasteland und versucht lieber mit Chrome Mox und Ancient Tomb möglichst schnell das Board voll zu krachen. Da auch einige manaintensive Spells dabei sind, wie eben jener Engel oder die Parallax Wave, ist hier die Tomb eine wirklich nützliche Karte. Tithe ist auch dabei sehr hilfreich, denn schlimmstenfalls ist es halt ne weitere Ebene, kann aber auch mal schnell in zwei Ebenen umgewandelt werden und hat ganz nebenbei noch einen ausdünnenden Effekt. Ist halt ne ganz schön langweilige, äh solide Karte.

Nun ab zum Prunkstück des Decks: Den Kreaturen!
21 Kreaturen warten hier auf ihre Einwechslung und die sind allesamt stark. Quasi die Creme de la Creme des einstmaligen White Weenies. Die Mutti schützt vor Removal und Bouncern, die Soltaris lassen sich prima für die eigenen Equipments missbrauchen, da die ja bekanntlich unblockbar sind (ja ja, aber wenn der Gegner auch Kreaturen mit Shadow spielt… bla bla bla…) und Silver Knight (der Vial Gobbos alleine killen kann) und Isamaru kloppen auch ganz gut. Besonders wichtig hier ist die Protection gegen Rot bei den meisten Kreaturen, denn ein Grossteil des Target-Removals im Legacy besteht nun mal aus Burn-Spells. Hab ich den Engel schon erwähnt? Ja?! Naja, einmal noch, OK? Also der Engel ist vor allem gut gegen Aggros, da der Lifegain nicht zu vernachlässigen ist.

Aber auch bei den Spells kann AS (nein wir reden hier nicht von Schlecker! ) punkten. Swords gehören ja sowieso zum Pflichtprogramm und über Tithe hab ich euch ja schon aufgeklärt.


Wirklich innovativ wird's dann spätestens bei der Parallax Wave, die gleich mehrere Funktionen hat. Gegen gegnerische Aggros kann sie einfach die Kreaturen für ne Weile entfernen, so dass man das Damage Race meist für sich entscheiden kann. Außerdem kann die Wave einen gemorphten Engel entfernen und ihn dann als vollwertiges Federvieh wieder zurückbringen. Zu guter letzt, und das ist wohl das Wichtigste dabei, lassen sich mit der Wave bis zu fünf Kreaturen vor Massremoval schützen, indem man sie aus dem Spiel in response auf selbiges entfernt. Dann dürfte entweder
A) die Wave nicht mehr viele Marken besitzen oder
B) die Wave gleich mit zerstört werden, so dass man seine hübschen Soltaris, Muttis und Engel ziemlich bald wieder sieht.

Ziemlich unkonventionell sind auch die ganzen Equipments, die durch Ancient Tomb, trotz ihrer hohen Kosten, sehr gut spielbar sind. Dass da die Jitte gespielt wird, dürfte wohl jedem klar sein, denn das Ding ist im aggrolastigen Legacy einfach nur broken. Ähnlich verhält es sich mit Sword of Fire and Ice, welches zwar nicht ganz so doll reinhaut, aber auch ne ganz nette Art ist, zu gewinnen. Zum Schluss kommt noch die Mask vorbei, die gerade im Lategame eine nicht zu verachtende Drawengine auf die Beine stellt.

Das Sideboard ist auch recht solide gegen bestimmte Decktypen ausgerichtet.
Needle kann ganz böse gegen Landstill, Survival.dec, Belcher und was weiß ich nicht alles kommen. Rule of Law macht Solidarity Beine und Armageddon ist auch gegen so ziemlich alle Controldecks, insbesondere Landstill angedacht. Dagegen hilft übrigens auch Decree of Justice, was ja bekanntermaßen gecycled nicht counterbar ist und vor allem unter einem Standstill spielbar ist. Die vier Seal of Cleansing, die zwischen Main und Sideboard hin- und herwandern, bedürfen wohl keiner Erklärung. Gibt wohl kaum ein Deck, bei dem man damit kein Ziel findet.

So, wie schaut's denn so gegen andere Decks aus?

Hmmm, da fang ich gleich mal mit dem Aggromatchup an, welches die Königsdisziplin für Angel Stompy ist. Vor allem wird man in diesem Matchup auf Goblins, sehr sehr viele Goblins, treffen. Die sollten aber dank Silver Knight, Mutti und Removal kein Problem darstellen. Zum Boarden gibt's gegen Aggrodecks wirklich nicht viel, man kann höchstens mal die Seals gegen Pithing Needles ersetzen, aber im Großen und Ganzen behält man hier wirklich, sowohl vor als auch nach dem Boarden, die Oberhand.

Schwerer sieht's gegen Controldecks aus!
Zwar besitzt man schon einiges an Anti-Control Karten, wie die Wave oder Seal of Cleansing Main, aber das schützt nun mal nicht vor allen Controldecks und stellt natürlich keine ernstzunehmende Gefahr gegen Landstill dar. Jedenfalls sollten in diesem Matchup ein paar Kreaturen und Equiments rausgehen, denn es wird geboarded, was das Zeug hält. Gegen Landstill kommen dann Needles, Seals, Decrees und vor allem Armageddons rein um das Matchup halbwegs auszugleichen. Gegen andere Controldecks wie SuperGro oder ATS sieht es Gott sei Dank nicht so düster aus, da man hier einfach nur schnell den Gegner unter Druck zu setzen braucht, von dem man kein Massremoval zu befürchten hat. Jedoch sollte man immer aufpassen dass man etwas gegen einen Chalice für 2 unternehmen kann.

Abgerundet wird das Ganze dann durch das schlechteste Matchup für AS: Combodecks. Vor allem wird einen hier Solidarity (son Stormcounter Dreck!:P siehe unten) über den Weg laufen. Aber auch Exoten wie Belcher oder andere Rogue Decks können auftauchen. Generell sollte man im ersten Spiel versuchen, sein Programm so schnell wie möglich runterzuspielen. Seals können in diesem Matchup helfen. Gegen Solidarity wird dann jedenfalls Rule of Law geobarded und gegen alles andere hilft meist die Pithing Needle. Swords kann man hier meist ebenso wie die Wave rausboarden.

Fazit:
Etwas für Nostalgiker? Oder für Remake-Liebhaber? Oder den Aggrospieler, der gern noch was in der Hinterhand hält? Macht nix, ihr könnt alle zugreifen, in der Gewissheit sich ein sehr starkes Aggrodeck ausgesucht zu haben, welches wohl kaum solider zu konstruieren geht. Es ist relativ leicht zu spielen, jedoch heißt das nicht, dass man nicht nachdenken muss, denn oft ergeben sich zwischen einzelnen Karten Synergien. Also alle, die Aggro gerne erfolgreich spielen möchten und denen den Goblins zu dumm sind, kommen an diesem Deck nicht vorbei! Klingt als will ich hier was verkaufen… (…wer weiß?! )

Spielstärke: 7/10


Angry Tradewind Survival

Hmmm, „wütendes Tauschwind Überleben“?! Was soll den das bitteschön sein?
Die Antwort ist ganz einfach: Eines der stärksten Legacy Decks. Wieso dann so ein kryptischer Name? Auch ganz einfach: Man versucht den Gegner in einen Lock zu bringen, mittels Tradewind Rider und vielen kleinen Kreaturen, die mittels Survival of the Fittest geholt werden und dank dem Anger, welcher
auch dadurch geholt wird (und dann gleich in den Friedhof befördert wird), Eile haben. Das ganze klingt eigentlich ziemlich unpraktisch, ja fast schon comboartig für ein Controldeck, aber das ist es keinesfalls.
 
lands (18):
2Savannah
4Tropical Island
2Taiga
3Windswept Heath
3Wooded Foothills
4Forest

creatures (26):
1Squee, Goblin Nabob
1Genesis
1Rofellos, Llanowar Emissary
1Gilded Drake
1Goblin Sharpshooter
4Tradewind Rider
4Birds of Paradise
3Wall of Roots
1Spore Frog
2Eternal Witness
1Anger
1Masticore
1Mystic Snake
1Seedborn Muse
1Viridian Shaman
1Elvish Lyrist
1Quirion Ranger

spells (17):
4Survival of the Fittest
4Brainstorm
4Force of Will
3Enlightened Tutor
2Mana Leak

61 cards
creatures (4):
2Spike Feeder
1Flametongue Kavu
1Goblin Sharpshooter

spells (11):
1Seal of Cleansing
1Arcane Laboratory
1Back to Basics
1Absolute Law
2Naturalize
1Worship
1Null Rod
2Choke
1Pithing Needle

15 cards
 
In den ersten Runden besteht das Primärziel eigentlich nur darin, Manabeschleuniger in Form von Birds of Paradise oder Wall of Roots zu legen, die dann später noch für die Fähigkeit des Tradewind Riders missbraucht werden können und sich mittels Enlightened Tutor oder Brainstorm, Survival of the Fittest (SotF) zu beschaffen. Ist das erstmal geschafft, heißt es, mit aller Willenskraft Survival of the Fittest durchzuforcen (wer die Anspielung auf eine bestimmte Karte hier nicht versteht ist selber schuld!). Ist das bewerkstelligt, hat man eigentlich schon die halbe Miete. Nun wird SotF brutal kompromisslos eingesetzt und das ist sehr, sehr knifflig (weshalb ich keinem Anfänger raten würde das Deck zu spielen!). Man muss das Deck des Gegners kennen um eine passende Solution auf seine Threads zu finden.

Um das mal an einem Beispiel zu verdeutlichen:
Der Gegner spielt ein Aggrodeck mit vielen Weenie Kreaturen, dann sollte man zuerst versuchen den Anger mit Hilfe von SotF auf die eigene Hand zu bekommen, um ihn dann für ein Goblin Sharshooter oder einen Masticore quasi zu „cyclen“. Oder man nutzt alternativ die Synergie zwischen Genesis und Spore Frog, um jede Runde allen Combat Damage verhindern zu können.

Eine andere Situation gefällig?
Der Gegner spielt ein Combodeck und könnte nächste Runde abgehen: Dann sollte man versuchen, sich entweder eine Eternal Witness zu holen, um dann gegebenenfalls seinen schon verbrauchten Force of Will wiederzuholen, oder man probiert (recht viel Mana vorausgesetzt) sich eine Mystic Snake zu holen.

Bereits an diesen beiden Beispielen kann man sehen, dass das Deck extrem vielseitig ist und sofern SotF liegt, immer eine passende Lösung parat hat. Wenn man dann das Spiel einigermaßen im Griff hat (oder einfach noch nichts Bedrohliches liegt) kommt der Tradewind Rider, der dem Gegner noch die letzten Solutions wegbounced, um dann zum Schluss all seine Permanents zurückzubefördern, sofern sich letzterer nicht entschließt, aufzugeben.

„Klingt ja alles sehr fantastisch, aber das Deck wird doch sicherlich auch Schwachstellen haben?“ werdet ihr euch jetzt fragen. Und in der Tat ist es so: Am meisten macht ATS seine Manabasis zu schaffen. Sobald man mit genügend Wastelands, oder schlimmer noch Landdestruction ankommt, sieht das Deck ganz schön alt aus, wenn's nicht gut nachzieht. Da man meist vierfarbig spielt und im Verhältnis dazu nur wenig Länder, kann es oft vorkommen, dass man effektiv gar nichts machen kann, wenn der Gegner einem die Länder zerstört und man keine Mana Acceleration nachzieht. Schützen soll hier vor allem der Quirion Ranger, der die Länder zurückbringt bevor sie zerstört werden.


Probleme hat das Deck auch gegen Decks mit einigem an Disruption. Ein First-Turn Duress kann eine Bombenhand ganz leicht in eine Crap Hand verwandeln und so das Spiel entschieden, bevor es überhaupt begonnen hat.
Ein weiteres Problem des Decks besteht darin, dass es nach dem Boarden mit einer ganze Reihe an Hate Karten zurechtkommen muss. Das reicht von Graveyard Hate wie Phyrexian Furnace oder Tormod's Crypt, die meist auf den Anger abzielen, bis hin zu gezielten Sticheleien wie der Pithing Needle, welche schon mal ganz böse kommt. Aber auch dagegen hat ATS was im Ärmel:
Das Deck ist ne einzige Toolbox und wieso sollte das Sideboard dann keine sein? Man kann sich ja eh alles mit den Enlightened Tutor oder SotF holen!

So und nun zu den Matchups:

Gegen Aggrodecks ist das Matchup durchaus positiv und die Gewinnchance sollte auch so ziemlich überall hier über 50% liegen. Aufpassen muss man hier vor allem auf Wastelands und man muss wirklich Acht geben, dass man nicht gescrewed wird. Dann kann es nämlich schnell mal vorkommen, dass man chancenlos überrannt wird. Sobald man Survival of the Fittest in der zweiten Runde rausbekommt (was hier besonders leicht ist!) ist es eigentlich ziemlich leicht, zu gewinnen. Hier reicht es meist, wenn man den Gegner mit der Mini-Combo Spore Frog + Genesis locken kann. Ansonsten wird halt über Tradewind Rider oder Sharpshooter / Masticore gewonnen.

Deutlich schwerer wird es gegen Controldecks.
Eh man hier mal ein SotF durchforced, können schon einige Runden vergehen. Wichtig ist hier vor allem, dass man aus einer gesicherten Manabasis heraus operiert und vor allem keine überhasteten Züge macht. Lieber noch warten, bis man vier Mana zusammen hat und den SotF mit Mana Leak - Counterbackup spielen, als sinnlos in einen Force of Will, oder noch schlimmer Daze, zu rennen. Gegen Landstill sollte man sich keine Illusionen machen. Da kann man glücklich sein, wenn man bei 40% Gewinnchance landet. Wenn SotF erstmal liegen sollte, dann sollte man sich bevorzugt Counterbackup in Form von Mystic Snake holen (um auch SotF auf den Board halten zu können) und das Spiel mit Karten wie Squee und Eternal Witness stabilisieren. In diesem Matchup braucht man wirklich auch sehr viel Geduld.

Gegen Combodecks sollte das Matchup auch zu Gunsten des Surival Spielers ausfallen. Wichtig ist hier vor allem, sich nicht rauslocken zu lassen und wirklich nur das zu countern, was wirklich notwendig ist, denn die eigene Counterbackup-Palette ist ja auch nicht so dick. Wenn dann SotF liegt sollte man sich daran machen die gute Mystic Snake zu holen, um dann in Verbindung mit Eternal Wittness und/oder Genesis alles gefährliche wegcountern zu können. Gefinished wird dann nach Belieben. Combo ist zwar kein Autowin, aber mit ein wenig Konzentration sollte es keine weiteren Probleme hier geben.

Fazit:
Allen, die es lieber kompliziert mögen, kann ich dieses Deck nur ans Herz legen. Die Möglichkeiten, die sich einem eröffnen, wenn Survival of the Fittest liegt, sind nahezu unbegrenzt, erfordern aber auch ein hohes Maß an Konzentration und Spielskill. Anfängern würde ich das Deck nicht empfehlen, da es wirklich seine Zeit braucht, bis man das Deck wirklich ganz verstanden hat und in jeder Situation weiß, wie man reagieren muss. Wer sich an dieser schwierigen Aufgabe jedoch versuchen will, der wird nicht enttäuscht werden, denn das Deck macht einfach nur Spaß (kann aber auch manchmal frustrieren).

Spielstärke: 8/10


Solidarity

Ihr spielt gern anspruchsvolle Combodecks und mögt es einfach, genauso sehr wie ich, den Gegner mit Storm-Zeugs zu bezwingen? Dann lest einfach weiter, denn das hier könnte das Deck sein, was ihr sucht! Solidarity ist ein Mono-Blaues Combodeck, welches versucht, den Gegner in seinem Upkeep mit Spells en masse zu überhäufen, um dann zum Abschluss einen Brain Freeze zu spielen. Dadurch sollte dann die gegnerische Bibliothek entsorgt werden, um dann den Gegner in seinem darauf folgenden Drawstep zu killen, da er nix zu ziehen hat.
Ganz schön elegant was?! Die enormen Mengen an Mana, die das Deck dafür benötigt werden mittels Resets / Turnabouts in Synergie mit High Tide beschafft. Damit kann das Deck durchschnittlich Runde 4 abgehen, dann jedoch ziemlich sicher. Aber genug Vorgeplänkel: Hier erstmal die Deckliste, auf die ihr doch bloß scharf seid.
 
lands (18):
2Thawing Glaciers
3Polluted Delta
2Flooded Strand
11Island

spells (42):
4Accumulated Knowledge
3Mystical Tutor
3Brain Freeze
2Thirst for Knowledge
3Cunning Wish
4Impulse
4High Tide
4Brainstorm
4Force of Will
4Meditate
3Turnabout
4Reset

60 cards
spells (15):
1Mystical Tutor
4Pithing Needle
1Flash of Insight
1Rebuild
1Stroke of Genius
1Stifle
1Fact or Fiction
1Misdirection
1Forbid
1Brain Freeze
1Chain of Vapor
1Counterspell

15 cards
 

Gleich einmal ein paar Worte zur Manabasis:
Die ist zwar mit 18 Ländern recht dünn besetzt, da man aber einfarbig spielt und daher keine Wastelands fürchten muss und außerdem selbst keine lustigen Strip Länder spielt, reicht es eigentlich immer für zwei bis drei Mana auf der Starthand. Das sollte bei all dem Draw auch genügen, um weiteres Mana nachzuziehen. Wastelands werden nicht gespielt, da man sich damit auch selbst ausbremst und die Combo somit um eine weitere Runde verzögert, in der der Gegner ne Solution gegen die Combo ziehen könnte. Die Karte Thawing Glaciers ist wirklich extrem nützlich in dem Deck (obwohl sie einen zwar ausbremsen kann, besonders wenn sie in der zweiten Runde kommt und man so eine Runde auf Draw verzichten muss): Denn in Verbindung mit Reset kann das Land allein schon zwei bis drei Inseln holen, da es ja erst End of turn zurück kommt und man in diesem Combodeck im Upkeep des Gegners abgeht.

So, und nun zu den Kreaturen!
Nee, Scherz beiseite. Es gibt natürlich keine, denn eine alte Weisheit im Solidarity ist: Alles was kein Instant oder Land ist muss raus! (Mal ganz frei übersetzt von irgendeiner englischen Quelle, die ich schon wieder vergessen hab) Demnach ist die Deckliste auch relativ einfach gehalten. Zu der eigentlichen Combo, bestehend aus Reset / Turnabout, High Tide und Brain Freeze, gesellen sich noch allerhand Drawspells, die einem das richtige Zeugs auf die Hand bringen und nebenbei ja noch einen zusätzlicher Stormcounter für Brainfreeze machen.

Aufgefahren wird so ziemlich alles was Blau an guten Drawspells zur Verfügung steht (und das ist ja bekannterweise einiges). Brainstorm ist ja sowieso klar und ich kann nicht oft genug die Synergie zwischen Brainstorm und den Fetchies erwähnen. Außerdem sind Accumulated Knowledge sowie Thirst for Knowledge als Draw auch ganz nett und Impulse sucht einem schnell das Richtige, genauso wie der Mystical Tutor, der aber Carddisadvantage macht.
Und dann gibt's ja noch das gute alte Meditate, was eigentlich totaler Mist ist, aber in dem Zug, in dem man seine Combo durchzieht einfach nur broken kommt. Mit dieser und den oben genannten Karten zieht man praktisch immer wieder ein neues High Tide, Reset oder Turnabout nach und kann so seine ganze Bibo runterspielen wenn man denn Lust dazu hat.

Dennoch sollte man immer mit Countern rechnen und sich auch mal nen Force of Will holen, wenn man nächste Runde sicher in die Combo gehen kann. Zur Absicherung der Combo dient auch noch der Cunning Wish, der seinen Haupteinsatz darin findet, gegnerische Solution, mit aus dem Sideboard geholten Karten, zu beseitigen. So sollte man dank Counterspell, Chain of Vapor und Stifle eigentlich immer was haben, um dann doch noch irgendwie gewinnen zu können. Da Cunnig Wish recht manaintensiv ist, wird dieser auch häufig erst in der Combo angewandt. Dann kann er auch mal ein Puzzelteil der Combo ersetzen, da er sich Brainfreeze oder Stroke of Genius holen kann, wenn man zwar viel Mana hat aber keinen Draw mehr. Oder Turnabout, wenn man zwar viel Draw hat, aber kein Mana mehr, oder oder oder! Naja, ich denke ihr wisst schon worauf ich hinaus will: Der Wish kann alles, jedoch auf Kosten eines richtigen Sideboards.

So lassen wir das Deck mal gegen andere antreten:

Ich beginne handelsüblich mit dem Aggromatchup, welches das leichteste für Solidarity ist. Hier muss man nur versuchen, möglichst nicht zulange zu trödeln und früh in die Combo zu gehen, denn im ersten Spiel dürfte der Gegner noch nix Gemeines parat haben, sodass man nicht unbedingt auf Nummer sicher gehen muss. Dennoch sollte man auch nicht zu überhastet zu Werke gehen, um dann mitten in der Combo zu stecken und zu merken: „Uih, das wird ja doch nix!“. Solidarity killt nun mal schneller als jedes Aggrodeck. Nach dem Boarden kann man sich dann schon mal auf Red Elemental Blast gefasst machen, sofern der Gegner Rot spielt. Auch Rule of Law kann kommen. Hier sollte man vor allem auf den Cunning Wish als Retter in der Not vertrauen. Dennoch ist Aggro ein recht leichtes Matchup.

Gegen Controldecks wird es ganz schwer sein, zu gewinnen. Combodecküblich sollte man hier nichts, aber auch gar nichts riskieren und lieber ein paar Runden warten, um mit Counter und am besten noch Cunning Wish Backup die Combo zu starten.
Gegen Controldecks, die bloß auf Force of Will setzen, mag es ja noch gehen, aber grade gegen Landstill wird's ganz kriminell. Jedenfalls sollte man hier die Nerven behalten, sich Counter suchen und auf gar keinen Fall irgendetwas überstürzen. Nach dem Boarden kann die Needle wacker dagegenhalten und einigen Controldecks arg zusetzen. Das kann einem ein paar Runden mehr Zeit verschaffen.
Generell ist dies das schwierigste Matchup, aber bei einer konzentrierten Spielweise kann man auch hier erfolgreich sein.

Wenn man gegen andere Combodecks ran muss, heißt es häufig Mirror-Match, denn viel andere gute Combodecks gibt's im Legacy nicht. Gegen diese hilft dann nach dem Boarden meist die Pithing Needle, um sie für einige Runden harmlos zu machen, bis sie sich was einfallen lassen. Im Mirror sollte man defensiv vorgehen und sich Counter holen, um gezielte Comboversuche mit High Tide zu countern. Ähnlich wie beim Controlmatchup sollte man auch hier vorsichtig vorgehen und lieber eine defensive Hand halten, als eine Hand in der man in der dritten Runde abgehen kann, jedoch Gefahr läuft, sich blindlings einen Force of Will einzuhandeln.

Fazit:
Ihr habt Bock auf Combo, wollt aber auch mal was anderes machen als nur zu hoffen das der Gegner keine Counter oder ähnliche Solutions hält?
Dann empfehle ich euch Solidarity, da sich dieses Deck im Gegensatz zu anderen Combodecks auch mal wehren kann und dagegenhält. Dafür ist es nicht so schnell, aber es killt kreativ und weitaus konstanter. Es kommt halt extrem lässig, wenn man im Upkeep des Gegners seine Bibliothek runterspielt, um dann mit nem Brainfreeze auf 20 zu killen. Erinnert dann stellenweise doch schon an einige bekannte T1 Decks. (ThePerfectStorm zum Beispiel)

Spielstärke: 7/10


So, ich hoffe, ihr konntet tapfer durchhalten und seid noch nicht eingeschlafen. Dann gratuliere ich euch: ihr seid bestimmt um das ein oder andere klüger geworden und der Schleier, der um den mysteriösen Underdog Format Legacy liegt, dürfte sich ein bisschen gelüftet haben. Für alle anderen gilt: Aufwachen, es ist vorbei! Ihr könnt euch jetzt ne schöne Tasse Kaffee machen um wieder munter zu werden...

Bis zum nächsten Artikel!

TMW

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[29.07.2005]Legacy Decks – Part I


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